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— 28 — zu. Eine schlaflose Nachtverwendeteich zu dem Zwecke, mich von dem Wachofficier bezüglichder Steuerung des Schiffes, dem Einhalten des Carses und Aehnlichem instruiren zu lassen, verstand jedoch von seinen gelehrten Auseinander setzungen erst wenig, und als er sich bemühte deutlicher zu werden, gar nichts mehr. Um weder seine Unterrichts methode, noch meine geistigen Kräfte ungünstig zu beleuchten, behandelte ich diese merkwürdige Thatsache als strenges Geheimniß und beantwortete seine com- plicirten Ausführungen mit etwelchen verstand nißinnigen „Ja's, ja's, Aha's lind Ah so's?" — worüber er sich sichtlich freute. Ich wurde sogar höflichst eingeladen, auch die zweite Nacht mit ihm zu wachen, was abzu lehnen nicht wohl anging, da ich doch Interesse für die Sache zeigen mußte. Ich versicherte daher, daß ich gewißlich nicht verfehlen würde, ihn wie heute auf der Commandobrücke zu besuchen, wußte aber im Herzen, das nichts gewisser als mein Nichterscheinen sei, und das Herz behielt dem Munde gegenüber Recht. Am Morgen des 19. Mai kam der Hafen von Bombay in Sicht, und eine Stunde später ankerten wir auf der Rhede; Pfeilen gleich schossen im nächsten Moment einige Boote zum Schiff, welche Bedienstete verschiedener Hotels an Bord brachten, um die Passagiere zu kapern. Einer suchte den Anderen zu überschreien und pries seine Unternehmung als die beste, billigste und schönste; halb mit Gewalt wurde man in die respectivcn Boote geworfen. Mein Gepäck hatte man auf Grund