163 — Referendaren, Steuerbeamten, Bankbeamten. Die meisten waren, wie Henkel aus dem Gespräch entnommen batte, Reserveoffiziere. Als Henkel eintrat, verstummte das Gespräch. Akan wußte, wer er war und benahm sich deswegen in der Unterhaltung etwas reserviert. Henkel war das peinlich und «r fühlte sich heute wieder einmal an seinem isolierten Tisch chen recht elend. Gr liebte Geselligkeit und hätte sich gern der Tischgesellschaft angeschlossen. Das war aber ein Ding der Unmöglichkeit. Als Beamte und Reserveoffiziere durften die jungen Leute, die alle in seinem Alter standen, mit ihm nicht verkehren. Außerdem lebten sie in einer anderen Welt. Während Henkel von den überreichlichen Portionen aß — zuerst wählte er sich Lachs und dann Schweinefüße mit Sauerkraut und Erbsenbrei — und während er statt des schweren, echten Münchener Bieres, das man im Breiten Stein verzapfte, seinen Kaffee trank, wurde es ihm plötzlich klar, daß die einzige Rettung aus allen diesen Verdrießlichkeiten die Heirat sei. Die Herren des Reserveoffiziertisches hatten sich entfernt, nachdem sie zu Henkel, wie auch im Vorbeigehen in den anderen Zimmern zu den übrigen Stammgästen als Abschieds gruß „Mahlzeit" in respektvollem Tone gesagt hatten. Henkel saß nun allein in dem Zimmer und konnte ungestört seine Gedanken laufen lassen. Also jetzt würde er zu Rühlemann gehen. Hatte er auch das Geld eingesteckt? Er faßte in die Brusttasche. Richtig, da war das dicke Paket Banknoten. Mehr in Gedanken als in wohlerwogener Absicht begann er die Scheine und ihren Markwert zu zählen. Es waren noch immer etwas über ftOOO Mark. Einen Tausendmarkschein nahm er von den übrigen fort und steckte ihn in sein Taschenbuch. Etwas Geld mußte er doch zur Wohnungseinrichtung zurückbehalten. Als er zufällig aufsah, begegneten seine Blicke denen D'es Kellners, der ihn offenbar seit längerer Zeit beobachtete. Henkel empfand ein peinliches Gefühl. Die unbeabsichtigte II*