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4770 Börsenblatt f. b Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. .V 88- 17. April 1912 Anfang Mai wird erscheinen: G Willy Speyer Der Herzog, die Kokotte und der Kellner Erzählungen Amschlagzeichnung von L. Kainer Gehestet 2 Mark 50 Pf., gebunden 3 Mark 50 Pf. Nach der schönen Novelle „Wie wir einst so glücklich waren" und dem vielversprechenden Schauspiel „Gnade" veröffentlicht Willy Speyer diesen Band kleiner Erzählungen. Sie find zum Teil aus Zeitschriften wie „Simplizissimus" und anderen bekannt, werden hier aber, da sie in geschloffener Reihe vor uns austreten, noch mehr Eindruck machen. Willy Speyer hat mancherlei Register auf seinem Instrument, und alle weiß er gleich gut zu beherrschen. Ihm gelingen kleine stimmungsvolle Erlebnisse ebenso wie mondäne Abenteuer, und solche moderne handlungbefreite Novellen nicht weniger als Erzählungen von lauten äußeren.Lebens, wie die Stücke „Die Ermordung des Lerzogs von Guise" und „Die Lochzeilsnacht des Prinzen von Bourbon". Daß es sich auch bei diesen handlungsreicheren Erzählungen im Grunde um besondere psychische Ereignisse handelt, ist bei Willy Speyer selbstverständlich. Im richtigen und aparten Aufstellen innerer Probleme und der ihrem Wesen nötigen und angemessenen Auffassung, Wendung und Interpretierung liegt ja Speyers feine eigene Art, der ihn von den jüngeren Schriftstellern Deutschlands, die moderne Darftellungskunft üben, absondert und hervorhebt. Der neue Band macht seinem Autor alle Ehre und wird seinen Lesern Freude und feine Unterhaltung bringen. In unserem Verlag ist von Willy Speyer früher erschienen: Wie wir einst so glücklich waren Novelle Geheftet 1 Mark, in Pappband 1 Mark 50 Pf. Propyläen, München: In Speyers Buch trifft sich Eichendorffsche einfache Waldromantik und eigene, disziplinierte, aristokratische Kaprice zu einem ganz ungebrochen wirkenden, hell auf jauchzenden, hellauf schluchzenden Liebeslied. Alle verhaltene Glut eines einsamen Iungenherzens, alles prickelnde Sonnenspiel einer kühlherzigen jungen Schönen, aller Schimmer des Flaums und Flüggewerdens mit knabenhaften Tränen, Zornausbrüchen, Befehlen, Zer schmelzungen und anderem Ueberschwang füllt diese kleine Novelle mit unnennbarem Duft an. Es wird mir unbenommen sein, Willy Speyer für diese Novelle einen undotierten literarischen Preis zuzusprechen. Gnade Schauspiel in vier Aufzügen Geheftet 2 Mark, in Pappband 3 Mark Berliner Lokal-Anzeiger: Etwas von dem Lebensgefühl des friderizianischen Zeitalters lebt in diesem Drama, das Grazie und Ernst stilvoll verbindet... Willy Speyers „Gnade" ist ein heiteres und dabei gefühlsftarkes Stück; auch durch seine sprachlichen Qualitäten ragt es weit über das Mittelmaß hinaus. Bezugsbedingungen: i. Komm, mit 25^>, bar mit 33'/,°/o, Partie 7/6 Wir bitten zu bestellen Albert Langen, Verlag, München München, 15. April 1912 --
