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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 28.03.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194203283
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19420328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19420328
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-03
- Tag 1942-03-28
-
Monat
1942-03
-
Jahr
1942
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Sonnabend, 28. / Sonntag, 28. Mürz 1842 Nf. 74 92. Zahrg kngland; öeirug an Indien immer deutlicher /««»,«»« L".!kE"»:.".rÄL'!Mnll-n lWMl,elsi«geslmt! Gründen sei die Haltung Indiens von lebcnswichti-! Bon unserer Berliner S-briMettuna Dr. mehrfache Erklärungen hervortretende indische Natio- verösfentlicht wurde, worden, daß Sie im die als in Io die die, wie ncn Möglichkeit einer solchen tollen Behauptung als dass Winston Churchill nicht normal ist. Er ist, seine Freunde und eine seiner Privatsekretärin- gcschildert haben, ein gewohnheitsmäßiger Säu- als er. Wer auch Ihren Lebenslauf also sehr erstaunt politische Stellung. velt damit bezweckt, ist lediglich eine Amerikanisie rung Indiens. Dadurch, das; er sich schon jetzt cin- schaltet, bereitet er sich darauf vor, das Erbe Eng lands wie in Australien so auch in Indien anzu- ger Auswirkung auf England und ein wichtiger Faktor, der vielleicht den Ausgang dieses Krieges entscheiden könne. Indische Soldaten, di« die Nie derlagen von Singapur, Hongkong oder Rangun er lebten und überlebten, dürften kaum noch gewillt sein, mit den Engländern weiter zusammenzugehcn. Nicht ausgeschlossen sei vielmehr, daß die Inder sich erhöben, um endlich das britische Joch abzuschüttcln und di« Unabhängigkeit zu erlangen. Für die Eng länder jedenfalls habe Indien aufgehört, eine un erschöpfliche Quelle von Soldaten zu sein, die man nach Belieben für England verbluten lassen könne. treten. Durch diese Einbeziehung Roosevelts in indische Frage erweist sich also Churchill erneut der Totengräber de» Empire. immer Sie persönlich kennt und mit Interesse verfolgt hat, muß sein über Ihre augenblickliche werden. Britische Politiker und die britische Propaganda maschine haben uns seit 1939 unaufhörlich gepredigt, daß die Achsenmächte Indien bedrohen, und jetzt er zählt man uns sogar, daß Indien durch einen feind lichen Einmarsch bedroht wird. Ist das nicht reine Heuchelei? Indien hat keine Feinde außerhalb sei ner Grenzen. Indiens einziger Feind ist der bri tische Imperialismus, und der einzige Angriff, gegen den Indien antreten muß, ist der ewige Angriff des britischen Imperialismus. Die britische Regierung crksärte Indien gegen seinen Willen zur kriegsühren- dcn Macht und hat seitdem mit Gewalt die Kräfte Indiens für Englands Kricgsziele ausgebeutet. Die jDreierpakt möchte haben für das indische Volk und sein Streben nach Freiheit nur Sympathie und Verständnis. Ich bi» überzeugt, daß, wenn Indien nicht an Englands Krieg teilnimmt, auch nicht die ! geringste Möglichkeit für einen Angriff auf Indien durch eine der Drcierpaktmächtc besteht. Und wenn Sie auch nur die geringste Sympathie für das in dische Volk empfinden und ihm die Schrecken moder ner Kriegführung ersparen wollen, dann möchte ich Sie bitten, dafür zu sorgen, daß Englands Militär basis von Indien cntsernt wird. Der Ministerpräsident von Japan hat bei zwei Gelegenheiten klar und unzweifelhaft zum Ausdruck gebracht, daß die feste Politik seiner Regierung die eines unabhängigen Indiens sei Darf ich Sie und Ihre Negierung bitten, die Formulierung der japa nischen Regierung, nämlich „Indien für die Inder" ohne Hintergedanken anzunehmcn und unmittelbar in die Wirklichkeit umzusetzen? Das heißt, indem der letzte Engländer Indien sofort verläßt! Das wäre der einzige gültige Maßstab für Ihre Auf richtigkeit. Indien ist allerdings fest entschlossen, sich seine Freiheit mit allen Mitteln zu erkämpfen. Das indische Volk weiß heute, daß die schwarze Nachi der Sklaverei vorüber und di« Dämmerung der Freiheit angebrochen ist." damit vom europäischen Kontinent vertrieben wurde, obwohl es im Kampf um Kreta unterlag, obwohl die deutsche Wehrmacht in gewaltigem Ansturm den europafeindlichen Aufmarsch des Bolschewismus zerschlug, obwohl die plutokratisch-bolschewistischen Hoffnungen aus den Winter unerfüllt blieben, ob wohl die mit allergrößtem Reklamerummel ange« kündigte britische Offensive in Nordafrika, die die sen Krieg, wie Churchill selbst voraussagte, endgültig entscheiden sollte, ein neues jämmerliches Fiasko wurde, obwohl England Hongkong aufgeben mußte, obwohl es den Stolz seiner Flotte, die „Prince of Wales" und die „Repulse". verlor, obwohl die Bri ten in Singapur mit der weißen Fahne ihre bedin gungslose Kapitulation anbieten mußten, obwohl die deutsche Kriegsmarine und die deutsche Luftwaffe in gesteigertem Einsatz die Reihen der britischen Kriegs- und Handelsschiffahrt lichteten. Ja, obwohl alles dies geschah, steht Churchill dennoch aus dem Standpunkt, es sei England noch nie so gut gegan gen wie heute Es gibt einfach keine andere Ertiärung mehr für Subhas Chandra Bose wurde zum obersten Füh rer der indischen Unabhängigleitsliga und der freien indischen Armee gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde der Führer der indischen Unabhängigkeits- dewegung In Japan, Nash Beharl Bose, bestimmt. »eilenden Unterhändler des netts, Eripps, gewandt. In einen ungenannten Sender heißt es u. a.: „Der Welt ist mitgeteilt von Cripps mit den Indern als Mittler einzuschal ten. Mit anderen Worten bedeutet das, daß Roose velt es sich nicht versagen kann, an dein Vctrugskom- plott gegen Indien teilzunchmen. Ein Kanner hilft dem anderen. Man würde aber Roosevelt völlig ver kennen, wollte man glauben, er gäbe diese Garantie für die englischen Versprechungen an die Inder aus innerster Überzeugung für die Ehrenhaftigkeit briti scher Pläne. Wenn die Vereinigten Staaten unter Roosevelts Leitung irgendeine Garantie überneh men, kann man mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit annehmen, daß sie an dem Ge schäft beteiligt zu sein wünschen. Es ist die alte jüdische Taktik, die Roosevelt natürlich aus mancher lei Gründen besonders naheliegt, sich als Vermittler zwischen zwei Partner cinzuschalten in der Absicht, aus dein tbeschäft der beiden anderen mühelos einen Gewinn zu erzielen. Anders kann man die Garan tie Roosevelts überhaupt nicht werten. Was solche Rooseve Ischen Garantien bedeuten, hat man in der letzten Zeit an der Garantie gesehen, die der Präsi dent der Vereinigten Staaten dem Schah von Ira» zu geben sich bemüßigt fühlte. Dieser hatte Roose velt um Unterstützung der iranischen Interessen ge beten. Vielleicht war es auch «in Ansuchen um Hilfe gegen die Bolschewisierung Irans. Roosevelt sicherte ihm für die Nachkriegszeit zu, daß keinerlei Gebiets veränderungen in Iran stattsinden würden. Das bedeutet praktisch gar nichts. Wenn die Bolschewiken erst einmal, und zwar noch während des Krieges, Iran geschluckt haben, dann wird cs allerdings nach »em Kriege keine Gebictsverändcrungen mehr geben. Ebenso gegenstandslos ist natürlich das Garanti«ver- ^rechen Roosevelt» gegenüber Indien. Was Noose- Mohammed Ha ata, der Führer der indonesi schen Nationalbewcgung, beim Vormarsch japani scher Truppen auf Java aus holländisch-indischer Ge fangenschaft befreit. Diese Nachricht hat in indonesi- scheu Kreisen große Freude hervorgerusen, und di« Befreiung Haatas wird hier als Weiterer Schritt zur Verwirklichung der großoftasiatischen G«mcin- schaftsidee gewertet. Von unserer Berliner Slbrllttetmna Ik>8 Berlin, 27. März. Was Englands augen blicklich« Bemühungen, Indien als Kanonenfutter für seinen Krieg zu mißbrauchen, betrifft, so ist die Lag« doch die, daß im Grunde genommen England in größter Angst um einen Verlust Indiens ist. Es hätte also allen Grund, bescheiden aufzutreten, aber Briten können aus ihrer Haut nicht heraus, und so gestaltet der Sondergesandte Churchills, der Bolsche wist Cripps, seine Jndicnreise als das Auftreten eines Herrn und ltzebieters. Er zitiert die Inder, mit denen er angeblich „verhandelt", zu sich und ge währt ihnen gnädigst Audienzen. Schon in dieser Handhabung drückt sich das wahre Verhältnis Eng lands zu Indien aus, das eines Herrn zu Menschen, In denen er nichts als Sklaven sieht. Aber noch in anderer Hinsicht wird der große britische Betrugsver. such an Indien immer deutlicher. Noch am 11. März hieß es in einer amtlichen englisch«» Regierungs erklärung,' man wolle Indien auf dem Wege der Verhandlungen Vorschläge für die Zukunft unter breiten. Nachdem nun Cripps an Ort und Stelle angekommen ist, hat er wörtlich erklärt: „Unser Plan ist der beste und kann auch nicht in seinen wesent lichen Punkten irgendwie verändert werden." Es chungen ist? Da Sie wissen, daß der indische Natio- nallongrcß völlige Unabhängigkeit verlangt, ist es da nicht eine Beleidigung Indiens, daß ein Mann Ihrer Stellung und Ihres Rufes mit solchem An gebot in der Tasche nach Indien reist? Was dazu noch alle patriotischen Inder vor den Kopf gestoßen hät, ist, daß Sie beabsichtigen, in Indien mit allen möglichen Parteien zu verhandeln, und zwar gleichgültig, ob sie wirklich Vertreter der Massen oder lediglich Organisationen ohne irgcnd- Leere Versprechungen ziehen nicht mehr Eiaenc Kunkmeldmm Tokio, 28. Mürz. Weder Wavells militärischer Druck noch die beruhigenden, aber leeren Verspre chungen des Svndergesandten Cripps werden, wie „Mijako Schimbun" feststellt, Indien aktiv ander Seite Englands in den Krieg «intreten lassen. Nie mals zuvor, so fährt das Blatt fort, habe Indien, das heute am Scheideweg steht, im Weltgeschehen ein« so wichtige Rolle gespielt wi« heute. England scheine entschlossen zu sein, Indien selbst unter Auf opferung Australiens zu verteidigen; denn Indien sei von ungeheurer Bedeutung als Basis für eng lisch« Militäroperationen. Dazu kämen die Mög- offener Vries SMo; Handr« Kose; an leiM -Das indische Volk weih heute, daß die schwarze Nacht der Sklaverei vorüber ist" Im ersten Augenblick mag der Leser bei uns glauben, daß er hier einen Druckfehler vor sich habe, aber es ist tatsächlich so. Churchill erklärte, die Peru». Der KUbrer verlieh da« Ritterkreuz »es Eisernen Kreuzes an GeiierMmoior Wilhelm «ehrens, «umniandenr eine» Infantcrie-McaimeniS: Maior Ott» i'inlmer, BatalllonSsiihrcr t» einem Infanterie-Neal- ment, und Oberleutnant Herman» Mack, «omvanteslihr«, t» einem Insmiteric-Reaimcnt. Kerner verlieb »er »Nb- rer auf «orleblaa te« Oberbefehlshaber« ter vuftnmffc ta« Rttterkrem de« Eiserne» «re»«S an Oderleltwrbel Mink un» Oberfeltnxbel Lana«, bett« klaoxuaMbrrr tu einem Jagdgeschwader. WMslMGiWss TiWll , Erscheint jeden Wochentag nachmittags — Jermros: KEmet- * UklW Nr. 2341 — Postscheckkonto Leipzig 2S464 — Bankkonten: HHHH FH tR GHH FUG ZeV »der der «eförderungseinrichtunaen Stadtbank kKvnto 2314), Dr««dner Bank Ztve»«sttll« I I II I I /lH RI I IDI ID — »V Hobenstriu-Ernsttbal. Commerzbank Zweig stell« Hohenstein. IUI UUI H-Ul UH F U 11U I Rückzahlung deS Bezugspreises. — Er- Ernittbal. külr^^ort und Gerichtsstand- Hobenstein-ErEbal wirses Blatt R da» z»r Vertstcuttuhnn« der «mtkschen ver-nntmachuugcn de» Ersten Bürgermeister« d«d»rdlichers«it» bestimmte Blatt, «utzerdem veröffentlicht e» dt« Bekauuunachunaeu de» Amtsgerichts nn» des Finanzamt« Hohenstein-Ernstthal sowie der BebSrden der umliegenden Ortschaften fer, der den Tag mit dem Rus nach Whisky beginnt und beendet. Aber nicht nur der Whisky hat sei nen Geist umnebelt, es ist auch die unglückselige erb liche Belastung, die den Geist de» derzeitigen eng lischen Premierministers beschattet. Sein Vater, der sich in seinen Jugendjahren eine üble Krankheit zu zog, mußte später als Irrer lallend von der Parla- mentstrtbüne abgeführt werden. Er war wahn sinnig geworden. Warum nun, das ist die nahelie gende Frage, die von wissenschastlicher Seite nur eine Bejahung finden kann, soll dieser Wahnsinn sich nicht vom Vater Randolph auf den Sohn Winston vererbt haben? Sind nicht alle Lebcnsäußcrungen dieses Winston Churchill, wenn man sie nüchtern und sachlich überblickt, Äußerungen eines irren Gei stes und eines gestörten Gemütes? Es ist Englands großes Verhängnis, daß es durch einen Geisteskran ken in diesen absurden Krieg gestürzt wurde, und daß in dieser an sich schon für England unglück lichen Lage dieser selbe Geisteskranke auch noch sei nen Krieg bis zur Neige der totalen Vernichtung des Empires und des eigenen Landes auskosten darf. Daß England diesen Geisteskranken so geduldig und tupide hinnimmt, scheint uns sür eine Dekadenz zu ^eugen, die das über die Briten hereinbrcchende Schicksal nur als gerecht erscheinen lassen kann. Man kann Herrn Churchill gut verstehen. Er ist ein Imperialist, der sich der Politik der brutalen Gewalt verschrieben hat, er gibt das auch ganz offen zu. Vielleicht kann man sogar die britische Labour Party verstehen. Ihre Führer sind in Wirk lichkeit ebenso imperialistisch wie die Konservativen — nnr sprechen sie höflicher und verführerischer. Wir haben mit der Labour Party in den Jahren 1924 und 1929 bis 1931 schleckte Erfahrungen gemacht. In beiden Zeitabschnitten mußten-wir unsere Zeit in britischen Gefängnissen verbringen. Manchmal sogar ohne irgendwelche gerichtliche Verfahren. In dien wird niemals vergessen, daß eine Labour-Re gierung dafür verantwortlich war, daß ungefähr 190 090 Männer und Frauen in die Gefängnisse wanderten, daß im ganzen Lande unbewaffnete Männer und Frauen mit Gummiknüppeln «sw. miß handelt wurden, daß, wie in Pesbawar. auf unbe waffnete Menschenmengen geschossen, daß Häuser verbrannt und Frauen vergewaltigt wurden wie in den Dörfern von Bengalen. Sie waren seinerzeit immer der schärfste Kritiker der Labour Party, als ich Cie im Januar 1938 in London traf und das Vergnügen hatte, Sie kcnnen- zulerncn. Heute aber scheinen Sie ein vollkommen anderer Mann zu sein. Sie möchten vielleicht ein- Genden, daß Sic England und Indien miteinander aussöhnen wollten. Die Regierung aber, der Eie angehörcn, hat keinen Zweifel darüber gelassen, daß das Angebot an Indien nicht ein Angebot der Unab hängigkeit, vielmehr des Dominien-Statu« ist, der nicht einmal sofort, sondern erst am Ende de, Krle- Sie die Bewunderung vieler hinter sich, einschließ lich der meinigen, Sie waren damals in Ihren Zie len so anti-imperialistisch, daß Sie sogar für die Aushebung der Monarchie, jenes Grundpfeilers des englischen Imperialismus, plädicricn. Diese Ihre grundsätzliche Einstellung hat sich so radikal geän dert, daß Sie ein Negierungsamt unter Mr. Win ston Churchill angenommen haben. Es ist schwierig, einen Engländer zu sinden, der indienfeindlicher ist Einer Domei-Meldung zufolge wurde ILS Berlin, 27. März Man muß sich in einen Briten verwandeln kön nen, um eine der jüngsten Churchillreden mit apathi- IG" Stupidität hinzunehmen. Jeder geistig geweckte Mensch aber kann vor diesem Gestammel, wie es der al^e Verbrecher erst jetzt wieder vor dem Oberhause von sich gab, nur den Kopf schütteln und nach einen, Irrenarzt rufen, der sich des offensichtlich geistes kranken Premierministers anmmmt. 'Man lese ein mal folgenden Satz, den Churchill sprach: „So, wie ich Sie im vergangenen Jahre ermahnt habe, daß wir nicht Erfolge haben können, die nicht durch Rück schläge unterbrochen werden, so brauchen wir im Jahre 1942 nicht zu erwarten, daß wir Rückschläge haben, die nicht durch Ersolge abgelöst werden könnten". Einmal vernimm! man aus diesen Wor ten die Verlegenheit eines ertappten Gauners, zum anderen aber enthalten sie die Wahnvorstellung eines Phantasten. Den Gipfel dieser Mischung von kriminellem Einschlag und Irresein erreichte der englische Premierminister aber mit der frechen Be hauptung: „Wenn wir auf das düstere Jahr zurück- blickcn, das vergangen ist, und Vorschau halten über die vielen Belastungsproben, die uns bevorstehen, so kann niemand auch nur einen Augenblick däran zweifeln, daß unsere Kriegslage sich gewaltig ge bessert hat." 4N mm breite Mtlltmeterzctle tm Anzeigenteil S Pta. 7» mm breit« Mlllimeter-etle tm DcrtteU 21 Pfg. Kriegslage Englands habe sich gewaltig gebessertI Und dies behauptet dieser Kriegsverbrecher, obwohl England im vergangenen Jahre vom Balkan und Berlin, 27. März. Der in letzter Zeit durch I ges anerkannt werden soll. Sie haben soeben Delhi erklärt, Sie dächten über Indien genau ar«,- -i» wie Mr. Churchill. Für diese Ofsenheit sind wir nalistensuhrer Subhas Chandra Bose hat sich m,t dankbar. Wissen Sie nicht, was das in- rinem offenen Brief an den gegenwärtig in Indien difche Volt von britischen Versprechungen hält? englischen Kriegskabi- Wissen Sie nicht ebenso gut, daß die Geschichte der dem Brief, der über englischen Herrschaft in Indien nur eine Kette von gebrochenen Vertragen und nicht erfüll.cn Vcrsprc- Auftrag des britischen Premierministers und Kricgs- labinetts die Aufgabe übernommen haben, nach In dien zu fahren, um zu versuchen, Indien für das britische Empire zu retten. Vom Standpunkt des heutigen Premierministers und Kriegskabinett, ist es allerdings verständlich, daß man Sie für diesen Zweck ansctzcn will. Unverständlich bleibt aber, daß Sie, Sir Stafford, solche Aufgabe übernehmen. Als j welchen Anhang sind Ebenso erstaunlich ist es, wenn Sie für Ihre eigenen Grundsätze und Überzeugung Sie den Fürsten versichern wollen, daß sie von den gegen die britische Labour Party kämpften, hatten j kommenden Änderungen nichts zu fürchten haben handelt sich also demnach bei dem, was Cripps den Indern zu sagen hat, nicht um Vorschläge, sondern alles läuft deutlich auf «in ultimatives britisches Diktat hinaus. Man bringt aus London einen fix und fertig ausgearbciteten Plan mit, unterrichtet davon die maßgebenden indischen Persönlichkeiten und sagt ihnen klipp und klar: So haben wir es uns gedacht, so wird es gemacht und nicht anders! Das ist also in Wahrheit die angebliche Zubilligung von Freiheit für Indien, das ist die vermeintliche große Geste Loudons! Einerseits stellt man die Inder vor vollendete, in London beschlossene Tatsachen, ande rerseits versucht man es noch einmal mit leeren Versprechungen für eine spätere Zeit. Redewendun gen wie „nach dem Kriege" oder „wenn Indien sich Mühe gegeben hat" oder „vielleicht" oder „eventuell möglich, daß Seiner Majestät Regierung einmal dar über nachdenkt" und ähnliche stehen im gegenwärti gen englischen Sprachzzebrauch gegenüber Indien aus der Tagesordnung. Cripps gleicht einem Hausierer, der verdorbene Lebensmittel anbietet mit dem Hin weis, vielleicht könne er später einmal frischere Ware mitbringcn. Daß diese frische Ware einem Leich nam nichts mehr nütze» kann, sagt er nicht. Es ist geradezu eine jüdische Frechheit, mit der dieser Son derbeauftragte Churchills das britische Betrugs- manöver an Indien durchzusetzen versucht, und man muß sich wundern, daß diesem Burschen noch nicht die Tür gewiesen worden ist. Wen» dieser Augenblick auch noch nicht reif ist, so zeigt sich dennoch im indi schen Volke das Erwachen, das einmal zum endgülti gen und radikalen Durchbruch seines Freiheitswil- lcns gegenüber der grausamen Gewaltpolitik des bri tischen Imperialismus führen muß. Di« englisch« Teufelei jedenfalls ist durchschaut, und es wird die Stunde kommen, da England so oder so di« Rech nung auch sür sein Verbrechen an Indien bezahlt. Nach einer in der schwedischen Zeitung „Afton bladet" wiedcrgegcbcncn Nachricht beabsichtigt nun mehr Roosevelt, sich bei den Verhanolungen
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