Volltext Seite (XML)
-2- Grfdjeint am 1., 10. und 20. eines jeden Zlonats. -8- -3- Abonnementspreis jährlid 7 2., halbjährlid) 3 in. 50 ff. -8 Nr. 13. Erfurt, 20. April 1885. 4S• IX. Jahrgang. Verbandsangelegenheiten. Kassenangelegenheit. Die Abonnenten der „Deutschen Gärtner-Zeitung“ und die Mitglieder des Deutschen Gärtner-Verbändes, welche mit der Entrichtung des Abonnementsbe trages und Zahlung des Beitrages für das laufende Jahr noch im Rückstände sind, werden ersucht, ihren Verpflichtungen umgehend nachzukommen, da sonst die durch die Verbandsstatuten vorge- sehriebene Posteinziehung zur Ausführung gelangt und die entstehenden Unkosten den Zahlungsrück- ständigen zur Last fallen. Der Verbandsgeschäftsführer. Ludwig Möller. Vereinsberichte. Bonn. Verein Flora. Das Vereinslokal befindet sieh von jetzt ab Restauration Schuhmachermarkt 12. Der Vorstand. Frankfurt a. 0. Verein Hortulania. Korrespondenzen für den Verein sind zu senden an den Schriftführer Herrn Schild knecht, Oberweg 7. Der Vorstand. London. Deutscher Gärtner-Verein. Es wird ersucht, alle den Verein betreffenden Korrespondenzen an den Unter zeichneten zu richten, woselbst auch die Reiseunterstützungen ver abfolgt werden. Fr. Pammer, z. z. Korrespondent, 6. Chatham Terrace, Woodland Hill, Upper Norwood. London. Potsdam. Kunstgärtnerverein Flora. Korrespondenzen sind von jetzt an zu richten an Herrn A. Klingbiel, königl. Ananasrevier in Potsdam. Ebendaselbst werden die Reiseunter stützungen ausbezahlt. Das Verkehrslokal für wandernde Gärtner befindet sich in der Herberge zur Heimat, Junkerstrasse 30, wo selbst auch die Deutsche Gärtner-Zeitung zur Einsicht ausliegt. Der Vorstand. Agavan, Furcroea und Besclbomeria. Von C. Sprenger in Portici bei Neapel. (Schluss statt Fortsetzung.) Sämmtliche Agaven eignen sich, wie wenig andere Pflanzen, zur Einzel Stellung; Hügel, selbst kleine Er hebungen in den Gärten, Böschungen sind ihre Plätze, wo sie am wirksamsten auftreten. Aber auch en mässe beieinander, in wilder wie natürlicher Unordnung sind sie von gewaltiger Wirkung und man kann den Blick nicht wenden, wo ihre malerischen Gruppen, ihre viel gestaltigen Formen plötzlich in die Augen fallen. Fin den sie sich mit einzelnen Palmen, Bambusen oder Yucca und den monumentalen Coniferen richtig zusammenge stellt, so sind sie, sei es durch das freudige Grün dieser, sei es durch eigne verschwenderische Fülle ausgezeich net; durch den Glanz der fremden Genossen aber ge winnen sie noch und lassen zugleich auch jene in schö nerem Lichte erscheinen. Sie sind die mächtigsten und in der Wirkung die gewaltigsten Pflanzen grosser Fel senszenerien und ich kann mir nichts herrlicheres dieser Art denken, als die wundersam pittoresken Laven zu den Füssen der Vulkane Italiens mit Agaven, Opuntien und Yucca durchwoben. Von einzelnen Caruben oder Feigen umgeben und den niedrigen Kräutern, welche sich zuerst wieder auf jene schwarze Masse anzusiedeln vermögen, begleitet, erinnern sie an eine andere Welt und wiegen den Beschauer traumhaft hinüber in ihre ferne Heimat im Westen. Ihre Verwendung im deut schen Garten ist natürlich weit beschränkter, schon des halb, weil man zur Ueberwinterung vieler und starker Pflanzen sehr grosser Räume bedarf, welche zu solchem Zwecke selten vorhanden sind, und dann ist das Wachs tum im engen Gefässe natürlich auch viel langsamer als im freien Grunde unseres Südens, wo man in 3—5 Jahren wahre Riesen erziehen kann und in 6—10 Jahren blühende vollendete Exemplare hat. Wo man aber in den alten Orangerien einige alte mächtige Exemplare findet, da weiss man sie im Sommer trefflich zu ver wenden, und kommt einmal ein solches Exemplar zur Blüte, so wandern die Menschen der Nachbarschaft zu sammen, um die seltene Blume anzusehen. Die Kultur der Agaven ist höchst einfach und uns Deutschen geläufig, es ist deshalb kaum nötig, hier da von zu sagen. Ihre Anzucht aus Samen ist äusserst dankbar und sollte öfters geschehen, denn nicht nur, dass man schnell jede beliebige Anzahl schöner Pflanzen erziehen kann, man kann auch ziemlich sicher darauf rechnen, eine nette Anzahl abweichender, recht inter essanter Formen zu erziehen, denn, wie gesagt, fast alle Agaven ohne Ausnahme sind zum Variiren geneigt und einige Spezies sind niemals konstant. Sie sind wan-