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POMOLOGISCHES ZENTRALBLATT Nr. 172 DIE DÜNGUNG UNSERER OBSTBÄUME - EINE BISHER NOCH UNGELÖSTE FRAGE — Georg Ries, Burgbernheim. — In „Deutscher Obst bau", Heft 3, 1940. — Verlag Trowitzsch & Sohn, Frankfurt (Oder). — S. 41/42. Viele Versuche zur vorteilhaften Ernährung der Obstbäume sind angestellt worden, aber wenn auch dabei manche guten Erfolge erzielt wurden, so ist es doch in den seltensten Fällen erreicht worden, Höchstleistungen der Bäume zu erzielen. Der Ver fasser ist der Ansicht, daß fast stets zu wenig Phosphorsäure und Kali im Verhältnis zum Stick stoff gegeben wird. Er warnt vor einseitiger Dün gung und führt Beispiele an für Schäden, die durch einseitige Jauchedüngung entstanden sind. Waren auch Blüte und Behang reichlich, so waren doch die Früchte z. T, ungenießbar und meistens nicht lagerfähig, Nr. 173 RESPIRATION CURVE FOR MCINTOSH (At mungskurve für Mclntosh-Aepfel) — W. R. Phil lips, Central Experimental Farm, Ottawa, Ontario In Scientific Agriculture, Vol. XIX, Nr. 8 (April 1939), Ottawa. — S. 505-509. In der Arbeit werden Kurven gezeigt für die Ab gabe von COc, gemessen an Aepfeln auf Lager, gepflückt zu verschiedenen Zeiten, Wie aus dem Text hervorgeht, sollte festgestellt werden, welches Reifestadium für das Lagern der Mclntosh-Aepfel am besten geeignet ist. Gemäß dem Kurven maximum ist festgestellt worden, daß die günstigste Pflückzeit in der dortigen Gegend der September ist, wenn die Stärke schnell abnimmt und die Grundfarbe bereits das Gelb ist. Ist dieses Sta dium erreicht oder etwas überschritten, dann treten die wenigsten Lagerschäden auf. Der Verfasser stellt die Forderung auf, daß ein Mittel gefunden werden müßte, bei den Sorten schon am Baum und nicht erst im Laboratorium die verschiedenen Grade der CO2-Abgabe festzustellen. Nr. 171 DAS GEFRIEREN VON FRUCHTSÄFTEN — Dr. K. Paech, Leipzig. — In „Die Obst- und Gemüse- Verwertungs-Industrie“, Nr. 11/1940, — Verlag Dr. Serger & Hempel, Braunschweig. — S. 133-136. — Mit Literaturnachweisen. Süßmoste haben von Natur hohen Genußwert, von dem sie aber im Lauf der Zeit einbüßen, zumeist durch Einwirkung der Temperatur. Aber auch an Nährwert. Vor allem an Vitamin-C-Gehalt büßen sie ein. Diese Einbußen zu vermeiden, sind Ver suche über das Einfrieren angestellt worden. Dr. Paech bringt zuerst Betrachtungen über die prakti schen Möglichkeiten, einschließlich der Aussichten, solche gefrorenen Säfte in den Handel zu bringen und behandelt dann die Vorbedingungen für das Gefrieren: Möglichst wenig Luft an und in die Säfte bringen, Früchte vor dem Keltern auf 20° C abkühlen. Entfernen der Luft aus dem Saft. Es folgt die Beschreibung der günstigsten Methoden des Gefrierens und Lagerns, jeweils mit den nöti gen theoretischen Begründungen. Nr. 175 ZUR FRAGE DER FROSTSCHÄDEN BEI KERNOBST. — Prof. Dr. W. H. Fuchs. — Aus Kühn-Archiv, Bd. 56, 1941, S. 27—41, mit 5 Tabellen. Die Arbeit bringt die Auswertung von Material, das 1935/36 gesammelt worden war, aber bisher aus verschiedenen Gründen nicht veröffentlicht wurde. Einer der Gründe war die Erkenntnis, daß dem aus einer Rundfrage hervorgegangenen Material einige Mängel anhaften. Da es aber notwendig ist, mög lichst viel Einzelbeobachtungen zusammenzutragen, hat der Verfasser die beantworteten Fragebogen kritisch ausgewertet und gleichzeitig Wege gewiesen, wie weiter zu arbeiten ist. Die vorliegende Arbeit behandelt die A p f ei sorten. Die Rundfrage hatte alle Faktoren, wie geographische Lage, Klima, Bodenverhältnisse, Dün gung, Schädlingsbefall usw. vorgesehen. Der Frage bogen ist von G. Müller in der Ztschr. f. Pflanzen züchtung, Bd. 23, S. 91—144, 1939 veröffentlicht worden. Nicht berücksichtigt waren Fragen, wie sie der Verfasser in seiner Arbeit „Methodik zur Frostschadenfeststellung" (s. unser Referat Nr. 60 in Pomol. Ztbl. Nr. 6/1940, S. 22) bearbeitet hat. Nach Klarstellungen über die Art der Auswertung aller eingegangenen Antworten kommt Prof. Fuchs zu folgenden Feststellungen: Abweichend von den landläufigen Urteilen über die Frostempfindlichkeit ist der Weiße Klarapfel, der als eine der frostfestesten Sorten gilt, sehr unter schiedlich beurteilt worden. In Gegenden, wo der Boskoop unbeschädigt blieb, zeigte diese Sorte starke Frosteinwirkungen, bis zu Frostplatten. Aehnliches Verhalten wurde bei Miss Crowals und Landsberger Renette beobachtet. Als durchschnitt lich frosthart wird der Apfel aus Croncels genannt, der Rheinische Winterrambour gilt in allen An baugebieten als von großer Frosthärte. Als über wiegend frostfest ergaben sich Rheinischer Bohn- apfel und Boikenapfel. Etwas geringer frosthart sind Danziger Kantapfel und Kaiser Wilhelm. Gelber Edelapfel und Jakob Lebel sind im Osten anfällig, im Westen frosthart. Bei der Landsber ger Renette spielt die hohe Krebsneigung hinsicht lich der Frostschäden eine Rolle. Aehnlich ist es bei der Goldparmäne. •—- Frostempfindlich sind: Harbarts Renette, Prinzenapfel, Baumanns Renette, Goldrenette von Blenheim und Gravensteiner — dies gilt besonders für rauhere Lagen. Noch emp-