Volltext Seite (XML)
HlllMstcin-EiMhaltr Anzeiger Tageblatt für Kahenstein ßrnMal, Höerlungwih, Gersdorf, Aermsdorf, Wernsdorf, Wüftmbrmd, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. Weitverbreitetes Jnferiions-Orga« für amtliche und Privat-Anzeigen. viefss Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigeg< Abonnement: Bei Abholung monatlich .35 Pfg. die einzelne Nummer 5 „ Durch die Post bezogen Frei ins Haus monatlich 42 Pfg. vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. 25 Mk. excl. Bestellgeld. Fusertiousgebühre«: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Aunahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm« LV Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Nr. 285. Fernsprecher Nr. 151. Donnerstag, den 8. Dezember 1904. «ah»^ s. 31. Jahrgang. Deutscher Reichstag. 106. Sitzung vom 6. Dezember 1904. Beginn der Sitzung 1'/, Uhr. Die erste Lesung des Etats, deS Nachtragsetats für Südwestafrika und der beiden militärischen Vorlagen wird fort gesetzt. Abg. von Richthofen (kons.): Nach der hoch, bedeutsamen Rede des Herrn Reichskanzlers kann ich mich mehr auf geschäftsmäßige Auslassungen beschränken. Ueber die Militärvorlaqe will ich nicht sprechen. Was den Etat anlangt, so ist es be dauerlich, daß wieder eine Zuschußanleihe not wendig ist DaS ist aber nur vorübergehend zu lässig, ebenso daß ordentliche Ausgaben auf das Extraordinarium übernommen werden, wie eS dies mal in Höhe von 46 Millionen geschieht. Neue Steuern vorzuschlagen, ist nicht Sache des Reichs tages, sondern der Regierungen. Welches Schick sal hat denn übrigen- die Resolution des Hauses über die Wehrsteuer gefunden? Die Handels verträge werden dem Reichstage hoffentlich schon in dieser Woche zugehen. Ueber die Notwendig keit einer ReichSfinanzreform bedarf es keines Wortes mehr. Die diesmalige Veranschlagung derZucker- steuer-Einnahmen halte ich für zu hoch. Unseren Kämpfern in Südwestafrika gebührt Dank und Anerkennung. (Bravo! rechts.) Auch hat man dankbar zu sein für die Absicht, den geschädigten Ansiedlern weitere Entschädigungen zu gewähren. Kolonialkriege sind schlagende Wetter der Mensch heit, die unvermeidlich sind, wo Kulturvölker mit Wilden zusammenstoßen. Nirdergeworfen muß der Aufstand unter allen Umständen werden. Meine Freunde sind bereit, alles dazu Erforderliche zu be willigen. Ich hoffe auch, daß das Haus diesmal im Gegensätze zum Vorjahre die zu Enlschädigungen verlangten 5 Millionen bewilligen wird. Abg. Sattler (natl.): Ich muß mich zunächst gegen den meiner Partei von Bebel gemachten Vorwurf verwahren, im Dezember 1902 einen Verfassungsbruch begangen zu haben. Es ist ja damals überhaupt nichts an der Verfassung, son dern lediglich an der Geschäftsordnung geändert worden. Bebel hat davon gesprochen, daß Streber tum, Charakterlosigkeit und Heuchelei bei uns über hand nehmen. Ich erkläre mir diese Behauptung nur daraus, daß Bebel selbst sich in einer Gesell schaft bewegt, der so etwas nachgesagt werden kann. Jedenfalls ist es unverantwortlich von Bebel, seinen Volksgenoffen derartiges nachzusagen. Tat sache ist doch, daß innerhalb der Regierung und in weiten Kreisen der beste Wille besteht und be tätigt wird, Sozialpolitik zu betreiben, den wirt- schriftlich Schwachen zu helfen! Zu begrüßen ist es, daß das laufende EtalSjahr vermutlich ohne Defizit abschließen wird, obwohl die Zollcinnahmen erheblich hinter dem Voranschlag zurückbleiben. Die für das nächste Etatsjahr in Aussicht genom mene Anleihe von 293 Millionen ist außerordent lich hoch. Ein Grund der Unsicherheit unseres Finanzwesens ist die mangelhafte Scheidung der Finanzen von Reich und Einzelstaaten. Ein zweiter Grund ist die unzulängliche Stellung des Schatz- sekretärS. Mit Spahn meine auch ich, es ist nicht Sache des Reichstages, neue Steuern vorzuschlagen. Auch meine Absicht ist es nicht, weil ich keine Ab hilfe weiß (Heiterkeit.) Zum Militäretat muß ich bedauernd seststellen, daß dieSoldatenmißhandlungen noch immer so häufig sind. Eine Reform des Militärstrafrechts erscheint unumgänglich, wenn man an die Prozesse in Dessau und anderwärts denkt, wo die Militärrichter sich wider ihren Willen zur Verhängung so überaus schwerer Strafen genötigt gesehen haben. Den beiden Militärvorlagen stimmen meine Freunde durchaus zu, auch der Vermehrung der Kavallerie, bezüglich deren Bewertung man nur an die Schlachten von 1870 zu denken braucht. Daß der Aufstand in Südafrika niedergeschlagen wird, verlangt die deutsche Ehre und die Rücksicht auf die dortigen deutschen Ansiedler. Auch zum Ersatz der Schäden derselben ist das Reich moralisch verpflichtet, ebenso zur Schaffung von notwendigen Verkehrswegen daselbst. Hat man einmal Kolonien und will man sie heben, so muß man auch für deren wirtschaftliche Entwicklung sorgen. Weiter plädiert Redner für Diäten und rügt am Königsberger Prozeß, daß unsere Regierung bezw. Justizbehörde auf Grund falscher Uebersetzungen amtlichen russi schen Materials vorgegangen sei. Weiter legt er Verwahrung ein gegen die sozialdemokratischen Ver suche, Zwietracht zwischen uns und Rußland zu säen, und gibt endlich der Hoffnung Ausdruck, daß in den neuen Handelsverträgen die verschiedenen Interessen in befriedigender Weise zum Ausgleich gebracht sind. Abg. Müller-Sagan (freis. Vp.) Die im Gegen sätze zu früher so wenig entgegenkommende Er- klärung in der Diätcnfrage ist lief bedauerlich Zu tadeln ist es, daß der Reichstag Südwestafrikas wegen nicht früher einberufen worden ist. Es mußte das sofort geschehen, als sich wegen der wachsenden Schwierigkeiten bei Niederschlagung des Ausstandes so starke neue Nachschübe als notwendig heraus stellten. Meine politischen Freunde haben bisher Zurückhaltung geübt bezüglich der Ausgaben für Südweüafrika, und ich glaube, meine Freunde werden auch jetzt diese Zurückhaltung üben und jede auch nur teilweise Verantwortung für die dortige Kriegführung ablehnen. Wir wollen auch nicht im geringsten Kritik üben an der gewiß schwierigen Tätigkeit unserer dortigen Truppen. Aber wir müssen uns doch fragen, was soll nun weiter geschehen mit Südwestafrika? Ob wir es behalten, oder ob wir eS nach hergestellter Ruhe wieder abstoßen, so viel steht fest, wir werden niemals auch nur die Zinsen der dort aufgewendeten Hunderte von Millionen für das Reich und seine Steuerzahler wieder hereinbringen. Wie will es Graf Bülow auch nur durchsetzen, auf diesem un geheuer ausgedehnten Gebiete allen Eingeborenen die Feuerwaffen abzunehmen? Sehr avgezeigt wäre eine Denkschrift darüber, wie Portugal, Eng land und auch die Vereinigten Staaten kolonisiert haben! Es wird erzählt, man gehe in Südwest afrika damit um, die Ehe Weißer mit Schwarzen zu verbieten. Dann würden also die Kinder aus solchen Eben nicht ebenbürtig sein. Ich würde es aber doch für ein sehr fragwürdiges Vorgehen halten, das Ebenbürtigkestsprinzip nun auch noch nach Südwestafrika hinüberzutragen. Redner geht dann zur Lippeschen Streitfrage über, kritisiert die authentische Interpretation des bekannten kaiserlichen Telegramms durch den Reichskanzler und wünscht, daß Leitungswiderstände eingeschaltet würden, so daß derartige Telegramme immer erst gleichzeitig mit der authentischer.Jnterpr etalion eintceffen(Heiter- keit). Aus der Militärvorlage erkennt Redner wieder die Zahienwut heraus und kenn zeichnet es als eine Fiktion, daß wir von Frank reich ziffernmäßig überflügelt werden könnten. Neue Waffensorderungen können und werden meine Freunde nicht ablehnen, denn inbezuq auf neue Waffen muß unser Heer auf der Höhe stehen. Aber umsomehr ist der Reichstag verpflichtet, die Mehrforderung an Mannschaften auf ihre Not wendigkeit hin zu prüfen. Verkehrstruppen und andere Spezialwaffen sind wir eher zu bewilligen bereit, als gerade Kavallerie. Wir können uns, zumal auch angesichts des russisch-japanischenKrieges, des Eindrucks nicht erwehren, daß die Kavallerie ihre Rolle ausgespielt hat Meine Freunde werden sich dem nicht entziehen können, zu bewilligen, was für Ausfüllung der Lücken und Härten der zwei jährigen Dienstzeit erforderlich ist. Aber eben nur das Notwendige! Was unsere Finanzen angeht, so meine ich, aus den Erfolgen der Zuckersteuer reform sollte der Schatzsekrelär lernen, was er zu tun hat! Nicht, wenn die Steuer wer weiß wie sehr erhöht wird, wachsen die Einnahmen, sondern wenn die Steuer herabgesetzt wird. (Sehr richtig! links) Das gilt von der Börsensteuer ebenso wie von der Materialsteuer und der Branntwein-Ver brauchsabgabe. Auch von einer Erhöhung der Biersteuer dürfen Sie sich deshalb nichts ver sprechen. Im übrigen kann ich der Regierung nur zurufen: Machen Sie gute Wirtschaftspolitik, so werden Sie gute Finanzen haben. (Beifall.) Abg. v. Kardorff (Reichsp.) weiß noch nicht, ob es Viele im Lande und in diesem Hause geben werde, die eine starke Zunahme deS Verbrauchs von Branntwein und Bier wünschen, damit das Reich davon Mehreinnahmen habe. Redner be dauert das Fernsein Richters von dieser Etat beratung und hofft, daß es der ärztlichen Kunst bald gelingen möge, uns Richter wieder zu geben, denn sein Fernbleiben schaffe eine Lücke im Reichs tage. (Zustimmung.) Ec verstehe den Widerstand gegen Verkehrssteuern nicht, so gegen eine Kohlen steuer (etwa 10 Pfg. per Tonne) und gegen eine Steuer auf Roheisen, und wenn man zu direkten Steuern übergehen wolle, weshalb dann nicht auch eine Umsatzsteuer auf die Großmühlen. Die in den Seestädten könnten das gut ertragen, und es liege darin auch zugleich ein Schutz für die Klein mühlen. Die Zölle auf Nahrungsmittel schädigten die Arbeiter gar nicht, denn diesen schaffe der Zoll mehr Arbeitsgelegenheit Anders liege die Sache freilich für die Witwen und Waisen, denn diese hätten von der vermehrten Arbeitsgelegenheit nichts. Mit der Invalidenversicherung habe man sich so verrechnet, daß die Beiträge voraussichtlich ver doppelt werden müssen. Umsomehr sei Vorsicht geboten bezüglich weiterer Ausdehnung der Sozial- Politik. Herr Bebel spreche nicht nur für den Reichstag, sondern für die große Masse derer, die nicht alle werden. (Heiterkeit.) Bebel sollte sich aber jedenfalls größerer Kürze befleißigen. (Richtig! rechts.) Im Gegensätze zu Bebel und Müller-Sagan halte er Deutschland für verpflichtet, Weltpolitik zu treiben, und zu diesem Behufe eine starke Flotte zu haben. Redner schließt mit der Bitte an den Reichskanzler, seine bewährte Wirtschaftspolitik fortzusetzen. (Beifall rechts) Abg. Liebermann v. Sonnenberg (Antis.) empfiehlt eine Affichensteuer und eine Wehrsteuer, die letztere unter Hinweis darauf, wie jetzt in Rußland die Juden dem Militärdienst zu entgehen suchten. Mil einer Reichseinkommensteuer sollte wenigstens der Versuch gemacht werden. Wegen Aufhebung der zweijährigen Dienstzeit äußert Redner Bedenken. Für richtig würde er es dagegen halten, wenn das Emjährig-Freiwilligen-System ausgehoben würde. Unsere Kolonien müßten selbstverständlich behauptet werden. Aus Anlaß des Verbots eines anti semitischen Volksfestes am Meißner in Hessen dringt Redner aus klares Versammlungs- und Vereins recht. In Bashford habe sich Graf Bülow gerade den ungeeignetsten Interviewer ausgesucht. Er habe wohl nicht gewußt, daß Bashford einmal einen deutschen Postbeamten auf die Finger geschlagen habe. Was England anlange, so müsse er, Redner, doch dem Kanzler bemerken, daß man dem Aus lände gegenüber auch allzu liebenswürdig sein könne. England habe unserer Kolonialpolitik fortgesetzt Schwierigkeiten gemacht Das könnten und dürsten wir nicht vergessen. Redner teilt hierbei eine ihm aus Südafrika zugegangene Postkarte mit, die folgende Verse enthält: „Es lebt der Bure jetzt im Feld — Der Eglishman beherrscht die Welt, — Der Kuli strömt in Massen rein, — Der Jude steckt den Vorteil ein." Im russisch-japamschen Kriege wahre Rußland gegenüber der gelben Rasse die heiligsten Güter Europas. (Lachen links.) Be rechtigte Unzufriedenheit herrsche bei uns über die unzulängliche Mittelstandspolitrk. Gegen die Sozial demokratie müsse endlich ein energischer Kampf begonnen werden. In der bürgerlichen Gesellschaft, so schließt Redner, finden sich Auswüchse, aber in Ihrer sozialdemokratischen Gesellschaft ebenso. Auch in Ihrer Gesellschaft finden Sie den Rous, den Ausbeuter, den Modegecken, den Protz, den Trottel Schauen Sie sich nur bei sich um (Heiterkeit) Wenn Sie sich da turmhoch über die bürgerliche Gesellschaft erheben wollen, so greift ein Wort des Heilands über die Pharisäer Platz: „Otterngezücht!" (Stürmische Heiterkeit.) Weiterberatung morgen 1 Uhr. Schluß 5'/, Uhr. Dev Aufstand in Deutsch-Südwestafvika. Außer dem Gefecht bei Warmbad hat auch ein Patrouillengefecht bei Rietmont stattgefunden, kostete uns der allerdings abgeschlagene Angriff Morengas auf Warmbad zehn Tote, so fielen bei Rietmont ei» Offizier und drei Mann. In Riet mont hat, wie bekannt, Hendrik Witboi seine Hauptstreitkräste zusammengezogen. Von hier aus unternahm er den Ueberfall auf Kub, wurde aber zurückgeschlagen. Die deutschen Truppen nahmen die Verfolgung auf, und eine Patrouille unter dem Leutnant Hildebrand v d. Marwitz fand am 2. Dezember Rietmont stark besetzt. Diese Patrouille ist nun von den Witboi bemerkt und in ein Ge fecht verwickelt worden. Hierbei fielen: der Führer v. d. Marwitz, Reiter Hermann Becker, Reiter Max Richter aus Fürth und Reiter Hermann Rietzel. Leicht verwundet wurden: Leutnant Hel muth v. Herrenkirchen und Reiter Richard Maaß aus Landsberg a. W., Fleischschuß in den linken Oberarm. Gefreiter Friedrich Bartels aus Dem min wird vermißt. Auch im Osten wurde gekämpft und zwar bei Gobabis, wo 38 Pferde und 2 Gespanne Ochsen anscheinend von Herero weggetrieben wurden. Bei der Verfolgung und bei dem Zusammenstoß mit den Räubern fiel Reiter Otto Rätz. Verstärkungen sind nach Gobabis unterwegs. An Typhus starben die Reiter Xaver Lehner und Johann Hövel. Bom russisch-japanischen Kriegsschauplatz. Die Port Arthnr-Flotte. Nach einer Reuter-Depesche aus Tokio dauert die Beschießung der vor Port Arthur liegenden Flotte durch die Japaner mit Erfolg fort. Am 4. d. M. abends wurden zwei oder drei Schiffe beschossen und brannten eine halbe Stunde. Die Namen der Schiffe und die Ausdehnung deS Schadens sind nicht bekannt. Im allgemeinen ist man der Ansicht, die Flotte müsse bald auslaufen oder unersetzlichen Schaden erleiden. Der Eturm Wie der „Daily Mail" aus Tokio unterm 5. d. M. gemeldet wird, hat die Einnahme des 203 Meter-Hügels das Werk der Beschießung von Port Arthur wesentlich gefördert. Genaue Ver messungen haben ergeben, daß der von den Japanern besetzte Hügel nur 200 Meter hoch ist. Ein Tele gramm der „Morning Post" aus Schanghai be sagt, daß die Japaner jetzt, nachdem sie den 203 Meter-Hügel in Besitz genommen haben, dazu übergehen, die Forts Jtschan und Antschan an zugreifen Wie Reuter meldet, machten die Russen nächtliche Angriffe auf den 203 Meter-Hügel, wurden aber mit schweren Verlusten zurückgeschlagen. Sie dürften bei dem Versuch, den Hügel wieder zu er obern, 3000 Mann geopfert haben. Von der Front. In einem Telegramm Ssacharows an den Generalstab heißt es, daß große Kälte herrsche, daß die Truppen jedoch dank der warmen Klei dung und der geheizten Erdhütten nicht darunter leiden. Bisher sei niemand erfroren Der Geist der Truppen sei ausgezeichnet. Die „Birshewija Wjedomosti" meldet aus Mukden von gestern: Als Chinesen verkleidete Chuvchusenbanden unter Be fehl von Tulissan haben unsere Vorpostenlinie ge kreuzt und sich 150 Werst von Tieling vereinigt, wo sie einen günstigen Augenblick abwarten, um die Eisenbahn zu zerstören und die Brücken zu sprengen. Es sind Maßregeln zum Schutze ge troffen Dieselbe Zeitung meldet aus Tschansiatun vom 4. Dezember: Chinesen berichten, General Oku sei plötzlich ernstlich erkrankt. Das Gerücht, er sei gestorben, hat sich nicht bestätigt; sein Zu stand soll aber gefährlich sein. — Gestern wurde hier ein Chinese verhaftet, der 500 Fuß Zünd schnur trug, wie sie zur Entzündung von Minen verwandt wird. Japans hauptsächlichste KricgSbemühungen drehen sich gegenwärtig darum, die russische Ost seeflotte unter Admiral Roschdjestwensky abzu fangen und unschädlich zu machen, ehe sie die ost asiatischen Gewässer erreicht. Alles was an Kriegsschiffen und Torpedobooten nur irgend auf zutreiben ist, wird in Stand gesetzt, um der rus sischen Flotte aufzulauern. Letztere nähert sich nur langsam ihrem Ziele. Sturm und Unwetter ver.