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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.09.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190409231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19040923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19040923
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-09
- Tag 1904-09-23
-
Monat
1904-09
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.09.1904
- Autor
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evdliche Wiederkehr de» Lebenden nicht erloschen sein, so war doch diese Lösung de» Rätsel- kaum mehr zu erwarten, und e» ist diese Lösung umsomehr als eine Erlösung au- langer, banger Pein anzusehen, al» nun auch die materielle Lage der Familie wird eine Regelung erfahren können. Wa» den Ver storbenen uud so lange Vermißten in den Tod ge trieben hat, konnte bi» heute noch nicht festgestellt werden; wahrscheinlich ist e» ein lange schon heimlich an ihm zehrendes Nervenleiden gewesen." Die Farbenphotographie entdeckt. Au» Breslau, 21, Sept., wird gemeldet: Ge legentlich der diesjährigen Versammlung der Natur forscher in Breslau hat Herr vr. König von der photographischen Abteilung der Farbwerke vorm. Meister, Lucius und Brüning« in Höchst a. M. einen Vortrag gehalten, der da» Interesse weiter Kreise beansprucht. Es handelt sich dabei um nicht« Geringere«, al« um die Lösung de« Problem« der Farbenphotographte. Nach Ansicht de« Gelehrten ist jeder Amateur nach dem von den Farbwerken entdeckten Verfahren tm stände, ohne Schwierigkeiten farbige Bilder herzustellen. Dabet sollen sich die Kosten kaum höher stellen, al« bei den gewöhnlichen Bildern. Zur Orientierung unserer Leser sei hier milge teilt, daß bet dem neuen Verfahren die drei Grund farben Blau, Rot, Gelb al« Unterlage dienen. Auf dem Papier verschmelzen sich diese Farben derart, daß auch die feinste Nuance deutlich hervortritt, da« Bild also «ine genaue Kopie de« Original« abgtbt. Man kann demnach hier nicht von einer Drei farben-, sondern man muß von einer Vielfarben photographie sprechen. Die drei nöligen Negative werden hinter einen blauen, roten und gelben Schild ausgenommen, der jedesmal nur die ent sprechende Farbe de« Original« auf die Platte durchläßt und wiedergtbt. Bevor da« blaue Nega- tiv aus da« lichtempfindliche Papier gebracht und zur Kopie aufgelegt wird, ist da« Papier mit einer Blaucollodtumschicht zu übergießen. Auf der Licht empfindlichkeit dieser Kollodtumlösung beruht da« ganze Geheimnis. Nach kurzem Kopieren gewinnt, wie man mit dem Auge beobachten kann, da« Pa pier die gewünschte blaue Farbe. Da« Bild kann entwickelt und nunmehr mit einer Rolkollodiumschicht übergossen werden; die Operation wiederholt sich für da« Gelbkollodium genau wie vorher. Da« fertige Bild zeigt die Farbennalur getreu, wie sie sich dem bloßen Auge varbtetet. Für unsere Laien in der Photographie, die de« „trockenen Tont" schon längst satt sind, eröffnet sich durch die neue Entdeckung der Farbwerke ein weite« Feld der Be tätigung. Vor dem bekannten Pigmentversahren hat da« neue Verfahren den großen Vorzug, daß man mit dem Auge da« Fortschritten des entstehenden Bilde« verfolgen kann und daß man die Bilder direkt aus Papier erzeugt. Die aus diesem Wege gewonnenen Bilder lassen an Naturlreue und Schönheit nicht« zu wünschen übrig. Da« Verfahren ist übrigen« in der Praxi« einfacher al« e« nach der Schilderung scheinen mag. Gerichtssaal. 8 Zwickau, 20. Sept. Von der hiesigen dritten Strafkammer erhielten wegen eines Mitte Juli d. I. in Hohenstein-Ernstthal begangenen BleirohrendiebstahlS der Handarbeiter M. Th. Weiße 1 Woche Gefängnis und der wegen Ligentum-ver- gehenS rückfällige I. E. Päßler von dort wegen versuchten Diebstahls eine Gefängnisstrafe von 5 Monaten auferlegt. 8 Im Gerichtssaale verhaftet. Dresden, 21. Sept. Tin junger Landwirt aus Meißen, welcher seinen Freund, den Schlosser Robert Schuber», von der Zahlung einer Alimente befreien wollte, verleitete den letzteren zur Begehung eines Meineides. Schubert hatte sich wegen dieses Verbrechens heute vor dem hiesigen Schwurgericht zu verantworten. Er wurde zu 2'/, Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehiverlust verurteilt. Am Schlüsse der Verhand- lung verhaftete der Staatsanwalt den Freund de« Verurteilten wegen dringenden Verdachts der Ver- leitung zum Meineide. 8 Zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht in Essen an der Ruhr verurteilte gestern den Berg mann Alt in Gelsenkirchen wegen Mordes und ver suchten Straßenraubes an der Ehefrau Kraft, be gangen am 14. Juni d. I., zum Tode. 8 Ein Eoldatenschtudcr. Wegen unerhörter Soldatenmißhandlungen hatte sich gestern vor dem Kriegsgericht in Straßburg der Unteroffizier War schau vom 14. Fußartillerie-Rcgiment zu verant worten. Es handelte sich um nicht weniger al» 290 Fälle von Soldatenmißhandlungen. Zu den krassesten Vorkommnissen gehört der Befehl deS Unteroffiziers Warschau an Rekruten seiner Korpo- ralschaft, den Spucknapf auSzutrinken. Ein Mann, der einen HecingSkopf bereits in den Kohleneimer geworfen hatte, sollte ihn wieder ausheben und ver speisen. Der Mann weigerte sich, allein der Unter offizier zwang ihn, den Mund zu öffnen, den auS dem Kohleneimer heraufgeholten HeringSkops zu kauen und dann hinunterzuschlucken, und ähnliches mehr. DaS Urteil lautete, wie wir schon gestern meldeten, aus anderthalb Jahre Gefängnis und Degradation. 8 Einen Abgrund von Verworfenheit ent- hüllte eine Verhandlung der Strafkammer in Braun schweig gegen den 65jöhrigen Barbier Robert Bruns auS Dettum, der wegen fast zahlloser SildichkeitS» verbrechen angeklagt war. Unter den geladenen Zeugen befanden sich viele noch im KindeSalter stehende Mädchen, zum Teil Opfer diese- Wüstlings, der, wie der Vorsitzende äußerte, der Würgengel der Gemeinde Dettum gewesen ist. DaS Urteil l°u>e!e wegen Verbrechens gegen 8 176,3 deS B. Str.-G.-B, in 146 Fällen auf 5 Jahre Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Nur die Rücksicht auf daS ziemlich hohe Alter deS Angeklagten hat den Gerichtshof davon abgehalten, eine höhere Strafe über ihn zu verhängen. 8 Wteu, 21. Sept. Der Chauffeur Johann Otto, welcher den Zusammenstoß verschuldete, bei welchem Baron Erlanger umS Leben kam, wurde vom hiesigen Landgericht zu drei Monaten strengen Arrest verurteilt. 8 Eger, 18. Sept. (Zum Tode verurteilte Mörder.) Unter großem Andrange deS PublikumS wurde in dem über zwei volle Tage dauernden Prozesse gegen die Mörder deS Gendarmern-Wacht- meisterS Storm am Sonnabend nachmittag daS Urteil gefällt, daS, wie nicht anders zu erwarten stand, bei den beiden Bergarbeitern Anton Riedl und Josef Berger wegen vollbrachten vorsätzlichen MordeS auf Tod durch den Strang lautete. Der mit den beiden Mördern in Verbindung gestandene, jedoch bloß an mehreren Diebstählen beteiligte Berg arbeiter Franz Prrxler wurde zu einem Monat Kerker verurteilt. 8 Die Kleidung vor Gericht. Unklare An- sichten herrschen noch vielfach darüber, welche Be kleidungen man beim Erscheinen vor Gericht als Beklagter oder Zeuge anzulegen hat. In einem Spezialfall hat nun diese Frage folgende gericht- liche Antwort erhalten: „Wer vor Gericht zu er- scheinen hat, muß eine solche Bekleidung anlegen, durch welche dem Gericht keine Mißachtung erwiesen wird. In dec Berufskleidung zu erscheinen, ist un bedingt eine solche Mißachtung, wenn sie wohl auch im Grunde nicht beabsichtigt wird. Der vor Ge richt Erscheinende soll sich vorher sammeln und be denken, daß das Gericht die höchste Obrigkeit ist. ES ist daher erforderlich, daß ein Beklagter oder Zeuge in seinem bürgerlichen Anzuge erschein», der, gereinigt und nicht defekt, eine Achtung deS Gerichts voraussetzt. Kniehosen gehören nicht zum bürger lichen Anzüge. Tücher als HalSbeklcidung und Sportwäsche sind tunlichst zu vermeiden." Kleine Chronik. * Halle a. S., 22. Sep». Die Zuckerfabrik AlSleben bei Halle a. S. ist gestern früh völlig abgebrannt. Auch die Direktorvilla ist niedergebrannt. * Karlsruhe, 21. Sept. Gestern abend er schoß in einem hiesigen Hotel der 19jährige Sohn des Kapellmeisters Rieß seine Geliebte, ein junges Mädchen von hier. Darauf richtete er die Waffe gegen sich selbst und verletzte sich durch drei Schüsse schwer. Das Motiv der Tat ist darin zu suchen, daß die Eltern drs jungen Mannes dessen Verhält nis mit dem Mädchen nicht dulden wollten. * Offenburg, 21. Sept. Auf einem Tabak felde bei Altenheim fand man die Leiche eines un bekannten ManneS, der nur mit Hemd und Hose bekleidet war, alle übrigen Kleidungsstücke sowie Wertsachen fehlten. ES liegt, soweit bisher ermittelt werden konnte, Raubmord vor, der von Handwerks» burschen an ihrem Kollegen begangen wurde. * Etratzburg i. Els., 21. Sept. Ein zehn- jährigrS Mädchen, daS zum Besuch beim Förster Anding in Bütten sich befand, legte im Scherz mit einer geladenen Flinte auf den zwölfjährigen Sohn des Försters an. Die Waffe entlud sich und der Schuß traf den Knaben in den Mund. Der Knabe war sofort tot. * Saarbrücken, 21. Srpl. In der hiesigen Pulverfabrik wurden gestern infolge einer Explosion zwei Arbeiter schwer und em Arbeiter leicht ver letzt. Der eine der beiden schwerverletzten Arbeiter starb bald darauf. * Als ein Zeichen der Zeit kann der Em pfang betrachtet werden, der dem Redakteur deS vielgenannten Oldenburger „Rrsidenzboten", Bier mann, zu teil wurde, als er nach Verbüßung seiner lOmonaligen Gefängnisstrafe, die ihm wegen Be» leidigung des Ministers Ruhstrat auserlegt worden war, in Oldenburg wieder cintraf. Auf dem Bahn hose hatte sich eine ungeheuere Menschenmenge ein gefunden, die dem Heimkehrenden mit lautem Hurra und fortwährenden Hochs stürmisch begrüßte! Daß Biermann derartig gefeiert werden kann, läßt es dringend notwendig erscheinen, im Oldenburgischen Landtage, der demnächst zusammentritt, die Ange- legenheit Ruhstrat eingehend zu erörtern. * Raubmord. Der Vicomte Castello Borges, ein intimer Freund des Königs von Portugal, wurde auf seinem Schlosse Armara tot aufgefunden. Man glaubt, daß er von Einbrechern ermordet worden ist, da wertvolle Gegenstände in großer Menge geraubt worden sind. Der Ermordete be- saß ein großes Vermögen. * Nach der Kirchweih, aus der er der lustige Tänzer und Spaßmacher gewesen war, ging der 28jährige Messerschmied Hahn im oberfränkischen Ort GesreeS hin und erhängte sich. * Im Wurstkessel verbrüht. In Nürnberg setzte sich ein Metzgerlehrling auf den Rand eines Wurstkessels, schlief ein und stürzte rückwärts in die kochende Brühe. Er erlitt lebensgefährliche Brandwunden. * Brandunglück. Im Dorfe Hasselpusch bei Heiligenbeil brach in dem Jnsthause deS GutSbe- sitz-rs Ullrich Feuer auS, wobei ein alter Mann und zwei Kinder in dem zusammenstüezenden Hause begraben und gelötet wurden. Bei dem R ttungS- werke erlitt ein Jnstmann schwere Brandwunden. * Bei dem großen Brande in Dingelstedt (EichSseld) sind nach amtlicher Feststellung 36 Wohnhäuser, 36 Seilen- und 54 Wirtschaftsgebäude gänzlich niedergebrannt und außerdem 31 Gebäude zum Teil einqeäschert. Die Feldftüchie sind voll ständig verbrannt. Der ungerichtete Schaden, von dem namentlich viele arme Familien betroffen sind, die teils gar nicht, teils nur sehr niedrig versichert haben, beläuft sich auf über eine Million Mark. Zu grinsten der Abgebrannten wird ein öffentlicher Aufruf erlassen. * Präsident Steijn wird den englischen Nntertaneneid leisten. Präsident Steijn wird, wie daS „Berl. Tagebl." melde», in den nächsten Tagen auf der britischen Gesandlschaft im Haag dem König Eduard den Untertaneneid leisten. Von holländischen Verehrern wurde Herrn und Frau Steijn dieser Tage eine Marmorbüste, zu der der P, äsident einem holländischen Künstler speziell gesessen hatte, als AbschicdSgabe überreicht. Die Leiche deS Präsidenten Krüger dürfte im November in Kapstadt eintreffen, wo sie während einer Woche zur öffentlichen Aufbahrung gelangen soll. HandelS-Nachrichten. Ilvrll», 21. September. (Wechsel Knr-S) Vtos>vst Amsterdam 8 T 168,55 per 100 fi. d. 2M 167,90 Brüssel und Antwerpen 8 r 80,90 pr. 110 Franc?. 2M 80,40 Ftalienische Plätze 10 r 80,80 pr. 100 Lire 2M —.— Schr e z. Pl. 100 Krc. io r 80,85 London 8 T 20,39 pr. I Lstrl. 3M 20,25 Madrid und Barcelona 11 T — pr. >00 Peseta« 2M . PaciS 8 T 80,90 pr 100 Franc 2M 80,45 Petersburg 8 r —.— pr. 100 Rudel 3 M 212,75 Warschau 100 Rube! 8 r —.— Wien 8 T 85,05 per 100 Kr. ö W 2M —.— Reichsbankdiskont 4"/», Privatdiskont 3'/«°/». MküSvdsez, 21. Septbr. Kornzucker c^kl Re-!- oemenu —,—. Nach« ovukie ezkl. 75°. Rendement 9,70 bis 9,05. Stimmung: Stetig. Kristallzucker 1 21,00—21,12. "-rovcaMnade 1 20,92. Gem. Raffinade 20,92'/,. Gem. Melis 20.32'/,. Stimmung: Stetig. Rohzucker 1. Piod. Lrans. s. a. Lj. Hamburg per Sept. 21,60 Gd., 21,90 Br., —,— bez., per Okt. 22,50 Gd., 22,60 Br., per Nov.-Dez. 22,20 Gd., 22,30 Br., per Januar-März 22,40 Gd., 22,50 «r., —bez., per Mai 22,65 Gd, 22,75 Br., —bez. Stimmung: Stetig. Lasvnri-, 21. Sept. Welzen ruhig, Holsteiner und Mecklenburger 174—176, Hard Winter —. Roggen ruhig, südrussischer 103.— Holsteiner und Mecklenburger 142—146. Malo matt, amerikanischer 99. Hafer ruhig. Gerste ruhig. Wetter: Bewölkt. Naamwok«. 21. Sept. Tendenz: ruhig. Upland mtddl. l^ko 61,1/4. ilvvrpool, 21. Sept. Umsatz: 4000 Ballen, davon für Spekulation und Export 200 Ballen. Amerikaner unregelmäßig. Aegypter stetig, good 1/16, andere 1/9 höher. Lieferungen stetig Septbr. 6,23, Sept.-Oktbr. 5,98, Novbr.-Dezbr.5,76, Jan.-Febr. 5,72, März-April 5,73. Zaylungseinslellungen. Hannoversches Tapetenhaus L. Hoffmann, Hannover. Louis Stein Söhne, Heidelberg. Franz Sczepan, Jnow- razlaw. Roudolphi u. Co., G. m. b. H., Mülhausen i. E. Wilh. Willensen, M.-Gladbach. Adolf Stodt, Hüsten- Neheim. Bruno Robert Scheffler, Riesa. Paul Gebert, Weißenfels. Oito Kummer, Weißenfels. Chemnitzer Marktpreise vom 21. Sept. 1904. pro 50 Kilo Weizen, sächs. 8 M. 85 Pf. bis SM.— Pi Roggen, - 7 - 40 - - 7 - 50 - Hafer 7 - 20 - - 7 - 35 - Strob 1 - 20 - - 2 - 50 - Heu, 4 - 40 - - 5 - 50 - Kartoffeln 3 - 60 - - 4 . — - Futtcrgerstc 6 - 40 - - 6 - 60 - Butter, I Kilo L - 40 - - 2 - 80 - Di- LE" garantirt von der Gemeinde "WS verzinst alle Spareinlagen mit 3 2 Proeent und expedirt an allen Werktagen Vormittags 8—12 und Nachmittags 2—6 Uhr. Die bis zum 4. jeden Monats bewirkten Einlagen werden für den vollen Monat verzinst. Speisezettel. Birnen rot einzulegen. Gut gewaschene und gelesene Preißelbeeren, von denen man etwa 3 bis 4 Liter nimmt, werden über raschem Feuer mit wenig Zucker gekocht, alsdann auf ein Tuch geschüttet und den Saft durchlaufen lassen, ohne die Beeren zu pressen. Inzwischen hat man 1 Kilogramm saftige, aber noch feste Birnen in Hälften geteilt, geschält und ausgeschnitten, die man dann mit dem Preißelbeersaft und 750 Gr. Zucker unter häufigem Abschäumen langsam weich kochen läßt. Die Birnen nimmt man aus dem Saft heraus, legt sie in Gläser oder Büchsen, während man den Saft noch etwas einkocht, so daß er ziemlich dick wird; ver kühlt gießt man ihn dann über die Birnen. Nach Belieben kann man auch etwas Zimmet mit den Birnen kochen. Die rückständigen Preißelbesren vermischt man mit durchgeschlagenem Apfelmus und kocht beides noch einmal auf; dann kann man eS, in Büchsen gefüllt, einige Zeit ausbewahren, aber nicht allzu lange. Lsicssnstokts bliebt man 2U k'g.driliproisen aus der ttojikngteinki- 86iükNAkkbepei „l.oko", Uot-iotoiuut, Holrsnstsin-Or. i. 3. üoellmoäornk Dossins in sellwars, voiss und tarbiA. Vorsund motor-und rokonrvoiso an Drivuto. Nun vorlun^o Nustor. Unsere Zeitungsträger nehmen Bestellungen auf den Hohenstein- Ernstthaler Anzeiger jederzeit entgegen. Neu eintretende Abonnenten erhalten den Anzeiger vom Tage der Bestellung ab bis Monatsschluß kostenfrei zugestellt. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 21. September. Dresden. (Privat-Telegramm.) König Georg ist abermals erkrankt und zwar hat sich bei ihm das alte Leiden wieder eingestellt. Der heute mittag ausgegebene Hofbericht mel det: „Der König ist feit mehreren Tagen an Luftröhren-Bronchial- Katarrh erkrankt und infolgedessen genötigt, das Zimmer zu hüten Fieber besteht nicht. Die vergangene Nacht war durch starken Hustenreiz und dadurch vermehrte Atemnot ge stört." Berlin. Die „Nationalztg." hört, im Ministerium des Innern werde eine umfangreiche Denkschrift ausgearbeitet, in welcher der Minister deS Innern, Freiherr von Hammerstein, die Resultate seiner Studienreise nach Paris und London mitteilt. Darmstadt. Die Maschinenfabrik von Busch baum steht seit Mitternacht in Flammen. Es sollen Menschenleben zu beklagen sein. Authentisches ist noch nicht bekannt. Posen. Die große Spinnerei und Weberei der Firma Wolsker, Manufakturen in Myschkin (Gouvernement Jaroslaw), ist niedergebrannt. Der Fabrikdirektor und mehrere Fabrikbeamte kamen in den Flammen um. 1000 Arbeiter sind durch das Feuer brotlos geworden. Paris. Nach einer Meldung aus Peking photo graphierte der Major Laribe von der französischen Gesandtschaftswache mit seinem Burschen, beide in Uniform, im nordöstlichen Tartarenwinkel vom Dache eines Hauses die verbotene Stadt. Das Vorhaben wurde von chinesischen Soldaten gesehen, die darauf den Major und den Burschen mißhandelten. Beide flüchteten schließlich in die katholische Kathedrale. Der französische Gesandte verlangte bereits Sühne für den peinlichen Vorgang. Paris. Eine Delegation des Pariser Gemeinde rates begab sich zum Studium elektrischer Straßen bahnen und Abstellung ihrer Nachteile, sowie zum Besuch von Industrieschulen nach Deutschland. Die Herren werden Berlin und verschiedene andere deutsche Städte besuchen. Nom. Die Gruppen der Radikalen, Republi kaner und Sozialisten der Deputiertenkammer hielten gestern nachmittag eine mehrstündige Beratung ab, an welcher 55 Deputierte teilnahmen. Es wurde beschlossen, im Hinblick auf die innere Lage die sofortige Einberufung des Parlaments zu fordern, und wenn dieselbe nicht erfolgen sollte, am 16. Oktober eine neue Versammlung abzuhalten. Einige Mitglieder der äußersten Linken gaben im Verlauf der Debatte Erklärungen ab, in welchen sie die Haltung der äußersten Linken mißbilligten. In parlamentarischen Kreisen wird allgemein an genommen, daß die Einberufung des Parlaments zur gewöhnlichen Zeit erfolgen wird. Genf. Gestern wurden in der Stadt rote Plakate mit schwarzen Rändern veröffentlicht, auf denen sämtliche Arbeiter eingeladen wurden, abends einer Protestversammlung gegen die Vorgänge in Italien beizuwohnen. Der Aufruf ging von der Gi uppe der italienischen Sozialisten aus. Die Ver sammlung selbst war überfüllt. Arbeilersekretär Serrato schilderte die Vorgänge in Italien. Wäh rend seiner Rede rief die Menge: „Nieder mit der Monarchie!" Die Versammlung verlief sehr ruhig. Zum Schlüsse wurde eine Sympathie-Resolution angenommen. Das italienische Konsulat und die Prioatwohnung des italienischen Konsuls wurden polizeilich bewacht. London. Einer „Daily Mail'- Meldung zu folge haben die Deutschen die Linien der Herero durchbrochen. Petersburg. Der Serbenkongreß in Belgrad anläßlich der Krönung des Königs von Serbien wird von den hiesigen Blättern „Ruß" und „No- wojo Wremja" sympathisch begrüßt. Sie erblicken in diesem Kongreß den ersten Schritt zum Bündnis des wirklichen Slaventums und wünschen dem ser bischen Volke und seinem König glückliche Zuende- sührung des begonnenen Werkes. Petersburg. Das „Journal de St. Peters burg" bringt die Nachri Ist, daß wegen der Vor gänge in Tibet und der Haltung der englischen Regierung eine Aufregung der Gemüter herrsche. Das Blatt ist der Ansicht, daß der Passus bezüglich der Handelsbeziehungen für England nutzlos ist, da die Bevölkerung ohne jede Einnahmequelle sei. Der moralische Eindruck, den die Gebietsverletzung Englands hinterlasse, dürfte eine allgemeine Er hebung nach sich ziehen. Belgrad. Kroatische und serbische Studenten warfen den ungarischen Abgeordneten Stephan Popowitsch aus einem Bierlokal, in welchem er sich mit seiner Familie befand, hinaus, weil sie ihn der Spionage für die ungarische Regierung verdächtigten. Christiani«. Auf die Initiative des norwe gischen Agrarbundes ist die Bildung einer all gemeinen Schutzzoll-Partei in Angriff genommen worden. Schanghai. Die chinesische Regierung hat gegen den Abschluß des englisch-tibetanischen Ver trages Einspruch erhoben. Sie erklärt, daß dieser Vertrag das Protektorat, welches China über Tibet ausübe, verletze. Fahrzeiten der Gmniöuslinle Hersdorf—Kohenstein-Kr. Ab Gerödorf: (Ortsgrenze Lugau) Vorm. 6.00 Vorm. 11.30 Nachm. 6.15 Ab Hohcnstein-Cr. (Bahnhof) Vorm. 7.50 Nachm. 1.20 Nachm. 8.15
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