117 «n der Bahn in der Nähe der berühmten Lehmlinde stand. Er beschloß, dort die zwei Stunden bis zum Beginn der Ne- baktionsarbeitszeit zu ruhen, da es sich nicht verlohnte, noch zu Hause das Bett aufzusuchen. Zn seinem nicht geringen Schreck fand er die Türe zur Nedaktion sperrangelweit aufstehen. Das war wieder einmal recht bezeichnend für die im Geschäft herrschende Bummelei. Er wußte auch gar nicht, wen er dafür verantwortlich machen follte. Anfangs traute er sich in die dunkeln Näume nicht hinein. Die Gegend, in der die Nedaktion lag, war so ein sam. Dann zündete er ein Streichholz an und leuchtete die beiden Zimmer ab. Niemand war drinnen. Er atmete er leichtert auf, steckte die Lampe an und verschloß die Haustüre von innen, wieder kehrte er in sein Arbeitszimmer zurück. Aber, was war das? Sein Sofa, auf dem er bei der Arbeit zu sitzen pflegte, war vom Tische abgerückt und stand ohne Nücklehne in einer Ecke des Raumes. Die abgebrochene Nück- lehne lag unter dem Sofa. Henkel war zu müde, um dem zerbrochenen Sofa länger Beachtung zu schenken. Er verlöschte die Lampe und bald schlief er auf dem Sofa, mit seinen: Mantel bedeckt, ein. Lin richtiger Schlaf beglückte ihn nicht, denn der eiserne Gfen war ausgebrannt und im Ziinmer herrschte eine ungemütlich frostige Temperatur. Fünftes Rapitel. Einige Minuten vor sechs Uhr weckte den Ncdakteur lautes Pochen an der Haustüre. Er sprang zitternd vor Frost auf und ging öffnen. Draußen stand in Hemdsärmeln, über das vollbackige Gesicht lachend, der Metteur Pech, ein noch junger Mann mit dicken, fleischigen Armen und Beinen. „Nanu, Genosse Henkel, Sie sind schon hier? Sie haben wohl gar hier geschlafen?" „Za, ich kam etwas zu früh und da habe ich mich noch