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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 03.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194210037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19421003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19421003
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-10
- Tag 1942-10-03
-
Monat
1942-10
-
Jahr
1942
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Den Nustakt der Moroenseier gab bi« Rienzi-! vertüre von Richard Wagner, vorgrtragen vom > Ouvertüre von Richard Wagner, vorg« Viufikzug Letbftandartr ff Adolf Hitler. I,: Sieh' uns all' entbrannt, Sohn bei Nach der Wiedergabe der Freischütz-Ouvertüre durch den Musikzug und der Ansprache des Kom- Führer und den Nationalhymnen aus. Deutscher Erntesegen Wir Uns Wir bangen nicht um Leib und Seel. Wir warten auf den Sturmbefehl, Wir Wir fragen nicht nach Qual und Tod. ahnt der Sieg wie Morgenrot. fragen nicht nach Zeit und Stund, schauen auf des Führers Mund. beinerne Zinnen werden meinen Traum bewachen. Hinter ihnen ist nichts mehr. Nur die Wolkenschat ten wandern lautlos über das graue Gemäuer, und Kurz vor Astrachan kamen ihnen „im zutreffenden Augenblick" zwei Kähne mit prächtigen Früchten, saftigen Weintrauben, Melonen und Pfirsichen ent- jetzt Stalingrad) bis zum Kaj. , , rechts und links des Flusses nur „wüstes, sandiges Land". Hier liege ich am Ende der Welt. Hier ist ein Fels, um darauf «inzuschlafen. " ' — steinerne Zinnen werden meine Sprecher: Tum vielen Kniegrjol«' Wir fragen nicht, was unsrer harrt, Wir sind bereit für jede Fahrt. Wir fragen nicht nach Not und Leid, Um unsere Stirn weht Ewigkeit. Nii« laßt clie Molinie» fliess»! Nun lasst die Fahnen fliegen in das große Morgenrot, Das uns zu neuen Siegen leuchtet oder brennt zum Tod! Denn mögen wir auch fallen — wie ein Dom steht unser Staat, Ein Volk hat hundert Ernten und geht hundertmal zur Saat. Deutschland, sieh' uns, wir weihen dir den Tod als kleinste Tat, Erüsst er einst unsere Reihen, werden wir die grohe Saat. Darum laßt die Fahnen fliegen in das grohe Morgenrot, Das uns zu neuen Siegen leuchtet oder brennt zum Tod! ätz * »r- Osr Kun6 NcichSvroai .ihr mit dem Werke von V> klinge» unter vvn M.20—33 Hoffmann, He ,lz Sollst. T Kran» Dvk, B klingende Grli Haltung. Deutschland non 8—8.S0 U del, Neger. T hard Puchclt st bis M.5S Ubr. lang unserer Sckulf-Kürltenl Berikovc» von Schellenberg, U der» von S0 Sprache der B Nmckeiscu von flicken und l »nlcr Lcstuiig bis 22 Ubr. ve? Kun6si NelchSproara Schwarzkopf, H widmen sich voi werken von K/ banot bietet mt eemischtcp Ebor ..Der Kreisch« b Windsor" von l bige musikalischt Smdung „Dies flen unter Leitu von 17.18—18.8l Karl Schmltt-W> beliebt« Goltster vereinigen sich -Kür iedrn «tun Behüt' daheim die stille Frau, Wenn ft« in du«tl«r Nacht sich hiiriüä. Entzünd' den Stern im hohen Blau, Daß ihr sein Trost da» Her» erwärmt. Behüt' de» Führer und bas Land. Di« Kinder Iah in Fried«» ruhn. Wir geben sie in deine Hand. Da» andere wollen wir selber tu». ekor- Aeiiiy vatel/anö Heilig Vaterland! In Gefahren, deine Söhne sich um dich scharen. Von Gefahr umringt, heilig Baterland, alle stehen Hand bei Hand! Bet den Sternen steht, wa» wir schwören. Der die Sterne lenkt, wird uns hören. Eh' der Fremde dir deine Kronen raubt, Deutschland, fallen wir Haupt bei Haupt! ^k Heilig Vaterland, heb' zur Stund« kühn dein Angesicht in die Runde. Das vKv: Distriktshl lin, geden stehen, al satz der D einiger Z gnneingut unverkenn rade auf tiisst das werben, u Grundeins bekommen dreier Zoi nordischen mehr end einbezogen abgesehen Privileg, , Danzig An der Tatarenmauer Aus einem Knegstogebu 6, von Ku6o>s Kreutzen Der Sommer ging, das Korn trug volle Ähren, Und wieder sind die Garben eingebracht. Wie der Soldat die Heimat schützt, bewacht, Wie seine Taten täglich sich bewähren, So sorgt dabeim um unser täglich' Brot Der Bauer durch s«in unermüdlich' Schaffen, Sein Fleiß, sein Einsatz sind der Heimat Waffen, Sie schützen unser Volk vor Sorg' und Not. sK Die „Perstanische Gesandtschaft" einer 6eu1l6ien Lxpe6ilion 6ie ^/oigo odvörk 6ur6> Kaukasien na6i Persien Sind wir di. Pflugschar i» Gotte» Ha»d. Er pflügt fich dl. Erde neu. §oI6oienged»t Herrgott, mit Worten sind wir karg. Hör gnädig unser Beten nu»: Mach un» vi« Seelen hart und stark. Da» andere wollen wir selber tun. ll)i5 /Lnct bereit.. / Morgenfeier einer Kompani« «ler i.»iblton6orie 6er fükrerr - Ium öeginn 6er vierten Kriegrjokres dMK Wir v«rofseuUich«n na<bücb«»d d«n Inhalt einer soldatischen Morgenfeier. deren eiudriickSvokle Me- staliuug nicht nur kennzeichnen» tft für de» dervisch en Geist der Krönt, sonder» auch ei» Dokument darslellt für die Grübe unserer Zett. des Thymian. Ich nehme eine Löwenzahnblüte aus dem Grase auf und halt» sie behutsam vor den Mund. Wie eine hauchzarte, traumbunte Seifenblase steht sie vor meinem Gesicht. Durch sie hindurch sehe ich die alte Tatarenmauer. Wenn ich hineinblase, zerstiebt sie in alle Winde. hinter ihm her. Auf der offenen Luke des Turmes sitzt der Schütze und sieht zu der Tatarenmauer her- über. Ich winke ihm zu. Er winkt zurück. Fahre wohl, stählerner Kolost, Glück sei mit dir, junger Panzerschütze! Noch warten neue Fernen, noch locken neue Abenteuer, noch sind wir nicht am Ende der Welt. Erfrischt vom Schlafe strecke Zufrieden brummt eine Mauern glüht, wenn aus den schwarzen Scharten und den verfallenden Zinnen das Antlitz der Ver gangenheit aus mich hernicdcrblickt, werde ich deiner Geschichte Nachdenken, uralte Tatarenmauer, und wenn ich auch nichts von dir weih, so wird doch meine Phantasie ihre Legende uni dich spinnen. Vielleicht, ich denke mir das so, ist hier auf die sem sonnenwarmen Stein, auf dem nun das Koppel und die Pistole eines deutschen Soldaten liegen, ein mal der große Chan gesessen. Ich sehe ihn vor mir, den Fahlen, Eelbhäutigcn. Sein krummer Säbel liegt auf seinem Knie, kalt glänzt der schlangengrüne Smaragd am elfenbeinernen Griffe. Er hat drei Heere um dich geopfert, er hat vier Monde lang feurige Kränze aus Pech und Schwefel auf deine Türme geworfen, er hat die blutigen Köpfe seiner Feinde auf deine Zinnen gepflanzt. Nun tragen Stafetten seinen Ruhm in alle Winde. Er sitzt mit übergeschlagenen Beinen und schreibt an die Flöten spielerin Tsie Lün. Er nennt sie „Durchlauchteste Geliebte" und „Schluchzende Amsclkohle". Sein dün ner schwarzer Schnurrbart zittert im pergamentsah- lcn Gesicht. Oder Osyr sitzt bei ihm, der graste Räuber mit den Mandelaugen und dem Kalmücken- gesicht. Er hat Goldbarren und Edelsteinsäcke mit- gcbracht und einen grasten Ballen schwarzen Tabak. Wenn er die Hand hebt, um eine Fliege fortzujagen, steht es aus, als risse er einen Stern vom Himmel. Sie unterschreiben einen Pakt auf dem gegerbten Felle eines Marders, und dann trinken sie zusammen zahlreiche Becher mondgelben Weines aus dem Kau kasus. In der Luft ist eine seltsame, blecherne Musik; grelle Pfeifen und fahle Trommeln, schmetternde Trompeten und berauschte Gongs. Wenn es still wird hört man ferne Schreie und das Schnauben der Tatarenpferde. Ein Lärmen und Rasseln brandet plötzlich an mein Ohr. Habe ich geschlafen? Heulte nicht eben noch ein Wolf? Verwundert richte ich mich auf. Ein deutscher Panzer fährt vorüber, stählern dröhnen seine Kettenräder, eine Wolke von Staub wirbelt Sprecher: >.ie6 our 6ei> knockt Sie lagen in Löchern und Gräben Die brüllende Nacht und den Tag, Ihr Herz an der Erde beben Geduckt im Granatenschlag. Als der Abend sich blutend verschwiegen Im zerschossenen Wald verlor, Träumende Klänge stiegen Aus einem Trichter empor. Si« lauschten. Si« Härten: Ein Singen Still über Bersten und Qualm, Leis« «in Lied aufklingen, Aus der Hölle ein seliger Psalm. Da sang e» vom Wiesengrunde, Von der Heimat, vom fernen Lie-, Daß manchem die süße Wunde Tränen ins Auge trieb. Und wie sich die Stimmen verwoben: Aus Gräben und Löchern hervor Stieg leuchtend und tröstend nach oben Der brüderliche Chor. Daß ob dem zerfetzten Lande, Das feurig vom Tod durchweht, Im Eraun der Vernichtung brannt« Ihr Lied wie ein stilles Gebet. Deutschland sich auferbaut« Sterngleich in die Hohe Nacht. Und als der Morgen graute, Traten sie an zur Schlacht. 8oi6o1en Soldaten sind immer Soldaten, Dir kennt man am Blick und am Schritt, Di« sind Hinterm Pflug noch Soldaten, Mit denen geht Deutschland mit. Ihr Wort ist Sprung schon zu Taten, Ihr Schweigen ist stolzer Verzicht. St« sind nicht zum Schachern geraten Sie kennen nur ihre Pflicht. Soldaten kann niemand werben, Die spüren schon ihre Zeit. Di« sind im Leben zum Sterben, Im Tode zum Leben bereit. Die Saat gebar uns hundertfältig Frucht», Begünstigt durch des Höchsten Segensstrom Und durch den Sonnenglanz vom Himmelsdom. Der Feinde Wüten ward erneut zunichte Durch nimmermüden zähen Schaffensdrang; Und wie das ewige Gesetz des Werd«" Uns Erntesegen gab aus deutscher Erd^ So heischen volle Schru«rn unsern Dank. Söhnen stehn. Du sollst bleiben, Land, wir vergeh»! I Komero6en 6e? Alt Wir tragen di« Wend«, Kameraden der Zeit! s Daß sich vollend«, Stehn wir nun bereit! In unserem Singen Erglüht heut die Welt. Uns muß drum gelinge» Di« Tat, die uns hält! Was wir beim Marschiere», Auf Fahrten erschaut: Die Trommel laßt rühren! Der Morgen nun graut. Wir wissen heut all«: Auf uns kommt es an! Das Morsche, es falle: Wir fangen neu an! gegen. Die Stadt selbst, „die Hauptstadt des von Tataren bewohnten Landes Noaaja", fanden sie „von schon ganz asiatischer Art". Viele der in den Ba saren von persischen und armenischen Kaufleuten feil gebotenen Waren und Früchte waren ihnen fremd. Zum ersten Male betraten die Deutschen hier Häuser von Mohammedanern und tranken bei ihren Gast gebern aus- Schalen von feiner Art ein heistes, schwarzes Wasser, welches „Kahawc" genannt wurde. Die Fahrt auf dem Kaspischen Meer war stür misch und gefahrvoll. Das Schiss fuhr an der kau kasischen Küste entlang mit Kurs auf Derbent, konnte aber dort bei schwerem Sturm nicht vor Anker ge hen, sondern wurde abgetrieben und strandete einige Meilen südwärts. Als Gäste des Sultans von Der bent verlebten die Deutschen genußreiche Wochen. Kaukasien offenbarte sich ihnen als ein reiches Land mit einer gastsreien, stolzen Bevölkerung. Unter gro ßen Mühen wurde das Gebirge überquert. Nach wochenlangem Ritt auf Pferden und Kamelen durch unwegsames Bergland, immer in Gefahr, von den wilden Bergvölkern überfallen und ausgerieben zu werden, langte die Expedition endlich am Ziel der Reise, der damaligen persischen Hauptstadt Jspanan, an. Als Gäste des Schahs genossen die Deutschen monatelang die Freuden des Oriente und wurden allmählich auch mit den fremden Lebensgewohn- heitcn vertraut. Das Gleichmaß ihrer Tage voll üppigsten Wohllebens wurde oft von Abenteuern mannigfachster Art, zu denen nicht selten ihre Be ziehungen zu den persischen Frauen den Anlaß gaben, unterbrochen. Stellenweise liest sich Olc- rarius' sonst so trockener, Wissenschaft ich-sachlicher Bericht wie ein spannender Abenteuerroman. Der Erfolg der Expedition war gleich Null. So wartete man wohl sehnsüchtig, aber auch mit ge wissen Befürchtungen wegen des Mißerfolges der Gesandtschaft auf den Tag der Heimkehr nach Deutschland. Die Rückreise durch Nordpersien war leicht und angenehm im Vergleich mit den beschwer lichen Märschen, die die Reisenden durch Kaukasien zurllckzulegen hatten. Man wählte wieder den Weg am Kaspischen Meer entlang und hielt sich auch lk>8 Das erst« Werk, das mit wissenschaftlicher Zuverlässigkeit in deutscher Sprache von den Wolga ländern, dem Kaukasus und Persien-2ran Kunde gibt, ist Olearius' in den 40er Jahren des 17. Jahr hunderts erschienene Beschreibung der Gesandtschaft des Herzogs Friedrich von Holstein-Gottorp an den Schah von Persien vor fast genau 300 Jahren. Die abenteuerliche Expedition wurde ausgesandt, um in Persien Beziehungen anzuknüpfen, den Seiden- und Eewllrzhandcl über Rußland nach dem Norden des Reiches zu lenken und die Mittlerstelle, die Holland damals in diesen Handelszweigen einnahm, auszu schalten. Nach Plan, Ausführung und Dauer war die „Persianische Gesandtschaft" ein bedeutendes Unternehmen, das wohl nur deshalb in Vergessen heit geriet, weil die schwere Zeit des Dreißigjäh rigen Krieges, in der es stattsand, andere Dinge in den Vordergrund rückte. Das Gefolge der herzoglichen Gesandten zählte mehr als 100 Personen. Olearius, der Verfasser der Reisebeschreibung, nahm als Sekretär und der Dich ter Paul Fleming als „Truchseß" an der Expedition teil. Flemings Sonnette sind poetische Illustratio nen der Orientreise, die seinem Leben den Haupt inhalt gab. Von Lübeck ging die Reise zu Schiff bis Reval und von da über Nowgorod, das Olearius übrigens noch mit dem deutschen Namen Naugart bezeichnet, nach Moskau. Von der zaristischen Hauptstadt fuhr man die Oka abwärts und bestieg in Nischni-Now- gorod ljetzt Gorki) ein großes, eigens für die Ge sandtschaft erbautes dreimastiges Schiff, das bei etwa 40 Meter Länge groß genug war, alle Teil nehmer samt Vorräten, Kanonen und Munition — die Waffen hatte man aus Deutschland mitgebracht — die Wolga abwärts zu tragen. Der Statthalter kreisten im luftleeren Raum. Auf der Bastion stand ein einsamer Wachtposten. Er trug die Uniform eines deutschen Soldaten aus den letzten Monaten des Weltkrieges, einen farblosen, durchlöcherten Militärmantel, hohe Stiefel, das Gewehr hing rie- menlang über die Schulter. Ein verwildertem Voll bart wallt« um das alterslose Gesicht des Postens, und im Munde stak ihm eine lange Tabakspfeife, aus der feiner Rauch wölkte Nie sah ich ein apo kalyptischeres Bild. Mich fröstelte. Hier war wirk lich das Ende. Die Welt hörte plötzlich aus zu sein. Der nächste Schritt führte in die Raume ohne Atem. Sterne sausten im Äther. Im Unendlichen verlor sich der Rauch der kleinen Tabakspfeife. Heute begehre ich nickt mehr, hinter die Mauern der Welt zu schauen. Ich sab die großen und weiten Horizonte des Ostens, ich sah seine Himmel und die vielen Fernen, die Steppen und die letzten Einsam keiten im Glanz der Sterne. Ich weiß, daß auch hinter dieser Mauer die Welt noch nicht zu Ende ist. Neue Fernen winken jenseits jeder Mauer, neue Ziele warten, neue Wege führen in das Abenteuer. Aber es treibt mich nicht mehr, den Fernen nach,u- jagen wie einst als Knabe. Sie sind näher, greis barer geworden, sie haben keine Geheimnisse mehr. Viele Straßen laufen über die Welt, gerade und krumme, leichte und beschwerliche: aber heute weiß ich: sie haben alle nur ein Ziel. Sie führen nicht an da» Ende der Welt, sondern ins eigene Herz, und dort allein ist Heimat. Nein, ich will nicht wissen, welches Tor du hütest, alte Tatarenmauer, vor welchem Geheimnis du wachend stehst. Es genügt mir, bei dir zu Gaste zu sitzen, den hohen Wolken zuzusehen, die über deine Zinnen reisen, dem Gesang des Windes zu lauschen, der um deine Türme Harst. Es ist der Atem der Ewigkeit, es ist der Gesang der Jahrtausende. Nesseln wuchern um deinen altersgrauen Stein. Wie silberne Laternen stehen die gläsernen Kugeln des blühenden Löwenzahns im Grase, und nur der Schrei des Geiers ist zu hören, der um deine Türme kreist. Hier werde ich ein paar Stunden verbringen, bald wird cs Abend und Nacht sein. Ich werde mir aus dem Wagen ein Stück Kommißbrot holen und den Rest der guten Büchsenwurst, und wenn es kühl wird am Abend, werde ich ein kleines Reisigfeucr- che» anzllnden, tröstlich und wärmend wie der lustig« Rauch au» der Tabakspfeife des «infamen Wacht postens am Ende der Welt auf dem Holzschnitt Rössings. Dann, wenn von der Steppe her der Widerschein der untergehenden Sonne um deine wieder einige Zeit in Derbent, der uralten, an geblich von Alexander dem Großen gegründete» Festung, auf. „Daghestan", eine „freie tatarische Landschaft", und die jetzt Kalmückensteppe genannte „Heide'' zwischen dem kaukasischen Gebirge und der unteren Wolga mußte die Expedition in kriegs mäßiger Ordnung, mit abgetetlter Vor- und Nach hut durchqueren. Täglich rechnete man mit einem Überfall durch die dort wohnenden Nomadenvölker. Ein Waffcnappell ergab einen Bestand von sechs Geschützen, 52 Musketen und 19 Paar Pistolen, Waffen genug, um sich auch gegen einen größeren Angriff zur Wehr setzen zu können. So war der Marsch „über die große Heide bis Astrachan, durch weithin unbewohnte», wüstes Land, ohne irgend ein Nahrungsmittel, ohne Trinkwasser, der öde Sand einzig durch salzige Pfützen und große Moräste unterbrochen", der beschwerlichste Teil der ganzen Reise. In Astrachan erholten sie sich einige Zeit von der Anstrengung des Marsches durch die Kal mückensteppe, ehe sie die Wolga aufwärts über Moskau weiterreistcn. Das großangelegte Unternehmen war, wie ge sagt, erfolglos. Als einziges bleibendes Ergebnis der abenteuerlichen „Perstanischen Gesandtschaft" hinterließ Olearius der Nachwelt sein mit vielen Stichen illustriertes Werk, das den Zeitgenossen die ferne, damals noch unbekannte Weil des Vor deren Orients erschloß, uns Heutigen aber al» wertvolles Zeugnis zur Geschichte der Geograph!» de» Nahen Ostens gelten muß. Wttiur Schulz« der Wind singt von der Ewigkeit. Als ich ein Knabe war, stand ich oft auf hohen Hügeln und blickte in die Ferne. Sie waren nicht weit, die Horizonte meiner altbayerischen Heimat. Sie spannten sich nur von Hügel zu Hügel, von Kirchturm zu Kirchturm. Aber auch dies war Weite. Auch dies war Ferne und törichte Knabensehnsucht. Wenn ich immer weiter wanderte, hügelauf und hügelan, dachte ich, einmal müßte die Welt zu Ende sein. Nachts, tm Traume, wanderte ich. Die Hügel nahmen kein Ende. Nie kam das Meer. Nur die Wälder rauschten. Nie sah ich ein Ziel. Nie kam das Ende der Welt. Einige Jahre vor dem Kriege sah ich dann einen Holzschnitt von Rössing. Ich glaube, es war in Paul Alverdes' Zeitschrift „Das Innere Reich". „Am Ende der Welt" stand darunter, und ich er- lnnere mich, daß mir das Herz stillstand, als ich das gespenstische Bild betrachtete. Da war eine große steinerne Bastion, sie glich der Tatarenmauer, an der ich nun liege; dahinter war nichts mehr, war Leere, war Leblosigkeit, war Nirwana. Nur die Gestirne von Krakai 15. August burger Nee nisse der t Ruf des ers manche De> ganz Polen bereits der entwickelt. Periode Lu Geistliche n fort. 2m g, Lublin jede schon L3 Ja den Tatarei der zurückge ger Franz Privileg Aw früheren Re der deutsche stätigt, sonm eine gründ maligen An segnet wer! Jahrzehnten deutsche Stä liurm ebenso des Stapeln weist, welche platz dank t slandes erlai bildete die ! Lublin. Vst Namen auf des deutschen war im west Wenn au Deutschen Li Bedeutung d Bi» einer sie ruft au» den Zeiten, . Di« Trommel der Ewigkeit schlägt. Dann finden sich all di« Bereiten, Die Glaube zum Glauben trügt. »ei' Komero6 Wenn einer von uns müde wird, Der aiwer« für ihn wacht. Wenn einer von uns zweifeln will, Der andere gläubig lacht. Wenn einer von uns fallen sollt, Der andere steht für zwei. D«nn j«dem Kämpfer gibt ein Gott Den Kameraden bei. Thor: Lin junger Vo»l siekt auf Gin junges Volk steht auf, Zum Sturm bereit! Reißt die Fahnen höher, Kam«raden! Wir fühlen nahen unsere Zeit, Die Zeit der jungen Soldaten. Vor uns marschieren mit sturmzerfetzten Fahnen Die toten Helden der jungen Nation Und über uns die Heldenahnen, Deutschland, Vaterland, wir kommen schon! Wir sind nicht Bürger, Bauer, Arbeitsmann! Haut die Schranken doch zusammen, Kameraden! Uns weht nur eine Fahne voran, Di« Fahne der jungen Soldaten! :,: Vor uns . . Und welcher Feind auch kommt mit Macht und List, Seid nur ewig treu, ihr Kameraden! Der Herrgott, der im Himmel ist, Liebt die Treue und die jungen Soldaten! Sprecher: 86iou 6er Krieges In harten Fäusten den stürmischen Stahl Gehn wir als Pflüger durchs Feld. Die Schollen fallen in Not und Qual. Das Grauen schwingt sein feurig Fanal. Doch wir pflügen uns neu die Welt. Wir schauen das umgebrochene Land. Da ergreift uns Ahnung und Scheu: llmzuckt von loderndem Wcltenbrand Den Dank, daß nun im vierten Jahr des Krieges Gesichert ist de» Volkes täglich Brot. . . Wir sehen schon tm lichten Morgenrot Dank unsrer Kraft di« Zeichen unsres Siege«! Co dürfe» Front und Heimat sich vereinen In Heilgem Schwur, zu kämpfen für den Siegl Zwang auch da» Schicksal uns in diesen Krieg: Einst wird ob deutschem Land di« Friedenssonn« scheinen! Fritz Layritz Nach der Wiedergabe der Freischütz-Ouvertüre Der durch den Musikzug und der Ansprache des Kom- paniechefs klang die Feier mit dem Gruß an den Schum»»» <„Toldgicugcbct"). Rudolf Alexander Schroder «„Heilig Vaterland") und Haus Baumann („Nun labt die Kähnen stiegen"). in Kasan warnte die Gesandten vor Überfällen von „Kosaken", die an der Wolga streiften und den Rei senden auflauerten. Anscheinend meint Olearius mit dieser Bezeichnung die zu jener Zeit noch nicht der Botmäßigkeit des Zaren unterworfenen Tataren. Auf der wochenlang«» Stromfahrt begegneten ihnen selten andere Schiffe. In den wenigen größeren Städten, die sie berührten — Samara (jetzt Kuiby schew) und Saratow — beobachteten sie buntes, „ «... „„ orientalisch anmutendes Leben, in den Tatarendör- Schlafe strecke ich mich hoch fern zum ersten Male mohammedanische Sitten und «goldene Hummel im Dust Gebräuche. Von der Stadt Zariza (später Zarizyn, , setzt Stalingrad) bi» znm Kaspischen Meer sahen sie
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