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iWW-EWHMMMt und Anzeiger DM» Blatt ist da» jur DeE-ntlichung der amtlichen Bekanntmachungen de- Ersten Bürgermeister« behördlicherseits bestimmte Blaich «ukerdem »erSffenIlichl es die Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Nnamamts «ohenstein.Ernfttbal 'owle der Behörden der umliegenden Ortschaften Donnerstag, 1». Februar lS4:k ;>.t. Zahrg. / „Oie ^eiiumstän6e sind günstig" Tod geschickt werden kann. An anderen Stellen der, Ostfront halten die starken erbitterten sowjetischen! In tritt 44 Walter 8 teezer Well erringen. ren Winter Wills rum 8ls§ Wills rum l-sbsn lte Locke ich schön in ein folgen. icrworl er cni- ;eschicht eg! r „erster Diesmal ! mitten stritten er Hitze , wenn verriet r Wald )och als ersehens >ens er- m ihrer !385 gen! Dünkel chwand. - ..Di," dchen von den D! cer Sto^-, Eroßstavl. Weltkrieg och trägt. zwanzig sche Woi- mn ^eut- impft, ist ekehrt. HP geahnt, arf. denn >r keiner n in den e Schrift in ihrem n derscl- te. r einmal r ..ersten aussah der ken- uer und n Worte chte den enseitigc kam, da nur ein sich für „Ende" glätteten rrudertc. -r 7 viel- ich! Hal. Angriffe an. Dies gilt jetzt in erster Linie für den Raum in und um Charkow, wo die deutschen Ab- Feind durch die hohen blutige» und materiellen Ver luste der vergangenen Tage "erschöpft ist und erst Zeit zum Atemholen braucht. Dann werden neue Trup pen herangeführt und der Nachschub neu organisiert, so das; eine weitere Welle feindlicher Kräfte in den 4» mm breite Milltmetcrzetle tm Anzeigenteil kl Ps». 78 mm breite Millimelerzclle im TerttcU LI Pfa. Im Falle höherer Gewalt Hai der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung dec Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises — Erfüllungsort und Gerichtsstand: Hohenstein-Ernstthal prmLZNkLMpk im Mwinler Von Hauptmann von Wilmsdorff Schon als-im Herbst in der Sowjetunion die Regenzeit und Schlämmperiodc begann und verein zelt die Nachttemperatur unter Null Grad sank, wurde cs für den Pnnzermann Zeit, sich äusserlich uud innerlich auf den neuen Wintcrkrieg einzustellen. Der während der Schlammperiode eintrctcnde Still stand der Operationen und die damit verbundene Ruhe für die motorisierten Truppen musste voll mit- Vorbereitungen ausgcnutzt werden Bezugspreis nmiiatlich l.70 NM. einschließlich Trägerlolm Erschein! jeden Wochentag nachmittags — Fernruf: Sammel-Nr. 2341 Postscheckkonto Leipzig 23464 — Bankkonten: Etadibank (Konto 2314) Commerzbank Zweigstelle Hohenstein-Ernstthal Heimkehr nach Erfüllung des Auftrages Ein Spähtrupp, der in einem vorgeschobenen Stützpunkt südostwärts des Ilmensees eine bestimmte Aufgabe durchzufiihrcn hatte, kehrt nach Erfüllung des ihm gestellten Auftrages wieder zurück. PK.-Kriegsbcrichtcr Etzold (Sch) Von unserer Berliner Schriftleituna IL8 Berlin, 17. Februar. „Am Anfang war der Stutzpunkt", könnte man über Roosevelts Aussen politik als Motto setzen Die verschiedensten Agita tionszentralen in IkSA. wetteifern im Augenblick miteinander, dem eigenen Volk und der Weltöffent lichkeit klarzumachen, warum Roosevelt gerade in diesem Augenblick so eifrig auf der Jagd nach Stütz- punkten ist. Dabei plaudern sie manches aus der Schule, was den USA.-Machthabern keineswegs an genehm sein kann, weil es die Raubgier Roosevelts und seiner Helfershelfer schonungslos enthüllt. Diese Raubgier macht nach wie vor auch vor den Ver bündeten keineswegs halt, wie die USA.-Zeitschrift .Times" erkennen lässt die sich wieder einmal mit der Aufteilung der Luftverkehrslinien der Welt nach Beendigung des Krieges befasst. Obwohl die USA., so betont die Zeitschrift, sowohl über genügend Material als auch über ausreichende Erfahrungen verfügten, fehlten ihnen immer noch zahlreiche Stütz punkte in der Welt, von denen ein Weltluftverkehr abhänge. Diese Stützpunkte gehören den Verbün deten. stellt das Blatt mit sichtlichem Bedauern fest, um aber gleich einen Ausweg aus dieser Verlegen heit zu finden, der Roosevelts Politik ausgezeichnet charakterisiert. Gelinge es nicht den USA.-Staats- Kus ckcm Tükrcrliauptquarticr, 17. Tcbruor. Das Oberkommando cker Wekrmackt gibt be kannt: Kn cker Istordkront dos kuban-llrückenkopkes wurde ein stärkerer Knzrikk unter koken Verlusten kür cken Teind abgewiesen. — Iw. Kaum zwiscken ckem K.sow- sckcn lAeer unck ckem Oebict sücköstlick Orel. beson- ckers in unck uni Lkarkow geben ckie erbitterten Kämpfe „Ick erwarte ckie mannkakts küknkeit, ckas Übel fest ins Kuge zu lassen, es zu nötigen, standzukalten es rukig, kalt, frei zu ckurckckrin- xen unck es aukzulösen in seine Lestandteilv. Warum sollten'wir uns sckeuen vor dieser klar- keit? Oss Übel wirck ckurck ckie Unkekanntsckskt ckamit nickt kleiner, nock ckurck ckie Erkenntnis gröber, aber cs wirck nur keilbar ckurck ckie letz tere" — ein Wort ckes groben ckeutscken ?kilo- sopken ssokann Oottlieb kickte. Oie mannkafte küknkeit, wir müssen sie in allen kebenslagen beweisen! Denn ckas beben verläuft nickt so glatt unck reibungslos, wie wir es uns wokl wünscken unck vom Lckicksal erbitten. Das beben ist unck bleibt Kampf, Kampf mit tausenckfacken blinckernissen, groben unck kleinen, Kber wokl uns, ckab es so ist! Denn ckackurck erstarken wir unck wacksen unsere Kräfte, ckackurck wercken wir Kleister im Überwinden cker Wickerstäncke. Das gilt kür alle Gebiete ckes menscklicken Daseins, auf ckenen wir es zu tun kaben. lind das gilt nickt blob kür den kinzelmenscken, das gilt auck kür ein ganzes Volk. Denn auck ein Volk muü, will es leben in einer Welt des Kampfes und Hasses, Kämpfen, bind wie der einzelne in sei nem bebenskampk Prüfungen und llllckscklägs kinnekmen mub, um an iknen über sick kinaus- zuwacksen, so erleidet auck ein kämpfendes Volk zuzeiten llücksckläge, vor denen es aber nickt kapitulieren darf, sondern die es mit Härte unck eisernem Willen tragen mub, weil ikm aus die- sen llllckscklägen neue Kräfte zu neuen Liegen zuklieben, — sokern es mit köckster knergie unck gröbter Tatkraft sein Lckicksal meistert. Das ckeutscke Volk Kat in ckiesem Kriege so unver- xleicklicks unck so gesckicktlick einmalige Liege errungen, ckab es ckie augenblicklicke 7eit cker llewäkrung mit seinem Willen zum beben unck Lieg überwinden wird, ks ist bereit zum tota len känsatz, bereit zur letzten Konsequenz unck wird sick auck in der Heimat mit allen verfüg baren klitteln dakür einsetzen, so wie es die krönt täglick tut klit mannkakter küknkeit, mit Tapferkeit und blnersckrockenkeit — entscklos- sen, das Obel aufzulösen in seine llestandleile — wird es Kämpfen gegen Weltbolsckewismus und Weltjudentum und damit nickt nur seine, sondern die kreikeit kuropas, ja, der ganzen weiter, klördlick Kursk lieb die feindliche Kngrills- tätigkeit gegenüber cken Vortagen etwas nack. Vor stöbe cker Sowjets wurden abgescklagen, örtliche kin- brllcke abgeriegclt. Lüdöstlick des Ilmensees und zwischen Wolchow und badogasee setzte der keind seine Kngrjfse mit neu kerangetükrlen starken Infanterie- und kanzer- kräkten fort. Unsere in ckiesem kronlabscknitt kämp- fencken Divisionen erzielten einen neuen Kbwekr- erkolg. klekrcre angreifencke kräktegruppen wurden aukgerieben. Krtillcrie zerschlug durch zusammenge- kables keuer feindliche Kngriftsrcserven «ckon in der llereitstellung. 43 kanzer wurden allein südöstlich des Ilmensees vernicklet. — Insgesamt verloren ckie Sowjets gestern 101 kanzer. Im llakmen ckes Kngrikfsunternekmcns an der tunesiscken krönt wurden gestern abgescknittene feindlicke Oruppen aufgerieben unck zahlreiche», wei teres Kriegsmaterial zerstört oder erbeutet. Schnelle deutsche Kampfflugzeuge führten überraschende Tief angriffe gegen motorisierte britische Kolonnen und zersprengten sie. beim Taxesangrilk eines USK.-llombenverbandes auf eine Hafenstadt an der französischen Ktlantik- küste wurden in buftkämpfsn acht viermotorige klug- zeuge abgeschossen. — Dis buktwaffe grill am Tage mit gutem krfolg einen UakenoN in Südengland an und belegte in cker vergangenen blackt ckas Hafen- und Industriegebiet von Swansea mit einer groben Tatst von Spreng- und Brandbomben. ^leue öeutlllie ^bivekkeksolge Pau nuiercr Ncrliner Tchrifsteitnna IL8 Berlin, 17. Februar. Man kann jetzt fcst- stellen, das; fast die gesamte Ostfront, vom Kuban- Brückenkopf bis nach Leningrad, der Schauplatz er bitterter sowjetischer Angriffe gegen die deutschen Abwehrlinien ist. Nun ist cs nicht so, dass der Feind immer an allen Stellen gleichmässig seine Panzer und Infanteristen in das Feuer der deutschen Ab- wehrwaffcn hineinhetzt, sondern die grosse Winter- schlacht im Osten hat ihre Berge- und Wellentäler, i Es kommt vor, das;, wie zum Beispiel jetzt bei Kursk, l die feindliche Angriffstätigkeit vorübergehend nach-D lägt. Dies hat seinen Grund meist darin, das; der l l Oeullltien Erbitterte Kämpfe in und um Charkow Wir verzichten auf die motorisierten Fahrzeuge auch im Winter nicht, da unser Material und die grössere Geländegängigkeit auch eine Verwendung im OT..T. gestatten. Ilm die Geländegängigkeit der Panzer noch zu erhöhen, werden am Laufwerk be sondere Vorrichtungen angebracht, die sich schon im vorigen Winter sehr gut bewährt haben. Auch die Waffen werden frühzeitig cntsettet und mit nur ganz leichtem Waffenöl eingcrieben, da das Fett und dickeres Öl bei Temperaturen unter —11", Grad Nr. 4t die Gängigkeit der Teile durch Hartwerden lähmen. Selbstverständlich ist eine zweckmässige Kleidung not wendig. Vor allen Dingen braucht der Soldat warme Filzstiefel und Pelzmäntel oder -westen. Da die Be satzung eines Kampfwagens infolge der Enge des Kampfraumes sich während des Kampfes nicht viel bewegen kann und daher vermehrt der Kälte aus gesetzt ist, ist diese wärmende Kleidung geradezu un erlässlich. Der Veklcidungsfrage wurde auch sür die sen Winter eine erhöhte Bedeutung beigcmesscn. Der Einsatz der Panzerwafse im Winter, bedingt durch den starken Schneefall, ist im grossen gesehen mehr defensiv. Bei gröberer Schneehöhe ist ein Fah ren nur noch auf gebahnten Wegen möglich. Auch bei geringem Schneefall bildet der Stcppcnwind dauernde Schneeverwehungen, die die Balkas lRegenschluchtcn) völlig zuwehcn und auf Strassen und Flächen Schneeverwehungen bis zu zwei Meter auftürmen. Es entspricht dem Geist und der Beweg lichkeit der Führer der Panzertruppe, wenn es trotz dem gelang, ungeachtet dieser Schwierigkeiten und ohne Unterstützung von Infanterie, mit Panzern Ortschaften im Angriff zu nehmen. Dieses konnte natürlich nur geschehen, wo die Geländeverhältnisse günstig waren. Man fuhr auf Höhenzügen entlang ldori ist der Schnee meist fortgeweht), grub sich mit blitzartiger Geschwindigkeit Gassen durch schnccver- wehtc Hecken und brauste, aus allen Rohren feuernd, den vom Wind leergcfegtcn Hang zum Dorf hinun ter. Auch die im Ort vorhandenen Schwierigkeiten, wie Schneewehen und vereiste Bäche, wurden unter gegenseitiger Feuerunterstützung umgangen oder überwunden. Allerdings ist dabei die Überraschung ausschlag gebend. So gelang es einer Panzerkompanie, durch derartiges überraschendes Austauchcn vierzehn Gc- schütze, di« in einem Ort massiert waren, zu er« Wehrkräfte gegen erheblich überlegene feindliche For mationen in lchwerem Kampf flehen. Ungewöhnlich hoch sind hierbei die Verluste der Bolschewisten. Fast täglich werden jetzt Abschußzif- fern von hundert und mehr Panzern gemeldet. Ent sprechend groß sind auch die blutigen Verluste des Feindes. Durch die Maschinengewehre und Revol ver werden die sowjetischen Massen immer aufs neue vorwärtsgetrieben, um ungeachtet von Hekatomben von Opfern endlich einen Durchbruchssrsolg zu er zielen. Dies ist dem Feinde bisher an keiner Stelle gelungen. Seine Erfolge haben sich auf örtliche Ein brüche beschränkt, die manchmal allerdings tief waren, die aber nie zu einem grasten operativen Ge winn ausgebeutet werden konnten. Die deutsche Führung hat den Kang der Abwehrschlacht fest in der Hand und benutzt diese immer sich wiederholen den bolschewistischen Angriffe auf fast der gesamten Ostfront, um die feindlichen Kräfte in einer für den weiteren Verlaus des Krieges bezeichnenden Weise zu schwächen. Dies ist der Tatbestand, den das deutsche Volk erkennen must, um die Bedeutung des jetzt an der Ostfront sich vollziehenden gigantischen Ringens richtig zu würdigen. An der tunesischen Front haben die deutschen und italienischen Streitkräfte ihren schönen örtlichen Er folg vom Tage zuvor durch Vernichtung abgeschnitte ner feindlicher Gruppen und durch die Erbeutung weiteren Kriegsmaterials erheblich ausbauen können. Die Schlappe scheint in erster Linie auf das Konto der USA.-Truppen zu gehen, denen von ihren eng lischen Verbündeten gern bescheinigt wird, das; sie noch zu kriegsungewöhnt sind, um mit den kampf erprobten deutschen und italienischen Truppen sich erfolgreich messen zu können. General Eisenhower soll persönlich während dieser Niederlage an der Front gewesen sein. Er soll eine Umgruppierung der feindlichen Streitkräfte mit dem Ziele beabsich tigt haben, die USA.-Truppen wegen ihrer mangel haften Eignung weiter rückwärts zu verlegen und den britischen Truppen die Hauptlast des Kampses aufzubürden, nachdem sich inzwischen herausgestellt hat, das; die französischen Truppen ebenfalls wenig kriegsverwendungsfähig sind. männern, so wird in dem Artikel nämlich betont, ein entsprechendes Benutzungsrecht zu schaffen, dann blieben die USA. im Wettrennen auf der Strecke. Deshalb heistc es auch in USA.-Fliegerkreisen: „Die Zeilumstände sind günstig, um mit diesem Problem jcrtig zu werden." Die gleichen Stimmen ertönen überall im USA.- Nläiterwald. Roosevelt scheint sich auf diese Weise vor der Öffentlichkeit die Legitimation zu neueren Raubzügen verschaffen zu wollen. In einem Leit artikel der „Neuyork Herald Tribune" erklärt der USA.-Jude Lippman, das; die Atlantik-Charta über- baupt nicht in Kraft gesetzt werden könne, bevor die Vereinigten Staaten nicht genügend See- und Lust- stätzpunkte besähen. Man müsse sich daher zunächst überlegen, welche Stützpunkte die USA. brauchen. Das seien zuerst die Pazifik-Inseln unter japanischem Mandat. Aber mit ihnen sei noch nicht „der ganze Meg zur Sicherung des Pazifik" zurückgelegt. -Hier zu sei noch viel zu tun, und zwar nicht nur hinsicht lich der Benutzung von Stützpunkten, sondern auch ber Quoten der See-, Luft- und Landstreitkrüfte, die die anderen Staaten unterhalten dürften. Das gleiche gelte für den Nordpazifik und auch für Ab- kommen über den Atlantik. Dabei beruft Lippman sich ausdrücklich auf Roosevelts Marineminister Knox. Man erkennt also deutlich: Washington geht onfs Ganze. Es handelt sich für Roosevelt um die hßsttherrschaft. Auch den Sowjets wird dabei am Zeuge geflickt. Do verlangte der Leiter des Unterausschusses für Morineanqelegenheitcn im Repräsentantenhaus, der aus den Namen Magnussen hört und sich mit dem Plan befasst, wie aus dem Pazifik ein wahres „wäre nostrum" der USA. gemacht werden könne, ausdrücklich auch die Wrangell-Insel, die die USA. seiner Ansicht nach nur aus Versehen der UdSSR, überlassen hätten. Noch weiter geht in seinen An sprüchen der Keschichtsprofessor an der Harvard-Uni versität, Albert Bushnell Hart, der in einem Artikel sür die USA.-Agentur Associated Press Roosevelt machst, den Bolschewisten doch ja rechtzeitig Kanada vor der Nase wegzuschnappen. Er erklärt wörtlich: „Die Vereinigten Staaten müssen Kanada annek- > Keren, denn sonst wird die Sowjetunion in ihrem ! Slusdehnungsbestreben über Sibirien hinaus An- ; spräche gegen ein unabhängiges oder von England § beherrschtes Kanada erheben." Ui!! ^ng?an6 6anM umb^ingen? i-oo unserer Berliner Schrislleitmm lT8 Berlin, 17. Februar England, das mit heuchlerischer Miene immer wieder betont, es trete sür die Freiheit der Völker ein, und dabei doch ge rade Indien, dem es die Freiheit geben könnte, in der brutalsten Weise knechtet, gefällt sich darin, monatlich rund liOvßv Inder in die Gefängnisse zn mmen. Die ersten waren selbstverständlich die Füh rer des indischen Volkes, die wieder einmal daran glauben mussten Selbst vor Mahatma Gandhi machte die Schurkerei der Briten nicht halt. Nun Hal sich dieser doch schon bejahrte Vorkämpfer seines Polkes entschlossen, in den Hungerstreik zu treten, imd zwar zu einer Zeit, in der sich das indische Volk aus dem Höhepunkte seines Freiheitskampfes gegen die britischen Unterdrücker befindet. Mit dieser Tat hat Gandhi zweifellos in den Herzen seiner Lands- Knie, sür die er kämpft, die stärksten Gesiihle ausge- lisi. England ist es offenbar sehr peinlich, das; Gandhis Tat im Gefängnis einen so starken Wider hall in der indischen Bevölkerung gesunden hat, und man befürchtet in London eine sehr starke, ungün stige Wirkung. Londons Praxis ist ja nun schon seit Jahrhunderten immer darauf ausgegangen, solche Hindernisse seiner imperialistischen Politik aus irgendeine, mehr oder weniger blutige Weise zu listen. Es ist daher nicht ohne Bedeutung, wenn aus Vombay gemeldet wird, das; die britische Regierung die Forderung der beiden Kammern der gesetzgeben den Versammlung in Judien auf Freilassung Gandhis glatt abgelehnt hat. Natürlich! England musste ja fürchten, das; die Inder durch die Freigabe ihres Führers erst recht fanatisiert würden. Nun hat Sir Reginald Maxwell, Mitglied des Nates des englischen Vizekönigs und Sachverständiger für innenpolitische Fragen, eine sehr merkwürdige Er klärung abgegeben. Nachdem er die Forderung des Kongresses als einen Versuch der Inder bezeichnet hatte, die verlorene Position wiederzugewinncn, ver- i stieg er sich zu der Behauptung, das; Gandhis Fasten Kiner Gesundheit in keiner Weise schädlich sei. Seine s Widerstandskraft werde durch Massagen mit Mandel öl gestärkt. Diesen Unsinn kann Herr Maxwell an deren Vorreden, vielleicht den englischen Spießbür gern in der finstersten Provinz der britischen Inseln oder einem Kopfjäger in Polynesien. Jeder den kende Mensch kann sich einer Vermutung nicht er wehren, die ihren Grund in der von je geübten Praxis der Engländer, wie sie unbequeme Gegner behandeln, findet. Es ist nämlich sehr ausfallend, das; man zu gleicher Zeit aus Indien meldet, der Zustand Gandhis verschlechtere sich von Tag zu Tag, er werde in Kürze nicht mehr sprechen können und müsse sich mit seiner Umgebung schriftlich verstän ¬ digen. Wenn aber der Zustand sich im gleichen Tempo weiter verschlechtere, so werde er bald auch den Federhalter nicht mehr halten können. Diese Meldungen sind nun allerdings merkwürdig. Es müßte keinen Secret Service geben, dessen Taten ja der Welt bekannt sind, wollte man nicht auf die Vermutung kommen, daß hier mit Gandhi etwas getrieben wird, das das Licht der Welt zu scheuen yat. Will England Gandhi umbringcn? Bestärkt wird diese Vermutung durch das Ablenkungsmanö ver des sehr ehrenwerten Sir Reginald Maxwell, der in Seelenruhe erklärt, das Fasten schade Gandhi nichts -MMW