226 einige Verse in den Sinn. Bis heute habe ich sie ängstlich vor Dir verborgen, aber jetzt, zu Deinem Geburtstage, will ich sie Dir zu lesen geben. Sie hätten gestern oder heute von mir geschrieben sein können — nur wäre dann wohl die letzte Strophe an ders geworden. Denn heute habe ich keine Furcht mehr. Aber alles andere, was ich Dir damals entgegenbrachte, ist unverän dert geblieben. Oder es hat sich höchstens gesteigert. Aber das kannst Du besser be urteilen wie ich. Mich drängt es nur, Dir wieder zu sagen, was Du mir bist. Und so sind denn hier die Verse, die ich damals geschrieben habe, als ich noch nicht wußte, daß Du auch an mich dach test wie ich an Dich. Was ich will . . . Was ich will? Dir alle Pfade ebnen und die Wege alle dir bereiten, will die Sorgen von der Stirn dir scherzen und zu gold’nen Thronen dich geleiten. Was ich will? Dein treuer Schatten sein, will von deinen Pfaden nimmer weichen, stets gewärtig harren deiner Winke, wenn du herrschst in deinen Königreichen. Doch in deinen Glanz und deinen Prächten wandelt sich dein Lieben in Vergessen, und ich sterbe — voller Seligkeiten, daß ich einmal, einmal dich besessen.