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von E v e r a e r t s-Antwerpen. Eine Zamia van Geerti von van Geert-Gent ist noch zu erwähnen. Der Gesammteindruck ist ein befriedigender zu nennen und haben die Gärtner Belgiens neue Lorberen zu den alten errungen. Manche der Pflanzen jedoch werden ihren Besitzern eine trübe Erinnerung an die Aus stellung hinterlassen, denn das kalte Wetter hat vielen Schaden verursacht. Kleinere Mitteilungen. Büste des Garten direkter G. Meyer. Es ist, ab gesehen von den Allerwelts Floren und Pomonen, recht dürftig bestellt um die aus dem Berufskreise des Gärt ners entnommenen figürlichen Darstellungen, die als Zimmerschmuck des Fachmannes Verwendung finden können, die einen bedeutenden Meister darstellen, oder die das Fach im allgemeinen oder einen Tätigkeitsakt des selben personifiziren. Krieg, Musik, Malerei etc. bieten in jedem Gipsfigurenladen reiche Auswahl modellirter Fachgrössen, die Gartenkunst war jedoch in dieser Art der Darstellung seither nicht vertreten. — Jetzt hat es, zunächst geleitet von dem Wunsche, ein Gedenkstück seines Lehrers für sich zu besitzen, J. Klar in Berlin unternommen, die Büste eines der bedeutendsten Ver treters der Landschaftsgartenkunst, des Gartendirektors G. Meyer, modelliren und, veranlasst durch den Bei fall, den die Ausführung gefunden, für den Vertrieb in grösserer Anzahl herstellen zu lassen. Die in Elfenbein masse bewirkte Darstellung ist nach dem Zeugniss der jenigen, die diesen Meister seines Faches persönlich ge kannt haben, von wohlgetroffener Aehnlichkeit, wie dies auch die vorhandenen Photographien erweisen. Den zahlreichen Schülern, Freunden und Verehrern Mey er’s wird die Nachricht angenehm sein, dass diese, mit Sockel 25 em hohe Büste für den mässigen Preis von 5 M. bei J. Klar-Berlin, Linienstrasse 199 erlang bar ist, und sie werden gewiss nicht säumen, durch Aufstellung derselben ihrem Heim einen Schmuck und dem ehrenden Gedenken des Meisters einen sichtbaren Ausdruck zu geben. Ludwig Möller. Myosotis alpestris Ulina Fonrobert. Durch die im Maienflor stehenden Fluren Erfurts wanderte, mit einem Anhängsel von Gärtner-Zeitungsleuten, am Pfingst montag eine erlesene Gesellschaft kulturkundiger Fach kapazitäten in jener Absicht, bei deren Ausführung allen denen das Herz leicht ist, und die Augen und die Zunge geschärft sind, auf derem Arbeitsgebiet sich die Kritiker gesellschaft gerade nicht befindet, für deren Aeusse- rungen aber jener ein scharfes Ohr hat, über dessen Tätigkeitsfeld die Besucherschaft in richterlicher Stim mung fortwandernd ihr Urteil fällt. Auf der endlosen Fläche eines mit Stiefmütterchen und deren Sorten trennenden Vergissmeinnicht bestandenen Landstückes der B.’schen Gärtnerei leuchteten schon von weitem durch Blütenreichtum und Farbenschönheit die Beete einer Myosotis-Sorte hervor, um die den auch bald der wandern de Gerichtshof versammelt war. Man stand vor der Eliza Fonrobert^ deren Vorzüge ihr Pfleger, Herr St., durch Augenscheinbeweis in überzeugender Weise dahin darlegte: dass durch die Vermehrung der Zahl der Blumenblätter von 6 auf 8—12 die Blumen an Grösse gewonnen, dass ihre Dauer eine längere, ihr Auge leb hafter und ihre Färbung schöner geworden, und dass, als Hauptsache, die typische, poetisch und malerisch verherrlichte Form des Vergissmeinnicht durch die „Füllung“ um nichts beeinträchtigt sei. — Der ganze Gerichtshof, mit dem überlegenen Herrn C. Sch. an der Spitze, urteilte einstimmig nach Befund als Recht: „dass Myosotis alpestris Eliza Fonrobert als eine wert volle Verbesserung in der Sortenreihe des Vergissmein nicht eine erste Rangstellung verdiene und jedermann zu empfehlen sei“ — was auch wir hiermit ausführen und damit gut zu machen suchen, dass wir vor Jahres frist, als wir einen illustrirten Artikel des Herrn Emil Kratz-Hochheim über diese Züchtung veröffentlichten, derselben nicht ein wärmeres Lobeswort mit auf den Weg gaben. Ludwig Möller. Die rote FLalmaison. Die Rose Malmaison rouge, eine Neuheit von 1882 ist, wie sich mir die Ueber- zeugung aufdrängt, eine ganz alte Rose. Ich fand in einem hiesigen Garten ein Bäumchen davon, welches etwa 10 Jahre alt ist. Dieser Stock stammt von einen sehr alt gewordenen, nun seit acht Jahren verstorbenen Gärtner, welcher bei Lebzeiten nicht in der Lage war, sich neue Rosen anzuschaffen und sich überhaupt die letzten 10 Jahre seines Lebens für Neuheiten und dgl. wenig interessirte. Von Wert ist es, den alten Namen zu erfahren, was Rosengärtnern und Besitzer von grösseren Samm lungen leicht möglich sein wird. Diese alte Sorte ist nun unter obigem Namen wieder aufgewärmt und leider sehr verbreitet; ich sage leider, weil sie den gehegten Erwartungen als rote Malmaison gar nicht entsprochen hat. Der Annahme gegenüber, dass Sportzweige auch oft gleichzeitig an verschiedenen Orten entstehen, glaube ich bemerken zu müssen, dass es zweifelhaft ist, ob diese Sorte überhaupt von einem Sporttrieb stammt. Ich will mit diesem Zweifel jedoch dem Züchter Gonod keineswegs zu nahe treten. W. F. Niemetz, Kunst- und Handelsgärtner, Temesvär, Ungarn. Die Rose Malmaison rouge wurde schon im Jahre 1863 oder 64 in einer berliner Handelsgärtnerei kulti- virt; damals sollte sie, wenn ich nicht irre, Neuheit sein. Später traf ich sie wieder in einer österreichischen Gärtnerei und machte auch ziemlich Vermehrung davon, von welcher nach aller Herren Länder Exemplare ver schickt wurden. Ich habe sie aber stets als einen faulen Blüher kennen gelernt, sie wuchs sehr stark in’s Holz und brachte nur an älteren Aesten Blüten. R. E. Obstgarten. Selbsttätige Anlage für Befeuchtung der Saugwurzeln. Patent Horn. Herr Hofgärtner Eissenbeiss in Jahnishausen bei Riesa a. d. E. hat seit zwei Jahren mit einem dem Er finder Horn patentirten selbsttätigen Befeuchtungsapparat im prinzlichen Schlossgarten Versuche angestellt und da mit die erfreulichsten Resultate erzielt, wodurch er be wogen wurde, das Patent käuflich zu erwerben, um den Obstbaumzüchtern und Gartenbesitzern behufs Erzielung eines grösseren Ertrages aus ihren Grund und Boden tunlichst an die Hand zu gehen. Gestützt auf seine Versuche und den damit erzielten günstigsten Erfolgen, empfiehlt Herr Eissenbeiss diese Befeuchtungsmethode sehr angelegentlichst. Vorzugsweise ist dieser Apparat für Formobstbäume, Reben etc. mit Vorteil zu verwenden. Namentlich eignet sich derselbe für Bewässerungen an Terrassen und Wänden, weil dort das Regenwasser sehr schnell abfliesst und das Erdreich nicht genügend durchdringen kann, oder infolge der der Sonne ausgesetzten Lage die Bodenfeuchtigkeit sehr leicht verdunstet. Auch für alle anderen Obstbäume ist der Apparat mit Vorteil zu verwenden. Unter Anwendung dieser gleichmässigen Befeuchtung und Ernährung der Bäume mit Wasser und Jauche wurden im vorigen Jahre trotz des im allgemeinen ungünstigen Obstertrages Exem plare von Birnen: Duchesse FAngouleme, Louise bonne d’Avranches, Dielis und Napoleon's Butterbirn, General