Einleitung. Seit einigen Jahren habe ich an den Be strebungen des wissenschaftlich-humanitä ren Komitees zu Charlottenburg teilgenom men, welche dahin zielen, die Homosexuellen vom Druck eines Paragraphen des Straf gesetzbuches und von dem schlimmeren Druck der öffentlichen Ächtung zu befreien. Dem öffentlichen Leben ziemlich fern stehend, bestand meine Tätigkeit für das Komitee weniger in einer schriftstellerischen Agitation für seine Bestrebungen als in dem Versuche, in meinem großen Bekannten kreise, der sich aus Menschen der verschie densten Stände und Berufe zusammensetzt, die wissenschaftliche Ansicht über die Natur erscheinung der Homosexualität zu ver breiten. Bei denjenigen meiner Bekannten, die über eine etwas umfassendere Bildung als die anderen verfügten, war das nicht so schwer. Ich gab ihnen Krafft-Ebing, Moll, Fuchs, Sinnen und Lauschen. 1