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den Jubilee sind zwei Sorten der Klasse I. Mari- gold, Mikado, Oriole und J. H. Hale sind die Hauptsorten der Klasse II. Bonitierung der Standardsorten in der südlichen Sektion: Zur südlichen Sektion gehören die Staa ten: New Jersey, Pennsylvania, Delaware, Mary land und West Virginia. Auch hier sind Elberta und Golden Jubilee zwei Hauptsorten der Klasse I. Nr. 170 VERFAHREN ZUR TROCKNUNG VON OBST UND GEMÜSE UND DEREN ERZEUGNISSEN, IHRE VOR- UND NACHTEILE — Dr. W. Fach mann, Berlin. — In „Vorratspflege und Lebens- mittelforschung" Bd. 3 Heft 11/12, Neudamm 1940, S. 522—531. Fachmann behandelt das Thema von der Markt regelung gesehen und stellt diesbezüglich drei For derungen an den Anfang: 1. Die bequeme Aufbe wahrung, 2. Einsparung von Transport- und Lade raum, 3. Der Verbrauch ist gesicherter durch die Möglichkeit, eine Packung anbrechen und beliebige Packungen mischen zu können. — Alsdann gibt der Verfasser einen kurzen geschichtlichen Ueber- blick mit Unterstreichung der Tatsache, daß die früheren Dörrprodukte in ihrer Unvollkommenheit nicht mit der vollkommenen Trockenware von heute verglichen werden dürfen. Waren 1914/18 alle be liebigen Trockengeräte eingesetzt, so wird jetzt nur eine Auswahl Darren usw. zugelassen, die voll wertige Ware gewährleisten. Dann nennt er die Forderungen der unter seiner Obhut stehenden Ab teilung Qualitätsüberwachung der Hauptvereini gung der deutschen Gartenbauwirtschaft. Diese Abteilung zieht auch zur Beratung und zur Förde rung der Verfahren die wissenschaftlichen Ergeb nisse über die Werte der Fertigware (Vitamin gehalt usw.) heran. Für das Obst gibt F., da in Kriegszeiten die Ge müsetrocknung wichtiger ist, nur einige wenige Hinweise: Die angewendeten Verfahren für Aepfel, Birnen und Pflaumen sind das übliche Horden trocknen, ferner das Turbinentrocknen und das in Mandeltrocken- und Röstapparaten. Endlich ist die Herstellung von Trockenobstpulver zu nen nen. Die Nachteile zeigen sich im Aromaverlust und der mangelnden Frische (begrenzte Verwen dungsmöglichkeiten). Neben der Früchtetrock- nung ist die zur Apfelteebereitung usw. übliche Blättertrocknung zu nennen. Nr. 171 ERFAHRUNGEN AUS DER ANGEWANDTEN FORSCHUNGSARBEIT (betr. Kühllagerung), Frau Dr. L. Scupin, Magdeburg. — In „Vorratspflege und Lebensmittelforschung", Bd. 3 Heft 11/12, Neudamm 1940 — S. 492—503. Die Verfasserin behandelt in ihrem Vortrag, der als Aufsatz erschienen ist, die Kühllagerung von Aepfeln, Birnen und zwei Gemüsearten. In den Biographisches von T. H. O. Burchardt Monatsschrift f. Pomologie und praktischen Obst bau, 7. Jahrgang 1861 S. 65 m. Bild. Ausführungen gibt sie die Anwendung der Erfah rungen aus Kleinversuchen auf die Großlagerungen. Die Kleinversuche mit Aepfeln haben aus 10jähri- ger Arbeit bestimmte Erkenntnisse über Sorten wahl, Temperatur, Reifestadium usw. gebracht. Sie bezogen sich stets auf bekannte Sorten. Bei den Untersuchungen einer Reihe Großeinlagerungen sind der Verfasserin die verschiedensten in- und ausländischen Sorten (bekannte und unbekannte) begegnet, die z. T. Veranlassung zu erneuten Klein versuchen geben. — Ihre Aufgabe hat Frau Dr. Scupin vor allem darin gesehen, bei Fehlern, d. h. Schäden, die Ursachen aufzufinden. So konnte sie bei der guten Kühlhaussorte „Altländer Pfann kuchen" feststellen, daß jene Früchte Fleisch bräune zeigten, die von jungen, unveredelten Bäu men stammen. Sie haben sich als empfindlich ge gen Kühltemperatur erwiesen. — Die frühreifende Sorte „Horneburger Pfannkuchen" erlitt durch späte Einlagerung viel Ausfälle. Schuld war die Verfügung über den Stichtag für Beginn der Be rechnung von Kühllagerkosten. Um diese Kosten nicht aus eigner Tasche bezahlen zu müssen, wurde spät eingelagert. Das Beispiel zeigt, daß die Wirt schaft sich mit den Ergebnissen der Forschung ver traut machen muß, wenn Fehlschläge vermieden werden sollen. Dr. Scupin mußte feststellen, daß „dazwischengeschaltete wirtschaftliche Organisa tionen oder die Einleger selbst nicht immer das nötige Verständnis den Forderungen gegenüber aufbringen", z. B. wurden Aepfel eingelagert, die bereits auf dem Transport Frost erlitten hatten. Beachtung verdient die Feststellung, daß bei Kühl lagerung die Zimmer-Beobachtung über Nachreife unreifer Sorten durch die Gegenwart reifer Sorten nicht zutrifft. Es können in jedem Fall, d. h. trotz Frischluftzufuhr, Ozonisierung, Aetherisierung im Kühlhaus bei Temperaturen um 0 Grad Celsius herum unreife Früchte mit reifen im gleichen Raum gelagert werden, ohne daß eine wechselseitige Ein wirkung zu gewärtigen ist. Zur Vermeidung von Fleischbräune Temperaturen bis zu +2,5 Grad Celsius zu wählen ist wegen der Pilzgefahr ungeeignet. Zur Vermeidung von Vitaminverlusten führt Frau Dr. Scupin aus, welche Ergebnisse bisher von an derer Seite veröffentlicht worden sind. Die eignen Versuche haben ergeben, daß gegenüber einer als ideal zu bezeichnenden Kellerlagerung bei Kühl lagerung kein nennenswerter Vitamin-C-Verlust auftritt. Damit wird erneut die Bedeutung der Kühllagerung erwiesen, zumal die Früchte haupt sächlich roh verzehrt und nach der Auslagerung kaum noch Verluste an Vitamin-C erfahren. Für Birnen gilt im allgemeinen bzgl. Sorten und Herkünften dasselbe, wie für Aepfel. Versuche haben erwiesen, daß Birnen ohne Vorlagerung in die Großlager kommen müssen. Ein ausführlicher Bericht über die Sorteneignung soll in einiger Zeit veröffentlicht werden. Lager-Krankheiten sind bei Birnen nicht in dem Maß wie bei Aepfeln zu ge wärtigen, jedoch ist die Lagerdauer begrenzter. Beilage zur Zeitschrift „Deutscher Obstbau“ im Gartenbau verlag Trowitzsch & Sohn, Frankfurt/ Oder. Schriftleitung: Kurt Krenz, Frankfurt/Oder. — Bearbeiter dieser Beilage: Dr. Robert Zander, Berlin W 15, Meierottostraße 5