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205 unten links einen kleinen Strauss schöner, leicht rosa farbener Rosen, Flieder und Farne und oben eine grössere Dekoration aus denselben Blumen trug, die sich in ihrer hellen Färbung reizend von dem veilchen farbenen Rahmen abhoben. Den Fuss des Spiegels bil dete ein Körbchen mit beblätterten Maiblumen. — Zur Nachbildung einer Lyra waren einfache gelbe, von Moos begrenzte Chrysanthenium\>enxitzt. Am Fusse paradirte ein Strauss dunkelroter und orangefarbener Blumen: Iman- lophyllum, Anthurium, Vriesia, rote Crotonblätter und anderes Ma terial, welches zu dem leuchtenden Gelb der Lyra einen prunkenden Gegensatz bildete. — Porzellan blaue Hyazinthenglöckchen bedeck ten die Fläche eines Kissens mit Moosumsäumung. Die Ecken waren verziert mit Sträusschen gelber Rosen und Mahonia-\A&t- tern und die Mitte belegt mit einem Kranz von gelben Rosen, Iman- tophyUum und gold- und silber farbenen Pelargonienblättern. — Ein Blumenkorb litt unter der Ueberladung mit riesigen Blumen massen und war der schwer be lastete Bügel für seine eigentliche Bestimmung unbenutzbar. Von A. F. W. Petersen-Hamburg war eine braun gebeizte Palette sehr hübsch mit einer Rosenranke dekorirt. Ein hübsches Effektstück war noch ein Tableau, ein Blumenrelief, ein Blumenge mälde oder wie man es sonst nen nen will, von Starck & Ber ger-Hamburg. Auf einer von braunen Mahonia - Blättern um rahmten Gazefläche war von gel ben Azalea pontica ein Korb mit Bügel dargestellt, der den Träger bildete für ein Arrangement von Marechal Niel-Rosen und Adian- tum-WeAe'm. Das als bestes neues Blumen arrangement ausgezeichnete Schau stück von Hosmann -Hamburg, ein grosser, blumenumrahmter Spie gel mit aufliegendem Rosenkränze, wird demnächst noch eine bildliche Darstellung finden, wie sich über haupt noch die Veranlassung bieten wird, auf einige Einzelheiten zurück zu kommen. Ludwig Möller. Das immerblühende weisse Ver gissmeinnicht. Von Otto Mau in Karlsbad (Böhmen). Unter allen Farben ist bei Schnittblumen sowol, als auch bei Teppich- und Einfassungspflanzen die weisse die geschätzteste und begehrteste. Eine weissblühende Pflanze, welche reich florirt, dankbar und leicht zu kultiviren ist, wird sich überall schnell ein bürgern. Bei der Blumenbinderei befinden wir uns im Sommer oft einem Mangel weisser Blumen gegenüber, der jede, diese Farbe bereichernde gute Einführung mit Freuden begrüssen lässt. Zu diesen gehört zweifellos die Myosotis palustris semperflorens aTba, welche schon vor einigen Jahren in Samenverzeichnissen auftauchte. Alle jene, welche mit Blumisterei oder Blumenarran gements schon längere Jahre zu tun haben, werden sich erinnern, welches Aufsehen seinerzeit (vor ungefähr 12 Jahren) das immerblühende Vergiss- meinnicht erregte, welches, wenn ich nicht irre, von J. C. Schmidt in Erfurt in den Handel gebracht wurde. Es sind damals mit dieser Einführung gewaltige Umsätze ge macht worden, denn jeder empfand sofort den Wert derselben, und heute ist sie überall in der Welt, wo Bouketts und Kränze gewun den werden, im ausgeprägtesten Sinne des Wortes unentbehrlich geworden. Eine Pflanze, die weisse Blumen immerwährend liefert, wird sich eben überall unentbehrlich machen; demnach wird das weisse Vergiss meinnicht gewiss allerorten begehrt sein und beliebt bleiben, denn es blüht durch den ganzen Som mer bis in den tiefsten Herbst ebenso reich und wächst ebenso üppig, wie das allbeliebte blaue M. pal. sempe^-ftorens, von welchem es eine Spielart ist, und genau dieselbe leichte Kultur, kräftigen Boden und auch viel Wasser erfordert. In jeder Trauerdekoration sowol als auch im ßoukett wird es seine gute Verwendung finden. Man denke sich z. B. ein Boukett von der Rose General Jacqueminot, das leicht und gefällig gebunden, mit weissen Vergissmeinnicht durchstellt ist! Ebenso wird sich jedes andere Effektrot daneben edel ausnehmen. Alle tief gesättigten roten Farben vertragen sich ja ohnehin fast nur mit weiss, wenn man nobel und stimmungsvoll komponiren will. Aber auch als Einfassung oder Gruppenpflanze ist das weisse Vergissmeinnicht wertvoll, weil es einen dichten, immer reich mit Blüten bedeckten Busch bildet. Zu beachten ist, dass je nach dem Zweck der Verwendung, als Schnitt blume die Stengel möglichst lang geschnitten werden, weil es als dann üppigen Nachwuchs treibt, während man im Teppich oder in der Bordüre nur die verblühten Blumen auskneipt. Weil die Anzucht dieses Ver- gissmeinnichts aus Samen nicht immer ein günstiges Resultat gibt, habe ich es mir angelegen sein lassen, dasselbe in grossen Massen zu vermehren. Es ist mir auch gelungen, eine neue Varietät da von zu fixiren, welche sich durch ganz gedrungenen, kompakten Wuchs auszeichnet, also namentlich für Teppich- und Gruppenbepflanzung von Wert ist. Auch hiervon habe ich schon viel Vermehrung. Seiner Vorzüge wegen empfehle ich dass immer blühende weisse V ergissmeinnicht bestens. Brautkranz von Klimann & B ü s i n g-Hamburg. Originalabbildung. Blumenstrauss von Gebrüder Sey der he Im-Hamburg. Originalabbildung.