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ist’Herr E. Weiss als Delegirter vom Kunstgärtnerverein Flora angegeben. Herr E. Weiss war Delegirter vom potsdamer Gärtnerverein, während der Name des Delegirten vom Kunst gärtnerverein Flora Dressel ist! Letzterer ersucht um Berich tigung dieser Namen in der nächsten Nummer der Deutschen Gärtner-Zeitung. Der in der letzt stattgefundenen Generalversammlung obigen Vereins neugewählte Vorstand ist bis jetzt noch nicht im Verbands- o'rgan publizirt worden, es gelangen nochmals die Namen zur Kenntnissnahme: Rosch, 1. Vors.; Buhl, 2. Vors.; Dallwitz, Schriftführer; Vangerow, Kassirer; Helmer, Biblioth.; Schrö der, Ersatzmann. F. Dallwitz, z. z. Schriftführer. Kultur und Beschreibung von Freilandstauden a. deren Blumen für Bindezwecke wertvoll sind; b. deren Flor durch künstliche Mittel verlängert werden kann und die sich zur Dekorirung von Gewächs häusern, Blumentischen u. s. w. im Spätherbst, sowie c. sich zum Treiben im Winter und zeitigstem Früh jahr eignen.*) Von Alb. Hansen, Obergärtner in Dorpat. (Fortsetzung). Inula L. Alant (Compositae-Inuleae). Die Inula gedeihen in jedem Boden und jeder Lage und lassen sich leicht durch Samen vermehren. Die schönen Blumen aller Arten sind gelb, die ganze Pflanze duftend. I. Helenium L., sehr schön, gross und gelb blühend. 1. oculus Christi L. Blumen gelb, in flachen Dolden trauben. — Die Wurzeln der Inula-Arten sind knollig. Die Vermehrung kann auch durch Wurzelschösslinge geschehen, welche im Herbst abgenommen werden müssen. Ipomoea L. Trichterwinde. {Convolvulaceae.') I. leptophylla ist eine neue, aus Kolorada eingeführte Trichterwinde, mit grosser Knollenwurzel. Sie bildet einen 1 m hohen und ebenso breiten Busch aufrechter, einjähriger Triebe, die mit purpurroten Blumen dicht bedeckt sind. Die Pflanze liebt einen nahrhaften Boden und eine sonnige Lage, im Winter aber Bedeckung. Noch besser ist es aber, die Knollenwurzeln in Töpfen zu durchwintern. Die Vermehrung geschieht durch Aus saat in’s warme Mistbeet. Iris L. Schwertlilie. (Irideae.) Die Schwertlilien sind perennirende Gewächse, welche entweder einen zwiebel- oder knolligen, oder fleischigen, kriechenden Wurzelstock besitzen. Die Blumen geben ein schönes Material für Pyramidenbouketts u. s. w., sie sind auch noch dadurch merkwürdig, dass die drei Stempel sich blattartig ausbreiten und oben mit einer zackigen, zweiteiligen Narbe besetzt sind. Die Iris lieben einen tiefgegrabenen lockeren Lehmboden. Die Vermehrung geschieht am leichtesten durch Teilung des Wurzel stockes, welche alle 3 bis 4 Jahre ausgeführt wird. I. alata Lam., mit zwiebelartigen Wurzeln, schwert förmigen Blättern und schaftlosen, weissbunten, wohl riechenden Blumen. Diese Art ist am besten in Töpfen zu kultiviren. I. anglica Hort., syn: I. xyphioides Ehrh., mit braunhäutiger Zwiebel, blüht im Juni mit grossen, ungebarteten Blumen, die verschieden, weiss oder blau gezeichnet sind. 1. florentina L., die Veilchenwurzel, blüht mit weissen, auf den drei innern Blumenblättern gelb gestreiften Blüten im Mai bis Juni. I. germanica L., mitfleischigem,kriechendenWurzelstocke,blüht mit grossen in blauen, violetten und purpurnen Farben nüanzirten Blu men im Juni. I. Güldenstaedtiana Bieberst., mit fleischi gen, kriechenden Wurzeln, aus Sibirien eingeführt, bringt im Juni ungebartete, goldgelbe Blumen. 1. iberica Hoffm., *) Diese Arbeit erhielt bei dem letzten Preisausschreiben des Deutschen Gärtner-Verbandes einen ersten Preis. Die Red. (Onocyclus), die äusseren Blumenblätter sind rötlichbraun und dunkelpurpurn geadert oder gezeichnet, die inneren ebenfalls, aber auf grauem Grunde. I. Kaempferi Hort., syn: laevigata Fisch., verlangt im Winter Bedeckung und blüht mit herrlichen Blumenfarben, vom Weiss durch Rosa, Purpur und Violett und vom Blassblau durch Dunkelblau, Schwarzblau und Braun. Dem Boden muss die Hälfte Heideerde beigemengt werden. I. notha, eine schöne Spezies vom Kaukasus, mit grossen, blauen bartlosen Blumen. I. olbiensis, mit sehr schönen, weissen und blauen und gelben Blumen, von zwergartigem Wüchse. I. pallida Lam., syn: odoratissima Jacq., mit 1 m hohen Blumenstengeln und kurzen Aesten, welche blassblaue, nach Orangen duftende Blüten tragen, deren äussere Blütenhüllen unten gelblich, oben weisslich gebartet sind. Blütezeit Mai-Juni. I. pumila L., Zwerg-Schwert lilie, mit nur 8 bis 12 cm hohen Blumenstielen, welche 1 bis 2 blaue, violette, gelbe oder weisse Blumen in den verschiedensten Färbungen tragen und im April - Mai erscheinen; var pumila nova, eine reizende Klasse, wahr scheinlich aus einer Kreuzung durch I. pumila und olbiensis entstanden, wird eine Kleinigkeit höher und blüht etwas später wie I. pumila^ bildet aber einen ebenso egalen Teppich während der Blüte; die Blumen sind bedeutend grösser und die Färbungen viel mannigfaltiger und reicher, namentlich sind reinweisse und reingoldgelbe Far benvertreten, die bei I. pumila sonst fehlen. I. reticulata Bieberst., mit zwiebelartiger Wurzel, welche mit einer Netzhaut versehen ist, blüht im März mit ungebarteten Blumen auf einblumigen Schäften. Die Farbe ist dunkel violett, gelb punktirt und weiss geadert. Verlangt leichte Deckung im Winter. Var. Krelagei^ eine prächtige Spielart, welche vierzehn Tage früher blüht als die Stammform. Die breiten Blumenblätter sind amarantrot und wohlriechend. I. Susiana L., Dame in Trauer, ist an einer sehr geschützten Lage zu pflanzen und ausser dem im Winter zu bedecken. Sie verlangt nur einen trockenen, dungreichen warmen Boden. Die beste Ver mehrungszeit ist der Herbst. Die Blumen sind 10 bis 12 cm breit und 14 bis 18 cm hoch und erscheinen auf einblumigen Schäften im Mai-Juni. Die Farbe ist flachs grau mit schwärzlichem Purpur gefleckt und geadert; die äusseren Blätter sind violett gebartet und die Platten violett gefärbt. I. versicolor L. hat einen fleischigen, kriechenden Wurzelstock und wird zirka 60 cm hoch. Die Schäfte sind zweiblumig, die ungebarteten, schwach riechenden Blumen sind violett - purpurn oder gelb und weiss. Jurinaea Lass. ( Compositae-Serratuleae Endl.) J. alata Gass, lässt sich leicht aus Samen ver mehren und wird derselbe in Schalen oder]Kästen im warmen Mistbeet ausgesät. Sie liebt einen nahrhaften Sandboden und ist ausdauernd. Die weissen Blumen liefern einen feinen Artikel für Dauerbouketts. Ixiolirion Fisch. (Amaryllideae.) I. tataricum Pall. (Amaryllis tatarica Pall.), eine hübsch blaublühende Amaryllidee aus Persien, die wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen den Winter und des schönen Blumenflors wegen mehr angebaut werden sollte. Die Samen laufen im Warmbeete sehr bald auf. Dieses Zwiebelgewächs liebt einen trockenen, warmen, dungreichen Standort. Lathyrus L. Boukettwicke. (Papilionaoeae.') Die perennirenden Lathyrus- Arten sind hübsche Schlingpflanzen für niedrige Gitter und Wände. Sie blühen vom Juni bis September mit roten und weissen Blüten, welche auf 15 cm langen Stielen sitzen. Die