159 hat er sich bedankt und hat dann gleich von Dortmund fork gemacht?" „was ist Puff?" „Stell dich doch nicht so. Du weißt doch, daß die feinen Herren Päuser besuchen, wo sie Mädchen haben können." „Ach, und da ist deine Schwester? Die verdient wohl viel Geld?" „I wo, Schulden hat sie, obgleich jeder Herr mindestens sechs Mark zahlt und obgleich sie manche Nacht ihre zehn Herren hat. All das Geld verdient die puffwirtin. Das Frauenzimmer ist auch hinter mir her. Ich soll zu ihr kommen. Meine Schwester redet mir ab . . . aber trocken Brot brauchte ich nicht zu fressen, wenn ich's täte. Das Lssen ist dort gut. . . Du hast ja einen ganz roten Kopf bekommen, wie du glühst? Denkst wohl, daß lauter junge hübsche Kerls in die Puffs gehen? Nee, die Poesie gibt's nicht. Die hübschen Männer brauchen sich nicht Liebe zu kaufen, denen sind anständige Mädchen auch ohne Geld gut. In die Puffs gehen haupt sächlich die ekligen, alten, kranken viehcher. — Ißt du das Butterbrot nicht mehr? Dann gib's her. Ich bring mal Bonbons mit und geb dir ab." „Brauchst mir keine Bonbons zu kaufen." „Also, du kommst Sonntag nicht tanzen?" „Nein, ich darf nicht." „willst du nicht ausreißen?" „Um Gottes willen. Mein Vater bräche mir das Genick." „Ist der so streng?" Ja, ihr Vater wäre sehr strenge, gab die Blonde zu, und nun schüttete sie ihr Herz aus. Lr tränke von Jahr zu Jahr mehr Schnaps und wenn er dann voll wäre, sei mit ihm schlecht Kirschen essen, was ihr Vater sei? Böttcher in einer Brauerei. Gr verdiene ganz schönes Geld, aber gäbe der Mutter nichts ab. Im Gegenteil, den Schnaps, den er zu Hause tränke, müßte die Mutter auch noch bezahlen. Die Mutter wüßte gar nicht, wie sie auskommen sollte. Da wäre