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438 DN. 1941 Nr. 24 439 Fragen zu klären, die beim Abschluß der Bearbei tung noch offen standen. IV. Verlängerungsanträge, die nach Ablauf von mehr als 2 Zähren feit der Ausstellung des Neubauernscheins gestellt werden. Hier sind die Gutachten über diegesamte Zeit seit dem zuletzt gültigen Ausstellungsdatum des Neu bauernscheins anzufordern. Die Fragen im Ver längerungsfragebogen sind entsprechend zu ändern. An die Landesbauernschaften. — DN. 1941 S. 436. Herufsausbttöung unö Virtschastsberatung. Lehrunterlagen für die Ausbildung in der Landarbeitslehre. — II 130 vom 17. 6. 1941 —. Die Deutsche Arbeitsfront, Amt für Verufs- erziehung und Betriebsführung, hat für die Schaffung landwirtschaftlicher Lehrmittel einen neuartigen Weg beschritten. Sie greift einzelne Arbeitsvorgänge aus der Vielzahl der landwirtschaftlichen Arbeiten heraus und versucht, ihre Technik und die anzuwendenden Hilfsmittel in möglichst klarer und einfacher Form in Wort und Bild darzustellen. Dieser Weg, der der Arbeitsdarstellung im industriellen Sektor entspricht, stößt bei der Darstellung von Teilen der Landarbeit naturnotwendig auf große Schwierigkeiten. Die Landarbeit läßt sich auch in Einzelarbeiten nicht wie die industrielle Arbeit normieren. Sie muß sich den wechselnden natürlichen Verhältnissen an passen und weist deshalb verschiedene Möglichkeiten richtiger Arbeitsverfahren auf. Die Herausstellung eines Verfahrens als Arbeitsbestverfahren ist nur für ganz gleichartige Verhältnisse, also für eng be grenzte Anwendungsbereiche möglich. Die Vielgestalt der Landarbeit würde es nach dem von der Deut schen Arbeitsfront beschrittenen Weg notwendig machen, eine außerordentlich große Zahl von Einzel heften zu schaffen und die einzelnen Verfahren nach sorgfältiger Untersuchung der Anwendbarkeitsbereichc für bestimmte Verhältnisse auszuzeichnen. Selbstver ständlich müßte von der Darstellung ganz einfacher Arbeiten, wie etwa des Düngerstreuens mit Streu schippe, ganz abgesehen werden, weil solche Arbeiten praktisch nur eine einzige Verfahrensmöglichkeit auf weisen, die in kürzerer Frist praktisch erfaßbar und so einfacher erlernbar ist, als auf dem Weg über eine lehrbuchmäßige Darstellung. Im Hinblick auf die großen Schwierigkeiten und die sehr hohen Kosten, die die Lehrmittel nach dem Verfahren der Deutschen Arbeitsfront verursachen, erscheint mir dieser Weg, Lehrmittel für die Land arbeit zu schaffen, nicht empfehlenswert. Da die be reits geschaffenen Lehrmittel 1. Das Streuen von Handelsdünger und Saatgut Bestell-Nr. V 869 2. Eggen, Grubbern, Walzen und Schleppen Bestell-Nr. V 870 3. Das Kartoffellegen ' Bestell-Nr. V 871 4. Hacken und Nübenvereinzeln Bestell-Nr. V872 5. Eggen, Häufeln, Hacken Vestell-Nr. V 873 6. Das Pflügen Vestell-Nr. V875 7. Das Melken Bestell-Nr. V 876 entweder nur für bestimmte Verhältnisse zutreffen oder nur kleine Arbeitsausschnitte umfassen, können sie besonders auch im Hinblick auf den hohen An schaffungspreis nicht allgemein empfohlen werden. An die Landesbauernschaften. — DN. 1941 S. 438. Ausbildung von Landarbeitslehrlingen. — II 116 vom 18. 6. 1941 —. Es wird erforderlich, für die Ausbildung von Landarbeitslehrlingen folgende Hilfsmittel zu schaffen: 1. Einen Tagebuchvordruck, der die Einzeichnung der Witterung und der vom Lehrling ausge- führten Arbeiten mit kurzer Arbeitsbeschrei bung ermöglicht. 2. Musterausbildungspläne, die den Lehrherren zur Anleitung dienen sollen und die für be stimmte Verhältnisse aufgestellt werden. 3. Merkblätter für die Landarbeitslehrlinge und Landarbeitslehrherren über Pflichten und Aufgaben. ch Anleitung für die systematische Durchführung kurzer praktischer Lehrgänge für Land arbeitslehrlinge unter besonderer Betonung des Einsatzes technischer Hilfsmittel, ihrer An wendung und Pflege. Es sind geeignete Personen mit der Herstellung von Entwürfen zu beauftragen und diese in einer Arbeitsgemeinschaft von Wirtschaftsberatern und Lehrherren durchzuberaten. Vor der Drucklegung sind mir die Entwürfe zur Kenntnisnahme zuzulei ten. Der Entwurf eines Ausbildungsplanes der LBsch. Ostpreußen wird als Beispiel nachstehend ab gedruckt : Arbeiten auf dem Acker. 1. Bodenbearbeitung und Düngung: Pflügen: Einstellen und Führen der gebräuch lichsten Pflugarten, Stalldung und Gründung unterpflügen (mit Vorschar). Schälen: 2- Lzw. 3- oder 4spännig Brache und Stoppel schälen. Schleppen, Eggen, Walzen: Einfache und mehr fache Arbeitsgänge mit verschiedenen Geräten (Saateggen, Krautstriegel). Stalldung: Feldhaufen setzen, packen und be decken, Stalldung laden, nach Menge und Fläche ab haken, streuen, einlegen hinter dem Pflug.