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Zbonnementspreis jährlid) 7 31., halbjährlid 3 311. 50 Pf. -2- +8- Ersihjeint nm 1., 10. und 20. eines jeden 3llonats. IX. Jahrgang. 2 Erfurt, 10. November 1885 Nr. 35. V erbandsangelegenheiten. Bekanntmachung. Nicht mehr als Geschäftsführer des Deutschen Gärtner- Verbandes, sondern als Liquidator der Geschäfts führung trete ich heute vor die Mitglieder des Ver bandes. Was ich voraussah, dass die Hetzer — deren nähere Bezeichnung ich unterlasse — nachdem sie ihren Zweck, zu verleumden, zu verdächtigen und zu beschimpfen erfüllt hatten und nun vor der für sie bitteren Not wendigkeit standen, selbst eine schwere Verantwortung tragen zu müssen, selbst arbeiten zu müssen, selbst beweisen zu müssen, was sie zu leisten verstehen, dass sie dann sich in vollster Hast in ihre Schlupfwinkel zurückziehen, sich zu ihren Gesinnungsgenossen in die Ver einshöhlen verkriechen würden, es ist voll und ganz ein getroffen. Ich bin überzeugt, dass es keinem Menschen gelingen wird, die Gesellschaft wieder an das Tageslicht zu ziehen, bis ihr die Gelegenheit geboten wird, auf einem, ihrer Charakterveranlagung zusagenden Arbeits felde wiederum tätig zu sein. Es hat sich weder am 1. November noch in den folgenden Tagen weder ein Vorstand noch ein Vorstandsmitglied, weder eine Kommission, noch ein Kommissionsmitglied zur Uebernahme der Geschäfte, des Geschäfts eigentums und der Eirma bei mir sehen lassen. Ich bin nun in die Liquidation eingetreten und führe bis zur Beendigung derselben die Geschäfte gezwungener weise weiter. Mit Schluss dieses Jahres hört die Deutsche Gärtner- Zeitung auf zu erscheinen und werden zu demselben Zeitpunkt alle Geschäfte des Bureaus eingestellt, mit Ausnahme jener, die für Hereinbringung der Aussenstände notwendig sind. Eine besondere Abonnementsabmeldung und Austrittserklärung sind jetzt nicht mehr notwendig, da der Verband und sein Organ ihrem Ende entgegen gehen. Ich richte hiermit die dringende Aufforderung an alle jene, welche dem Bureau des Deutschen Gärtner Verbandes noch schulden, ihren Verpflichtungen ohne Einwendungen und ohne die Erhebung von Schwierig keiten nachzukommen. Ich bin nicht gesonnen, und auch nicht in der Lage, säumigen und böswilligen Schuldnern gegenüber, irgend welche Nachsicht walten zu lassen, da ich für die Begleichung aller Forderungen, die gegen das Bureau bestehen, persönlich haft bar bin. — Jeden Versuch, sich den eingegangenen Verpflichtungen zu entziehen, werde ich, der obwaltenden Sachlage wegen, rücksichtslos der Oeffentlichkeit preis geben. Man verlasse sich auch nicht etwa darauf, dass das Bureau nicht zum Einklagen von Forderungen be rechtigt sei, es ist dasselbe eine kaufmännische Firma, deren Forderungen nicht verjähren und welche die richter liche Entscheidung wie jede andere eingetragene Handels firma anrufen kann und anrufen wird — Ich bin zu dieser Kundgebung Einzelfälle wegen genötigt. Ueber die weitere Abwicklung der Geschäfte bringe ich in der nächsten Nummer Mitteilungen. Bureau des Deutschen Gärtner-Verbandes in Liquidation Ludwig Möller. . An die Verbandsvereine. Nachstehendes Rundschreiben ist den Vereinen am 5. November zugesandt. Ich bringe es hier auch öffent lich zur Kenntniss: „Am 31. Oktober habe ich mein Amt als Geschäfts führer des Deutschen Gärtner-Verbandes niedergelegt. Es ist bis heute kein Vorstand und keine Kom mission zur Uebernahme der Geschäfte, der Firma und des Besitzstandes der Firma bei mir erschienen. Infolgedessen bin ich in die Liquidation des Ge schäfts eingetreten. Ich löse keine ausgezahlten Reiseunterstützungen mehr ein und ersuche den Verein, die Auszahlung solcher zu unterlassen.“ Bureau des Deutschen Gärtner-Verbandes in Liquidation Ludwig Möller.