Henkel hatte zu Hause bei dein Donnerlärm der vor beisausenden elektrischen Straßenbahnen vergebens ein Nach mittagsschläfchen zu halten versucht. Schließlich erhob er sich, ohne richtige Erholung gefunden zu haben und begab sich in die Lasparische Wirtschaft, wo die vertrauliche Parteisitzung stattfinden sollte. Lr kam reichlich eine halbe Stunde zu früh an und bestellte sich einen Kognak und eine Tasse Kaffee. Die Kneipe war schmutzig. Ls verkehrten in ihr fast aus schließlich Arbeiter. Der herkulisch gebaute Wirt, ein früherer Berufsäthlet und Preisringer, besaß unter den Schutzleuten verschiedene Verwandte, die ihn oft besuchten. Um ein besseres Geschäft zu machen, liebäugelte er gleichzeitig mit der Sozial demokratie. Da gehörte denn kein geringes diplomatisches Talent dazu, zwischen Scylla und Lharybdis von Polizei und Sozialdemokratie ungefährdet hindurchzulavieren. Henkel saß kaum ein paar Minuten und hatte sich gerade eine Zigarre angebrannt, als die Himmelmanns, Vater und Sohn, ankamen. Himmelmann war ein auffallend schöner Mann anfangs der vierziger. Lr hatte einen elastischen Gang, braune, glänzende, lachende Augen und einen rotbraunen langen Vollbart. Lr war früher Schlächtermeister in einem Land städtchen des Teutoburger Waldes gewesen, hatte dann aber Bankerott gemacht. Da er eine starke Familie besaß, war die Not bei seinem geschäftlichen Zusammenbruch groß gewesen. Lr hatte dann beschlossen, es dem verewigten Tölcke nach zumachen und Winkeladvokat zu werden. Bei einem ihm politisch nahestehenden Dortmunder Rechtsanwalt — er rechnete sich zur bürgerlichen Demokratie — glückte es ihm, eine Schrei berstelle zu bekommen. Etwa ein Jahr arbeitete er dort und versuchte offen und heimlich alle die Kenntnisse zu erwerben, die er zu seinem künftigen Berufe brauchen würde. Als er sich selbständig gemacht hatte, trat er in allen öffentlichen Versammlungen als Sozialdemokrat auf. Sein Brot verdiente er nicht leicht.. Infolge seiner ungenügend juristischen Vorbildung mußte er