XIX. Konstantinopel, den 13. November. Mein lieber Freund! Zunächst herzlichsten Dank für Deinen Brief! Nie habe ich mich über ein Lebens zeichen von Dir so gefreut wie hier in dieser fremden Welt, die mit so großen Eindrücken auf mich eingestürmt ist, daß ich Dir noch keinen Brief schreiben konnte. Aber Du, mit Deiner verstehenden Liebe, weißt das ja alles, und ich habe nicht nötig, mich wegen meines Schweigens zu entschuldigen. Die letzten Tage in Berlin waren gräß lich. Ohne eigene Wohnung mußte ich mich bei meinen Bekannten herumdrücken und war so gezwungen, viel mehr mit den ver schiedensten Menschen zusammen zu kom men als es sonst meine Gewohnheit ist. Dazu kam die Lauferei nach dem Passe, der auf zwei Konsulaten gestempelt werden mußte. Endlich hatte ich alles: Billet und Paß, hatte mein Gepäck glücklich besorgt, mich von den den paar mir sympathischen