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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190612213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19061221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19061221
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-21
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.12.1906
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einer gelötet, zwei verletzt, die Pferd« verendeten. Auch der Kutscher und «in Polizribeamter erlitten Verletzungen, die Attentäter entkamen schießend. — Im Hafen von Odessa explodierte auf dem Dampfer „Kaiser Nikolaus I." eine Höllenmaschine Der Dampfer bekam rin Leck und begann zu sinken. ES gelang jedoch, eine Schuhmatte über daS Leck zu ziehen, wodurch dem Sinken deS Dampfer- Einhalt getan wurde. Di« Explosion fand nach Beendigung der Arbeitszeit statt, sodaß Menschen dabei nicht verletzt wurden. — In Tschita wurde eine Bombenwerkstatt entdeckt. 12 Personen sind verhaftet worden. — In P<terS- bürg ermittelte die Polizri eine Militärorganisation der sozialistischen Partei und nahm über 100 Ver haftungen vor Von den 1b Matrosen, welche seinerzeit an der Meuterei auf dem Panzerschiffe „Potemkin" teilgenommen und nach der Rückkehr auS Rumänien sich dem Gericht freiwillig gestellt hatten, wurde einer zu 4 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Gegen die übrigen lautet da- Urteil auf Einreihung in Arrestantenabteilungen für die Dauer von 6 Mo naten bis 2 Jahren. Die Wahlmännerwahlen zur Duma sollen am 25. Januar, demselben Datum wie di» deutschen ReichStagSwahlen, stattfinden. Oertliches und Sächsisches. Hoh»fteiu»Srnftthal, 20 Dezember 1906. *— Der Weihnachtszailber beherrscht wieder unsere Häuser. So oft er auch über uns gekommen ist, er hat nichts eingebüßt von seiner Kraft. Die Alten werden zur Weihnachtszeit wieder jung und die Kinderwelt schwelgt in seliger Erwartung. Es gibt auf der ganzen Welt nicht-, waS an Innig keit und stillem Familienglück dem deutschen Weih- nacht-feste an die Seite zu stellen wäre. Wer achtete da der Mühe der Vorbereitungen, wer empfände e» als eine Mühsal, wenn die halben Nächte ge opfert werden! Niemand denkt daran. Geben ist seliger als nehmen, dies Bibelwort bewährt seine alte Kraft und Wahrheit. Die großen WeihnachtS. besorgungen find jetzt in der Hauptsache wohl er ledigt ; aber wer wüßte nicht, daß auch die Kleinig- keilen, soweit sie auf den Weihnachtsabend Bezug haben, groß und bedeutend find. Und daher hat auch die weiseste Voraussicht und Ordnungsliebe noch hunderterlei zu erledigen, und die Hast und Unruhe nimmt kein Ende, bi- der lichtergeschmückle Christbaum alle Gaben der Liebe überstrahlt und seinen Glanz auS den dankerfüllten Augen und den freudigen Blicken der Beschenkten und Ueberraschten verklärend zurückwirft. *— Vereine, Gastwirte, Geschilfttzleute re., die in der 8 Tage auSliegenden, bereits am Mon tag nachmittag erscheinenden Festnummer inserieren wollen, dürsten am praktischsten handeln, wenn sie zu ihren Veröffentlichungen der größeren Wirksam- keit halber auch die SonntagS-Nummer benutzten. Die hierfür bestimmten Inserate wolle man unS aber möglichst schon jetzt zugehen kaffen, damit auf SatzauSführung und Plazement die größte Sorgfalt verwendet werden kann. Für die Fest- nummer allein bestimmte Inserate erbitten wir unS baldigst, spätestens jedoch bis Montag früh 9 Uhr. Zur Entgegennahme von Inseraten halten wir unsere Geschäftsstelle täglich bis 8 Uhr abends, am Sonntag zu den üblichen Geschäftszeiten geöffnet. * — Zur Reichtztagswahl. In der gestern abend in Glauchau stattgefundenen gutbesuchten Vertrauensmänner-Versammlung der OrdnungS- Parteien unseres 17. ReichstagSwahlkreiseS (nur die freisinnige Volkspartei war nicht vertreten) wurde einstimmlg beschlossen, den von den National liberalen vorgrschlagenen Herrn De. CisnK in Loschwitz-DreSden al« gemeinsame» Kautziöate» für die bevorstehende ReichStagSwahl aufzuftelle» und mir aller Energie für die Wahl ve- Herrn Dr. Clauß einzutreten. Wie schon gemeldet, hat sich Herr Dr. Clauß zur Annahme der Wahl bereiterklärt. * — Wetterausficht für Freitag, den 21. Dez.: Schwache östliche Winde, trocken, teils heiter, teil- neblig; Temperatur kälter. * — Asche streuen l Bei der augenblicklich herrschenden, der Bildung deS Glatteises außer ordentlich förderlichen Witterung seien die Grund- stücksbesitzer wiederholt auf ein ausreichendes Be streuen der Bürgersteige aufmerksam gemacht. ES genügt nicht allein, diese von den Schneemassen zu befreien, sondern eS müssen auch sofort Hilfsmittel zur Anwendung kommen, welche die Gefahren deS Glaueises für die Passanten wie auch in finanzieller Beziehung für die Hauseigentümer beseitigen. Also nochmals: reichlich Asche rc. streuen! * Hohenftrtu-Ernstthal, 20 Dez Infolge der aus den Straßen herrschenden Glätte ereigneten sich gestern abend und heute vormittag in unserer Stadt zwei Unfälle. Im ersteren Falle handelte rS sich um den Transport einer zwei Meter langen und ziemlich schweren Walze für Appreturzwecke. Die Last wurde beim Einbiegen in die Bahnstraße bei der GerichtSschänke durch daS Rutschen der Rolle vom Wagen herabgeschleudert, ohne glücklicherweise irgendwelchen Schäden anzurichten. Einen gleich falls recht günstigen AuSgang nahm ein Unfall, der heute vormittag dem mit einigen Schlachttieren beladenen Schlitten eines hiesigen FleischermeisterS widerfuhr. Das Gefährt geriet auf dem Altmarkte infolge der Glätte inS Rutschen und schlug beim Beckschen Hause derart an daS Trottoir, daß eS umgeworfen und der Führer auf die Straße ge schleudert wurde. Lediglich der Geistesgrgenwalt deS GeschirrsührerS, der da« unruhig gewordene Pferd nicht aus der Gewalt ließ, ist eS zu danken, daß ein größere« Unglück verhütet wurde. ID Gersdorf, 20. Dez. Die Gesellschaft für OmnibuSverkehr GerSdorf — Hohenstein - Ernstthal läßt am Weihnachtsheiligabend «inen Sxtrawagrn nach dem Bahnhof Hohenstein-Ernstthal udd zurück verkehren. Abfahrt an der OrtSgrenzr Luaau nach- mittag- 5 Uhr, Ankunft in Hohenstein-Ernst h il um 6 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt um 7 Uhr abend-, Ankunft an der Ortigrenze in Lugau um 8 Uhr. Dieser außerfahrplanmäßige OmmbuS hält auf allen Hallestellen. Am 1. und 2. Weihnachtsfeier- tag verkehren die Wagen wie an Sonntagen Am 3 Weihnachtsfeiertag werden zu fahrplanmäßigen Touren nach Bedarf Beiwagen gestellt. Die Markt tour am Montag früh bleibt bestehen. — Am Dien-' lag ist eS infolge WitterungSeil flusseS auch hier vorae- kommen,daß abends in der 7. Stunde da« elektiische Licht versagte. Erst nach einer Stunde spendete die Leitung wieder die gewohnte intensive H lligkeit. — Wie wir hören, ging dieser Tage daS Restaurant „Schweizerhaus" hier durch Tausch aus dem Be sitz deS Herrn Müller in daS Eigentum des Herrn Götze-Hermsdoif über. — Am Montag fand hier ein Ztugenverhör seitens der Staatsanwaltschaft in Sachen des wegen Verdacht- der Brandstiftung in Untersuchungshaft brfindlichen ZiegeleipächterS Lindner statt. * Stollberg, 19. Dez. Einen schlimmen AuS- gang nahm am gestrigen Tage eine vor dem hie sigen Schöffengericht angesrtzte Verhandlung für die als Zeugin verhörte Aujstoßerin Anna Thamm au» Thalheim. Sie wurde sofort in Untersuchungs haft abgeführt unter dem Verdachte, in dieser Ver handlung einen Meineid geleistet zu haben. * Neukirchen t. E, 19. Dez. Eine herbe Enttäuschung mußten die Mitglieder eines hiesigen SvaivereinS dieser Tage erleben. Als daS Spar- geld in Höhe von 8684 Mk. ausgezahlt werden sollte, stellte sich heraus, daß der Vorsteher des Vereins daS Geld in seinem Nutzen verwandt hatte. Im Laufe deS TageS wurden dann 5000 Mk. gedeckt und vorläufig ausgezahlt. * Burgstädt, 20. Dez Der Rauhfrost hat auch in hiesiger Gegend erhebliche Störungen her. vorgerufen. In der Stadt selbst stehen alle elek trisch betriebenen Fabriken still und die Arbeiter müssen unfreiwillig feiern. Der „Burgstädter An- zeiger" konnte nur eine Notnummer herauSgeben. Ein ganzer Trakt von Telephondrähten war in der Nähe der Fabrik von Heinrich Esche und deS Transformators deS Oberlungwitzer Werkes in Kändler gesprungen und hatte sich über die Gleise der Wüstenbrand-Limbacher Bahnlinie gelegt. Die Lokomotive eine- ZugeS fuhr in das Drahtbündel hinein, riß die Ständer der Telephonleitungen um und verschlang deren Drähte mit denen der kreuzen den elektrischen Hochspannungsleitung. Ehe die Schäden beseitigt sein werden, wird geraume Zeil vergehen. * Dre-den, 19. Dez. In Anbetracht der vom 1. Januar 1907 ab in Kraft tretenden Erhöhung deS Buchdruckertarifs halten die Zeitungsverleger im Bezirk der Kreishauptmannschaft Dresden Sonntag, den 23. Dezember, vormittag» 11 Uhr in dem Gaal des Hotels „An der Herzogin Garten", DreSden-A, Ostra-Allee, eine Versammlung ab, in der über die Erhöhung der Abonnements- und Inseratenpreise Beschluß gefaßt werden soll. * Leipzig, 19. Dez. Zu dem Raubansall auf den Geldbriesträger Rübner ist zu berichten, daß sich am Donnerstag durch die Festnahme eines stellungslosen Hausdieners und eines Kutschers das Gerücht verbreitet hatte, daß der Räuber festge nommen sei. DaS hat sich nicht b.stäligt. Die beiden hatten sich durch auffällige Geldausgaben verdächtig gemacht. Vermutlich sind eS Einbrecher, die erst von Berlin hier eingetroffen sein wollen, Einbrecherhandwerkszruge und einen erheblichen Geldbetrag bei sich hatten, mit der Tat in Deut rich» Hof aber nicht in Verbindung zu bringen sind. Die Zuführung nach dem Polizeiamt halte eine große Menschenmenge angelockt, wobei das erwähnte Gerücht entstanden war. Es sind bei der Kriminalpolizei zahlreiche Anzeigen über ver- dächtige Personen erstattet worden, die aber bei den angestellten E örterungen sich alle als haltlos erwiesen haben In dem Befinden deS im Krankenhaus darniederliegendrn Briefträgers Rübner ist eine weitere Besserung «ingetreten. Der Zustand d«S Patienten hat erfreulicherweise eine Störung durch weitere Komplikationen nicht erfahren, sodaß eine völlige Genesung des Beamten in sichere Aus sicht gestellt werden kann. — Im Konsumverein Plagwitz griff ein Langfinger durch den Schalter- verschlag und erbeutete die Kasse mit 800 Mark in barem Gelde. Der Lagerhalter, der zum Ersatz der Summe verpflichtet ist, setzt 100 Mark Be- lohnung aus für die Ergreifung des DlebeS, der dl« leere Kassette dann auf die Straße ge worfen hat. * Döbel», 19. Dez. Das hiesige Publikum scheint mehr Vergnügen an den Noiführungen, Vorstellungen usw. in den Vergnügungssälen als am Besuch des Theaters zu haben. I densalls muß man das annehmen, wenn man hört, daß der Stadtrat den Besuch des Stadttheaters zu fördern suchte, indem er den Saalbesitzern bezüglich der Abhaltung von Vorführungen E.nschränkungen auferlegte und sich sogar dem Theaterdirektor gegen- über verpflichtet hatte, größere Schaustellungen während der Theatersaison ganz zu untersagen. Ein Saalinhaber hat sich um dieses eigenartige stadträlliche Verbot nicht bekümmert und eS be, einem Strafmandat auf gerichtlichen Entscheid an- kommen lassen. Er wurde vom Schöffengericht kostenlos freigesprochen, da diese- das Vorgehen des Sladtrats alS unzulässig ansah. * Schönheide, 20. Dez. Hier hält der Rauh- srost noch immer an und Hal den bereits ent standenen Schaden ganz besonders veigiößert. Der untere Teil des hiesigen OrlSfernsprechnctzes ist nun auch noch vollständig zerstöit worden. Mehrere Doppelgestänge find umgebrochen. Von 44 Doppel leitungen sind noch 2 Stück im Betrüb. Wie schwer die LeitungSdrähle unter dem Drucke der Schneekruste zu leiden haben, ist am besten daran zu ersehen, daß ein abgeschnitteneS, mit Schnee- kruste umgebenes, 10 Zentimeter langes Siück Leitungsdraht das ansehnliche Gewicht von 263 Gramm ergab. An Bäumen und Sträuchern hat der anhaltende Rauhfrost ganz enormen Schaden ungerichtet, viele Bäume find umgebrochen, zahl reiche Aeste mußten unter der Last de» Schnees brechen * Falkenstein. 19 D-z In hi.sigrr Gegend liegt der Schnee '/.—1 Meter hoch. Die für ver- gangenen Sonnabend angesetzte Probefahrt deS Automobil-Omnibusses konnte an diesem Tage wigen Schneetreibens nicht statifinden. * Treuen, 19. Dez. Der 37 Jabre alte Zimmermann F. A. Müller in Wetzel-grün halte sich am 8. Dezember durch einen Nagel eine kleine B rletzung an einem Finger zugezogen. Diese Verl.tzung hatte eine Blutvergiftung zur Folge und am Montag ist der Bedauernswerte gestorben. * Plauo«, 19. Dez. In das hiesige Kranken- hau» wurde die Witwe Meinel aus Mark neukirchen gebracht, die durch eine Wäschemangel schrecklich verletzt worden war. Die Flau kam beim Wegnehmen einer sogen. Docke mit dem Kopfe der letz'eren nnd der Mangel zu nahe. Der Frau wurde die Kopfhaut buchstäblich vom Kopfe gerissen. An ihrem Auskommen wird gezweifelt. * GeyerSdorf, 19. Dez. Kommt da ein Handwerksbursche zu einem hiesigen Schmiede- meister fechten. Der Meister gibt dem Reisenden auch einige Pfennige, muß aber hinterher die Wahrnehmung machen, daß sich unter den Pfennigen ein Zehnmal kstück befunden hatte, das er nicht wieder erlangen konnte. * Schirgiswalde, 19 Dez. Gestern ist hier der SieinbruchSpächter August Theodor Pietsch mann dadurch tödlich verunglückt, daß er in seinem am Wege Schirgiswalde—WehrSdorf liegenden Steinbruche bei der Bedienung des elektrisch ge triebenen Hcbekrahns von der Kurbel getroffen und dadurch 17 Meter tief in den Bruch geschleudert wurde. ' Alteuderg, 19. Dez. In den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts stand die Flechlindustrie in den Slädten Altenberg, Geising und den Dörfern des östlichen Erzgebirges in hoher Blüte. Seit jener Zeit ist aber dieser In- dustriezweig bedeutend zurückzegangen, weil die An fertigung des Geflechtes den modernen An- sorderungen nicht zu entsprechen vermochte. Um dies Gewerbe aber entsprechend zu heben und leistungsfähig zu machen, bewirkte man in Zinn wald die Errichtung einer Strohflechl-Fachschule. DaS Ministerium, welches um Unterstützung er sucht worden ist, hat die erforderlichen L-Hrkrüfte zur Verfügung gestellt. Die Schule ist in drei Abteilungen eröffnet worden. Ein Kursus ist auf zwei Monade berechnet. Die Teilmhmer sollen da« Gewerbe so gründlich erlernen und zu einer solchen Vollkommenheit bringen, daß der bestehenden Konkurrenz wirksam entgegengetreten werden kann, namentlich dem G.fl chle aus der Schweiz und aus Frankreich. Dadurch wird die Heimarbeit der ErzgebirgSbewohner nicht nur wieder zur Geltung kommen, sondern auch ein lohnender Verdienst dülfte wieder gesichert sein. Die OltSbchördi! von Zmnwald hat sich mit einer Bitte an den Teplitzer Bezirksausschuß gewandt, die Fachschule nach Kräften zu unterstützen und noch mehr ausstalten zu wollen. Kleine Chronik. * Allerlei. Im Böhmerwaldgebiet hat starker Schneefall und Schneetreiben V-ikchrestöcungen he>- beigesührt. Der Schnee liegt stellenweise meterttes. Die Schuljug-nd muß dem Unterricht fernbleiben. — Unweit Jüterbog fuhr rin Schnellzug in eine Smck-narbeuerabteilung. 3 Mann winden gelölet. — Der N-wc^stler Dampfer „Healhpnol" ist. wie au« Himburg gemeldet wird, an her Rußen-Deaw- stag-vavk »it 24 Mann lefotzung unte-gegangen. Vie rasende Nordsee holte sich. Wit vow Leuch'sch ffe beobachtet wu-de, Opfer um Opfer von der Brück , bl« da« Sch'ff »erfchwand. — Au« Marseille wird gemeldet, daß dort in der Nicht gegen 1 Uhr i« Botanischen Garten durch Explosion eine» Spui'»«- iager» ein zweistöckige« Hau» eingestürzt ist. Zahl- reiche Personen wurden verschüttet. Au« den Trümmern wurden bisher 1 Toter und 1b Schwer- verwundete hervorgezogen. — Bei einem Brande >n Michelbach im Ersaß ist ein greise« Ehepaar in den F ammen umg kommen. — Statt Binder SLÜss gab ein Darsteller gelegentlich einer The^erauffüh- rung in Mülheim am Rhein mrhrere SchrolfLüss ob. Ein anderer Miiwnknder wurde schwer vcr- t tz'. — Von einem Fuß Bier wurde ein Gastwirt t» Berlin erschlagen. Der Mann war «»«geglitten und dir Tonne zerschmetterte ihm den Kops. — In Berlin vergiftete sich ein ältere« Ehepaar mit LhivI, weil e« nicht» mehr zu tfßn hatte. Der Mann war Invalide. Da« Diama macht in der W-ihnachl^eit einen besonder« erschütternden Eindruck — Der ualieniiche Sd ff^strerk ist allgemein. Ja einigen Häfen sied auch die Hafenarbeiter »»«ständig. — Kusche Zivanzigmarkstück si d in Be-lm aufgeiaucht. Lie find au« Küpser hci grstcllr und mit Gold über- «ogen, tragen dle Jahreizahl 1889 und sind daran leicht erkenntlich, daß der Reichsadler verkehrt zu nem Bildnis de« Kaiser« steht. — Dem Kaufmann Kciiel in Wörlitz in Anhalt ist die ihm erst vor kurzem angtlraule Frau unter Mitnahme von 4000 Mk. durchgibrannt. Keitel warnt j tzt durch Inserat dllvor, seiner Frau auf seinen Namen eiwa« zu borgen. — Bei einer Felddienstübung bei Kolberg in Pommern löste sich p ötzttch ein Kanonenschuß in dem Augenblick, al« Truppen vmüberwarschierlen. 2 K rnontere und 1 G-freiter der Infanterie wurden schwer verletz'. ' Eine bestialische Tat wurde dieser Lage in der H rbeige „Zum Vaterland" in Siadl-Jlm ver- übt. Der bbjäyrtge Etsendreher Leonhard L-Hmann °u« Limbach i. E. war mildem 45jährigen Schlosser R'chard Kott au« Arnstadt wegen einer Zechschuld von sünf Pfennig in Streit geratenen bissen weiterem Verlause L-Hmann seinem Gegner sech« Messerstiche in den Hal« versetzte. Der Gestochene schlepp e sich vom Schlassaal der Herberge noch bi« zur Gaststube, wo er tot zusammenbrach. Der Morddubc wurde verhastet und dem Landgerichtigesängni« in Rudol stadt zugeführt. * Zur Strandung de« »ampser» „Pri»- z«sstu Liktnrta Latse." Der bei Jimaici ge° u.andtie deutsche Louriftendampfer „Prinzessin V kloria Luise", dessen Kopilän Brunswig sich in s-eltscher Erregung erschoß, scheint verloren zu sein. Wie die Fahrgäste, haben auch Offiziere und Mann schaften da« Schiff verlassen. Wohltuend berührt da« Lob über die hervorragende Disziplin der Be satzung. Die Direktion der Himburg-Amerika- Linie teilt mit, daß sie ihren Kapitänen wiederholt zur Pflicht g macht habe, den Hasen von King«ton wegen de* gefährlichen Fahrwasser» ntemal« nacht« und nie ohne Lotsen anzulausen. Kapitän Brun«- wig hat sich leider im Bcclrauen auf seine große Belästigung verleiten lassen, diesem Beseh! entgegen- zuhandeln. * Eine SchreckeuVnacht hat der Bauernknecht M-ltthi« Eibaut durchgemach». Er verirrte sich abend« 6 U-r im Schneetreiben und geriet auf den dünn gefrorenen Seegersee bei Füssen im Allgäu. Er brach ein und hat trotz größter Erschöpfung während stiben Stunden de« nossen Element acht Mal sein Leben abgcrungen! Endlich warf ihn eine große Schneewehe mitten aus den Sie und schützte ihn vor weiterem Einbrechen. Sobald da« Schneetreiben ausbörte, wurden auch seine Hilferufe gehört. Nacht« l Uhr wurde er endlich von Männern, die eine fl egende Brücke gebaut batten, gerettet. * Verschwundene Postgelder. Aus der Eisen- bahnfahrl von Köln nach Frankfurt a. M. ist ein Postdeulel mit 20 W-rt- und Einschreibebriefen über 60 000 in bar, Scheck« und Aktien verschwunden. Auch auf der Strecke Emmerich-Straßburg ist, wenn e« sich nicht etwa um dieselbe Meldung in anderer Form handelt, ein Postetnschreibbund mit 20 Briesen verloren gegangen. — Bi« j-tzt find «ehr al« 35 000 Mark al« Verlust gemeldet wmden. * Ein Glaspokal, der die Schwindsucht hat. Im Dre«vener Kunstgewerbemuseum fällt vielen Besuchern ein Pokal auf, der in einem Gla«- schrank noch besonder« unter einem Glassturz steht. Wenn man den Ausseher fragt, antworiet dieser: „Da« ist da« Gla«, da« die Auszehrung hat. E« steht im „Kcankenstall", damit e« die anderen Gläser nicht anst ckt." E« handelt sich in Wirklichkeit um einen Deckelpokal au« dem 18. Jahrhundert, der In schrift nach holländischen Ursprung«, der durch Ein wirkung der atmosphärischen Luft in Zersetzung be griffen ist. Die U sache hiervon ist entweder eine fehlerhafte Zusammensetzung der Gla«moffe oder die Anwendung eine« Putzmeterial«, da« da« Mar angegriffen hat. Die Erscheinung, die man gemein, hin Auszehrung des Glase» nennt, ist in Fachkreisen bekannt und wird auch an anderen Gläsern beobachtet Da diese Llatkrankheit ansteckend wirkt, so wird da« kranke Gla« von den anderen abgesondert. Ein Mittel gegen die Krankheit ist Lüftung durch Ab nehmen de« Deckel«. Such schützt man neuerdings die Gläser g'gen die Aufzehrung durch Ueberziehen mit Zapon-L-ck. Bri diesem Pokal, der keinen be sonderen Wert hat, wird die« nicht getan, um die Entwickelung der Krankheit zu studieren. Da« Gla« steh', infolge der Krankheit wie Ei«gla« au«. El trägt aus einer Seile da« Bild eine« Hauses, auf der anderen ein Wappen mit der Justitia sowie eine holländische Inschrift, nach der e« an scheinend eine Schenkung on eine Kirche war. HM-deW-NOchmchSen. Hamburg, IS Dezbr. Welzen ruhig. )v,kkrlenburger uuo Holsteiner 176 -l80. Mggsn ruhig, Mecklen burger und Ätt>t.ir?er 160 — 165, russischer i 10.00 Gerst« fest. Hafer fest. McoS stetig. Lu st-lala 93.00. Wetter: Bewölkt. Magdeburg, 19. Dezember. Kornzuct" e^tt. üLprozevt Rendement 8,35 -8,15. Nachprodukte exklusive 75proz. Rendement 6,70—6,85. ^Ommrnr: Rnhig'. Ai.otraistna de 1. 18 50. «-PaOzveter 1. —Ge,-zahlen« Rafst- nod« 18,25. Wewnhlrnc Lottis 17,75. Stimmung: Ruhig. Rohzuiei 1 Produkte Lrn f. a. B. Humburg pr« Ä-ezember 17,55 Gd.. 17,65 Ar., per Januar 17,65 Bd., 17,75 Br., per Februar 17,80 Gd., 17,90 Br.. pk! Mär, 17 95 Gt , 17,00 Br, per Mai 19,25 sd. 18,30 Br per August 18,5b O )., 18,60 Ar Stimmung: Ruhig, stetig. Baumwolle. Breme», 19 Dezember. Tendenz Matt, tt.pt. mwtl. Iota 54 1/2. Liverpool, 19. Dezbr., 12 Uhr 45 Min. Umsatz 8.00 Ballen, davon für Spekulation und Export öot> Ballen. Amerikaner willig, 9 Punkte niedriger, Aegqpter ruhig, unverändert. Brasilianer 9 Punkte niedriger. Ostindische 1/i6 niedriger. Lieferungen ruhig. Dezember 5,28, Dr- zember-Junuar b,28, Februar-März 6,3 l, April-Mai 5,34, Juni-Juli 5.37. Gustav Julius Halm, Zwickau. Joachim Singer, Berlin Moritz Lange, Danzig. Deutsche Motor- und Automobil-Gesellschaft m b. H., Frankfurt a M. Julius Neumann, Goldap. F. Holster, Ohnenheim-Markolsheim. Karl Harr, Nagold. G. Wald, Oberhausen. E. Benzig, Schwenningen- nottweil. Martin Reinicke, Schönebeck a.E. Nils H. Christensen, Wismar. Alfred Lewin, Radeberg. Max Otto Mühlmann, Brunndöbra-Klingenlha. A. F. Mehlhahn, Berlin. Aug Wieczorek, Berlin. B Dollinger, Breslau. Konsumverein Dünne u. Umg. e. G. m. b. H, Dünne-Bünde i. W. W. Hollmann, Düsseldorf. Karl Nelles, Houverath-Erkelenz. Emil Kröning, Lichtenberg b. Berlin. Fritz Horumg, München. Hannoversche Mc lassetorfmehliutterfabrik, Hämelerwald-Peine R. P. Fich ter, Rostock. W. Littmann, Weißenfels. Lhemaiyer Marktpreise vom 19. Dezember 1906. pro 5o Kilo. Weizen, fremde Sorten 9 M. 70 Pf. bis 10 M. 4oPf. . . sächs. 8 - 75 .. 8 - 96 - Roggen, niederländ. sächsischer, 8 - öd - - 8 - 65 - Roggen, preußisch., 8 - 55 - - 3 - 66 - - hiesiger, 8 - 60 - - 8 - 50 - - fremder, 8 - 30 - - 8 - 70 - Gerste, Brau-, fremde 9 . — . - io 75 - - - sächsische 8 - 50 - . 9 - - - - Futter- 6 - 70 - - 7 - — - Hafer, sächs., neuer 8 - 80 - - 8 - 50 - - preußischer 8 - 40 - - 8 - 65 - - ausländischer,— . — , -- > — - - - 10 - 25 . - - 9 - 25 - - - 8 - 40 - - . 3 - 10 - . - 2 - 60 - - - 2 - 30 . - - 2 - 80 . - - 2 . 70 - en, Koch- 9 -IN Erbsen, Mahl- u. Futter- 8 - 76 Heu 3 - — Stroh. Flegeldrusch 2 - 80 Stroh, Maschinendr., Lanastroh 2 - 30 Stroh, Maschinendr., Krummftroh 2 - Kartoffeln 2 - 50 Butter 2 - 50
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