s5 Z-- und gründete darauf Ansprüche, welche dem alten, derben Haudegen Laßberg übertrieben vorkamen. Den Ralbs schien alles zu gelingen, während es bei Laßberg vielen Kummer und Verdruß gegeben hatte. Seine Frau war früh gestorben, seine Söhne hatten in Unfrieden das Haus verlassen; die Ralbschen Söhne dagegen waren gut untergebracht; der jüngere, als Rammerjunker beim lVeimarschen Hof angestellt, hatte sich vor drei Jahren mit einer reichen Frau vermählt. wo man vergleicht, ist der Neid nicht fern; die beiden Herren waren echte Vergleichsbrüder; sie konnten eine Schar vom Glück begünstigter Leute unbeneidet vorübergehen sehen, so wie aber dann einem von ihnen Gutes geschah, wurde der andere verdrießlich. Bei dem alten, zeitweise unbeschäftigten Laßberg hatte sich nachgerade eine bittere Stimmung festgesetzt, welche in schlimmen Stunden den Groll über das Schicksal auf den Nachbar übertrug. Am 3. September dieses Jahres s775 war die Mündigkeitserklärung des neunzehnjährigen Herzogs Rarl August erfolgt. Die Herzogin-Mutter hatte ihm freudig die Geschäfte der Negierung übergeben, sich selbst in das Privatleben zurückziehend. Ihr Einfluß auf den Sohn und ihre Sorge für denselben blieben aber unablässig rege. Sie glaubte den kräftigen, un bändigen Jüngling am leichtesten durch eine Heirat zu zähmen, und vermochte ihn, sich am 3. Oktober mit der reizenden Landgräfin Luise von Hessen-Darmstadt zu vermählen. Das junge paar war seit vier Wochen in Weimar, und der Hofstaat für dasselbe eingerichtet. Anna Amalie hatte ihrer Schwiegertochter zwei junge, schöne Hofdamen abgetreten, die anmutige,