Enthält Anstreichungen und Anmerkungen Karl Mays im Text, sowie einen Ausschnitt aus der österreichischen Zeitung "Deutsches Volksblatt" mit Anmerkungen
ich zu bemerken reichlich Gelegenheit hatte, daß es sich in schweren Hüftenstiefeln ziemlich schlecht schwimmt. Mein Diener konnte gar nicht schwimmen und schlug verzweiflungsvoll mit Händen und Füßen um sich; zum Glück waren die Fährleute durch das abkühlende Bad denn doch etwas zu sich gekommen und brachten ihn auf das Trockene. Zwar hatte der Bursche unter des mehr Wasser getrunken, als er auf einmal ver tragen konnte und lag halbtodt, erholte sich aber ver- hältnißmäßig rasch, als wir ihm derb abrieben. Nun zeigte sich ein bezeichnender Charakterzug der Inder; diesen kleinen Zwischenfall als unwichtig gar nicht beachtet, hatten die Fährleute Lebensklugheit genug, nebst dem Fahrlohn auch Backschisch zu fordern, eine Zumuthung, die mir wahrhaftig zu stark war, und sie erhielten weder das Eine, noch das Andere. Wohl aber ergriff ich eine Bambusstange, und als die Beiden auf dieses Argument hin schleunigst die Flucht ergriffen, warf ich sie einem von ihnen an den Kopf, um eine kleine Revanche für dieses unerwartete Ereigniß zu haben. Wie es die bekanntlich blinde Gerechtigkeit schon haben will, traf ich natürlich den Unschuldigen. Leuchtend stand die Sonne am Himmel, aber dennoch waren wir zum siebenten Mal in einer Woche naß geworden. Sanct Peter sollte doch auch ein acht sames Auge auf die Fährknechte werfen, wenn er schon einmal schon Wetter macht, sonst ist seine Mühe verloren.