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_3“A RTNEREI Organ des Deutschen Gärtner-Verbandes — Redigirt von Ludwis öller, Geschäftsführer 5 des Deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. F +8- Grscheint am 1., 10. und 20. eines jeden Jllonats. -8- -& Abonnementspreis jährlid 7 31., halbjährlid 3 UI. 50 Pf. -8- Nr. 31. e Erfurt, 1. Oktober 1885. IX. Jahrgang. V erbandsangelegenheiten. Nachträglich eingegangene Anträge für die Verbands versammlung zu Frankfurt a. M. Anträge des Gärtnervereins Elbfora- Magdeburg: 1). Die Versammlung wolle beschliessen, dass vom 1. Januar 1886 das Abonnement für die Deutsche Gärtner-Zeitung nur an Gärtner von Beruf abgegeben wird; ferner: dass von diesem Zeitpunkt ab inbezug auf gesellschaftliche Mitglieder nur Gärtnervereine, als persönliche Mitglieder nur Gärtner und keine Laien mehr aufgenommen werden. Sollte diesen Anträgen keine Folge gegeben werden, so beantragen wir: In Zukunft dem Deutschen Gärtner-Verbande den Namen: Verband deutscher Gärtner und Gartenfreunde zu geben. 2) Die Versammlung wolle beschliessen, dass in Zukunft bei Ver öffentlichung von Artikeln, Aufsätzen u. s. w. über Pflanzen und Pflanzenkulturen die Bezeichnung der Firma, wo und in welchem Umfange die etwaigen beschriebenen Pflanzenkulturen betrieben werden, strenge vermieden, überhaupt die Autoren derartiger Artikel nur in dem am Jahresschluss erscheinenden Verzeichniss der Mitarbeiter für die Deutsche Gärtner-Zeitung veröffentlicht werden; ferner: dass in Zukunft bei Beschreibung von Pflanzen und Gegen ständen in der Deutschen Gärtner-Zeitung neben der botanischen bezw. wissenschaftlichen Namensbezeichnung derselben auch die deutsche Uebersetzung bezw. Bedeutung in Parenthese beigefügt wird, dass die Mittel zu diesem Zwecke der Ver bandsbibliothek entnommen und wenn solche nicht ausreichend, genügende Geldmittel für deren Beschaffung bewilligt werden. Anträge des Herrn A. Matz - Sch önh e idehammer i. S.: 1). Der Verband beschliesst: Jedes persönliche Mitglied, welches am Erscheinen auf einer Verbandsversammlung behindert ist, hat das Recht, ein anwesendes, persönliches Mitglied mit seiner Abstimmung zu beauftragen und hat das betreffende Mitglied soviel Stimmen mehr, als ihm übertragen sind. Die Prüfung der Vollmachten von persönlichen Mitgliedern findet in gleicher Weise, wie die der Vereinsdelegirten statt. 2) Der Verband beschliesst: Vereine und persönliche Mitglieder, welchen nachgewiesen wird, dass sie an politische Bestrebun gen teilnehmen, welche auf den Umsturz der bestehenden Staatsordnung etc. gerichtet sind und auch den Zielen des Deutschen Gärtner-Verbandes zuwider laufen, ferner solche, die den Verbandsvorstand und dessen Geschäftsführung durch Schmähungen und Angriffe unlauterer Art und ohne Grund zu verdächtigen bestrebt sind, auch den Verband, dessen Vor stand und Geschäftsführung zu hintergehen, täuschen oder zu schädigen suchen, sind von der Mitgliedschaft auszuschliessen. Der Ausschluss kann durch den Verbandsvorstand erfolgen. 3) Der V erband beschliesst: Der V erbandsvorstand ist ermächtigt, Vereine, sowie deren einzelne Mitglieder als auch persönliche Mitglieder vom Verbände auszuschliessen. Ausgeschlossenen Mitgliedern steht Berufung an die Ver bandsversammlung frei; dieses gilt auch von den gesellschaft lichen Mitgliedern, welche ein Verein ausgeschlossen hat. 4) Der Verband beschliesst: Vor allen ferneren finanziellen Unternehmungen des Deutschen Gärtner-Verbandes steht das wöchentliche Erscheinen des Verbandsorgans, der Deutschen Gärtner-Zeitung, in der ersten Linie. Erlaubt es die Finanz lage des Deutschen Gärtner-Verbandes, so erscheint die Deutsche Gärtner-Zeitung vom 1. Januar 1886 an wöchent lich einmal. Neu angemeldete Mitglieder. Vom 13. bis 24. September 1885. • Herm. Bank, Kunstgärtner, Braunschweig, Wendenmaschtwete. P. Geiseler, Kunstgärtner, Iserlohn, Hagenerstr. 7. Ernst Matthes, Schlossgärtner, Friedelhausen b. Lollar. 0. Pohl, Kunstgärtner, Rosnochau b. Walzen in Schlesien. Fl. Radi, Obergärtner, Erfurt. A. Reimpell, Kunstgärtner, Greiz, Rosengasse. Joh. Rohloff, Kunstgärtner, Osnabrück, Lotterstr. 20. G. Schilke, Kunstgärtner, Helmarshausen, R.-B. Kassel. F. G. Weidenmüller, Leisnig in Sachsen. Alb. Wohlleben, Kunstgärtner, Koburg. Die allgemeine Gartenbauausstellung zu Königsberg i. Pr. Von 1835 bis 1885, also fünfzig Jahre, hat der hiesige Gartenbau verein gewirkt, um der in unserer Provinz so schwierigen Arbeit des Gärtners den Boden zu ebnen, und wie ihm dieses gelungen ist, beweist aufs neue die Ausstellung, die jetzt in den Räumen des Aus stellungspalastes und dem Vorgarten in der Flora des Herrn Fritz Meyer-Hufen stattfindet. Noch keine der königsberger Ausstellungen hat diese inbezug auf Reichhaltigkeit und Schönheit des Arrangements erreicht. Grüne Moosplätze, durch geschmackvoll entworfene Gänge getrennt, nehmen in einzelnen Gruppen die verschieden artigsten blühenden Pflanzen, Blattpflanzen etc. auf. Die Gewächse zeigen sich dem Auge des Beschauers in der ganzen Schönheit ihrer Formen und Farben. Man muss dem Ausstellungskomitde den wohlverdienten Dank darbringen für das, was es trotz der herrschenden