II. Stadthagen, den 7. Juli 1903. Gentilissimo Signore! Zunächst vielen Dank für den Ansichts kartensegen, mit dem Du mich in den letz ten Tagen bedacht hast. Ich freue mich, zu sehen, daß Du Dich gut amüsierst — trotz des Badelebens! — und da Deine Kar ten neuerdings immer außer der Deinen nur noch eine Unterschrift tragen, die immer gleich unleserlich ist, nehme ich an, daß Du endlich einen sympathischen Menschen kennen gelernt hast, dem Du die Zeit wid mest, die Dir bei Euren gesellschaftlichen Pflichten freibleibt. Das freut mich ganz besonders, denn es ist mir ein unangenehmer Gedanke, wenn ich Dich irgendwo allein weiß. Dir geht’s wie jenen tropischen Finken, die nur paarweise leben können. Du bist nur Du, wenn Du einen Menschen in Deiner Nähe hast, mit dem Du Dich verstehst. —