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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 01.05.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194205016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19420501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19420501
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-05
- Tag 1942-05-01
-
Monat
1942-05
-
Jahr
1942
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man gebnis kommt, daß der Wunsch des einzelnen aus di« ihr MM lonnen Melirerlrag aus ß'emgärten vier bis fünf Personen teilhaben, bedeutet, daß in / von Staatsanwalt Vr w Vecker er das Eisen wieder in» Feuer schob, Klaas vor ihn hin und streckt« ihm dem das leichtern Antwort tient als Vertrauen de» Kranken den Heilerfolg er- soll, muh rückhaltlose Offenheit und die auch auf Fragen verlangen, die der Pa- peinlich empfindet und deren Zusammen- und euch trat di« fünf Millionen Volksgenossen interessiert sind. Wenn sich in allererster Linie dem ver- widmet, so kommt er damit die der Reichsleistungswett ¬ leistungswettbewerb ist mit einer zwanzigprozenti gen Steigerung des Eemüseertrages zu rechnen. Eine derartige Steigerung bedeutet einen Mehr ertrag von etwa 499 999 Tonnen Gemüse in den Haus-, Klein- und Siedlergärten des ganzen Rei- ches. In der Praxis sieht das so aus, daß, wenn im Jahre 1939 jede siebente deutsche Familie ihren Be darf an Gemüse aus dem Kleingarten deckte, in die sem Jahr das jede sechste deutsche Familie tun kann. pythagoräischen Schule war die Verschwiegenheit oberste» Gesetz. Hippokrates, der berühmte Arzt des Altertums, schrieb den Jüngern Äskulaps eine Ei desformel vor, die ihren Mund verschloß, wenn ihnen Geheimnisse bekannt geworden waren. Seit dem hat der Arztestand aller Länder die Verschwie genheit als Standespflicht angesehen; denn der Arzt, Die Augen blitzten hinter den Gläsern, spürt« di« Freude des Jungen im Hamm«r- Er hatte auch den Glanz in besten Augen in Deutschland rund eine Million Klein gibt und daß an jedem Kleingarten etwa Deutschland vier bi» am Kleingartenwesen der Kleingärtner nun stärkten Gemüseanbau den Anforderungen, Stirn. Mathe» schlag, gesehen. Al, Meister Rechte entgegen. „Schon recht, Meister!" Er blickte in seine breiten, schweren Hände. Eine Gottesgabe sind sie; aber das mutz Praktiker) unterliegen ebenfalls einer strafrechtlich gesicherten Lehetmhaltung»pflicht. In wichtigen Ge- sundheltsgesetzen, zum Beispiel im Gesetz zur Ver hütung erbkranken Nachwuchses und im Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten sowie im Ehegesundheitsgesetz, ist den beteiligten Personen di« Wahrung schutzwürdiger Prioatgeheimniste zur Pflicht gemacht und di« unbefugt« Offenbarung für strafbar erklärt worden. Der nationalsozialistisch« Gesetzgeber hat di« Strafen für Eehetmnisbruch gegenüber veralteten Bestimmungen wesentlich verschärft und damit di« Bedeutung des Berufsgeheimniste, anerkannt. Es gibt aber im Leben auch Fälle, in denen da, starr« Festhalten an der Verschwiegenheitspflicht unerträg liche Folgen haben würde. Wenn beispielsweise der Rechtsanwalt zusehen mutz, das, «in Unschuldiger zu einer schweren Strafe verurteilt wird, nur weil der jenige, besten Geheimnis «r bewahrt, nicht den Mut zur Wahrheit findet . . . Oder wenn «in Arzt beobachtet, datz ein blühend«, junges Mädchen durch da» pulsend« Blut in den Adern. Lr strich Haare aus der Stirn und lacht« si« all« an. „Nun gehör« ich wieder ganz zu euch —< kann mich morgen zum Tag der Arbeit zu stellen?" Sie nickten ihm freudig zu und gingen an Tagwerk. recht gespürt haben beim Werken und Schassen, Ringen und Kämpfen, um es zu wissen. So dachte der Mathe» und spuckt« hinein, wi« e» der Werk leute Brauch ist. Der Hammer klang durch die Schmied«. E» sprühte feurig umher. Mathes legt« den Hammer beiseite und spürt« Im privaten Leben führt die Geschwätzigkeit zu Unzuträglichkeiten. Für das Dasein des Staates aber ist di« Redseligkeit verantwortungsloser Men schen ein« ernste Gefahr, wenn es sich um Dinge handelt, die im Interest« de» Ganzen, namentlich der Landesverteidigung, unbedingt geheimgehalten werden müssen. So sind di« Vorschriften über Ge heimnisbruch und fahrlässigen Landesverrat wohl begründet. Der Beamt« hat di« ihm bei Ausübung seines Amtes zugänglich gewordenen Geheimnisse zu bewahren. Auch der Arbeiter, besonder» der Rü stungsarbeiter, ist stolz, in Geheimnisse eingeweiht zu sein, und weih, datz er sie hüten mutz. Geht es um das Interest« de» Bolksganzen, so müssen auch Prioatgeheimniste geschützt werden. Da her kennen fast alle „freien Berufe" ein« Schweige- Pflicht. Si« besteht besonders für diejenigen, die in berufsmäßiger Ausübung der Heilkunde, der Kran kenpflege, der Geburtshilfe, des Apothekergewerbe», in Rechtsangelegenheiten oder al» Wirtschaftsprüfer ein Privatgeheimnis erfahren. Der Gesetzgeber hat diese Erkenntnis durch Strafgesetze unterstrichen. Wohl am ältesten ist die Schweigepflicht der Ärztestandes. Schon nach den Satzungen der alten Au» daß e» gärtner Die Voraussetzungen für diese bedeutsamen Mehrleistungen sind durch die seit Jahren bestehende und von Jahr zu Lahr mehr ausgebaute und ent wickelte Fachberatung des Reichsbundes Deutsch» Kleingärtner gegeben. Diese Fachberatung vermit telt dem Kleingärtner unter Mitarbeit der 8900 ehrenamtlich tätigen Fachberater des Reichsbunde» alle für die Pflege und Bearbeitung der Kleingär- ten notwendigen Kenntnisse. Für die erfolgreiche Arbeit im Kleingarten hat die Fachberatung beson- dere Richtlinien herausgegeben. Ein Plätzchen im Kleingarten soll dem Heil- und Gewürzpflanzenan bau Vorbehalten bleiben. Dadurch soll dem Klein gärtner ermöglicht werden, alle zur Zeit nicht er hältlichen ausländischen Gewürze durch einheimisch« Gewürzkräuter zu ersetzen. Besondere Aufmerksam keit widmet die Fachberatung der Schädlingsbekämp fung, durch welche Ernteoerluste, die in erheblichem Umfange durch Schädling« eintreten können, vermie den werden. Wenn auf solche Weise rund eine Mil lion deutscher Kleingärtner in ihren liebevoll ge hegten kleinen Gärten in den kommenden Monaten die Pläne verwirklichen, die sie an manchem langen Winterabend geschmiedet haben, dann liefern auch sie damit einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Ernährungssicherung des deutschey Volkes. hänge er nicht immer zu erkennen vermag. Der Arzt mutz sich bewußt bleiben, welch hohe Verantwortung ihm da» Vertrauen seiner Patienten auferlegt. Und der Rechtswahrer weiß, daß oft schon Glück und Ehre ganzer Familien von einem Wort am Stamm tisch gefährdet worden sind. Das Berufsgeheimnis wird durch mancherlei Rechtsvorschriften geschützt. Von einer Bestimmung des alten Neichsstrafgesetzbuchs abgesehen, enthalten di« Reichsärzteordnung und die Reichsapothekerord nung Strafbestimmungen, die sich auch auf Gehilfen, Schwestern und Personen im Vorbereitungsdienst beziehen. Die Krankenpfleger (noch nicht die Hcil- bewerb des deutschen Gartenbaues an ihn stellt, voll und ganz nach. Dieser Reichsleistungswettbewerb erfaßte bis zum vergangenen Jahre lediglich den Erwerbsgartenbau. Nach einer Anordnung de» Reichsbauernführers sind erstmalig von diesem Jahre ab auch die Kleingärtner daran beteiligt. Die Be teiligung wirkt sich in der Praxis so aus, daß drei Vereinsgruppen eines jeden Landesbundes in die Entscheidung kommen. Die beste Vereinsgruppe in jedem Landesbund wird Reichsfieger, und das be deutet also, daß 24 deutsche Kleingärtnervereine Reichssieger im Reichsleistungswettbewerb werden. Nach den bisher vorliegenden Unterlagen werden sich fast 199 v. H. der Mitglieder des Reichsbundes Deutscher Kleingärtner an dem Reichsleistungs wettbewerb beteiligen. Im kommenden Monat Juni werden die Beauf tragten des Reichsbundes die Landeskunde noch ein mal aufsuchen, um sich einen Überblick über die ge leistete Arbeit zu verschaffen. Im Zusammenhang damit werden Gartenbegehungen durchgefllhrt, die an Ort und Stelle über die Mehrleistungen unter richten. Außerdem hat der Reichsband die Durch, führung von Mischkulturversuchen veranlaßt und da für nicht allein verschiedenes Unterrichtsmaterial wie Broschüren und Merkblätter, sondern auch Saat- gut und Düngemittel zur Verfügung gestellt. Bei den Gartenbegehungen wird man sich dann auch von mer» wieder an. Ha, wi« fest der Jung« zuschlugl Ein Zitter» lies jedesmal durch den Arm. Gut, Martini Der Feuerteufel holte wett zum Schlage aus. Sein Haar hing strähnig und wirr um sein« umriß, und zwei Hände wi« Pranken, so derb und stark, di« fest zupacken konnten mit eisernem Griff. Und die sollten nun träg« und schwach geworden sein? Nur, weil er so unglücklich beim Vormarsch auf «in Dorf in di« beiden feindlichen Maschinen- gewehrkug«ln rannte, in» Lazarett kam und mit dem Arm in der Binde heim . . . All di« Monate hatte er von der Arbeit am Feuer geträumt, und heute stand er hier am Feuer, fiebernd wi« vor einer großen Entscheidung. Mathes lachte still vor sich hin. Nein — nein, er war kein Krüppel! Er gehört« in di« Reihe der Werkleute. Das wollte er ihnen zeigen! Da» Eisen glühte im zuckenden Feuer. Er nahm es hervor, hielt das Maßstllck daran und gab dem Martin ein Zeichen. Der Feuertrufel schwang den Hammer empor und ließ ihn mit sprühender Wucht «uf den Amboß sausen. Hei, wie gut da» klang! Und wieder — und wieder .. . Es spaltet« sich der Eisenstab jäh entzwei. Der Hammer zischte im Master und flog wieder in die frische Kerbe zurück. Stahl sang auf Stahl eine mächtige Melodie. Die flimmernden Funken sprüh, ten wie Sternschnuppen durch den Raum. Ob auch sie Glück bedeuteten? . . . Schlag zu, Martin! Schlag zu! Nur zu, ohne Unterlaß! Eine Weile hielt er inne und schob das Eisen mit sehnigem Arm in die Glut zurück. Die Jungen gewahrten die beiden Narben am rechten Arm» daumendick und weiß. Mathes dachte nicht daran und lachte ihnen stolz entgegen, als sie zu ihm ausblickten in da» glutüberstrahlte Gesicht. Das Leuchten in den Augen war Freude und Glück. Tief und herrlich strömte «s aus seiner Brust. Vorsehung, du gabst mir den Hammer und lehr test mich werken, — sei bedankt! Er griff den Vierkantstab aus dem Feuer auf den Amboß zurück und setzte die Schneide des Hain-l Sinn« entschieden worden, daß die Offenbarung «ine» Geheimnisse» unier besonderen Umstände, nicht strafbar sei. In Kunst und Schrifttum ist da« Problem wiederholt behandelt worden. Straffrei ist die Enthüllung eines Geheimnisse», di« in Erfüllung einer Rechtrpflicht oder sittlichen Pflicht geschieht oder sonst einem nach gesunden. Volksempfinden berechtigten Zweck dient. Dabei hat der Träger eines Berufsgeheimnisses in Konslikl- fäll«n st«t» zu prüfen, ob der durch Offenbarung de, Geheimniste» entstehend« Schaden geringer ist al, der bet Nichtossenbarung drohende. DI« Frage der Pflichtenabwägung, die im Ein. zelsall« schwer sein mag, kann nur vom Standpunkt nationalsozialistischer Rcchtsanschauung gelöst wer- den. Ausschlaggebend muß das große Ganze sein, di« Gerechtigkeit im Staate, di« Volksgesundheit, die Reinerhaltung der Raste. Nicht leichten Herzens wird der Verantwortungsbewußte ein ihm anver traut«» Geheimnis prelsgeben, sondern nur dann, wenn er nach gewissenhafter Prüfung zu dem Er- Besitzer von Haus« und Siedlungsgärten erstmalig im Neichsleistungswettbewerb lieben unci Von Roland Schmid Denk an das Leben, nicht an den Tod! Denk an das Streben, nicht an di« Not! Denk an das Schaffen, nicht an da» Grab, Weil Gott dir das Leben zum Arbeiten gabl Denk an die Arbeit, denk an das Beten! Wo Unkraut« wachsen, da müssen wir jäten. Sä« da» Gute und ernte es ein, Die Frucht, die es trägt, wird hundertfach sein! einen Mann gefährdet wird, der seinen Krankheits- »»»!»>>, vu„ vri »r» r<»„r,»r,, »«, zustand verschweigt. Solche Fäll« sind von den Ee- Hütung seines Geheimnisses hinter dem Wohl« der richten, auch vom Reichsgericht, schon früher in dem Gesamtheit zurückzutreten hat. Berlin wird uns geschrieben: Die Tatsache, den Ergebnisten dieser Versuche ein Bild machen. Durch die Beteiligung der Kleingärtner am Reichs- EovorlaR 1»S8 b, Dr. Arthur vom Dor», Sreltal I 29. Fortsetzung Der Gendarm kam mit Patrick Fips am Wäld chen angekrucht. „Si« waren es", schnaufte Fips. „Pasten Sie auf: Sie umgehen jetzt das Wäldchen und durch streifen es von unten, während ich von oben komme. So können wir sie leichter fassen." „Geht in Ordnung!" versetzte der Gendarm, und im Begriff, loszugehen, sahen sie kurz hintereinan der erst den richtigen Watkin und dann Bert durch die Büsche brechen und wieder verschwinden. „Ha, Watkin hält sich hier auch verborgen!" schrie Fips. „Und der junge Herr Ktepergaß scheint ihm auf der Spur zu sein! Nun los! Entweder Kiesewetter und seinen Komplicen oder Watkin, diese oder jenen werden wir schon kriegen!" Und die beiden Häscher setzten sich in Trab. 17. Bert kämpfte sich durch da» Strauchwerk hin durch und stand plötzlich vor Patrick Fips, der ihn herankommen gehört hatte. „Halt, Watkin!" schrie Fips. „Keinen Wider stand! Sie müssen mir folgen. Geben Sie das Spiel als endgültig verloren aus!" „Lasten Sie mich, Sie Narr!" schnaufte Bert. „Ich habe jetzt keine Zeit für Sie! Ich bin hinter dem richtigen Watkin her!" „Schluß mit Ihren blöden Mätzchen, an die keine Menschenseele glaubt! Sie haben mir jetzt zu fol gen!" rief Fips, wütend darüber, daß Bert ihn für so schrecklich dumm hielt. Er packte den jungen Mann am Arm und wollte ihn mit sich sortziehen. „Loslasten!" keuchte Bert. „Sollte mir einfallen!" „Na, da haben Sie sich das jetzt selber zuzu schreiben!" schrie Bert. Im nächsten Augenblick hatte er sich losgerissen, der Privatdetektiv erhielt einen mächtigen Schlag vor die Brust, so daß er hinterrücks in einen Busch fiel. „Wir sehen uns ohnehin wieder!" rief Bert und stürmte davon. „Verbrecher, gefährlicher!" röchelte Fips und wollte sich aus dem Busch erheben, als er vier be schuhte Füße erblickte. „Ha, was ist jetzt das?" keucht« er. „Verflucht!" sagte Kiesewetter. Der Detektiv war in da» Versteck der beiden Gauner geflogen. -Tips sprang mit einem Triumphschrci auf, wäh- lNaibdrnck verboten!) rend Maxe und Kiesewetter aus dem Busch hervor gekrochen kamen und aufstanden. „Sie sind verhaftet!" schrie Fips, obwohl er gar keine Befugnis hatte, jemand zu verhaften. „Häng dich auf, du Affe!" schrie Maxe seiner seits und schlug Fips mit der geballten Faust unter das Kinn. Der Privatdetektiv flog wiederum in den Busch, während Maxe und Kiesewetter davonjagten. * Tobias Kiepergaß langte mit der Kraftdroschke daheim an. Er stieg aus, gab dem Chauffeur außer dem Fahrlohn noch ein hohes Trinkgeld und mar schierte heroisch kühn in die Villa hinein. Im Vestibül traf er Mary Stoor, die hastig auf ihn zueilte, als sie seiner ansichtig geworden war. „Herr Kiepergaß", sagte sie mit schnellem Atem, „geben Sie mir Aufklärung: Wer ist eigentlich der Sekretär Watkin?" „Watkin?" fragte der beschwipste Tobias. „Na, von mir aus ist das ein Kerl, den ich jetzt gleich rauswerfen werde!" „Aber", stammelte Mary bestürzt, „ist er nicht in Wirklichkeit Ihr Neffe Bert?" „Ha, für den gibt er sich aus, jawohl!" schnaubte Tobias, der glaubte, Mary spräche von dem rich tigen Watkin. „Er ist ein ganz abgefeimter Halunke!" „Mein Gott, und ich dachte . . ." stotterte Mary, deren Hoffnungen jäh zusammenbrachen. „Was dachten Sie, mein liebes Kind?" fragte Tobias, der der hübschen Erzieherin sehr zugetan war. „Ach, es ist ein Diebstahl im Hause vorgekom men. Man sand bei Watkin das gestohlene Geld im Schreibtisch. Aber in Wirklichkeit hatte er gar nicht gestohlen. Es war Sigrid, die das Geld fand und es in den Schreibtisch legte." „Hä . . .?" brummte Tobias verständnislos. „Wer legte Sigrid in den Schreibtisch . . . oder was?" „Aber nun, das gestohlene Geld legte Sigrid in den Schreibtisch. Deswegen hatte man Watkin im Verdacht, er sei der Dieb. Aber er behauptete, was sich nachher auch herausstellte, daß er unschuldig sei, und erklärte meinem Onkel . . ." „Ihrem Onkel . ; .?" „Ja, Herr Fip» ist mein Onkel!" sagte Mary, die selbst verwirrt wurde. „Zum Kuckuck, wie kommt denn dieser Herr Fips hierher?" „Ach, das war doch der Baron!" „Der Baron . . .? Ich muß doch wirklich ein bißchen zuviel getrunken haben!" brummte Tobias. „Hieß denn der Baron nicht Bruckenborg, mein lie bes Kind?" „Ja, natürlich! Aber in Wirklichkeit ist es mein Onkel Patrick Fips." „Der Varon . . .?" „3°!" „Aber er heißt doch Bruckenborg!" „Aber nein!" „Natürlich heißt er Vruckenborg! Und seit wann ist er Ihr Onkel? Ich finde das eigentlich komisch. Nie hatten Sie etwas davon gesagt, daß Baron Bruckenborg Ihr Onkel ist!" Mary rang verzweifelt die Hände. „Lieber Herr Kiepergaß!" flehte sie. „So ver stehen Sie mich doch endlich! Patrick Fips . . „. . . soll also Baron Vruckenborg sein?" er gänzte Tobias hoffnungsvoll. „Nein, um Himmelswillen, er ist gar nicht Baron Vruckenborg, er heißt in Wirklichkeit Patrick Fips!" „Der Baron . . .?" „Ja, aber er ist mein Onkel!" „Ihr Onkel . . .? Hm ... ich bin mir zwar noch nicht ganz klar, aber warum heißt Baron Vruckenborg in Wirklichkeit Patrick Fips?" „Er ist ein Privatdetektiv!" „Was? Der Baron . . ." „Nein, mein Onkel!" schrie Mary fast. „Patrick Fips also?" „Jawohl!" „Aha!" sagte Tobias in tiefstem Einverständnis. „Und Ihr Onkel ist wohl als Privatdetektiv Varon Vruckenborg hinterher, wenn ich richtig ahne?" „Lieber Herr Kiepergaß", bat Mary flehentlich, „verstehen Sie mich doch nur. Mein Onkel, näm lich Patrick Fips, und der Varon Bruckcnborg sind ein und dieselbe Person!" „Jetzt wird's verwickelt!" stöhnte Tobias. „Ich denke, Patrick Fips ist diesem Baron Bruckenborg hinterher?" „Aber wer sagte denn das?" „Mein liebes Kind, Sie sagten es doch!" „Mein Gott, kein Wort habe ich davon gesagt! Mein Onkel hat sich nur unter dem Namen Baron Bruckenborg hier eingeführt, um dem Sekretär Wat kin Aktien abzunehmen, die jener dem Baron Krag- ström gestohlen hatte." „Baron Kragström . . .?" ächzte Tobias. „W«r ist denn da» nun wieder?" Mary lehnte sich erschöpft an die Wand. „Baron Kragström", flüstert« sie, „war der frü here Arbeitgeber des Sekretärs Watkin!" Tobias gab es auf. „Na schön! Und was ist mit Watkin?" „Er behauptet Ihr Neffe zu sein!" „Warten Sie mal!" Tobias dachte angestrengt nach. „Ja natürlich!" rief er dann. „Das stimmt! Watkin ist ja auch in Wirklichkeit mein Neffe Bert! Wir haben so eine kleine Rollenvertauschung vor genommen aus gewissen Gründen!' „Gott sei Dank!" sagte Mary aus vollem Herzen. „Und da ist Bert Kiepergaß alio in Wirklichkeit der Sekretär Watkin, nicht wahr?" „Wieso? Nein, nein, Bert ist doch nicht der Sekretär Watkin, er ist mein richtiger Neffe! Ach so!" besann er sich, als er wieder die Bestürzung sah, die sich auf Marys Gesicht zeigte. „Der, der sich hier als Bert Kiepergaß ausgegeben hat, ist der Sekretär Watkin, und der, der als Sekretär Watkin hier war, der ist mein Neffe Bert! Klar?" „Endlich!" rief Mary das Wort förmlich jauchzend. „Und was war das mit dem Diebstahl?" Tobias begann zu schwitzen bei diesem Durcheinander von Personen und Geschehnisten. Mary erklärte alles. „Na, das ist ja sehr heiter!" rief Tobias. In diesem Augenblick erschien schwach und hin fällig Frau Malchen im Vestibül. „Ach, endlich bist du da, mein lieber Tobias!" stöhnte sie. „Es ist schrecklich, was hier alles wäh rend deiner Abwesenheit postiert ist!" „Ja, wenn nur einmal der Hausherr fehlt!" sprach Tobias voll Würde. „Komm jetzt, ich habe mit dir zu sprechen!" Und das Ehepaar verschwand im Wohnzimmer, während Mary aufjubelnd hinaus in den Park lief. * Kiesewetter und Maxe war es gelungen, unge sehen von ihren Häschern die Landstraße wicderzu- gewinnen. „Wir wüsten so schnell wie möglich von diesem Waldflecken verschwinden!" sagte Maxe außer Atem. „Die Landstraße können wir nicht gehen, da sehen si« uns. Also zurück nach Waldfrieden." „Es muß gleich ein Zug kommen!" schnaufte Kiesewetter. „Wir wollen ihn auf gut Glück be nutzen. Nur fort, fort von hier!" Und unangefochten konnten Kiesewetter und Maxe hinein nach Waldfrieden laufen. Fortsetzung folgt. I Nii» DwLII» von »ugenopkister I»cod s WemkellerstraüeZo
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