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Gefunden. Novelle von H. v. Sabrin. 12. Forts. (Nachdruck verboten.) „Haben Sie schon die heutige Zeitung gelesen, Herr Lang?" Der so Angerrdet« hob den Blick. «Nein, Herr LegationSrat, et waren sämtliche Nummern vergriffen, al» ich den Kolporteur heute früh herbeiwinktr." „Die meinige steht Ihnen zur Verfügung. Hier, diese» im Allerlei erregt mein besondere» Interesse, hören Eie nur!" Mit diesen Worten hob er da» Blatt wieder empor, rückte da» Pincenez zurecht und la» folgende»: „Besondere» Aufsehen erregt momentan in Rom in bevorzugten kleinen Kreisen ein Bild, die trauernde Braut, welche» in einer Privat-Galerie ausgestellt ist. E» ist mit wahrer Künstlerhand geschaffen und verdient al» etwa» Bedeutende», Hervorragende», die volle Beachtung eine» jeden Kunstfreunde». Ein Grabhügel unter üppigen Spheuranlrn und uralten Eichen, daneben da» Antlitz lief niedergebeugt, ein junge» Mädchen im schwarzen Gewände, eben im Begrifft eine Zentifolienblüte auf da» Grab nieder- zulegen, ist da» Eujet. Trotz aller Einfachheit liegt so viel Reiz, eine stumme Klage in dem Ganzen, daß man sich der Tränen nicht enthalten kann; e» ist ein namenlose» Etwa», da» in die Herzen aller Beschauer dringt. Nur jemand, den selbst die scharfen Dornen de» Dasein» in» tiesste Mark hinein verwundeten, ist wohl imstande, so naturgetreu die Farben zu mischen, um mit packender Gewalt und so viel Wärme ein Lebensbild wie diese» zu schaffen, ja solch schmerzliche Wehmut in den Pinsel zu senken. Ein junge Dame, Signora Anna nennt sie sich, hat diese» kleine Kunstwerk ausgestellt; ihr steht eine große Zukunft bevor." „Wie schade," entgegnete der Zuhörer, „daß nicht nähere Nachrichten über die Künstlerin ver zeichnet sind." LegationSrat Therm nahm den Kneifer ab, sah über die Zeitung hinüber, lehnte sich gemächlich hinten an und erwiderte: „Mein Interesse für die Notiz wurde eigentlich nur durch Nachrichten erregt, welche ich vor einigen Tagen von einem Freunde erhielt, der in Rom lebt und mit voller Teilnahme in exaltierten Worten da- kaum einen halben Meter große Gemälde beschrieb. Er ist nicht nur enchantiert von der idealen Schöpfung, sondern schwärmt für die Dame selbst, obgleich sie geflissentlich jedem Blick, jedem annähernden Wort auSweicht. Schwarzge kleidet, tief verschleiert, betritt die Signora die Galerie, schweigsam und ernst verläßt sie dieselbe; der enthusiasmierte Schreiber behauptet sogar, daS Porträt wäre identisch mit der Künstlerin." Schon lange war Graf Auen durch daS Gehörte, da» ihn wie ein Zaubermärchen anlächelte, aus seinem Gleichmut gerissen worden. Nun kehrte er dem Fenster den Rücken und wandte sich mit fieber haft überraschter Geberde dem Sprecher zu. „Verzeihung, mein Herr, der Gegenstand Ihrer Unterhaltung erregt mein größte- Interesse, und würden Sie mich außerordentlich verpflichten, wenn ich durch Ihre Güte die Wohnung der Signora Anna erfahren könnte. Mein Name ist Graf Auen," sprach er, sich verneigend, den sragenden Blick seines Gegenübers bemerkend. „LegationSrat Therm au» München," entgegnete der Angesprochene, sich gleichfall» vorstellend. „Leider, mein Herr," nahm dieser danach daS Wort, „bin ich nicht imstande, darüber genau Auskunft zu geben. Die blonde Signora soll mit einer älteren Dame eine Villa außerhalb der Stadt bewohnen. Da- Bild ist nur noch ganz kurze Zeit — auf Tage bemessen — zu sehen, da die Malerin leidend ist, Rom verlasseo und da» Gemälde mit nehmen will. Da, ich bin an meinem Reiseziel angelangt," unterbrach sich der LegationSrat, indem er aufstaud, nach Reisedecke, Tasche und Schirm griff und ungeduldig dem Oeffnen der Tür ent gegensah. „Noch eine Frage, mein Herr," rief Graf Auen aufs Höchste erregt, während eine überreizte Spannung in seinen müden Augen ausflammte. „Wie ist denn die Galerie zu finden?" „Ah so, richtig," nickte der Interpellierte lachend, „ohne einen Fingerzeig sollte Ihnen da» Finden des immerhin sehenswerten, wenn auch kleinen Museums de- Grafen B. . . . wesentlich erschwert und in die Länge gezogen werden. Als mehrfacher Millionär und besonderer Kunstmäcen schaffte der alte Herr vor geraumer Zeit durch mehrfachen An kauf eine herrliche Auswahl Gemälde; wodurch die Signora gerade bestimmt wurde, sich dorthin zu wenden, weiß —" „München, aussteigen!" rief der Schaffner dazwischen, die Koupeetür öffnend. „Empfehle mich den Herren. Bitte keinen Dank, Herr Graf, war wenig genug, womit ich dienen konnte, wünsche viel Glück," rief im AuSsteigen der LegatiooSrat, indem er sich unter die wogende Menschenmenge de» Perron» mischte. Bei der Erinnerung an da» Wunderbar«, welche» Graf Auen eben gehört, und da» ihm fast wie eine himmliche Offenbarung erschien, zog «in leise», selige» Ahnen durch sein Gemüt. Anne Marie und keine andere konnte eS sein! So jauchzte und jubelierte e» in seinem Innern. Wie wüst und schneeverweht hatte e» vor kaum einer Stunde darin au»gesehen, welche liefe Schatten und böse Gewalten waren in die kranke Brust gedrungen! (Fortsetzung folgt.) „Die Hämorrhoide» »ad ihre Heilung dmrch ein erprobte» Blutreiuiguugsverfahreu". Von Dr. Paczkowski. II. Aufl. (0,60), Verlag von Edmund Demme, Leipzig. Di« Ausscheidung de« unbrauch baren Blute« durch die „goldene Ader", di- große Psortvene, ist für die gesunde Funktion unsere» Körper» ebenso notwendig wie ein regelmäßiger Stuhlgang. Ihre Verzögerung od«r Verhinderung führt eine große Anzahl quälender Symptome herbei, die wir in ihrer Gesamtheit al« Hämorrhoidalleiden bezeichnen. Die Endgefäße de« Mastdarme« erweitern sich dann zu großen, stark mit Venenblut angefüllten Säcken, sie rufen die heftigsten Schmerzen hervor, welche die Leidenden oft am Gehen, Stehrn und Sitzen hindern. Die Kranken fühlen sich matt, ab geschlagen und verdrießlich, e« entstehen Angenommen« hett de« Kopfe«, Spannung im Unterleib«, Kreuz schmerzen und Verdauung«beschwerden. Ueber alle« da« gibt die billige Broschüre Aufschluß und zeigt den Weg zur Heilung. MglLWrUizeM MMait Hitler Behörde«. Bezugspreis: monatlich 50 Pfennige. Vertag von Moritz Mieprecht Planen i. U. Gegründet (787. -sr Wirksamstes AMMM ! im MM sä-mWen Zachsm. Hmlptblatt des Bogtlandes. Täglich 16-82 Sotten großes Format. Probenummer an Jedermann kostenlos. 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