Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194207073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19420707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19420707
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-07
- Tag 1942-07-07
-
Monat
1942-07
-
Jahr
1942
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Verbreitungsgebiet und Sachfen wo; soll ich werden? Der Junge brol sckakken! Irmzard von dlalt/ak» 100 Mre vaumeisler-prüsungen in Sachsen der Bereits 1836 waren an Lie mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 ab die Berufs- Überblick über das von den Prüflingen und den Prü- «onnavenv, n. ^un. fungsbehörden in den letzten Jahrzehnten geforderte' und geleistet« Schaffen und Wirken vermitteln Serausaeber und Berleaer: D inerNen vertretender SauvtlSrutletter werocn. j Rotationsdruck: Kirina Dr. 7 itein-Ernillbal. — Anreiacnber Dr. Eri» ftrllck Cicll- Bann Chem« traten 320« an, wo die Jüngmädel« Der Nuudfunk «m Mittwoch Reichovroarimm: Otto Dobrindt, Eduard Sünneke, Kranz Marszatek, Hciuzkarl Weisel diriaiereu von 18 bi« 17 Ubr neue UnterballunsSnmiik von Mietens. Blu mer, Tchlcmm, Strecke u. a. „Teeiabrt ist not!" bcigt die Marine-Sentuna unter Mitivirkun« verschiedener Eböre und eine« Musitkorvs mit Märschen und Liedern von 10.15—L1> Udr. Eine Lvort-Sciidun« für die Krönt unter dem Titel „1:0 lür dich" von 20.15—21 Ubr ver spricht viele mnsikaliiche und sportliche überraschuusen. Die Kapelle Willi Steiner dielet von 2.1.15—21 Ubr „Tän zerische Sktzzeu" vvu Eduard Ltrau» bis Gerhard Wink ler und K. W. Rust. Deutschlaudscndcr: Paul Beuder singt Balladen von Loewe in der Sendung von 17.15—18.30 Ubr, die neben Gracncr. NSndgcn u. a. Robert Schumanns Eellv-Kon- zert eutbält, gespielt von Ludwig Hoelscher. Hilde Schep pau, Karl Ostertag. Gerhard Hofman» und weitere Soli sten vereinigen sich mit Ebvre» nud Orchester unter Mnstklcitun« von Meinhard von Zollinger zum Bortrag Berti scher Operuansschnttte aus „Jnugsrau von Or leans", „Macbeth", „Maskenball" u. a. von 20.15—21.15 Uhr als Ausnahme au» dem Keftkonzert der deutsch-ita- licnischr» Gesellschaft. Soö NtknS-ors Bolt»t»rnl«^ Der Turnverein „Kut Heil", Rüs- darf, führte am Sonntagnachmittag mit seinen «och in der Heimat weilenden Mitgliedern den allge meinen Bolksturntag durch. Gemeinsam turnte« alle Abteilungen zunächst Bodenübungen, um dann getrennt einen volkstümlichen Dreikamps durchzu- tuhren. Hieraus folgten Sprünge am Pferd und Rasten, Spiele mit dem Ball und «in Faustballspiel innerhalb des Vereins. In seiner Echlußansprgche betonte der Vereinsführer Kraus«, daß die Zahl von 40 aktiven Teilnehmern den Beweis für di« unge brochene Lebenskraft des Vereins liefere. Turner und Turnerinnen werden nach dem Siege den heim kehrenden Kameraden das Werk vergangener Jahre ungeschmälert übergeben. bezeichnung „Baumeister" für das ganze Reich regelte. Richtunggebend für den Erlass dieser Ver- ordnung waren im wesentlichen die bisher in Sach sen gültigen Bestimmungen. Zur Baumeister-Prll- sung ist jetzt zugelassen, wer die Eeselleuprüsung in einem Bauhauptgewerbe bestanden hat, mindestens fünf Jahre als Geselle, Vausührer oder Techniker bei der Ausführung von Bauten praktisch lnicht nur zeichnerisch) tätig gewesen ist, das Abschlußzeugnis einer staatlichen oder staatlich anerkannten Bauschule besitzt, im Bezirk der Prüsungsbehörde innerhalb der letzten sechs Monate seinen Wohnsitz gehabt hat, un bescholten ist und das 26. Lebensjahr zurückgelegt hat. Die 100-Jahr-Feier des Bestehens der sächsischen Baumeisterprüsungsbehörden fällt mitten in den ent- icheidenden Existenzkampf unseres deutschen Volkes. An Stell« besonderer Feierlichkeiten werden die Baumeister-Prüsungsbehörden in Chemnitz, Dres den, Leipzig, Plauen und Zittau, deren Sitz heute mit dem Sitz der sächsischen Staatsbauschulcit §usam- mensällt, im Laufe des Monats Juli 1942 in den Räumen der einzelnen Staatsbauschulen kleine Aus stellungen von ausgesuchten, wertvollen Baumeister- prüfungsarbeiten ihres Bebördenbereichcs durchfüh ren, die dem interessierten Volksgenossen einen guten klare Trennung von deren Fachgebieten als notwen dig erwiesen. Die Staatliche Landesstelle ist deshalb mit Wirkung vom 1. Juli 1942 aufgelöst worden. An ihrer Stelle sind das Staatliche Medizinaluntcr- suchungsamt in Dresden und die Staatliche chemische Antersuchungsanstalt in Dresden errichtet worden. In ersterem werden die ärztlichen Aufgaben der bis herigen Landesstelle, in letzterer die lebensmittel- chemischen Untersuchungen durchgeführt. Das Medi zinaluntersuchungsamt wird von Professor Dr. Hof mann, die chemische Untersuchungsanstalt von Direk tor Dr. Bötticher unter Beibehaltung seines Amte« als Direktor des Chemischen llntersuchungsamtes d«r Stadt Dresden geleitet. Beide Anstalten befinden sich bis auf weiteres in den bisherigen Räumen in Dresden-A., Reichsstraße 1a. Pirn«. Am Dreizackfelsen im Gebiet des Gro he» Bärensteins stürzt« der 18jährige Rolf Hering aus dem Pirnaer Stadtteil Copitz ab. Die Ver letzungen waren so schwer, daß er im Krankenhaus gestorben ist. Di« kouerrkrou liberal! ün Keich gab es das gleiche Lild — überall sak man krauen rur Saalreit auk dem Acker. Sie schritten hinter äem kklug, hinter äer Dünzer- streumascdioe, hinter der Drillmaschine. 8ie eggten und walrten, unck ihr Schritt «ar schwer wie blanner- sckreiten. Ick clurkte eine kleine IVeile neben einer krau geben, äie hinter äer Drillmaschine ihres Hokes mit äem Stock in äer Hand äie käascliine von Huecken bekreite unä auk äie dlenge de» entströmenäen Saat gutes blicktch um äarauk ru achten, dati es rezel- mästig kalls in äen wohlvorbereiteten Acker, lkr knabenhafter Sokn führte äie kferäe. Sie begann ru sprechen, als spräche sie kür sich: „Sonst Kat mein bkann äiese Arbeit getan, ks war seine liebste Arbeit. In äer Leit, in äer äie Saat in äie kräs kam, war er immer besonäers froh, Hun säe ick sie kür ikn unä bin auch kroh kür ikn. kr stellt in kuüland. )a, unä wenn man so über äen Acker gekl — gewik. schwer ist es — äann äenkt man so allerkanä. Unä äie« äeoke ich sm liebsten: Aus äem Koro, äas hier wacksen wirä, wirä einmal lirot gebacken weräeu. Ick weil! nickt wo. kann es nickt sein, äali auch von unserm Korn in äem llrot ist, äas ärauüen äie Soläalen essen? könnte es nicht sein, äaü geraäe wein Klann io äem List, mit äem er seinen Dunger stillt, von äem Korn seines keläes !kt, von äem, was unser lunze unä ick jelrt säen? ja, man äenkt so mancherlei, schreitet man hinter äer Drillmaschine. Unä", schlielit sie läckelnä, „wo immer äas Lrot aus äiesem Korn auch gegessen wirä — wir säen kür äie draulZen!" „Vir säen kür äie ärauüen." Tapferes Wort, hinter äer Sämaschine - gesprochen von einer krau, von einem Soldaten äer Heimat, Und äas Vort eines Lauernfükrers kiel mir ein: „Die deutsche I-anäsrau ist äer Infanterist äer Ueimatfront — unverzleicklick wie dieser, das schwerste ertragend und nie wan kend." Dankbar darf das Volk sein, kür das solche krauen Kreis-Direktionen zu Dresden, Leipzig, Bautzen und Zwickau Verordnungen ergangen, daß in den ge nannten Städten Schritte zur Errichtung von Prü- sungsbehörden einzuleiten seien. 1837 wurden dann die Baugcwerksschulen in Dresden und Chemnitz ge gründet. Leipzig folgte im nächsten Jahr, und 1840 kamen Plauen und Zittau dazu. Der Erlaß vom 14. Januar 1842 über die Errichtung von Baumeister- Prüfungsbehörden brachte den krönenden Abschluß. Es wurden fünf Prüfungskommissionen für Bau handwerker zu Dresden, Leipzig, Bautzen, Chemnitz und Plauen errichtet. Erst am 12. Februar 1903 wurden die Bestimmungen über die Meisterprüfun gen durch die „Baumeisterverordnung für das Land Sachsen" ersetzt. Durch diese Baumeisterverordnung wurde bestimmt, daß zur Führung des Titels „Bau meister" der berechtigt ist, welcher die Prüfung nach dieser Verordnung bestand oder nach der Verordnung vom 14. Januar 1842 abgelegt hatte oder die erste staatliche Hauptpriifrmg. oder Diplomprüfung im Hochbaufache bei einer deutschen Technischen Hoch schule bestanden hatte. Am 1. April 1921 erhielt die „Baumeisterverordnung" wiederum eine neue Fas sung. Gleichzeitig damit wurde eine sechste Prü- sungsbehörd«, di« für Tiefbau, geschaffen. Zusam men mit der in Bautzen errichteten Prüsungsbehörde für Hochbau wurde sie zunächst am Sitz der ostsäch- fischen Staatsbauschule, in Zittau eingerichtet/ im Jahre 1924 aber nach Dresden verlegt. Eine Umwälzung in bezug auf die Führung der Berufsbezeichnung „Baumeister", die außer in Sach- Hotz»»^i.<r«stth«l, 7. Iult Sarolt fSr morse« Siege werden bald erfochten: ihre Erfolg« zu be festigen, bas ist schwer. Leopold von Rank« Perd»«tel»ug»,eite« Beginn: 22.20 Uhr, Ende: 4.2S Uhr. — e Walter Steeaer. irma Dr. Alban K r l Ich .. Hobcu- rlnrelacnbcreckniina nack Preisliste 7. «inen der Jungen unter sich begrub, konnte nur tot geborgen werden. Chemnitz. Zur Eröffnung der vom nitz durchzusührenden Leistungswoche Jüngmädel auf dem Adolf-Hitler-Platz Vannmädelsührerin Ursel Richter den Zwickau. Ein bedauerlicher Unglllcksfall «reig. nete sich am Sonnabend, als zwei Junge» abseit» der Marienthaler Straße auf dem Gelände einer abgebrochenen ehemaligen Ziegelei spielten. Mit Hammer und Meißel arbeitete» sie an einem große« Stück Mauerwerk herum, das zusammenbrach und in einer Ansprache Weisungen für die Leistungs woche gab und darlegte, wie wichtig in der jetzig«« Kriegsz«it «s ist, am Ernt«einsatz und am Heil- kräutersammrln teilzunchm«» und damit aus die Ferienreise zu verzichten. Auch der Stellvertreter im Amte des Kreisleiters, Kreis Chemnitz, Pg. Schöne, sprach zu d«ir Jungmädeln, die im Dienst der Partei mitarbeiten wollen, um am Ende de» Krieges in die Reihen derer eingereiht zu werden, die ihre Pslicht getan und zum Siege beigetrage» haben. Die im Rahmen der Leiftungswoche an- gesetzten Dienste sind ein Teil der Jugend dienstpflicht und gelten für alle Jüngmädel al» Aus SerSkrf »roßkoUbgrbung. Am Donn«r»lag, dem 9. Iult, pünktlich 20.15 Uhr, findet im Gasthof „Grünes 1«!^ eine Großkundgebung statt. L» spricht ff-Brigade» sichrer Regierungspräsident Popp aus Chemnitz über „Deutschlands Schicksal". Die umrahmende Marsch musik wird von der Glauchauer Musikschule ausge« führt. Diese Kundgebung ist ein Ereignis für Gers dorf. Di« Liuwohnerschast wird ausgerusen, zahl- reich zu erscheinen. Kleine Notizen A-Vrigabesiihrer Popp spricht! Hu der am Mitt woch, dem 8. Juli, 19.45 Uhr im Schützenhaus Hohen stein-Ernstthal stattfindenden Großkundgebung wird der Eauredner, ss-Brigadeführer Regierungspräsi dent Popp, Chemnitz, über das Thema „Das deutsche Schicksal" sprechen. Die Einwohnerschaft ist zu zahl reichem Besuch dieser Großkundgebung eingeladen und wird sich das Erlebnis dieses Abends nicht ent gehen lassen. Lustfeldpostseud».,«« »tief.« «ur 1« »ra«, »I«. >e«. Für private LustseldposUrndungen ist das Höchstgewicht auf 10 Gramm festgesetzt. Obwohl durch Press« und Rundfunk darauf hingewiesen ist, daß dies«» Gewicht mit Rücksicht auf den verfüg baren Laderaum d«r Fridpostslugzeuge unbedingt riugehalte« werden muß, überschreiten mehr al» ein Drittel aller «ingelieferten Lustfeldpostsendung«» Einsatzbereitschaft durch die Tat zu beweUen. Al» Träger der deutschen Zukunft trägt sie durch freiwil lig« Unterordnung mit Sorg« für die heimliche In dustrie und damit zugleich für die gesamte Bolksge- meinschast. Textil'chuldirektor Flämig machte ebenfall» bemerkenswerte Ausführungen zu der verantwor tungsbewußten Frage „Was soll ich werden?" Der Führer hat gesagt, daß es keinen besseren oder schlechteren Beruf gibt. Die Bewertung richtet sich nur nach der Leistung des einzelnen. Im national sozialistischen Staat nährt jedes Handwerk seinen Man». Unserer Stadt haben di« Erzeuanifs« o«r Textilwerker das Gepräge gegeben. Dieser Beruf verlangt ganze Männer, die in unseren Webereien mit ihren kunstgewerblichen Möglichkeiten ihre Tüch tigkeit beweisen können. Die Ausbildung weicht heute wesentlich von der älteren Methode ab. Die Webe reien von Hohenstein-Ernstthal haben eine Eemein- schaftslehrwerkstätte eingerichtet, in der die Lehr linge ausgebildet werden. Unsere hiesige Tertilsach- schule, die den Vergleich mit den besten ihrer Art aushült, sorgt für die Heranbildung von Arbeitsper- sünlichkeiten, wie sie dieser anspruchsvolle und nach jeder Richtung entwicklungssühige Beruf braucht. K.-Bannführer Siegel dankte den Rednern für ihre ausklärende» Ausführungen und gab der Hoff nung Ausdruck, daß ihre Worte bei den Jungen wie bei den Elter» beherzigt werden, wenn es die Wahl eines zukunftsentscheidenden Berufes gilt. An die Schüler aber, die erst in ein bis zwei Jahren vor i die Berusswahl gestellt werden, richtete er abschlie ßend den Appell, ihre Schulzeit zu fleißigem Lernen zu «ützen, um so gerüstet später auch in beruf!icher Hinsicht ihrem Vaterlande als tüchtig«, brauchbar« Menschen dienen zu können. k. Rathe». Der Sächsische Eemeindekulturverband, der in diesem Jahre wieder die Felsenbiihne Rathe» bespielt, bringt vom 12. Juli bi» einschließlich 12. August jeden Mittwoch und Sonntag um 15 Uhr „Die lustig« Wallfahr!" von Hamtk-Rosegger zur Ausführung. Die Eröffnungsvorstellung ist am Sonnabend, 11. Juli. War es vor wenigen Tagen di« weibliche Jugend, der dies« Frage von bervfener Seite beantwortet worden war, so richtete sich die Antwort gestern in einem von Bannsührung und Arbeitsamt im SchLI- zenhaus Hohenstein-Ernstthal veranstalteten Berufs ausklärungsabend an die männliche Jugend. K.- Bannführer Siegel erinnerte nach begrüßenden Worten an die trübe Zeit der Arbeitslosigkeit vor der Machtergreifung, um dann festzustellen, daß es heute Berufslenkung geben muß, da kaum genügend Kräfte zur Ausfüllung aller Berufe vorhanden sind. Bor allem gilt es, die Liebe ^ur weitverzweigten und gute Entwicklungsmöglichletten bietenden land wirtschaftlichen Arbeit zu wecken. Über die Land dienstlager der Hitlerjugend wird das große Ziel erreicht. Der Abteilungsleiter der Berufsberatung beim Arbeitsamt Glauchau, Regierungs-Inspektor Här tel, betonte eingangs, daß die Berufsberatung eine freiwillig« Angelegenheit im Rahmen staatspoliti scher Notwendigkeit«» darstellt. Unzählige Berufe bieten ein« reiche Auswahl für jeden jungen Men schen. Unter Betonung schärfster Auswahl richtet« sich die Mahnung des Refernten vor allem gegen die Übervölkerung gewisser zeitbedingter Berufe. Gemäß der Parole „Zurück aufs Land!" muß in erster Linie dafür gesorgt werden, dgtz die landwirtschaftlichen Beruf« junges Blut erhalten. Außerordentlich wich tig ist auch die Rachwuchsbeschaffung für die hei mische Textilindustrie und sür das Baugewerbe mit seinem riesigen Kräftebedarf. Auch hier gibt es ge nügend Entfaltungsmöglichkeiten für all« Begabun gen. Nicht zuletzt bedarf das Handwerk der Förde rung, wobei die Tüchtigkeit des einzelnen entschei dend und die Entwicklung bis zum Meister gegeben ist. Di« Hitlerjugend ist gewöhnt, Haltung und Pslichtdienst. Dresden. Infolge dauernder Steigerung Aufgabengebiete der Staatlichen Landcsstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden hat sich eine di« Hödmgewid,t»grevse von 10 Gramm. Si« kön- nen deshalb reicht beföxdert »erb««. E» liegt im eigenen Interest« der Absender, sich vor Einliefr- rung der Sendungen von dem richtigen Gewicht zu überzeugen und dadurch der Reichspost unnötig« Mehrarbeit und sich selbst Arger zu ersparen. Wichtig sür Steuerzahltr. Da» Finanzamt Hoh«n- stein-Ernstthal erläßt in unserem heutigen amtlich«» Teil eine Mahnung zur Steuerzahlung an Stelle von Einzelmahnungen, auf di« wir alle Steuer pflichtigen aufmerksam machen. Vor hundert Jahren sind die grundlegenden säch- i sen bisher nur noch in Vaden und Württemberg «r- sischen Verordnungen für die Meisterprüfungen bei worben werden konnte, brachte die Verordnung des den Baugewerken und die Errichtung von Prüfung»- Reichswirtschastsministeriums vom 1. April 1931, die behürden erschienen. Bereits 1836 waren an Lie mit Wirkung vom 1. Oktober 1931 ab die Berufs- den sich ge- Fortsetzung folgt. trennte, drang gedämpftes Licht. Thörl schob Vorhang zur Seite. Mit einem Laut des überraschtscins löste sein« Frau aus den Armen eines Mannes. Auf dem Tisch standen Likörflaschen und halb leerte Gläser. Kreidebleich wurde Thörls Antlitz. Seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. „Verlassen Sie sofort mein Haus, Herr . . .!" (Thörl besann sich in der Erregung nicht auf den Namen des Mannes, den Lena ihm auf einer klei nen Gesellschaft vorgestellt hatte.) „Betreten Sie es nicht wieder, bis . . . die Scheidung von meiner Frau ausgesprochen ist. Vielleicht sind Sie «in Mann von Ehre und korrigieren später den Ruf der Frau, den Sie ihr heute genommen haben." Manfred Beuck, der lyrisch« T«nor des Rcsidcnz- theaters, wand sich unter Thörls Blicken. Er sah zitternd aus Lena, die ihm bedeutete, zu gehen. Wort los verneigt« er sich kurz, wandte sich brüsk um und ging schnell hinaus. Wenige Minuten später schlug die Haustür, dann di« Gartenpforte zu. war das beste, sofort zu sprechen. Thörl erhob sich, ordnete mechanisch Haare und Kleidung und wartete. Fünf Minuten vergingen, zehn . . . ein« Viertel stunde. — Vielleicht hatte er Lenas Kommen über hört? Er pochte an das Zimmer seiner Frau, öff nete, trat ein, schaltete das Licht an und ging wie der hinaus. Sein« Füße trugen ihn nach unten. Die Diele lag im Dnnkel. Der Mann betrat das „Blaue Zimmer". Durch den Spalt des Vorhanges, der den Raum von Frau Lenas Wohnzimmer ausgesandt sind! Thörls Gesicht war leer. Und ebenso leer war sein Herz. — Der Mann wunderte sich selbst darüber, daß er nicht mehr litt. Aber er verlor nichts in dieser Stunde der Erkenntnis. Wie konnte man etwas ver lieren, das man nicht besessen hatte?! Er würde sich nicht viel ändern für ihn. Er würde — wie sonst — früh sortgohc» und spät beim- tommen: dazwischen log seine Arbeit. Er wurde frei für das Werk seines Lebens. Ein Geschick zu wandeln, blieb immer Schicksals Angelegenheit! Thörl überlegte. Er wollte Lena sicherstellen, ihr einen Teil des Vermögens und das Hau. über schreiben. Dann war sie frei, konnte tun und lassen, was sie wollte und für richtig hielt. Frei! Plötzlich begann das Wort zu kreisen. Frei! — das hieß: Auch Thörl würde frei sein! Annelores schmales Gesicht wuchs aus seinem Sinnen heraus und füllte die Leere seines Herzens mit leiser, stiller Hoffnung. Schicksal? . . . Ein Ende bedeutet immer einen neuen Anfang! Ein Wagen fuhr vor. Halb zwei Uhr! Thörl hört« Schließ«», das Knarren einer Tür und das Geräusch de» Lichtschalters. Gleich mußte Lena die Treppe heraufkommen. Es „Ich habe dich seit neun Uhr erwartet", be gann er. Sie tat erstaunt. „Hätte ich das geahnt! Aber ich war in der Oper. Ach, du glaubst nicht, Ewald, wi« wenig man zur Besinnung kommt, xoenn man angefangen hat, Gesellschaften mitzumachen." Er nickt« zustimmend: „Ja. Du hast Lberlc- nung, Besinnung und Taktgefühl dab«i eingebüßt, lieb«s Kind! Oder findest du e» taktvoll, wen» dein Liebhaber nachts halb zwei Uhr mein Haus be tritt? Findest du es nicht geschmacklos, Ver anlassung zu dummen Klatschereien zu geben? Dit hättest es einsacher gehabt, wenn du mich um eine Aussprache ersucht hättest! Die Konflikte wären we niger groß gewesen, als sie jetzt sind." Er stand ruhig und ernst, die Arme auf den Ka mi» gelegt. Frau Thörl trommelte nervös mit den Finger» auf der Platte des Tisches. „Dn machst aus einer Mücke einen Elefanten", erwidert« sie vorwurfs voll. Er brauste auf: „Du kannst nichts verdrehen odet mit Worten bagatellisieren. Die Beweise. . ." Sie unterbrach ihn mit abschneidender Handbe wegung. „Herrgott! Ich ertrage das entsetzliche Einerlei der Tage nicht! Ich brauche Abwechslung und Anregungen, die du mir nun einmal nicht gebe» kannst — dich füllt deine Arbeit aus. — Angeblich! Vielleicht ist es auch irgend eine hübsche Mitarbei terin, die es versteht, sich mit dem Schein von Be rufsinteress« an dich heranzuschlängeln?! Zum Beispiel dieses Fräulein von Gehle» . . ." Thörl kam langsam näher. Von der Nasenwur zel bis in den Haaransatz schwoll eine Ader hoch. „Ein .mutiger' Biedermann!" sagte Thörl. Spöttisch glitten Frau Lenas Augen über die Ee- stolt ihres Mannes. „Diesen Auftritt hättest du uns ersparen können!" meinte si«. „Ausfassungssachc, liebes Kind!" Sie sah seinen zerknitterten Anzug und schloß daraus, daß er noch nicht geschlafen haben konnte. Nach dem Ausdruck seines Gesichtes zu urteilen, war es ihm bitter ernst zumute. Es hieß gescheit und möglichst unbefangen ju sein! Sie lächelte: „Wollen wir uns nicht wenigsten« setzen?" Er riiÄs ihr cineu Sessel zurecht und blieb selbst stehe ii. I Lena mißbraucht« also sein Vertrauen! Thörls Hände gruben sich in die Kissen. Lena führte ein Doppelleben: das einer Frau, die seinen Namen trug, und ... ein anderes. Tonis Andeutungen begannen in seinem Kopf zu kreisen. Entweder war Lena nachts unterwegs, oder ... es kamen Gäste! Sie schonte weder Haus noch Namen! — Er starrt« in dis Zimmerecke. War es nicht das beste, abzuschließen? Sich zu trennen?! — Jeder Mensch hatte das Recht, sein Le ben so zu führen, wie er es für richtig fand. Wie oft hatten er und Lena früher darüber debattiert. Aber Worte haben, wenn sie ihr Ziel erreichen, mei stens einen anderen Sinn als den, mit dem sie 13. Fortsetzung Toni öffnete behutsani die Tür: „Haben Eie noch Wünsche, Herr Doktor? Ich möchte schlafen gehen." / „Danke, nein. Das heißt: doch! . . . Sagen Cie, Toni, kommt es öfter vor, daß meine Frau so spät nach Hause kommt?" Das Mädchen senkte die Augen und blickte ins Leere. ,^rau Thörl . . . geht viel ins Theater, ... in die Oper. Es ist schon manchmal spät geworden. Es kommt auch vor, daß nach dem Theater Gäste mit kommen." „Ach." „Ich glaube, es ist besser, wenn Herr Doktor schla fen geht .. . und nickt mehr wartet." Thörl, in seiner schwerfälligen Art, begriff nicht sofort. „Wie sagten Sie, Toni? Gäste? . . . und nach dem Theater?" „Ja. manchmal, Herr Doktor." „So." Wieder durchmaß der Mann den Raum mit gro ßen Schritten. Sinnend blieb er vor der alten Toni stehen und sah sie fragend an. — „Gehen Sie vur, Toni, Sie find müde, nicht wahr?" „Ja. — Soll ich Herrn Doktor nicht einen Tee hereinstellen?" „Danke, Liebe, ich brauche nichts." Leise ging das Mädchen hinaus. Draußen blieb es noch eine Weile an der Tür steten und lauschte. Es hörte die gedämpften gleichmäßige» Schritte, die rastlos über die Teppiche gingen. — Der arme Dok tor! Er war so ahnungslos und gut) immer still und freundlich, arbeitete und schaffte, während die Frau . . .! Kopfschüttelnd schlürfte Toni über die Stiege nach oben. Es bekümmerte sie, daß ihrem guten Doktor Hörner aufgesetzt wurden. — Wenn die Frau nur bald nach Hause käme! Toni, die treue Seele, wünschte, daß ihrem Herrn Aufregung vnd Enttäuschung erspart blieben. — Thörl wartete noch bi» ein Uhr, dann ging auch er nach oben in fein Schlafzimmer. Tr warf sich angekleidet auf das Ruhebelt und i iann. die wie ein blauer Strich über der weißen Stirn lag. „Ich verbiet« dir, weiterzusprechen! Du bist nicht nur leichtsinnig und verantwortungslos, sondern auch gesiuuungsverdorben! Das wußte ich bisher nicht!" „Was weißt du überhaupt von mir, Ewald? —- Was weiß ick von dir? Nichts! Du hockst Tag und Nacht über Reagenzgläser» und vergißt oas Leben. Glaubst du, das sei amüsant für eine Krau?! Dein« Wisi«nschaft mag interessant sein ... sür dich, viel leicht auch sür ein paar Dutzend andere, aber mir ist sie gleichgültig! Ich will das Leben, ich will Il leben und die Freuden der Welt genießen!" s / koinan von Käte kvokev T-K- / lci-tucs« ro-ximo --»»I«>
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)