167 Aber der Pudel wollte den Handschuh nicht ohne weiteres hergeben. Lr wollte spielen. So wedelte und knurrte er. Der Herr des Hundes mußte Henkel beispringen, um ihm wieder zu dem Handschuh zu verhelfen. Lr erklärte ihm, daß der Pudel apportieren wollte. Henkel fand das originell. Er schüttelte den Kopf und meinte: ^Merkwürdig, höchst merkwürdig. Man wirft etwas weg, und dann holt er es." Lin Nähmädchen kam nun, den Herrn ins Atelier zu bitten. Die gnädige Frau wünsche zu wissen, wie ihm das neue Rleid gefiele. Herr und Pudel nahmen von Henkel Ab schied und der Nedakteur blieb allein im Zimmer zurück. Lr ärgerte sich, daß ihn Rühlemann so lange warten ließ. Ivar das eine Art? Jetzt kam jemand die Treppe herauf, klinkte die Vorsaaltüre auf und hüstelte heiser. Richtig, das rvar Rühlemann. Henkel schlug das Herz schneller.. Rühlemann trat in seiner scheuen, etwas verlegenen Meise ein. Lr trug unter seinem guten Rocke blauleincne Arbeits kleider und war ohne Aragen. Lr sah von den asthmatischen Leiden der durchwachten Nacht ganz bleich und angegriffen aus. Unwillkürlich zuckten dann und wann seine Augenbrauen zusammen oder in die Höhe. Lr schlug einen spaßhaften Ton an: „Guten Tag, Rurt, was bist du doch für ein verrückter Rerl! Mit Lilbriefen zu wirtschaften!" „Ls handelt sich uni etwas Wichtiges." Rühlemann schüttelte fidel grinsend seinen Ropf mit den fahlen eingefallenen Wangen und den buschigen krausen Locken. Lr musterte Henkel von oben !bis unten mit dem vergnügten Ausdruck eines Witzblattlesers. Henkel ging gleich mitten in die Sache hinein. „Ich muß dir etwas gestehen. Ls ist nicht wahr, daß Anna und ich verwandt sind." Rühlemann hörte auf zu lächeln und stellte sich ans Lenster, so daß Henkel, geblendet von, Tageslicht, sein Gesicht