151 für die Partei sei, ein Ende machen. Ulan dürfe es zu keinem zweiten Solingen kommen lassen. Er habe in der Tasche eine Resolution, die wolle er nachher zum alten Hicker- mann bringen, damit dieser sie heute abend in der Versamm lung durchdrücke. Außerdem werde wahrscheinlich im Kontor eine Revision vorgenommen werden. Gestern habe Dickgen wieder den Parteivorstand mit Telegrammen bombardiert, in denen er einmal ums andere 2000 Mark verlangte. Früher sei es der Stolz des Dortmunder Geschäfts gewesen, geschäft lich auf eigenen Füßen zn stehen. Dieser Dickgen aber könne scheinbar keine vier Wochen wirtschaften, ohne den Partei vorstand anzubetteln. Henkel flocht hier eine Erinnerung ein: „Als Dickgen in der großen Protestversammlung, in der Sie referierten, das Wort ergriff und seinen ersten Satz in den Saal schmetterte, glaubte ich, daß er ein hervorragender Partei redner sei." Rosenhagen lachte. Dickgen wäre ein in der Partei völlig unbekannter Mann. Er sei oben im Sächsischen Erzgebirge irgendwo Druckereigeschäftsführer bei einer Witwe gewesen. Ehcm! Sie verstehen mich doch? Bei der letzten Reichstagswahl wäre er dem partcivorstandsmitgliede Gerisch, der dort oben kandidiere, willig zur Hand gegangen. Aus Dankbarkeit habe ihm Gerisch das Dortmunder Pöstchen gegeben. Der Miß griff liege offen zutage. Dickgen sei kein zielbewußter Ge- n.osse. Statt in den Versammlungen zu wirken, treibe er sich in Kellncrinnen-Kneipen herum, mache den Kellnerinnen über trieben teuere Geschenke und habe überhaupt keine Fühlung mit der Bewegung. An sich wäre es deshalb kein großes Unglück, daß Beckmann ihn durch seine fortgesetzten Denun ziationen beim Parteivorstand absägte. Uebrigens vor diesem Beckmann müsse inan sich in acht nehmen. Der Kerl führe über die Dortmunder Parteigenossen, namentlich die Partei beamten anscheinend schwarze Listen und orientiere den Pariei vorstand fortlaufend. So eine Geineinheit! Ob Henkel cs