146 kurrenzmanöver! Hierbei wird gerade so wie bei der Angabe der Auflagenhöhe der bürgerlichen Blätter Schönfärberei ge trieben. Aber einflußreich ist Hotte, und wir sind hier noch zu kurze Zeit am Mrte, um uns schon fetzt Leinde leisten zu können." Henkel nahm nun das Barsche und Hottesche Manuskript und trug es in die Setzerei hinüber. Hier bot sich ihm ein merkwürdiges Schauspiel. Beckmann war aus der Rolle ge fallen. Statt den Vorgesetzten zu spielen, der über Disziplin und Geschäftsinteresse wacht, beteiligte er sich an einer all gemeinen Bierkneiperei der Setzer, mit denen er unausgesetzt schwatzte. Der A reis vertrauen sma nn Hempel war bereits wieder so betrunken, daß er überhaupt nicht mehr zu arbeiten vermochte. Nun hänselten ihn die anderen. Der Drtsver- trauensmann Flink rief ihni zu: „Du Hempel, nimm dich zusammen. Deine Alte kommt dort drüben, wahrscheinlich will sie sehen, wo du heute nacht gesteckt hast." „was geht euch meine Alte an? Glaubt ihr, daß ich so unter dem Pantoffel stehe wie Beckmann?" Großes Gelächter. Beckmann ärgerte sich ersichtlich und so sagte er: „Geh, Hempel, arbeite lieber. Du hast's nötig." Hempel regte sich auf: „Wen geht das was an, wieviel ich verdiene? Soviel wie die anderen verdiene ich auch noch." Der Grtsvertrauensmann lachte schrill und mokant: „Zch würde mich schönstens bedanken, mit 25 Mark Wochenlohn nach Hause zu gehen." Zn Hempel kochte die Wut: „wieviel verdienst du denn?" „Ich habe die letzte Woche 56 Mark verdient." „Das ist nicht wahr. Du lügst." „Gho, ich lüge nicht! Beckmann, ist es wahr?" „Za, es ist wahr."