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ARTNEREI Organ des Deutschen Gärtner-Verbandes. — Redigirt von Iudwig öller, Geschäftsführer - W des Deutschen Gärtner-Verbandes in Erfurt. F -2- Grsdjeint am 1., 10. und 20. eines jeden 3lonats. -2- -8- Abonnementspreis jährlid 7 3., halbjähyrlid 3 31. 50 Pf. -&- Nr. 12. E Erfurt, 10. April 1885. F IX. Jahrgang. Verbandsangelegenheiten. Kassenangelegenheit. Die Abonnenten der „Deutschen Gärtner-Zeitung“ und die Mitglieder des Deutschen Gärtner-Verbandes, welche mit der Entrichtung des Abonnementsbe- träges und Zahlung des Beitrages für das laufende Jahr noch im Rückstände sind, werden ersucht, ihren Verpflichtungen umgehend nachzukommen, da sonst die durch die Verbandsstatuten vorge schriebene Posteinziehung zur Ausführung gelangt und die entstehenden Unkosten den Zahlungsrück- ständigen zur Last fallen. Der Verbandsgeschäftsführer. Ludwig Möller. Preisausschreiben der Vereine. Für die von den Vereinen zu veranstaltenden Preis ausschreiben sind durch Beschluss des Verbands Vorstandes für dieses Jahr 100 M ausgesetzt. Jene Vereine, welche für ihre Preisausschreiben eine Beihülfe wünschen, be lieben ihre Meldungen einzureichen. Die prämiirten Arbeiten werden Eigentum des Ver bandes, doch dürfen die Vereine Abschriften für sich behalten. Der Verbandsgeschäftsführer. Ludwig Möller. Für Vereinsbibliotheken. Durch Beschluss des Verbandsvorstandes sind für die Bereicherung der Bibliotheken jener Verbands vereine, welche in den letzten 3 Jahren begründet sind, für dieses Jahr 300 M. ausgesetzt. Ich ersuche die Vereine, welche auf eine Beisteuer für ihre Bibliotheken Anspruch erheben wollen, um Zu sendung ihrer Mitteilungen bezüglich der gewünschten Werke. Der Verbandsgeschäftsführer. Ludwig Möller. Zur Tagesgeschichte. Frühjahrsausstellung in Hamburg. Die vom 2. — 6. April stattgefundene Frühjahrsausstellung des Gartenbauvereins für Hamburg-Altona ging in ihrer Durchführung nicht über die Grenzen einer ordentlichen Lokalausstellung hinaus. Die Beteiligung war eine mässige, doch immerhin ausreichend genug, um den grossen Raum, der durch die Ausstellungshalle nun ein mal gegeben ist, in angemessener Weise auszufüllen. Die in Hamburg sonst nicht gewohnte geringe Beteiligung hatte ihre Ursache in verschiedenen Umständen, zumeist in der Sorge, dass bei eintretender ungünstiger Witte rung die Pflanzen in der nicht mit Heizvorrichtungen versehenen Halle leiden würden, dann aber auch in der etwas frühen Jahreszeit. Gut beschickt war die Ab teilung für Blumenarrangements und waren hier durch gehends geschmackvoll ausgeführte Arbeiten vertreten. Für die Beurteilung und Aufstellung der Blumen arrangements hatte eine schon bei der letzten grossen Herbstausstellung eingeführte Neuerung eine weitere Vervollkommnung erfahren. War bei jener Ausstellung Gleichartiges nebeneinander gestellt, z. B. alle Ball- bouketts, Tafelaufsätze, Brautkränze, Blumenkörbe etc. für sich in besonderen Abteilungen vereinigt, wodurch, im Gegensatz zu dem sonst üblichen Arrangement, bei dem die Preisrichter die oft weit von einander entfernt stehenden gleichartigen, um denselben Preis konkurri- renden Objekte in verschiedenen Gruppen aufsuchen mussten, die Gewinnung eines richtigen Urteils sehr er leichtert wurde, so war es diesmal — wo die damalige Einrichtung beibehalten — den Ausstellern gestattet, nach beendigter Preiszuerkennung ihre verschiedenen, in den einzelnen Abteilungen verstreut stehenden Gegen stände .zu einer Gruppe zu vereinigen und sie so in einheitlichem Arrangement den Besuchern vorzuführen. Dieses Verfahren ist die Vollendung der Vorbereitungen für die Ermöglichung eines zutreffenden richtigen Ur teils und genügt gleichzeitig allen berechtigten Forde rungen der Aussteller. Ein in Hamburg noch fortgepflegter Zopf ist die Geheimhaltung der Namen der Aussteller während der Zeit der Preisrichterarbeiten. Darin liegt ein unbe rechtigtes Misstrauen gegen die doch durch freie Wahl des Vereins berufenen Preisrichter, eine Schädigung der Aussteller und eine Benachteiligung des Publikums der ersten Ausstellungstage. Der Verein hat es doch in der