I. Hannover, den 29. Juni 1903. Lieber Freund! Deinen Brief mit der vergnüglichen Schil derung des Badelebens auf Norderney, über die ich sehr lachen mußte, erhielt ich gestern, und ich habe mich gefreut, daß ich nicht dort bin. Du weißt ja, mir gehen diese üblichen Strandpromenaden mit den zufälligsten Hotelbekanntschaften, diese Massenabfütterungen, diese Kursaalvergnü gen usw. usw. schrecklich auf die Nerven. Und soviel ich weiß, ist solch ein Betrieb auch nicht nach Deinem Geschmack. Aber Deine jugendliche Frau Mutter befiehlt — ich küsse ihr in aller Ergebenheit die Hand! — und Du gehorchst. Oe que femme veut, Dieu veut. Daß Deine Schwestern von Nor derney entzückt sind, wußte ich schon. Dein zukünftiger Schwager Alex schrieb mir neu lich auf einer Karte, daß Ihr — also Du eingeschlossen! — euch „himmlisch“ auf