„ Alles in allem," sagte Wieland, „ist man hungrig geworden auf etwas Natürliches, Lustiges, Irdischhand greifliches. " „wo aber das hernehmen?" fragte Einsiedel, der in einem Buche geblättert hatte, „wenn heutzutage die Dichter deutscher Nation ihren Büchern gleich etwas Tolles, Uebersinnliches voranstellen, so wird dergleichen sanktioniert und dringt ins Leben. Sehen Sie hier die Gedichte der Stolberge, die Titelvignette mit den Ten- tauren; kann man etwas Absurderes erdenken?" „Gieb her, Hildebrand," sagte der Herzog mit einem schelmischen Seitenblick. „Dies Blatt liefert einen süperben Orden, wie ich ihn längst einer Heldin zu verleihen wünschte. Mutter, eine Schleife!" Die Herzogin winkte der Göchhausen und diese brachte arglos ein feuerrotes Band. Alle sahen erwartungsvoll lächelnd auf den Fürsten. Dieser schnitt die Titelvignette aus dem Buche, knüpfte oben das rote Band durch, schlang es zu einer Schleife und sprach: „wir haben unter uns eine Heldenjungfrau, die Unendliches leistete. Sie überwand alle ihr drohenden Gefahren und zeigte sich Armin ebenbürtig, indem sie ihn siegreich anflammte. I«, noch mehr, sie fand ein Opfer, welches sie statt ihrer durch den Dreck jagte. Dieses Opfer — in schönerer Stunde ein Tempelritter — welkt jetzt von Federbetten und Tisanen erstickt dahin. Armin erkannte an den großartigen Thaten der Heldin, daß er eine .Thusnelda' gefunden. Mit jenem Titel verbindet er dis Verleihung eines Ordens. Der höhere Blödsinn hat diese Lentauren den Werken unserer poetischen Freunde vorangestellt. Nehmen wir dies