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8^888 L «x» KAK N s K K KZLKKZZSLL LLiSö-SkSsLS^-SL» Ms sie sahen, wie weh ihr« Tränen den Eltern taten, wandte sie sich zum Fenster und schaute hinaus, um abgelenkt zu werden und die Tränen hinunterschlucken zu können. „Mutti, Mutti!" rief Ursula plötzlich aus. „Das Christ kind hat mein Brüderchen im Schnee versteckt,dort unter der großen Tanne liegt es, holt es schnell herein, sonst friert es tot!" Die Eltern schauten sich ungläubig an; sie sahen aber die Aufregung, in die Ursula geraten war, traten naher und gewahrten den im Schnee liegenden Buben. „Lehmann, holen Sie schnell das Kind herein!" sagte Herr Jensen zu dem Diener. Nach wenigen Minuten kam Lehmann, Werner auf dem Arm, wieder herein. „Was hat er für hübsche blonde, Haare!" jubelte Ursula. „Sag ihm doch, Mutti, daß er die Augen aufmacht und mit mir spielt, ich will ihm auch all meine Weihnachtsgeschenke geben!" „Sei geduldig," mahnte der Vater, „du stehst doch, daß der Bub erstarrt ist; er muß jetzt erst wieder erwärmt wer den und dann schlafen. Morgen früh könnt ihr zusammen spielen." Selten ist Ursula so selig zu Bett gegangen wie an diesem Abend. Die Eltern freuten sich, ihr sonst so stilles Töchterchen lebhaft und munter zu sehen und besprachen, wie sie den Jungen immer behalten könnten. - Am selben Abend noch ging Herr Jensen auf die Polizei, um sich zu erkundigen, wem das verirrte Bübchen gehörte. Dart traf er Frau Wedel, die nach Werner suchte und! sehr in Sorge war, da sie ihn nicht zu Hause vorgefunden! hatte. Voller Freude hörte Herr Jensen, daß der Junge ein Waisenknabe wäre und dank des glücklichen Zufalls seinem ge liebten Töchterchen zu einem Brüderchen verhelfen konnte. Die Gemeinde war selbstverständlich damit einverstanden, daß er ihn an Kindesstatt annahm. Am anderen Morgen, als Werner aufwachte und sich mit verwunderten Augen in dem schönen Raum umschaute, saß Ursula bereits am Bett. Er fragte sie erstaunt: „Bin ich im Himmel?" „Nein, du bist bei mir und sollst immer bei mir bleiben. Jetzt aber mußt du erst frühstücken, dann wollen wir spielen!" Als Werner endlich begriffen, hatte, daß er immer in dem schönen Hause bei den lieben und freundlichen Leute« bleiben durfte, stand er auf und wurd« fröhlich. Zwei muntere Kinder tobten an diesem Wechnachtsfefi» durch die weiten, Hellen Räume des Hauses und spielten mit den schönen Sachen, die bisher achtlos mnhergelegen hatten. Dieses Fest hatte zwei Kinder glücklich gemacht. Ursulas Weihnachtswunsch war in Erfüllung gegangen, und der kleine Werner war vor dem Waisenhause bewcchrt worden und hatte wieder liebe und sorgende Eltern gefunden. Hildegard Tegtmeier. Für die Feiertage. Schach. In der Partie Thomas-Reti des Turniers zu Baden-Baden ergab sich ei« äußerst feines problemartiges Endspiel von Dame, Turm und Bauer gegen Dame und Turm, das der Führer der Weißen, der englische Amateur Sir G. Thomas in folgender Weise zum Siege führte: Stellung nach dem 58. Zuge. Schwarz: Rött. Weiß: Sir S. Thomas. Weiß vier Steine« LoS; IW; öo4, dF. Schwarz drei Steine: W2; TN; SQ. I. e4—öS KL—11 2. bü 13—12 3. -S—oL M—-2. Schwarz hat ersichtlich nichts De sie res. 4. 158—s8> X«2—63 5. 57—USO k2—tM. Gewöhnlich gewinnt derjenige, der zuerst ein« Dome bekommt, leicht durch lauter Schochangrifse; hier ist die« nicht der FaL, wett der Bauer cH die e-Lim« versperrt. Weiß gewinnt fast nur durch stille Füg«. 6. 1e8—6L-si L63—e2 7. lN>L—52-f- TN—k2 8. D52—e5! Um auf Ddl-si die Dame dazwischen zu ziehen. 8. . . . 112—14 S. Ve5—65 V61—el. Auf Obl-st würde nun der König nach c7 gehen. 10. 1)65—63-si Kc2—d. Schwarz darf den bei L52 durch V62-s- möglichen Damentausch nicht zulasten. 11. O63—»3-si Kel—c2 12. O»3—c5tt- Kc2—52 l3. 168—581 Um auf durch O54ch OK4ch Ka? die Figuren zu tauschen. Zugleich droht aufgedecktes Schach auf der b-Linie nebst Matt auf der »-Linie. 13. . . . 114—s4 14. L56-o7-s- Kd2—»1 15. 158—53! Ein Problemzugl Es besteht (außer der Drohung Va3-tt) Zugzwang. Auf den Königszug führt I)c2-s-, auf 1»6, »5 oder »8 Dä4-i- zum Matt. Auf V62 erfolgt das Matt nach vLl-tt, auf O61, 11 oder kl nach Ve3-i- und auf v«2 nach Od-si. Ei« selten »oriommendes Endspiel von seltener Schönheit! Kreuzworträtsel. ä.v. S. Bedeutung der einzelnen Wörter. H Von links nach rechts: 1 Mythos, 5 Mittelmeerinsel, 9 Rachegöttin, 10 Dramen figur von Shakespeare, 11 deutscher Philosoph, 12 Nebenfluß der Aller, 13 griechisch«! Gott, 15 Berg aus dem alten Testament, 20 Tonstufe, 21 Verpackungsgewicht, 23 deutscher Kampfflieger, 24 Stadt in Böhmen, 25 italienischer Maler, 26 Feldweg. d) Von obennach unten: 1 Moussieren des Getränk, 2 großer Binnensee in Asien, 3 al koholisches Getränk, 4 alttestamentarisches Buch, 6 Bindemittel, 7 Verwandte, 8 Kriegsgott, ^mit telalterlicher Stand, 15 Tonart, 16 Ansprache, 17 altnordisches Göttergeschlecht, 18 Speise, 19 Pflanze, 22 deutsche Automobilfirma. WeiSnachtsAänge. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit. Weih ¬ selig erste Festes kirchliche Feier, und das zweite die im trauten Heim. Das Fest der Feste ist das Christfest, und damit ist Christus als der Quell aller Befreiung und Freude erwiesen. Es bleibt wahr und wird an jedem Christfest von neuem erlebt, was sein Iohannes bezeugt: Wir sahen Seine Herrlichkeit, und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Davon singt die Gemeinde im Gottesdienst und feiert das Wunder der Erlösung, daß erschienen ist die Freundlichkeit und Leut- felig^it Gottes unseres Hei lands: Also hat Gott die Welt geliebt. Sei fröhlich alles weit und breit, was vormals war ver- lorenI Dieser Freudenton dringt in die Weiten der Welt uzd in bjL Zsge „Heilige Nacht": Zwei Heimatlose ziehen durch den sinkenden Abend im Schnee — Mann und Weib; sie kann nicht' weiter; wegmüde lehnt Maria, bang hoffend, am Zaun, und Joseph geht, Her berge zu suchen. „Sie hatten sonst keinen Raum in der Her berge"! Erschütternder Klang in der heiligen Geschichte! Kei nen Raum haben die Men schen für ihren Heiland. Eine Krippe seine Geburtsstatt, ein Kreuz der Sterbeort des Fremdlings aus der anderen Welt; und dazwischen: die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Hi' -ne! haben Nester, aber des . scheu Sohn hat nicht, da er sein Haupt hinlege! Und der — der Heimatlose hat dein Heim gesegnet! Wie drängt sich gerad unter dem Lichterbaum der Fa- milienkreis zusammen! Wie gibt einander hier die Liebe! Wie finden durch die Macht des Christfestes wohl einander Ferngekommene wie der zusammen! Die traulich die FauMMtttbe zur Weih ¬ volkstümlichste der frohen, liederreiche« nachtszeit geworden. Fröhlich und — mich dünkt, das Wort trifft recht des Weihnachtslied Von Theodor Storm. Vom Himmel in die tiefsten Klüfte ein milder Stern herniederlacht; vom Tannenwalde steigen Düfte und hauchen durch die Winterlüfte, und kerzenhelle wird die Nacht. Mir ist das Herz so froh erschrocken, das ist die liebe Weihnachtszeit! Ich höre ferner Kirchen Glocken mich lieblich heimatlich verlocken in märchenstille Herrlichkeit. Ein frommer Zauber hält mich wieder, anbetend, staunend muß ich steh'n; es sinkt auf meine Augenlider ein gold'ner Kindertraum hernieder, ich fühl's: ein Wunder ist gescheh'n. des Hauses und schafft dort g k e i t. Weihnacht, deutsche Weihnacht ist vor alle« da - Fe st d e r F a « 111 e. Wundersam, wie im Evangelium Sterben Leden schafft, und Heimatlosigkeit segnet die Heimat. Eins der mn tiefsten empfundenen Weihnachtsbilder ist Fritz von llhi.es Fröhlich und selig — damit hat doch der Waisen vater vom Lutherhofe in Weimar, Iohannes Falk, das Fest der Feste und all die Wochen vorher und die Tage nach her recht gezeichnet. Und sein Lied ist nicht umsonst neben des katholischen Kaplans Joseph Mohr „Stiller Nacht" das lieber-