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152 zu nehmen, um wieder mit seinem Freunde vereint zu sein. Aber gleich darauf erschrak er über diesen frevelhaften Gedanken, und er beschleunigte seine Schritte, um aus der Einsamkeit der Winterlandschaft in sein Zimmer zu kommen. So war er etwa eine Stunde gegangen, als er anfing, müde zu werden. Er suchte nach einem Plätzchen, wo er ein wenig rasten könnte, und setzte sich auf einem am Wege liegenden Steinhaufen nieder. „Nur einen Augenblick!“ sagte er sich. Dann fingen seine Gedanken an, umherzu schweifen. Die Grabrede an Pauls Sarge fiel ihm ein und alles andere, was er am letzten Tage gesehen und gehört hatte. Allmählich wurden seine Gedanken langsamer und ver wirrter, endlich schlief er ein. Am andern Morgen fand man ihn erfroren da sitzen, und wenige Tage später fand er neben seinem Paul auf dem Friedhöfe zu Ringstätten sein Grab. „Traurig“, meinten die Leute im Städt chen, „sehr traurig. Aber häßlich waren die beiden, nein, gar nicht zu beschreiben.“