Volltext Seite (XML)
findlicher sind: Adersiebener Kalvill, Freiherr von Berlepsch und Ananasrenette. Als empfindlichste der untersuchten Sorten sind zu nennen: Schöner aus Boskoop, Cox Orangen-Renette und Ontario apfel. Es folgen in der Arbeit eine Anzahl Sorten, über die aus einzelnen Gegenden berichtet worden ist. Wenn auch die Antworten bezüglich Klima und Standort nicht voll ausreichen zu einer vollstän digen Erklärung, so konnte der Verfasser doch fol gende Tatsachen feststellen: Kalte, schwere Böden mit hohem Grundwasserstand und verdichtete Untergrundschichten, die das Wurzelwachstum hemmen, erhöhen die Frostgefahr. Als günstig gelten regelmäßiges Bearbeiten der Krume und Fehlen der Grasnarbe. Bezüglich der Grasnarbe liegen aus Ostpreußen allerdings gegenteilige Urteile vor; wofür Prof. Fuchs eine Erklärung bringt. Reichliche, regelmäßige Mineralstoffdün gung soll von gutem Erfolg sein; jedoch vermindert einseitige Stickstoffdüngung die Frosthärte. Ausführlichere Betrachtungen über die Ursachen der Ernährungsstörungen und des Triebabschlusses werden den Weiterarbeiten neue Wege weisen. Be sonders beachtenswert erscheinen hierbei die Aus führungen über den Einfluß der Unterlagen und Stammbildner auf die Frostempfindlichkeit. Auch die als Anhang gegebenen Betrachtungen über die Frostempfindlichkeit der Blüten verdient die Be achtung durch die Praxis. Das für die Praxis vorläufig wichtigste Ergebnis dieser Untersuchungen scheint die versteckte Warnung zu sein, keinerlei Beobachtungen, die in einem einzelnen Gebiet gemacht wurden, zu verall gemeinern. Der Verfasser fordert deshalb „Ver tiefung unserer physiologischen und ökologischen Kenntnisse über das Verhalten der Sorten unter verschiedenen Anbaubedingungen". * Prof. Fuchs weist einleitend darauf hin, daß zur Lösung der Frage der Frostharte möglichst viel Einzelbeobachtungen bekannt werden müssen. Dies ist ein neuer Hinweis darauf, daß es an der Zeit ist, eine Art Bibliographie für dies wichtige Ge biet zu schaffen und diese auszuwerten. Seit fast 200 Jahren sind nach strengen Wintern regelmäßig in den Zeitschriften (Gartenbau, Landwirtschaft, Botanik, Gewerbe usw.) die Beobachtungen über Frosteinwirkungen auf die Obstbäume — und sogar mit genauen meteorologischen Aufzeichnungen — veröffentlicht worden, auch die aus der reinen Praxis geborenen Abwehrmaßnahmen. Zusammen hängend ausgewertet aber wurden sie bisher nie. Nr. 176 PHÄNOLOGISCHE BEOBACHTUNGEN — Franz Krutt, Geisenheim. — In „Deutscher Obstbau“, Heft 3/1940. —• Verlag Trowitzsch & Sohn, Frank furt (Oder). — S. 43-47. — Mit Tabellen u. Kurven. Die Arbeit wurde im Institut für Obstbau der Ver suchs- und Forschungsanstalt für Wein- und Gar tenbau zu Geisenheim am Rhein durchgeführt an Aepfeln, Birnen, Pflaumen und Süßkirschen. Beob achtet wurden Austrieb-, Aufblüh- und Abblüh- folge von 109 Sorten der genannten Obstarten. Kruft weist auf die Notwendigkeit solcher Arbei ten hin, deren Ergebnisse erkennen lassen, welche Sorten zwecks rentabler Obstbauwirtschaft neben einander gepflanzt werden sollten, um z. B. gleich zeitig für alle die Vorblütenspritzung durchführen zu können und nicht 2—3mal mit der gleichen Arbeit im selben Revier beginnen zu müssen. Zu beachten ist bei der Arbeit, daß auch Unterlage, Zwischensorte, Baumform und Standort berück sichtigt worden sind. Es wäre wohl notwendig, in den verschiedenen Gegenden und bei Berücksichtigung verschiedener Bedingungen (einschl. Witterungseinflüsse) solche Arbeiten zu leisten, um die unterschiedlichen Er gebnisse nebeneinanderstellen und vergleichen zu können. Nr. 177 VERSUCHE VON BIRNENVEREDLUNG AUF SORBUS —■ Reg.-Rat Rudolf Trenkle, München.— In „Deutscher Obstbau", Heft 3/1940. — Verlag Trowitzsch & Sohn, Frankfurt (Oder). — S. 51-52. Mit Abbildungen und Tabellen. Trenkle berichtet über Versuche aus dem Staatl. Landesobstgarten in Theissing. Es wurden ver schiedene Birnensorten auf Sorbus aucuparia und Sorbus scandica veredelt. Wie die Tabelle zeigt, brachten Gellerts Butterbirne, Neue Poiteau und Boses Flaschenbirne in allen Fällen sehr gute Ergebnisse, während die Sorte Tongern versagte. Die Veredlungsstellen zeigten starke Verdickungen und die Veredlungen brachen bei den meisten Sor ten sehr leicht ab. Sorbus ist also als Unterlage für Zwergformen ungünstig. Nr. 178 DIE VERRINGERUNG DES BAUMWUCHSES DURCH DAS FRUCHTEN. „Dwarfing Effect of Fruit Bearing", W. H. Upshall in Canadian Horti- culture and home magazine, September 1938, aus Horticultural Exp. Sta. Vineland Station, Ontario. Der Verfasser beschreibt einen Versuch in dem auf einem im Jahre 1929 ausgepflanzten Quartier von Buschbäumen der Sorten Melba, R. I. Gree ning und Delicious, die auf EM. II standen, im Jahre 1931 je zwei Bäume von jeder Sorte aus gewählt hat und vom Jahre 1932 wurden von einem Baum jeder Sorte alljährlich die Blüten entfernt; den andren Baum ließ man normal fruchten, Im Laufe von 6 Jahren lieferten die fruchtenden Bäume je 69 Pfund Früchte. Im Verhältnis zu nichtfruch tenden Bäumen verringerte sich das Stammausmaß bei fruchtenden Bäumen um 27 % und das Kronen ausmaß um %. Besondere Unterschiede traten im Kronenbau zwischen fruchtenden und nicht fruchtenden Bäumen auf. Bei den pyramidal auf rechtwachsenden Sorten, wie Melba und Delicious verursachte die frühe Fruchtbarkeit die Neigung der Aeste zum Boden und der Kronenaufbau wurde offen, wodurch mehr Sonne in die Kronenmitte eindringen konnte. Der Verfasser kommt weiter zur Folgerung, daß das Fruchten, besonders aber