XVI. Berlin, den 3. Oktober 1903. Mein lieber Freund! Nun bin ich wieder allein, und die Zeit, die Du bei mir warst, ist schon zur Er innerung geworden. Du sitzt wieder auf Deinem Dorfe, hältst Sprechstunden ab, fährst auf Praxis und trägst mit Deinem Lachen, mit den Tönen Deiner lieben Stimme Sonnenschein und Hoffnung in alle Kranken stuben — und ich muß, umgeben von den Blumen, mit denen Deine Liebe mich so überreichlich beschenkt hat, nun ernstlich daran denken, meinen Berliner Aufenthalt möglichst nutzbringend zu gestalten. Die Saison hat ja nun begonnen, und wenn ich noch schriftstellerische Lorbeern in diesem Winter ernten soll — jetzt ist’s Zeit. Hic Rhodus, hic salta! Über Deine Anregung, in den Kabaretts mitzumachen, die nun wohl ihre Pforten öffnen werden, habe ich gestern viel nach gedacht, und ich hätte wohl Lust dazu, wenn ich nur wüßte, was ich vortragen sollte.