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Organ des Deutschen Gärtner-Verbandes g Redigirt von Ludwis Möller in Erfurt. 4 Abonnementspreis jährlid) 7 m., halbjährlid) 3 3. 50 •f. -2- -3- Erdjeint am 1., 10. und 20. eines ieden Allonats. -%- Nr. 39. g Erfurt, 20. Dezember 1885. IX. Jahrgang. Verbandsangelegenheiten. Vor dem Schluss! Mit der nächsten Nummer schliesst der neunte Jahrgang der „Deutschen Gärtner-Zeitung“ und hat diese damit ihr Ende erreicht. Die Ursachen, welche dies veranlasst haben, sind noch so neu und noch so frisch in aller Erinnerung, so dass es nicht notwendig ist, sie hier anzuführen. Die weitere Abwicklung der mir verbliebenen Auf lösungsgeschäfte des vorstandslosen Deutschen Gärtner- Verbandes wird in der Weise erfolgen, dass ich nach Jahresschluss eine genaue Aufnahme des vorhandenen Besitzstandes und den Bücherabschluss vornehme, beides sachverständig prüfen lasse und sodann zur Veröffent lichung bringe. Dass ein Verkauf des Besitzstandes sich als notwendig erweisen wird, gelangt schon hier durch zur Kenntnissnahme. Die ferneren Bekanntmachungen in dieser Ange legenheit werden durch den in Leipzig erscheinenden Thiele’sehen Samen- und Pflanzenanzeiger und durch meine Zeitung erfolgen. Berechtigte und begründete Forderungen an den Deutschen Gärtner-Verband sind bis zum 1. Januar 1886 bei mir einzureichen. Spä tere Meldungen bleiben unberücksichtigt. Die Einziehung der Forderungen des Deutschen Gärtner-Verbandes erfolgt bis zum letzten Rest. Ich ersuche dringend darum, nicht zu versuchen, sich der Zahlung unter irgend welchem Vorwande zu entziehen. Nach Lage der Sache kann ich in diesen Fällen keiner lei Rücksicht walten lassen und bin gezwungen, jedes gesetzliche Mittel in Anwendung zu bringen, um die Aussenstände einzuziehen. Ludwig Möller. An die selbstständigen Mitglieder des Deutschen Gärtner-Verbandes! Voraussichtlich wird mit dieser Nummer das letzte Lebenszeichen vom Deutschen Gärtner-Verbande zutage treten und demnach scheint es uns, den fernstehenden, dass nur noch wenig Aussicht auf eine neue Verbindung vorhanden ist. Es hat freilich auch früher ohne den Deutschen Gärtner-Verband gegangen und wird auch in der Folge ohne ibn gehen. Doch ist es wünschenswert, dass man sich darum bemüht, falls ein neues Band die Gärtner von allen Richtungen der Windrose unseres deutschen Vaterlandes und die deutschen Gärtner des Auslandes wieder verbinden soll, die Knüpfung desselben anzu bahnen. Nach den bisherigen Erfahrungen konnte es nicht ausbleiben, dass der gemassregelte und überstimmte Teil, welcher doch die eigentliche Stütze des Verbandes war, ausschied. Gar manche mögen nun gleich mir das Bedürfniss fühlen, wieder einem Verbände anzugehören, welcher sich einer so grossen Ausdehnung erfreut. An diese wende ich mich nun zunächst mit der Bitte, aus der Reserve heraus zu treten. Das mit dem 1. Januar k. J. erscheinende, von Herrn L. Möller gegründete Organ dürfte sich zunächst empfehlen, um die Sache anzubahnen. Auf also, ihr, die ihr bisher so feste Stützen wäret, ergreifet das sinkende Banner, damit es hoch erhoben, lustig weiter sich entfalte und voran ziehe auf dem be gonnenen Wege! Lasset, gleich wie der Phönix sich aus der Asche erhebt, auch uns wieder emporstreben und uns gegen seitig, fern von aller Zwietracht und Nörgelei, belehren, erbauen und unterstützen! J. R. Lange in Ehreshoven, Rheinprov. Nachschrift. Nach Abwicklung der alten und Ordnung der neuen Geschäfte werde auch ich wieder der Organisation einer neuen Verbindung mit allen Kräften entgegenstreben. Ludwig Möller. Melanosßlinum decipiens als Gruppenpflanze. Von W. Zeller, Garteninspektor in Tübingen. Melanoselimm (auch Selinum oder Thapsia) deci piens ist eine baumartige Umbellifere aus Madeira, von hohem, dekorativen Wert und dabei von so leichter und I lohnender Kultur, dass ich deren überaus bequeme An-