13 „Das liegt nur an dir. Sage mal übrigens, du gehörst also wirklich nicht mehr der Partei an?" Der Kurze schnitt sein urkomisches, entwaffnendes Gesicht. „Nein." „wie ist denn das bloß möglich! Weil du zufällig von deinem Professor zur Doktorarbeit ein Agrarthema bekommst, verrennst du dich so in den Agrarschwindel, daß du ostentativ aus der Sozialdemokratie austrittst?!" „Das verstehst du nicht. Komm, wir trinken lieber noch einen Kognak. Kellner, zwei Kognaks." „wollen wir nicht lieber wein trinken?" „Später. Jetzt erst Schnaps." „Gut, ich bin dabei. Aber Scherz beiseite. Sag mir doch, wieso du aus der Partei tratst." „Daran ist nur unser Dienstmädchen schuld." „was, du verheirateter Kerl poussierst mit deinem Dienst mädel? Köstlich! Ist sie hübsch?" „(Juatsch! Du weißt, wenn ich mich für etwas interessiere, fange ich gleich an zu schwärmen. Als Sozialdemokrat schwärmte ich für die Genossenschaften. Die ganze kapitalistische Welt wollte ich auf diesem unblutigen Wege aus den Angeln heben. Theoretisch ist das doch auch denkbar. Dis Konsumvereine und Produktivgenossenschaften wachsen und wachsen wie die Wasserpest, bis das individualistische Wirtschaftsleben er stickt ist." „Ich halte von den Genossenschaften nichts." „Kaum war ich verheiratet, so sagte ich unserm Dienst mädchen, es müßte nun alles im Konsumverein kaufen." „Und deine Frau? was sagte die dazu?" „Die war einverstanden, was versteht denn eine Stu dentin von der Wirtschaft?! Die ist höchstens fürs Bett gut." . „Warte, das sag ich ihr. prost!" Die Freunde tranken die Kognaks, die ihnen der Kellner serviert hatte. Der Kurze fuhr fort: