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Stellungen ist zu ersehen, daß frühes (Mitte bis Ende Juni) Ausdünnen bei Frühsorten und spätes (Mitte bis Ende Juli) Ausdünnen bei Spätsorten erforderlich ist und das alljährige Fruchten be günstigt. Als Grundlage wird die Juni-Ausdünnung empfohlen. Die erreichten Erfolge bei Aepfeln entsprechen aber nicht den Versuchsergebnissen bei Pfirsichen, bei denen das Ausdünnen vom Witterungsverlauf und andren Faktoren abhängig sei. Nr. 159 DIE UNTERLAGEN BEI UMVEREDLUNGEN. — E. Schramm, Flensburg, in „Deutscher Obstbau", Heft 2 (55. Jahrg.), Februar 1940. S. 29. Den landläufigen Ansichten über das Entfernen von Trieben an dem umveredelten Baum setzt Schramm neue Ansichten über das Austreibenlas sen und Einstutzen, soweit die Veredlungen be schattet werden, gegenüber. Seine Erwägungen fin det er bestätigt durch die bekannten Arbeiten des kalifornischen Züchters Luther Burbank. Nr. 160 EINFLUSS DES DÜNGENS AUF DIE APFEL FRÜCHTE. — The effect of manuring upon Apple fruits. — Von A. E. Musket, A. S. Horn und I. Colhoun in Annal. Appl. Biology, 25., I. S. 50—67, 1938. In Nordirland wurde der Einfluß der Düngung mit Stickstoff, Kali und Phosphor in den Jahren 1929 bis 1930 untersucht. Die Versuche, die ursprüng lich auf die Feststellung des Düngens auf die Ent wicklung des Schorfes, Venturia inaequalis, auf den Früchten, ausgerichtet waren, wurden später auf andre parasitäre Pilze auf Aepfeln und auf den Einfluß des Düngens auf den Wuchs und das Blühen der Bäume, auf die Entwicklung, Färbung der Früchte und den Stickstoff gehalt des Frucht fleischs, ausgeweitet. Zum Düngen der Versuchsfelder, die mit je 20 Apfelbäumen bepflanzt waren, wurde schwefelsau rer Ammoniak (20,6% N), Kali-Chlor (50% KaO) und Superphosphat (16% lösbarer P2O5) in Men gen 4%, 2% und 4% kg der genannten Dünger je Baum verabreicht. Den größten Einfluß ergab der Stickstoff, der einen stärkeren Wuchs, früheres und reicheres Blühen, intensive Grünfärbung der Blätter und saftigere und mehr grüne Früchte zur Folge hatte. Kali und Phosphor hatten weniger Einfluß auf das Blühen und den Wuchs der Bäume, bedingten aber eine lebhafte Fruchtfärbung. Die Stickstoffdüngung erhöhte den Stickstoffgehalt in den Früchten. Im Jahre 1930 betrug die Durch schnittsmenge an Stickstoff in Fruchtproben von stickstoffgedüngten Versuchsfeldern 0,055, von nicht stickstoffgedüngten Kontrollversuchsfeldern nur 0,0229. Im folgenden Jahr erhöhten sich die Ziffern auf 0,0745 und 0,0430. Durchschnittlich betrug im Jahre 1930 bei guter Ernte der Stick stoffgehalt in den Früchten 0,0587 von stickstoff gedüngten Versuchsfeldern. Früchte von nicht Stickstoff gedüngten Feldern hatten nur 0,0218 Stickstoffgehalt. Die Stickstoffdüngung begünstigte den Schorfbefall der Aepfel. Das Vonhundertge- wicht der befallenen Früchte stand in Korrelation mit dem Stickstoff gehalt des Fruchtfleischs. Der mittlere Wert des Radialzuwachses der Pilz kultur Cytosporina ladibunda von Früchten bei Stickstoffdüngung betrug 0,889 mm täglich im Jahre 1930, 1,08 mm im Jahre 1931 und 0,89 mm im Jahre 1932. Von Proben ohne Stickstoffdüngung sind die entsprechenden Zahlen: 0,153, 0,33 und 0,54 mm. Bei verschiedenem Düngen betrugen die entspre chenden Zahlen im Jahre 1930 folgende Werte: N=l,213, N+K=l,249, N+K + P=0,456, N + P= 0,677, K = 0,150, P = 0,082, K+P=0,118. Die Kali- und Phosphordüngung härtet die Früchte gegen den Schorfbefall. Zwecks Begünstigung des Baumwuchses und des Fruchtens soll man eine Stickstoff-Kali-, Stickstoff-Phosphor- oder volle Mineraldüngung durchführen. M. Nr. 161 ENTWICKLUNG DER FLASCHENFÜLLMA SCHINE — Ing. A. Neubauer, Berlin, in „Die Obst- und Gemüseverwertungs-Industrie", Ausg. A, Nr. 8 (27. Jahrg.), vom 22. Febr. 1940, S. 100—103. Mit Abbildungen. Es wird eine neuartige Flaschenfüllmaschine be schrieben, deren Fülltisch so konstruiert ist, daß Flaschen verschiedenster Größen in ein und dem selben Arbeitsgang gefüllt werden können, ohne daß die Maschine angehalten werden muß, wenn neue Flaschengrößen verwendet werden sollen. Als Mittel hierzu dienen Einsatzkörper mit verschieden hohen Zwischenböden. Nr. 162 EINFLUSS DES BORS AUF DIE REPRODUK TIONSENTWICKLUNG DER PFLANZE. Influence du bore sur le develeppement reproductif des plan- tes. Von E. V. Bobko und V. V. Zerling in Annales Agronomiques Nr. 2, 1938, S. 174—184. Das Bor sammelt sich in größeren Mengen in den Geschlechtsorganen der Pflanze, und zwar haupt sächlich im Fruchtblatt und dessen Narbe und im Pollen. Dies wurde bei den Blüten des Apfel baums, ferner bei Nicotiana tabacum, Colchicum autumnale, Cucurbita pepo, Trifolium pratense, Lu- pinus polyphyllus und Zea mays festgestellt. Es wurde der Einfluß des Bors auf die Pollenkei mung untersucht, indem man in der Agar Agar- Lösung, in der die Keimung stattfinden sollte, ver schiedene Bormengen in Form von Borsäure und Bornatrium, beimischte. Die Keimung erfolgte am besten bei der Borkonzentration von 0,001—0,01%, wobei das Optimum zwischen 2—3 Milli-Aequiva- lenten von Bor auf 1 Liter, lag. Bei Untersuchungen der Keimung des Pollens von 26 Pflanzenarten in Saccharoselösung konnte festgestellt werden, daß unter dem Einfluß des Bors die Pollenschläuche meistens länger wurden.