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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194209303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19420930
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19420930
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-09
- Tag 1942-09-30
-
Monat
1942-09
-
Jahr
1942
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Verbreitungsgebiet und Sachse» Norlotle ein im »eiöeliok ein Am Sonnabend, dem 3. und 10. Ludwig Der Klm in HolMstein-TriMal Lopitol: „Nippons vkilöe Stilen" !on diesem spannungsgeladenen, dramatischen! bemüht. Fr. Lange Gebäude einer Art Erziehungsanstalt der Vrüdcrgc-1 meinde gedient hatten, hielt vor zwei Jahren der en wie seinen Ehrgeiz und Bcrufsstolz. Und damit zeugend in ihrem Spiel vom ersten Aufblenden bis gen wie seinen Ehrgeiz und Verus zum Finale, ist sie die große Partnerin Viktor" haben sie ihren Zweck voll erfüllt. ng zu- ML- «i ter In Eovvrtabt bo PrometbcuS-Derlag Dr. Eichacker, Gröbenzell b. München cde am London ach kur« )t und mit merkbarer Ungeduld. Brautpaar den Speisesaal. tricgs- zustel- über- wistische rderauf- insport« ngeblich die in ch Iran sten be- eltrans- Das ist die So- and vor ttelvor» ie neue nr den ierung" mischen Punkt einer n be» bt be« e seit te be- ihm >e von n Ja- ärung n ein« cnfüh- : japa- l statt, er hat irdnet, kenden / Roman von I^iat so Obsi-iin s :: In izeuge el der Latte enden wcren enan- ngelst n an. I aus Fortsetzung finden. Oktober, nachmitta, tags von 10—12 Ul (Nacht ruck verboten» Langsam verlieb das ssricgs- Wehr- Zeisprel e-Regi- Einsatz außer- ^rreicht. ämpfe« or Lin« eilung. hes in Haupt- en im r Ver- ncmk« !io d» ikunst er er rrbeit en zu ein« wahr, ösisch. -s sei te in iressc- teuig- t ha« wäre, Pläne ISA.- silie« Landdienst seinen Einzug, und im April 1012 wurde der Hof zum Landdienstlehrhof ausgestaltet. Hier wird uns verständlich, dah die Liebe zur Scholle eine wichtige Grundlage des landwirtschaft lichen Berufes ist. Es gilt ja nicht nur den Boden einfach zu bebauen, er must gepflegt werden, um das „Ihr Leben ist eigentlich beneidenswert" kam die Stimm« der Frau au» dem hereinbrechenden Dunkel. " - Möglichste herausholcn zu können. Das erfordert allerhand Kenntnisse, nicht nur in der Führung, auch die Handgriffe in den verschiedenartigen Tätigkei ten müssen v«n Charlotte, Heinz und Inge eben ge lernt werden. Und wenn es nur heisst, die Hacke auf dem Kartoffelacker richtig in die Hand zu neh men. Zur Lebendigkeit des Hofes gehört das Vieh und Geflügel, dem auch besondere Sorgfalt gewidmet wird. Fünfzig Landdienstfreiwillige, dreißig Mädel und zwanzig Jungen, sind der herrlichen Ädee „Stadt jugend auf das Lanö" gefolgt. Von diesen ist eine Bäucrngruppe in umliegenden Dörfern eingesetzt, die übrigen bilden eine Auslese, die sich in einem Jahr aus dem Lehrhof das Rüstzeug zum Landdienstführer oder zur Londdienstsührerin erwerben. Frische, kräf tige und frohe deutsche Jugend im Alter von 18 bis 18 Jahren, die auch einmal den späteren Aufgaben als Neubauern gewachsen sein wird. Der vielgestaltige Lehrplan teilt den Tag so ein, das; der Vormittag — 1.18 Wecken — dem landwirt schaftlichen Arbeitsdienst (Haus, Stall, Hof und Feld) Vorbehalten bleibt. An den Nachmittagen werden Schulung, Werken für die Mädel, Wehraus bildung der Jungen, Leibesübungen, Schwimmen, Hausreinigen und Besprechungen angcsetzt. Dazu treten noch Führcrheimabende, Vlitzappelle, Heim- ! Staals und Paul Hörbigers. An den eingestreuien Liedern feiert ihre tiefe Stimme erneut Triumphe. Die dezent untermalende, dem Tempo und der Stim mung wundervoll angepatzte Musik komponierte Michael Jary. Das Drehbuch schrieben nach einer Idee von A. Lernet-Holenia Peter Groll und Rolf Hansen, der auch für die Spielleitung verantwort lich zeichnete. Die architektonische Ausstattung schuf Walter Haag. Bild: Franz Weihmayr. Liederterte: Bruno Balz. Grete Weiser war in einer tragenden Rolle mit Erfolg um die heiteren Elanzlichter SerauSacber und Berlcaer: Dr. Erick Krttch Stell- vertretender SamitsckrMlctter Kalter Steeacr Kmatwnsdrnck: Ktrma Dr. Alban K r t I ck . Saken. ltein-Ernntual. — Anzeiaenbcrecknuna nack Preisliste 7. „Oie g^oke l.iebs" Es geht eine faszinierende Wirkung von diesem Film aus, der in Handlung und Tempo einen Aus schnitt aus dem Geschehen unserer großen Zeit bie tet: Ein Frontflicger findet in einer berühmten Sängerin die Frau seines Lebens, doch reißt ihn die unerbittliche Pflicht immer wieder von der Seite der Geliebten. Das Gesetz der' Ehre und des Gewissens ist stärker als die Stimme des Herzens. Und gerade darin liegt der Wert dieses mit dem Prädikat „volks tümlich wertvoll" ausgezeichneten Filins, daß in ihm die Träger der Handlung ihr persönliches Schicksal mit allen sittlichen Kräften den Forderungen der Zeit unterordnen, weil sie den weltgeschichtlichen Sinn dieses Krieges erkannt haben. Dieser kon trastreiche Filnu der in eindringlicher Form Fragen und Probleme behandelt, die jeden von uns angehcn, erhält sein überragendes Gepräge durch die hohe Darstellungs- und Charakterisieningsknnst Zarah Leanders. Bewundernswert in jeder Szene, über- ihnen heraus. „Sie fahren auch nach Neüyork?" unterbrach jetzt die weiche Stimme der Frau das Schweigen. „Ja. Ich habe eine Zusammenkunft mit befreun deten Forschern und Bergsteigern. Wir planen eine ht selbst- iüstungs» n heil- auf die» Pläne rrschende So er» üerungs- acordne- baß das ge, „den ". In m Groß- >r dielen ein, oie i schwie- d Roose- stllionen ren, daß Kricgs- ' Welch« c USA., chcn des hwierig- zu nen- id wenn chtzeitig Eine Landdienstfreiwillige ist Charlotte, patentes Mädel. Sie will Landdienstführerin wer den. Daß sie auf dem besten Wege dazu ist, über zeugte uns nach dem Besuch der Wanderausstellung „Deutsche Jugend, dich ruft das Land!" nun erst recht eine Fahrt in die Praxis: zum L a n d d i e n st l e h r- hof Heidehof bei Dresden. Die beachtenswerte Schau im Lichthof des Rathauses zu Dresden zeigt theoretisch an Beispielen und Bildern so ansprechend schön den Weg des Landdienstes und seine Ziele, daß man schon auf die Wirklichkeit gespannt sein konnte. Die Idee des Landdienstlehrhofes ging von Sach sen aus. Die Eebietsführuna der Hitlerjugend ließ mit dem Landdienstlehrhof Koppelsdorf bei König stein den allerersten dieser Art im Reich erstehen. in klassischen Stilarten das Äuge entzückten. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß sich aus Zellwolle gefer tigte Teppiche in der Praxis tadellos bewährt haben. Den Werdegang von Plüsch- und Samtcrzeugnissen lernte inan vom künstlerisch durchgcbildeten Entwurf hin durch alle Abteilungen der Fabrikation bis zum fertigen Endprodukt kennen, llnd dies alles in sehr instruktiven, nie ermüdenden Aufnahmen! Da waren die Schlichtmaschinen, die Webstühle der verschiede nen Systeme in ebenso gut durchleuchteten Aufnah men zu sehen, wie auch die sozialen Einrichtungen gebührende Beachtung fanden, die Kraftzentrale wie die Färberei nebst Veredelung und Ausrüstung, die verschiedenen Arten mechanischer Musterung nack- neuzeitlichen Gesichtspunkten wie die letzte kritische Er zuckte unbehaglich die Achseln. „Ich gehe noch etwas auf Deck", sagte sie dann ruhig. „Gute Nacht!" Sie reichte ihm die Hand und schritt schnell hinaus. - Mit ärgerlichem Ausdruck sah ihr der Mann einen Augenblick nach. Dann waiidts er sich brüsk um und ging den Klängen- der Bordkapelle nach, Wolssgrim. Die sechsjährige Enkelin des hiesi gen Gasthofsbesitzers wollte noch kurz vor einem Herannahenden Lastkraftwagen die Fahrbahn über schreiten, wurde aber von dem Wagen erfaßt und tödlich überfahren. Dresden. Zur Vollendung des 75. Lebensjahres gingen Professor Ottomar Enking weitere Glückwün sche zu, so von Reichsminister Dr. Goebbels und dem Oberbürgermeister der Stadt Kiel, dor Vaterstadt des Dichters. Glückwünsche übermittelten auch Gau leiter und Neichsstatthaltcr Sauckel für die Wart burgstiftung, die Schillerstiftung Weimar und Lan- deskulturwalter Heinrich Salzmann. Oberbürger meister Nieland hat mit einem herzlichen Schreiben eine Ehrengabe der Landeshauptstadt übersandt. Dresden. Im Alberthafen stürzte ein 53jähriger Rangiermeister so unglücklich auf die Schienen, daß er von nachfolgenden Güterwagen erfaßt und tödlich überfahren wurde. „Riülrk unä 8ammet" Unter diesem Titel liefen gestern nachmittag in den Apollo-Lichtspielen zwei Werbefilme, die auf Veranlassung der Möbelstosfwebereien von Hohen stein-Ernstthal vor der Hitlerjugend im Beisein von K.-Bannfllhrer Siegel und Vertretern der hiesigen Webereien vorgeführt wurden. In einer kurzen Ein führung dankte der Leiter der Erfahrungsaustausch gruppe Teppiche und Möbelstoffe, F. Herrmann, den Arbeitsämtern Glauchau und Chemnitz für ihre ausklärende Unterstützung hinsichtlich des Verufsnach- wuchfes. Dem Ziel der Nachwuchswerbung für die hiesige Textilindustrie dienten nun auch die beiden Filme aus der Teppich-, Plüsch- und Sammetindu strie. Zum Teil farbig, dazu musikalisch untermalt, waren sie interessant und lehrreich wie ein Kultur film, teilweise mit graphischen Darstellungen ver sehen, so daß nicht nur der Fachmann, sondern auch die Jugend begeistert war. Man sah und hörte, wie deutsche Smyrnateppiche auf schweren Webstühlen hergestellt wurden und schließlich als schöne Muster Der zweite Hof in Sachsen, der Landdienstlehrhof Heidehof, dem unser Besuch galt, liegt landschaftlich reizvoll auf Steinbacher Flur bei Moritzburg aus «iner weiten Lichtung des Friedewaldes und umfaßt 54 Hektar Land. Heute sieht man kaum noch, daß der Hof einst eine Ziegelei gewesen ist. Nachdem die hung vierzehn- bis fünfzehnjähriger japanischer Jun gen in einer Heercsschule für Jungflieger, wo sie zu tüchtigen, harten, entschlossenen, unerschrockenen und einsatzbereiten Soldaten herangobildet werden, denen Japan sein« großen militärischen Erfolge im Kampf gegen die tschungkingchinesischcn und englisch-ameri kanischen Feinde verdankt. „Ran an den Feind!" das ist die Losung der tapferen Männer des Flug zeuggeschwaders an der nordchinesischen Front, Lei dem wir alte Bekannte aus der Hcercsfliegerschule wiedertreffen. Wir erleben ihren soldatischen All tag, ihre Freuden, ihre Feindflüge, ihre Trauer um den Tod guter Freunde, ihre Kameradschaft und Hilfsbereitschaft, wenn es gilt, die in Gefahr befind lichen oder schwervcrwundeten Kameraden zu retten. Nichts kennzeichnet den Geist dieser japanischen Flie ger mehr als die Worte des schwerverwundeten Oberfähnrichs Pukimoto, der sein Leben für das Vaterland freudig und gelassen dahingibt: „Wenn ich tot bin, Vamamura, dann nimm meine Asche an dich, stell' mich in die Ecke deiner Maschine, und wenn du heil nach der Heimat zurückkehrst, dann übergib meiner Mutter persönlich meine Urne. Auch wenn ich tot bin, bin ich immer bei dir, und wenn ihr gegen den Feind fliegt, daun flieg' ich mit euch!" — Wenn für diesen staatspolitisch wertvollen Film auch die Form des Spielfilms gewählt wurde, so zeigt er uns doch im Lebensschicksal des einzelnen das Sinnbild für das gemeinsame Erleben der japani schen Fliegerhelden, für die es nur eine Richtschnur gibt: im Geiste von Nippons Bushido zu leben, zu kämpfen und zu sterben. Walter Steeger spiele, Singen und Volkstänze. Dem Prinzip der Selbstsührung gelten die Erziehungssragen und Diensteinte'lungeu. Der Führer vom Dienst (oder Mädel vom Dienst) ist verantwortlich für alles und hat da» Hostagebuch und Dieiistbuch zu führen. Der Dienst in den Ställen, beim Geflügel, in der Küche und Schneiderstube erfolgt in vierzehntägigen oder vierwöchentlichen Ablösungen. Ehrlichkeit und sau berste Gesinnung ist selbstverständlich wie allenthal ben das Gebot der Kameradschaft. Rolfs Hengst Kontrolle im Lieferzimmcr. Und auch hier über zeugte ein Blick in den Ausstellungsraum davon, daß die Verbindung des Nützlichen mit dem Schönen Qualitätsarbeit schafft, wobei die Überwachung der Produktion im Laboratorium wertvolle Dienste lei stet. Abschließend kann gesagt werden, daß diese Industrie-Wcrbetonfilme überaus wertvolle und zeit gemäße Helfer für die Berufswahl sind und dem -ungen Menschen einen umfassenden Überblick über das weite Gebiet seines künftigen Schaffens gewäh ren, daß sie seine Energien ebenso zu wecken vermö- Von diesem spannungsgeladenen, dramatischen Großfilm Japans vom Kampfgeist seiner Flieger geht eine so starke Wirkung aus, daß sich ihr niemand zu entziehen vermag. Vermittelt er uns doch tiefe Einblicke in die militärische wie charakterliche Lrzie- meinschaft „Weben" da» Spulen und Weben am Handwehstuhl vorführen, desgleichen das Klöppeln. Eine BDM.-Werkführerin gibt täglich von 11 bis 12 Uhr vormittag» und 15 bl» 18 Uhr praktische Rat schläge im Schneidern und vor allem in der Kleid gestaltung. Jede berufstätige Volksgenossin und Hausfrau kann sich Anregung holen, wie aus alten Stoffen und Resten Neues herzuftellen ist. Haus frauen und Berufstätige sind zu dieser Ausstellung eingeladen. Sie ist geöffnet: Montags bis freitags von 8—13 Uhr und von 15—18 Uhr; sonnabends von 8—19 Uhr- Sonntag, 1. Oktober, von 10—12 Uhr. D«r Rundfunk am Donnerstag Reickspnmramm: Richard Straub gilt baS öeuttch- italtcntsche Austauschkonzert von 18.80—14 Uhr mit Ooernmusik unter Leitung von Arthur Rother, mit den Solisten Marie-Lutse Schilp, Georg Hann. Ruth Bebalm und Kranz Kocth lStaatstheater Kassel-, Ewald Böhmer (Wiesbaden- sind mit dem Krankfurter Nundfunkorche- ftcr unter Leitung von August Bogt an der Ausfüh rung eine» „OperettenreigenS" von 18—17 Uhr betei ligt. Paul Schmib dirigiert unter Mitwirkung von Wilhelm Strienz und Jnstrumentalsoltsten Werke von Back und Handn von 20.18—21 Uhr. Als Aufnahme aus den Salzburger Kestsptelen wird unter Leitung von Cle- mcnS Krautz der III. Akt der Mozart-Oper „KigaroS Hochzeit" vv» 21—22 Uhr übertragen. Dentschlaudfender: Wilhelm Kranz Ncutz bringt mit dem Königsberger Nunbfnnkorchestcr von 17.18—18 Nbr Im Rauchsaloi: der Passagiere 1. Klasse nahm Leo Bürger Feuerzeug von« Tisch und steckte sich eine neue Zigarette an. Thea Korff hatte sich in einem der niedrigen Sessel niedergelassen und be obachtete grübelnd ihren Verlobten. Er merkte es. „Du siehst mich an wie ein Strafrichter", meinte er in seiner unangenehm sarkastischen Art. „Aber ich glaube, ich habe wohl das Recht, verstimmt zu sein.' Dein B-nchmen bei Tisch war wirklich selt sam. Du liebst es, von Dingen zu sprechen, die du nicht verstehst. Deine Ansicht über die Bücher die ses Forschers . . ." Er lächelte so herablassend, daß Thea Korff vor Zorn errötete. Ich finde dein Benehmen seltsam", sagte sie heftig. „Du kennst die Werke von Frobus ja gar nicht. Wie kannst du so verletzend über die Aröcit dieses bniihmten Mannes urteilen. Ich habe mich geschämt für dich!" „Was?" Leo Bürger wurde rot vor Zorn. Thea Korff sah ihm ruhig in das erregte Frobus schloß sich ihr an. „Morgen bringen Sie mir Ihr neues Buch, ja?", sagte sie abschiednehmend. Er nickte freundlich. „Gern", meinte er herzlich. „Aber Sie werden mir offen darüber Ihre Meinung sagen?" „Gewiß, wenn Ihnen mein Urteil wirklich etwa» bedeutet?" „Oh ja! Sehr viel!" Sie fühlte, daß es Wahr« heit war, was er sprach. In ihrer Kabine angckommen, vermißte sie ihr Armband. Ob sie cs im Speisesaal liegen gelassen hatte oder auf Deck? Sie ging in den Speisesaal und sah in dem Sessel nach, in dem sie gesessen. Richtig! Die glitzernde Eoldspange hatte sich schon zwischen Sesselrand und Sitz geklemmt. Mit erni« ;er Mühe gelang es ihr, den Schmuck herauszuho« en. Erleichtert atmete sie auf; das Armband war noch ein Geschenk ihres verstorbenen Bater», fi« W« «» ungern vermißt. — — Fortsetzung folgt. Hohenstein-Ernstthal, 30. September Varole kür morgen Jeder ist mir verächtlich, der nicht bis zum letz ten Atemzug um sein geistiges und körperliches Leben kämpft. Detlev von Liliencron Verdunkelungszeiten Beginn: 19.48 Uhr, Ende: 6.35 Uhr. 2. Fortsetzung „Meine Braut hat eine unweibliche Vorliebe für abenteuerliche Lektüre", meinte er mit beißen dem Spott. „Ihre Bücher haben sie noch in ihrer Marotte bestärkt, Herr Dr. Frobus". Thea Korff war bei den scharfen Worten ihres Verlobten dunkelrot geworden. Ihre Augen sahen mit stummer Bitte um Verzeihung den berühmten Dr. Frobus hatte sich einen Liegestuhl heran- gezoaen und setzte sich neben sie. „Finden Sie Entbehrungen, Mühen und Kämpf« beneidenswert?" Thea Korff schwieg einen Augenblick nachdenk lich. Dann aber sagte sie: „Ich finde ein Leben reich und beneidenswert, das ausaefüllt mit Kämpfen um ein großes Ziel ist. Mir erscheint Ihr Leben jedenfalls beneidens wert . . ." „Sie haben recht", sagte er nach kurzer Stille. „Ich bin auch dankbar für die Lebensaufgabe, die mir das Schicksal gestellt hat, und die ich nach besten Kräften zu erfüllen suche. Vor Thea Korffs geistigem Auge tauchte ein Bild auf: Leo Bürger im Frack, elegant, charmierend, sarkastisch, herzenskühl, bald leidenschaftlich ver liebt, bald herrschsüchtig und eigenwillig. Sie fröstelte. Fester hüllte sie sich in den wärmenden Pelz. „Es wird kühl", sagte sie tonlos. „Ich will ge hen." restlos dem Gebrauch zuznführen. In diesen Tagen hat die Holunderbeerernte begonnen. Die Beere» werden von Zentralstellen gesammelt und von hier aus der Verarbeitung zugesührt. Vermögenssteuererklärung erst zum 1. Januar 1945. Die Einheitswcrte gewerblicher Betriebe und die Vermögenssteuer sind zuletzt auf den 1. Januar 1940 festgestellt worden. Der Reichsfinanzminister bat nunmehr durch Verordnung bestimmt, daß die nächste Hauptfeststellung der gewerblichen Ein heitswerte und die nächste Hauptveranlagung der Vermögenssteuer nicht nach dem Stande vom 1. Januar 1943, sondern nach dem Stande vom 1. Januar 1945 oorzunehmen sind. Die Hinausschie bung der Hauptfeststellung und der Hauptveranla gung hat zur Folge, daß die Steuerpflichtigen Vermö genserklärungen allgemein erst nach dem Stande vom 1. Januar 1945 abzugeben brauchen. Die Finanz ämter werden aber manche Steuerpflichtige bereits zur Abgabe der Vermögenserklürung für die Stich tage vom 1. Januar 1943 und vom 1. Januar 1944 auffordern. Das wird in den Fällen geschehen, in denen das Finanzamt annimmt, daß die Voraus setzungen der Wertfortschreitung oder der Neuver anlagung erfüllt sind, weil das Vermögen an diesen Stichtagen gegenüber dem zuletzt festgestcllten Ver mögen in einem bestimmten Ausmaß abweicht. Reitzenhain. Der hiesige Straßenwärter Spiegel hauer, Vater von acht Kindern, hatte in einem Autobus einer zusteigenden Frau Platz gemacht und sich gestellt, als sich plötzlich in einer Kurve di« Tür des Wagens öffnete, wodurch er aus dem Fahr zeug stürzte. Er mußte mit schweren Kopf- und inneren Verletzungen ins Marienberger Kranken haus eingeliefert werden, wo er jedoch bald dar nach verschied. Schmtdmeter lvtelt Mar Neger» Beetboven-Bartattone» von 18—18.80 Nbr. Bon „Tanzenden Kingern" und „Kreisenden Platten" erzäblt die tänzcrtsckc Sendung mit Gerhard Gregor, Herbert Heittemanu u. a. von 20.15 bis 21 Ubr. In der „Stunde für Dick" von 21—22 Uhr erfreut et» tänzerischer Reigen belicbier Uuterbaltungs- komponisten. Kleine Notizen Sammeln von Holunderbeeren tut not! Der schwarz« Holunder, dessen Beeren jetzt zum Sam meln reif sind, wächst in den Laubwäldern, llfer- büschen, Flußauen, in Gärten, an Hecken und Wegen fast ganz Europas, Kleinasiens und Westsibiriens. Mehr begehrt als lein oft gemasertes, jedoch wenig dauerhaftes Holz, das zu Schnitzarbeiten Verwen dung findet, lind seine Blüten, die als Flieder» oder Holundertee als schweißtreibendes Mittel, zum Inhalieren, als Gurgel- und Mundwasser und endlich auch als Wundmittel gebraucht werden. In dessen sind die Beeren des Holunderstrauches doch am meisten gesucht. Daß gerade sie seit vielen Jahr tausenden als Nahrungs- und Eenußmittel sowie als Farbstoffe verwendet werden, geht daraus her vor, daß sich ihre Samenkerne in den Überresten der steinzeitlichen Pfahlbauten u. a. vorgeschicht licher Wohnstätte,, befinden. Die süßsauerlich schmeckenden Früchte dienen zur Bereitung von dunkelrotbraunem Fliedermus oder Holundersirup, ferner gewinnt man aus ihnen den mit Ingwer und Nelken gewürzten roten bis schwarzen Hölun» derbeerwein, und endlich dient der blaurote Saft auch noch zum Färben von Traubenweinen, Limo naden und Speisen Außer dem schwarzen Holunder wachsen in Deutschland der Traubenholunder, der rote Holunder, der Korallenholunder und der wild« Holunder. Wie kaum eine andere Beere hat also die Holunderbeere eine überaus vielseitige Ver wendungsmöglichkeit. Deshalb ist auch das Sam meln der Holunderbeere dringens geboten, um sie Weile stummen Sinnens sich einen Liegestuhl heran zog, um noch einen Augenblick ausruhend zu verwei len, trat eine hohe Gestalt zu ihr und half ihr. über rascht sah sie näher zu. Es war Dr. Frobus, der ihr den Liegestuhl bequem hinschvb. „Ich danke Ihnen, Herr Doktor Frobus", sagte ie freundlich. „Sind Sie nicht im Festsaal?" „Ich hatte genau so Sehnsucht nach Einsamkeit wie Sw, meinte er offen. „Ich sah St« schon län ger, aber Sie waren ja so versunken, daß ich Sie nicht zu stören wagte . . ." Line Weile blieb es still zwischen den beiden ms, sowie am 4. Oktober, vormit- chr, werden Mädel der Arbeitsge« I Werke von Dittersdorf, Graener, Strank. die im Festsaal zum Tanz die Instrumente stimmte. Thea Korff war inzwischen in ihre luxuriöse Kabine gegangen und nahm ihren Pelzmantel um. Auf Deck war es des Nachts doch noch empfindlich kühl. Das Deck war fast leer; nur vereinzelte Natur schwärmer gingen schlendernd umher oder lehnten an der Reling und schauten aufs Meer hinaus. Mit starker Geschwindigkeit schoß die „Titanic durch die Wellen, das Mecr lag still und ruhig da, am Himmel, der sich weil und unendlich dehnte, funkel ten tausend Sterne. — Ruhe, Frieden überall. Nur gedämpft klangen von fern her abgerissene Walzertakte herüber, kaunx hörbar stampfte die wundervolle Maschinerie des Riesenschiffes, und nur das leise Aufschäumen der Wogen drang zu der Lauschenden herauf. Ein tiefer Atemzug hob die Brust des jungen Mädchens. Nach der verstimmenden Aussprache mit dem Perlobten empfand sie die Ruhs uns Einsam keit hier doppelt angenehm. Als sie nach einer Gesicht. „Ja", sagte sie noch einmal nachdrücklich. „Und merke dir eins", fügte sie noch kühl hinzu, „ich bin -uarcc« «» ,»>«» zcoc»»»» »»>»»» ein erwachsener Mensch und lasse mich nicht von dir Menschen, nur das Rauschen des Meres drang zu kommandieren wie ein Kind." ihnen herauf. Ausstellung des BDM.-Werke» „Glaube und Schönheit" Das BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" des Bannes Glauchau (211) zeigt in Zusammenarbeit mit der Firma Maz; Greif, Glauchau, in deren Schaufenstern und Geschäftsräumen in Glauchau, Leipziger Straße, eine Ausstellung aus den Arbeits gemeinschaften „Nähen" ,,Weben'"und „Werkarbeit". In den Schaufenstern sehen wir selbstgenähte Klei der, handgewebte Stoffe, Läufer, Kissen, Decken, einige Werkarbeiten in bunter Folge, die in Stoff und Farbenzusammenstellungen sowie weiteren Klei dungsstücken in den Räumen des ersten Stockes ihre Forscher an. Der lächelte ein wenig und schwieg. Leo Bürger hatte sich eine Zigarette angczün- det, sein Gesicht trug einen gelangweilten blasier ten Ausdruck. „Du wirst müde sein, Thea", meinte er kühl- böslich und wandte sich an seine Braut, deren Ge sicht wieder den starren Zug trug. „Komin, ich bringe dich zu deiner Kabine.' „Wollen Sie wirklich nicht an dem kleinen Tanz fest teilnehmen, das heute abend im Festsaal ver anstaltet wird?", meinte Frau Dirksen und sah das schöne Mädchen fragend an. Vor dem freundlichen, mütterlich besorgten Blick der älteren Dame löste sich die Starrheit der Jüngeren. Sie lächelte lie benswürdig und dankbar. „Nein", sagte sie dann aber doch ruhig. „Ich bin wirklich recht müde und werde mich früh schlafen legen." Ihr Verlobter legte ihr das pelzbesetzte Cape um die Schultern und bot ihr den Arm. „Ich hoffe, ich habe noch einmal Gelegenheit, mich mit Ihnen über Ihre Bücher zu unterhalten, berr Dr. Frobus." . Än die Hellen grauen Augen des Forschers kam ein warmes Leuchten. „Es wird mir eine große Ehre sein, gnädiges Fräulein", meinte er liebens würdig. »Nu« komm schon, Thea", drängt« Leo Bürger
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