Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text, sowie einen Ausschnitt aus der österreichischen Zeitung "Deutsches Volksblatt" mit Anmerkungen
schmauste die zahlreiche Schaar der näheren und weiteren Verwandten, der Freunde und Bekannten unter den Klängen rauschender Musik auf seine Rechnung; Abends begann der übliche Umzug durch die Stadt unter Fackel beleuchtung. Voran schritt die Musikbande, etwa vierzig Köpfe stark. Drei große Trommeln führten auch das große Wort; ihre Träger schlugen ohne Unterlaß blind wüthend darauf los, ohne sich um die Ohren der Zuhörer zu bekümmern, und arbeiteten, daß ihnen der Schweiß von den Stirnen trof. Nicht minder eifrig wurde ein Dutzend kleinerer Trommeln gehandhabt und Trom peten, krumme Hörner, Tschinellen und Kuhglocken thaten das übrige, um das Glück des Hochzeiters möglichst laut auszuposaunen. Um Tact und Melodie kümmerte sich natürlich Niemand, sondern die Instru mente tönten bunt durcheinander und wurden sämmtlich mit Aufgebot größter Kraftentfaltung behandelt, besser gesagt, mißhandelt. Es ist doch schade, daß Richard Wagner, der vielgeschmähte und vielbewunderte Zukunfts meister, nicht als Inder das Licht der 'Welt erblickte und auch nicht Gelegenheit fand, einen echt indischen Festhymnus zu hören; was für göttliche Disharmonien hätte er nach solchem Muster componiren können! Welch prachtvoller Schlußeffect der Götterdämmerung, wenn etwa das Opernhaus oder gar der Himmel bei jeglicher Aufführung hingerissen von der Herrlichkeit urgewal tigen Lärmes, einstürzen würde! Es wär' zu schön ge wesen und hat nicht sollen sein; Richard Wagner hat