4 Kraft auch dieser Liebe überzeugen, die wissenschaftlichen Forschungen schwer zu gänglich sind.“ Von dem Werte und der Berechtigung homosexueller Belletristik, die natürlich nicht pornographisch sein darf, ist auch Herr Dr. Paul Näcke überzeugt, wie er in seinem im Archiv für Kriminalanthropologie ver öffentlichten Aufsatz „Zur homosexuellen Lyrik“ sagt. Wer hat nun recht? Betrachtet man die stattliche Anzahl von Bänden, die in der deutschen schöngeistigen Literatur das Pro blem der Homosexualität behandeln, so sieht man, daß sich die homosexuell empfindenden Schriftsteller und Künstler ohne Besinnen auf Hirschfelds und Näckes Standpunkt ge stellt haben. Blättert man aber diese Bücher unbe fangen durch, so wird man gestehen müssen, daß allerdings der größte Teil derselben dazu angetan ist, den Spott der heterosexu ellen Menschen herauszufordern. Denn was liest man? Entweder ein ewiges Klagen über die furchtbaren Leiden, denen die armen Homosexuellen ausgesetzt sein sollen, ein Gezeter und Gejammere, das keinen anderen Zweck hat, als die Herzen der Gesetzgeber zu rühren, oder man muß sich durch ebenso