143 „Er hat jetzt die Witwe geheiratet, bei der er seit Jahren wohnt. Sie hat bereit- aus erster Ehe einen fünfzehnjährigen Jungen." „Daß sich Hotte so rasch in die Bergarbeiterverhältnisse eingearbeitet hat! Er ist doch von Hause aus Schlosser?" „Ja. Lr leugnet es wohl, aber er hat nur einmal unter Tage gearbeitet. Er hatte eine kleine Schlosserarbeit im Schachte zu besorgen. Sonst ist er als Arbeiter mit dem Bergbau nicht weiter in Berührung gekommen. Aber sein Lehrmeister ist der erste Vorsitzende des Bergarbeiterverbandes, Heinrich Möller. Der war früher Reviersteiger, hat auf der Bochumer Bergschule die Qualifikation zum Betriebsführer erhalten und versteht natürlich die einschlägigen Verhältnisse aus dem ff. wenn er nur nicht so geizig wäre und sich nicht unlängst mit einem jungen Weibe verheiratet hätte. Jetzt ist er wirklich unleidlich." Rosenhagen hatte inzwischen den Artikel gelesen: „Der Artikel ist gut. Er enthält einen geschichtlichen Rückblick auf die Dortmunder Bergarbeiterverhältnisse vor lOO Jahren. Aber eine Unverschämtheit ist das Begleitschreiben Hottes. Lr sagt, wenn die Korrektur diesmal nicht ordent lich gelesen würde, werde er sich beim j)arteivorstand be schweren." Henkel schlug mit der Zaust auf den Tisch. „So eine Frechheit! Die richtige Antwort ist, daß wir den Artikel zurückschicken." Bär lächelte: „Haben Sie nicht gesehen, daß auch Redakteur Engel im „Weckruf" Sie wegen der schlechten Korrektur angreift?" weder Rosenhagen noch Henkel hatten das bemerkt. Sie lasen nicht die in ihrer Druckerei hergestellten Kopfblätter. Bär hatte das Blatt gerade bei sich. Richtig, da war ein Versammlungsbericht aus Duisburg. Dort hatte sich ein Leser über die vielen Druckfehler beschwert und Engel hatte die Schuld auf die Dortmunder Redaktion geschoben und erklärt,