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Der Maler aus Welschtirol. Roman von Hans Wachrnhusen. IS. Forts. (Nachdruck verboten.) Wa« dir «»ralifche Führung de« Lübke betreffe, könne er nur da« allergünftigfte auSsazen. Der« selbe sei bescheiden, gefällig und trotz seine« zu» neh«e»de» Alter« — über da« er nicht« genaue« wisse — immer aus seinem Posten gewesen. Er Hube nie von ihm irgend einen Lohn beanspruch», auch keine» »adere« Umgang gehabt, al« seine Beziehung zu de« jungen Mädchen, da« er eine nahe ver wandte genannt und an der er mit großer Liebe gehangen habe. Ebenso ungenügend blieb die AuSkunst über den unbekannten Reisenden, der abend« auf eine Stunde einen kleinen Salon begehrt, um bi« zum Abgänge seine« Zuge« Tsilette zu machen, und den Kom missionär »erlangt hatte. E« »ar nicht Gitte, auch nicht Vorschrift, von Reisenden die Eintragung de? Namen« zu verlangen, die nicht im Hause nächtigten, und so war da« also auch io diesem Falle nicht begehrt worden. Der Kellner, der den Reisenden bediente, hatte von demselben im Vorau« nur die Sebühr sür flüchtige Benutzung de« Zimmer« und der Toilette erhalten, und da der Armleuchter, welcher dasselbe erhellte, tief im Hintergründe de« Zimmer« gestanden, hatte der junge Mensch, ein Lehrling, bei Empfang de« Beide« die GesichtSzüge de« Fremden nicht beachtet. Der HauSkoecht, der in der gewöhnlich sehr stillen S»nnt»g-Lbrndstunde den Portier in der Loge vertreten, gab an, er habe, al« der Fremde vor der Türe der letzteren erschienen und um ein paar Stunden Aufenthalt gebeten, dem Kellner g<» schell» und ihm die Nummer de« Salon« genannt; er habe, al« der Fremde da« Hotel verlassen, sich nicht um ihn gekümmert. Die Stubenmagd sagte au«, der Fremde habe die Toilette gar nicht benützt; da« Fenster habe trotz de« schlechten Nebelwetter« offen gestanden, al« sie nach seinem Fortgehen den Salon betreten. Eine Nachforschung in dem letzteren ergab gar nichts. Der Fremde hatte keine Spur »on seinem flüchtigen Ausenthalt hinterlassen. Gesehen halte ihn die Magd gar nicht, da die Toilette sür die Benutzung sertig gestanden und ste keine Veranlassung gehabt, ihn zu belästigen. E» blieb noch eine Rachsorschung auf dem Bahnhof übrig, auf welchem um diese Abendstunde ein Zug abgegangen; aber dieselbe hatte weder auf diesem, noch auf den anderen Bahnhöfen einen Erfolg. Resultallo« war endlich eine nochmalige genaue Nachsuchung in dem Ziwmerchen dcS HospavillonS, da« der Alte so lange bewohnte. Man sand unter dem Bette den kleinen Kasten von Eisenblech, aber er war leer. Kleidungsstücke hatte der Verschwundene nicht hinterlassen; daS Wenige, waS er an Wäsche besessen hatte, mußte er mit sich genommen haben. Ein schweigsamer Zeuge dieser wiederholten Nachsuckungen war Iakob. Der saß in der Ofen ecke, die er u«»erdr»ff,n behauptete, tr,«r»d »» de» Freund, der nicht wiederkehren wollte. Zu den fremden bärtigen Gesichtern mit schiefem Kopf ausschieleod, sprach er zuweilen wie trauernd vor sich hin; »Papa Lübke!" al« rufe er nach'jbem Vermißten, und niemand störte ihn in feiner Trauer. Der Detektiv-Beamte glaubte nun zunächst, nach der Persönlichkeit de« Fremden forschen zu müssen. Aber do« Billett konnte ebenso gut ganz unver- sänglichen Inhalt« sein. E« hatten an dem Abend bet Kroll und in anderen Lokale« verschiedene große Maskenbälle stattgefundea; der Fremde, et» junger Mann, konnte sich mit einer Dame, deren Namen er dem Kouvert nicht ««vertrauen wollte, zu irgend einem derselben verabredet haben. War nun der Kommissionär Lübke wirklich in diesem Hanse gewesen? Der Arbeiter war der einzige, der dies behauptet hatte. Und waS hatte ihn bestimmt, seinen Platz im Hotel heimlich z» verlassen, sich den Fragen der Behörde zu entziehen? War er fortgegangen, um das vermißte Mädchen zu suchen, und warum verband er sich zu diesem Zwecke nicht mit der Polizei? E« war von der größten Wichtigkeit, diesen Mann zu suchen, der jedenfalls den Fremden deS Hotels näher beschreiben und namentlich auSfagen konnte, an wen er mit dem Kouvert adressiert worden war. Aber der ganze Mann war ja ein Geheimnis gewesen ; man hatte nicht einmal sein genaue« Signalement, denn von der Hvtelbedtenung beschrieb ihn der eine so, der ander» ander«. Wa« war er ferner dem verschwundenen Mädchen u»d wa« war diese« ihm? Ein an die Witwe deS »erstorbenen frtherr» HotelwirteS gerichtete« Telegramm wurde »on dieser dahin beantwortet, auch sie wisse nicht, woher Lübke gekommen, als er in dem Hole! erschienen» Ein nochmalige« Verhör der Frau Wallenthiu a»t» de« Pfarrer« Behrend ergab auch nicht« neue«. Frau» Wallenlhin erklärte: da« Mädchen habe, al« man e« zu >hr gebracht, wenig und auch nur gletchgillige« an« seinen erste« Kiudheil«jahre» erzählt und diese« Wenige sei ihrem Gedächtnisse entschwunden. Daß e« .guter Leute Kind" war, habe sie in jeder Aeußerung ihre« Wesen« erkau»t. Pfarrer Behrend, der Menschenkenner, sprach de» Beamten gegenüber pädagogisch-peudauttsche Gedanke» und Erfahrungen au«, die diese« nur verdrösse». Mit dem verschwinden de« alten Lübke war als» jede Möglichkeit verloren, über die Familie de« Kinde- Ausschluß zu erhalten; e« war also ««zu» nehmen, daß die« der Zweck seiner Flucht sei, und diese Vermutung unterstühte namentlich der Pfarrer. In seinem Eifer, doch irgendwie etwa« zu nützen, ging er sogar so weit, wieder auf seine« verdacht gegen den jungen Künstler zurück zu greisen, zu» Erschrecken der Frau Wallenthiu, die leichenblaß ward, al« er den Namen Dagobert nannte. .Ah, der junge Künstler, kesse« Bild in der Ausstellung so viel Beifall fand?" ries der Beamte und notierte sich den Ramen. (Fortsetzung folgt.) 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Auch Briefmarken werden in Zahlung genommen. Nachnahme verteuert die Sendung um 20 Pfennig. ^gebii'gs-Verein Hohenstein-Ernstthal. Freitag, den 26. Oktober, abends '/,9 Uhr im „Deutschen Hause". —— Tagesordnung: I. Abrechnung: Volksfest betr. 2 Verwendung des Reingewinns. 3. Bepflanzung des Wnnh. Grundstückes. 4 Aussorstung der Erlen, Cantorfeld 5 Anlegung von Wegen. 6. Mitgliederaufnahme. 7. ev. Weiteres. Um recht zahlreiches Erscheinen bittet Der Borstand: Beruh. Anger. onus NASIM velens Kotsukvuutuisss IHM okiie bloten 8ÜmtlI«!Üs 1-isllsr, lüure, ölürscbe oto. aus <iem lelnvler oller ller ttslxs unob llsu Lukssbou srrexeulloii, pbsuoweunluten Lletkollsu llosicbsun's. Liokaebsts null klarste Lestews llsr üe^suvart, «Ins XInvier- ollsr Violiuxpiel iu Irnrrestsr Asit mit Asriuj-sr Illübs null oliv« Xotsll-Ii«»nt»l88s ru erlernen. Kein Mvlbnal8vk«8, 8lnnl«8S8 4b8i>l«Ioo von >'o1sv8trotkvn, r»8t»tur-ki»rtoi>s ollsr ^«dnllokvm. (iesetrl. Aenvkiitrt. OILursolle ^nerkeu- uuu^en. 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Oktober l906, nach dem Turnen Versammlung. Einer regen Beteiligung sieht entgegen Der Borftand. S.-V. o. Kente Areitag bei Kollege Bochmann VorsuwwlunF. WM' sehr feine Oual.,"WW Pfd. 30 Pf., zu haben bei Emil Uhlig, Drogerie (?>iejmige erkannte Person, die im Laufe der vorigen Woche einen fast neuen, mittleren Handwagen vertauscht hat, wird ersucht, den selben gegen den ihrigen umzu tauschen. Nähere Auskunft i. d. Exped. dieses Blattes. — Verlöre« wurde aus dem Wege vom Gast hof zum Lamm nach der Nutzunger Straße eine kleine goldene Brosche. Gegen gute Belohnung abzuoeb.n in der Exped. dss. Bl. WtmMs ist in der Nähe von Nobis Teich in Oberlungwitz am Sonntag abend verloren worden. Gegen hohe Belohnung abzugeben im Rathaus, 1. Etage, oder bei Paul Weber, Kü-schner. Für die wertvollen Geschenke und lieben Gratulationen anläß lich unserer Silberhochzeit danken hierdurch herzlichst Karl Welzel und Kran. Hohenstein - Ernstthal, im Oktober 1906. Verantworülcher Redakteur : Emst Horn. — Druck und Verlag: Horn äe Lehmann, Hohenstein-Ernstthal