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Diesem Umstande allein ist es zu danken, daß der linke russische Flügel, der vollständig um zingelt war, sich noch retten konnte. Einige Bataillone der Reservetruppen, die gerade noch rechtzeitig eintrafen, deckten mit ihren Bajonetten den Rückzug der erschöpften Mannschaften, die den ganzen Tag über im Feuer gestanden hatten. In folgedessen gelang es den Russen auch, ihre Ver wundeten mitzunehmen, wenngleich sie keine Zeit mehr fanden, auch die Kanonen, deren Zugtiere zum größten Teile niedergeschossen waren, in Sicherheit zu bringen. Die Japaner telegraphieren und handeln jetzt wohl auch schnell. Bei der Verfolgung der Russen nach den Balu kämpfen kam es nach einer Drahtung der „Vosf. Ztg." aus Aokohama bei Hohmutang, einem Orte auf der Straße nach Föngwangtschöng, zu einem neuen Kampf. Die Russen versuchten vergebens diese Stellung zu behaupten. 30 Offiziere und etwa 300 Mann gerieten in Gefangenschaft. Auf japanischer Seite zählte man 300 Verwundete. Einer Meldung aus Weihaiwei, dem englischen Hafenplatze, zufolge landete ein japanisches Armeekorps in Jnslau, der Hafenstadt von Niutschwang, und nahm letzteren Ort nach kurzem, aber verzweifelten Gefecht. Die japanische Flotte war bei der Landung behilflich. Die Russen traten den Rückzug an, um die Eisenbahn zu schützen. Von anderer Seite wird gemeldet, daß tatsächlich ein starkes japanisches Geschwader mit dem Kurs auf Niutschwang bemerkt wurde. Ei« «euer japanischer Branderangriff auf Port Arthur ist, wie schon gestern mitgeteilt, wiederum vollständig mißglückt. Der „Russ. Telegr.-Agent." wird darüber unterm 3. dss. aus Port Arthur ausführlich ge meldet: Um 1 Uhr nachts wurden 5 japanische Torpedoboote bemerkt; gegen sie wurde sofort von den Batterien und den Kriegsschiffen „Hiljak", „Groujaschtsdic" und „Otwaschin" ein Feuer eröffnet. Die Torpedoboote wurden gezwungen, auf die hohe See zurückzugehen. Dann wurden am Horizonte japanische Schiffe bemerkt, die von Süden kamen. An der Spitze fuhr ein Sperrschiff gegen den Hafen eingang ; es wurde in Grund gebohrt. Um 1'/. Uhr gingen noch zwei Sperrschiffe vor, auch diese wurden in den Grund gebohrt. Um 2 Uhr 25 Minuten näherten sich nochmals vier Sperr schiffe, von denen drei durch russische Minen in die Luft gesprengt wurden. Zwei sanken sofort, die beiden anderen wurden durch das Feuer der Batterien und Schiffe wiederum in Grund ge bohrt. Der „Askold" nahm am Kampfe teil. Um 2 Uhr 40 Minuten gingen wiederum 3 Sperr schiffe vor. Eins geriet auf eine Mine, das zweite sank am Ufer und das dritte ging durch russische Geschosse verloren. Beim Anfänge des Kampfes begab sich Statthalter Alexejew mit dem Chef des Generalstabes an Bord des „Otwaschin". Bei diesem Nachtgefecht wurden russischerseits nicht weniger als 5500 Schüsse auf die japanischen Brander und Torpedoboote abgegeben. Von den Russen wurden im ganzen neun japanische Brander in den Grund gebohrt und zwei Torpedoboote vernichtet. Lehr bedeutend lautet eine weitere Nachricht aus Aokohama, wonach die Russen Anstalten zur Räumung Dalnys, des an der Ostspitze der Kwangtung-Halbinsel, unweit Port Arthur, gelegenen Hafens, treffen. Die nach Dalny führenden Eisenbahnlinien sind zerstört und das rollende Material ist nach Port Arthur ge bracht worden. Auch die wertvollen Schiffsstücke sind dahin abgegangen, während die Kohlen nach Port Arthur geschickt wurden. Der oben erwähnte Branderangriff zur Sperrung des Hafens von Port Arthur, der allerdings resultatlos verlief, macht es wahrscheinlich, daß große Truppen-Aus- schiffungen auf der Halbinsel Liaotung bevorstehen. Bei der Unfertigkeit der russische« Rüstungen bleibt dem General Kuropatkin nichts anderes übrig, als alle ihm zur Verfügung stehenden Truppen in der Nähe von Mukden zu vereinigen und dort einen Hauptschlag gegen die vordringenden Japaner zu führen. Allerdings wäre dann Port Arthur der großen Gefahr eines Landangriffes ausgesetzt. * * * Telegraphisch wird uns noch gemeldet: Petersburg, 5. Mai. General Sassulitsch, der nur durch einen leichten Streifschuß verwundet sein soll, hat den Kampf am Balu aus eigener Machtbefugnis und gegen den ausdrücklichen Be fehl Kuropatkins geführt. General Kuropatkin hat sich telegraphisch beim Zaren beschwert, daß General Sassulitsch den Befehlen nicht nachkomme und im Vertrauen auf den Mut der russischen Soldaten zu viel wage. Petersburg, 5. Mai. Die Militärbehörden haben die Mobilisierung des 10. und 18. Armee korps angrordnet. Loudon, 5. Mai. Aus Tokio berichtet „Daily Chronikle- noch über den Branderangriff auf Port Arthur, daß die Japaner die beiden Torpedoboote mit Scheinwerfern ausgerüstet hatten, um den Brandern den richtigen Weg zu zeigen. Die Gerichtssaal. 8 Chemnitz, 2. Mai. (Strafkammer I.) Der am 24. September 1873 in Frankenberg geborene, je 2 mal wegen Diebstahls und Betteln- und je 1 mal wegen Privaturkundenfälschung au- Gewinn sucht und Widerstande- gegen die Staatsgewalt vorbestrafte Handarbeiter Karl Edmund Gärtner aus Hohenstein-Ernstthal war angeklagt, 1. gegen Anfang Mai 1903 aus der Trockenftube der Fär berei von G. in Oberfrohna ein Paar rindlederne Halbstiefel im Werte von ca. 10 Mark, sowie 2. am 25. Januar 1904 aus den städtischen Anlagen zu Hohenstein-Ernstthal2Holzpfähle gestohlen zu haben. wählt worden. Die beiden hiesigen Turnvereine sammelten sich im Bahnhofshotel Obergrüna, um gemeinschaftlich die fremden Turner vom Totenstein abzuholen. Von dort wurde nach dem „Hotel Claus" marschiert, woselbst ein Kommers sich an schloß. Nach Begrüßung der etwa 300 Erschienenen folgten Freiübungen, Kürturnen rc. Später wechselten humoristische undgesangliche Vorträge miteinander ab, sodaß bald die heiterste Stimmung herrschte und die ganze Veranstaltung aufs beste verlief. * Neustadt b. Siegmar, 4. Mai. Am ver gangenen Sonntag früh legte eine Henne des Wurst- und Konservenfabrikanten Paul Kickelhayn hier ein 150 Gramm schweres Ei, verendete aber dabei. * Chemnitz, 5. Mai. Eine an der Rudolf straße wohnende Zigarrenarbeitersehefrau wurde gestern vormittag 11 Uhr beim Baden ihres "/«jährigen Mädchens von Krämpfen befallen uud blieb bewußtlos neben der Wanne liegen, wo sie mittags kurz nach 12 Uhr von dem zum Mittag essen heimkehrenden Gatten gefunden wurde. DaS Kind lag tot in der Wanne. Durch einen sogleich herbeigerufenen Arzt wurde festgeflellt, daß das Kind am Herzschlag infolge Erkalten des Bade wassers verstorben war. Die bedauernswerte Mutter hat sich wieder erholt. * Meeraue. Der Farmer Julius Ackermann,, ein Sohn der im benachbarten Gößnitz wohnenden Frau verw. Ackermann, war im Mai 1999 als Reiter bei der Schutztruppe eingetreten und in Deutsch-Südwestafrika auf der Station Grootfontein der Besatzungsmannschaft zugeteilt worden. Er hat mehrmals kapituliert und sich dann mit einem Kameraden die Farm Okatjoru in der Nähe von Grootfontein angekauft und, wie er wiederholt ge schrieben hat, auch recht hübsch eingerichtet, viel Vieh und alle Arten von Gerätschaften gekauft, so daß er nun hoffte, seine Farm so herzurichten, daß sie ihm in absehbarer Zeit gute Erträgnisse liefere. Kürzlich ist nun ein Brief an seine Mutter eingetroffen, worin er ihr mitteilt, daß seine Farm von den Hereros vernichtet, das Vieh weggetrieben und geraubt sei; er selbst habe nur das nackte Leben gerettet und befände sich jetzt wieder in Grootfontein, um mit den anderen Farmern und der Besatzung, zusammen 120 Mann, die Station, die zu jener Zeit von den Hereros eingeschloffen war, zu verteidigen. * Plauen i. B, 4. Mai. Von Sr. Majestät dem König sind als erste Hilfe für die durch den Brand am 27. April betroffenen Bewohner von Schönheide und Schönheiderhammer 800 Mark gestiftet worden. Die Kreishauptmannschaft Zwickau ist mit Verteilung des Geldes beauftragt worden. — Ein tiefbedauerliches Unglück hat sich heute vor mittag in der Heinrichstraße am Neubau der Firma Thoß u. Gushurst ereignet. Der bei genannter Firma tätige 15 Jahre alte Laufbursche Albert Paul Schuster von hier wurde von einem herab stürzenden Balken getroffen und derart verletzt, daß er nach einer halben Stunde unter den fürchter lichsten Schmerzen seinen Geist aufgab. Ob ein unglücklicher Zufall oder ein strafbares Versehen der Bauarbeiter die Ursache des Unglücks ist, muß erst die Untersuchung ergeben. * Reichenbach i. V-, 4. Mai. Seit einiger Zeit haben sich in unserer Stadt die Mormonen- Apostel Müller und Allemann aus dem Staate Utah aufgehalten und für ihre Sekte Propaganda zu machen, gesucht. Da sie sich lästig machten, hat sie die hiesige Polizeibehörde aus dem König reich Sachsen ausgewiesen. * Heidelberg bei Seiffen, 4. Mai. Vor einigen Tagen wurde hier ein frecher Einbruchs diebstahl am Hellen lichten Tage verübt. Als die Frau eines Wirtschaflsbesitzers auf kurze Zeit das Haus verlassen hatte, war ein Dieb durch ein Fenster eingestiegen und hatte die sauer erworbenen Sparpfennige der arbeitsamen Leute (der Mann ist außerdem Waldarbeiter) in Höhe von ca. 300 M. gestohlen. * Wegefahrt b. Freiberg, 4. Mai. Am Diens tag abend gegen */,10 Uhr brannte hier das Wei- geltsche Gut, bestehend aus Wohnhaus mit an gebauter Stallung, Seitengebäude und Scheune, vollständig nieder. Ein Schwein kam in den Flammen um. Das übrige Vieh und ein Teil des Mobiliars wurde gerettet. Die Entstehungs ursache des Brandes ist unbekannt. * Grimma, 4. Mai. Ein Leichnam, welcher am 29. April in der Mulde aufgefunden wurde, ist als der seit dem 18. April vermißte Gutsaus zügler Franz Eduard Börner aus Obergräfenhain bei Narsdorf festgestellt worden. Der Mann hat zum Arzt nach Geithain gewollt und sich unter wegs aus Schwermut das Leben genommen. * Lichtenau. An der „Hexenaustreibung" zur Walpurgisfeier wollte sich auch der Waldarbeiter Leber von hier beteiligen. Er tat dies sehr aus giebig, jedoch in einer Weise, welche bedauerliche Folgen hatte. Er brannte einige sogen. Frösche ab, indem er diese teilweise unter die versammelten Leuie warf. Dabei traf er das Dienstmädchen Rödel ins Auge, welches voraussichtlich verloren sein wird. * Warnsdorf, 4. Mai. In der Nacht vom 2. zum 3. Mai wurde in der Nähe des hiesigen Bahnhofes von dem 9 Uhr 45 Minuten abends von Zittau nach Ebersbach verkehrenden Personen zuge Nr. 854 ein etwa 40jähriger unbekannter Mann durch Ueberfahren getötet. Japaner sollen beabsichtigen, um jeden Preis den Hafen von Port Arthur zu sperren. Lo«do», 5. Mai. Aus Söul wird telegraphiert: Nach Vertreibung der Russen aus ihrer Stellung am Balu haben die japanischen Truppen ihren Sieg ausgenützt. Das Resultat ihrer Operationen ist noch nicht bekannt gegeben, aber seine Ver öffentlichung erwartet man. Paris, 5. Mai. Der „Matin" meldet aus Petersburg : Man glaubt, daß den letzten Versuchen, Port Arthur zu sperren, japanische Truppenan sammlungen in der Nähe von Niutschwang und anderen Orten der Küste folgen sollten, da das Kriegsgeschwader nicht gleichfalls bei den Sperr versuchen vor Port Arthur erschien. Paris, 5. Mai. Wie „Herald" meldet, steht es in Korea mit der Feldbestellung traurig; die Feldkulis, durch hohe Löhne verlockt, gehen mit den Japanern. Große Strecken der Felder sind daher unbebaut. Es herrscht Hungersnot. London, 5. Mai. „Daily Chronikle" berichtet aus Tokio: Admiral Alexejew hat dem chinesischen General, welcher die chinesischen Truppen befehligt, die Aufforderung zugestellt, sofort alle Truppen zu entwaffnen. London, 5. Mai. Ein Telegramm aus Söul meldet, eins der ersten Resultate des japanischen Sieges am Balu sei die Eröffnung einer Filiale der Tokioer National - Bank in Widschu zur Er leichterung der Finanzierung der Feldarmee. In Söul verlautet, daß die Russen eifrig den Bahn bau von Liaojang-Toneant-Schang fördern. 30 Kilo meter sind bereits fertig. London, 5. Mai. Kommandant Richardson, welcher als vorzüglicher Züchter von Kriegshunden bekannt ist, ist vom Zaren beauftragt worden, eine Anzahl Kriegshunde nach Ostasien zu liefern. Berlin, 5. Mai. Wie die „Voss. Ztg." erfährt, kaufte die japanische Regierung vom Norddeutschen Lloyd 8 zu der ostasiatischen Linie gehörige Dampfer für Kriegszwecke auf. Söul, 5. Mai. Der Zollaufseher in Landjen berichtet, daß eine große Anzahl Koreaner, welche sich um die russische Naturalisation beworben haben, den Russen als Dolmetscher beigegeben werden. Zum Aufstand der Herero. Der schon lange gehegte dringende Wunsch de« Kaiser«, den Herero-Ausstand durch eine größere militärische Kraftentfallung so schnell wie möglich beendet zu sehen, ist gewiß Veranlassung gewesen, daß nun doch Generalleutnant v. Trotha zum Ober- befehl«haber unserer Truppen in Südweflafrika ernannt worden ist. Der Kaiser übermittelte Herrn v. Troiha, der bi«her die 16. Division in Trier führte, die Ernennung«order nach der Besprechung mit dem Reich«kanzler, dem Generalstabrchef und dem Kolonial direktor selbst. Der General ist durch die Berufung nach Südwestafrika, die allerding« schon früher in Frage stand, von der aber später wieder abgesehen worden war, ebenso wie andere Leute überrascht worden, hatte er doch unmittelbar vorher eine dier bezügliche Nachricht dementiert. Generalleutnant v. Trotha war vor Jahren Kommandeur der ost afrikanischen Schutziruppe und machte auch den chinesischen Feldzug mit. Er ist bereit« eingetroffen und hat sich bet den leitenden Stellen gemeldet. Er wird mit dem ersten neuen Verstärkung«- tran«port nach Südwestafrika reisen. Vor seiner Ankunft dort ist ein ernstliche« Vorgehen gegen die Herero nicht zu erwarten. Hoffen wir, daß seine Wahl eine glückliche ist, und daß er ihm gelingen wird, den Aufstand rasch zu brechen, Ruhe und Frieden dem Lande wtederzugeben und da« deutsche Ansehen wieder herzustellen. Oberst Leulwein, der selbst seinen Rücktritt als Tcuppensührer angeboten hat, behält die Befugnisse al« Gouverneur bei. Major v. Glasenapp wurde an Stelle de« hetmge- kehrten Oberst Dürr mit der Führung des Marine- expcditionskorp» betraut. In der Besprechung bei dem Kaiser wurde beschloßen, die von Leutwein er betenen Verstärkungen zu schicken; e« werden die« rund 1500 Mann sein. Gouverneur Leulwein meldete gestern folgende neue Kriegsgliederung: 1. Die Abteilung Estorfs, 706 Mann stark, steht marschbereit in Otzasasu; 2. die Hauptabteilung, 964 Mann stark, steht an der Bahn gestaffelt und ist verwendbar, sobald die anmarschieren den ostpreußtschen Pferde verfügbar sind; 3. die Nordabteilung, 176 Mann stark, steht in einigen Tagen marschbereit in Karibib; 4. die Ostabteilung, 209 Mann stark, liegt in Quarantäne in Oljihärnena. Kranke sind nirgend« einbegriffen. Der Feind geht anscheinend nordwärt« zurück. Major Estorfs hat Befehl, ihm zu folgen und soll womöglich die östliche Flanke zu gewinnen suchen. Die Nordabteilung geht über Owatje mit Proviant auf Grootfontein. — Weiter meldet Gouverneur Leulwein: Die Haupl- macht des Feinde« geht anscheinend nach Oljiamangombe, nordwestlich von Katjapia zurück. Major Estorfs folgt mit den marschbereiten berittenen Truppen am 4. Mai seiner vorau«geschickten Eingeborenen- Kavallerie. Die Verluste der Herero« bei Ogantira sowie bei Ovtumbo waren groß. Der Häuptling Samuel ist verwundet. * * Folgende bezeichnende Stelle für die Herero finden wir in dem von einem Berliner Blatt veröffentlichten Briefe eine« Reiter«: ,,E« gibt Herero, welche schon sech« Schuß hatten und wegliesen. Diese stopften einfach ein Stück Holz in die Wunde, und weiter geht e«, bi« ihnen der Schädel gespalten wird. Furcht haben die Herero nur vor Kanonen und Sturmangriffen, über Gewehrkugeln und Maschinen gewehre lachen sie nur. Wen der Herero in die Hände bekommt, dessen Schicksal ist entschieden; Gewehr, Patronen, Kleidung werden weggenommen, und dann wird man am lebendigen Leibe verstümmelt." Oertttches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 5. Mai. *— Webcri«u«ng Im Anschluß an den in voriger Nummer veröffentlichten Bericht über die am Montag stattgefundene diesjährige ordentliche Generalversammlung der hiesigen Weberinnung werden wir noch um Aufnahme folgenden Nach satzes gebeten: Der Generalversammlung vorange gangen war eine Ausschußsitzung, in welcher drei Neukonfirmierte als Lehrlinge ausgenommen und Herr Weber Heinrich Voigt, nach Vorlegung des ordnungsgemäß angefertigten und für gut befundenen Meisterstücks, als Jnnungsmeister ausgenommen wurde. — Die Gesellenprüfung, welcher sich zwei Prüflinge unterzogen, fand am 25. April d. I. statt. Beiden konnte seitens des Prüfungsaus schusses die Zensur „Sehr gut" erteilt werden. Im Anschluß hieran wurde Herr Weber Eduard Münch, der gleichfalls ein für gut befundenes Meisterstück angefertigt hatte, als Jnnungsmeister ausgenommen. *— Freiwillige für Südwestafrika. Mann schaften des Beurlaubtenstandes aller Waffen, welche gesonnen sind, auf 1 Jahr in die Schutztruppe für Südwestafrika einzutreten, haben sich bis spätestens den 7. Mai d. I. beim Bezirkskommando Glauchau zu melden. *— Die Bestimmung, daß die steuerpflichtigen Staatsbürger die Staatseinkommensteuer vor Ein reichung der Reklamation im Falle einer Höher schätzung zu entrichten haben, wird viele Steuer pflichtige in Verlegenheit bringen, besonders wenn bedeutende Ueberschätzungen unterlaufen sind. Ein Zahlungsaufschub bis zur Reklamationsentscheidung kann jedoch durch die vorgesetzte Steuerbehörde — König!. Finanzministerium — bewilligt werden. Gesuche um eine derartige Gestundung sind bei den Steuereinhebungsbehörden — Stadtrat, Gemeinde ämter — einzureichen; von diesen wird sodann das weiter Erforderliche in die Wege geleitet und ver anlaßt. — Bei zu hohen Einschätzungen zur Er gänzungssteuer sind besondere Reklamationen not wendig, da eine gegen eine höhere Veranlagung zur Staatseinkommensteuer erhobene Reklamation die Herabminderung oder den Wegfall dieser Steuer nicht zur Folge hat. Eine Herabminderung erfolgt nur bei den auf Grund der Staatssteuerschätzungen vorgenommenen Veranlagungen der Gemeinde- Einkommensteuer. *— Fatale Situation für Lotteriespieler. Durch das Inkrafttreten des neuen sächsischen Lotteriegesetzes sind viele Spieler in eine fatale Situation geraten. Tatsache ist es, daß viele in ausländischen Lotterien gespielt haben und mitten im Spiel standen, als das Spielverbot kam. Die letzten Ziehungen sind überall die ausschlaggebenden und entscheidenden und so ist es begreiflich, daß es vielen unserer Landsleute schwer fällt, dem etwa noch zu erwartenden Haupttreffer zu entsagen. Es macht sich hier der Mangel einer Uebergangsbe- stimmung fühlbar. Wem es auf ein Vergehen gegen das Lotteriegesetz nicht ankommt, wird einfach weiterspielen. Gerade aber tue loyalen Staatsbürger werden durch das Fehlen einer Uebergangsbestimmung getroffen. Man hat im allgemeinen angenommen, daß das Weilerspielen eines vor dem 1. April er worbenen Loses nicht strafbar sei. Von anderer Seite wird jedoch geltend gemacht, daß Bedenken hierüber bestehen. Der „Freib. Anz." hat sich nun an zuständiger Stelle über die Auffassung orientiert, die man dort hat. Hiernach ist die Sachlage folgende: I. Wer ein Los einer auswärtigen Lotterie für alle Klassen vor dem 1. April 1904 gekauft und bezahlt hat, kann es odne Verletzung des an diesem Tage in Kraft ge tretenen sächsischen Lotteriegesetzes zu Ende spielen. 2. Wer vor dem 1. April 1904 nur einzelne Klassen eines solchen auswärtigen Loses gespielt hat und nun nach diesem Tage eine weitere Klasse spielt, indem er den Betrag dafür einsendet und das Teillos sich zusenden läßt, macht sich strafbar. 3. Wer vor dem 1. April 1904 den Betrag für ein solches Tcillos abgesendet hat, letzteres aber nicht zuge- sendet erhalten hat, weil inzwischen das vorerwähnte Gesetz in Kraft getreten ist, kann die Rücksendung des eingesandten Betrages, nötigenfalls im Klagewege, bean spruchen. Er kann aber auch — ebeuso wie im Falle 2 - das Los durch einen Beauftragten, der in dem be treffenden auswärtigen Staate wohnt, zu Ende spielen lassen. Durch Einsendung des Betrages macht er sich noch keiner Anstiftung des auswärtigen Kollekteurs zu dem Lotterievergehen schuldig, weuu dieser das Los nicht sendet. *— Die General-Versammlung des Vereins sächsischer Gemeiudebeamten findet vom 11. bis 13. Juni in Glauchau statt; am 11. Juni auch die General-Versammlung der Krankenkasse, Be gräbniskasse und Mobiliar-Brandversicherungskasse des Vereins. Der Stadtrat zu 'Glauchau hat den Verein zur Abhaltung der General-Versammlung 1904 eingeladen. Er ist also diesmal Gast der Stadt Glauchau. *— Die Chemnitzer Handelskammer hatte, wie s. Z. mitgeteilt, in einer Petition an den Landtag um Vermehrung des Bestandes an Lokomotiven durch größere Neuanschaffungen als bisher nachgesucht. Der Finanzdeputation welcher diese Petition zur Beratung vorlag, war hierzu vom Finanz ministerium ü. a. mitgeteilt worden, der Maschinen bestand sei in Sachsen reichlich bemessen. Er be trage auf 10 Kilometer Bahnlänge 4,9 gegen 4,28 in Preußen, auf eine Million Zug-Nutzkilo meter 46 gegen 41 und auf eine Million Wagen- Achskilometer 1,24 gegen 1,02 in Preußen. Die Deputation beantragt daher, die Petition der Handelskammer Chemnitz auf sich beruhen zu lassen. lH Gersdorf, 5. Mai. Mit dem Omnibus Gersdorf—Hohenstein-Ernstthal wurden im Monat April d. I. 2211 Personen befördert, im vorher gehenden Monat dagegen 2035 Personen. Der Verkehr bis zur Ortsgrenze Lugau ist vom 5. Mai ab wieder im vollen Umfange ausgenommen worden. — Die Maul- und Klauenseuche ist hier als er loschen zu betrachten. * Grüna, 4. Mai. Am vergangenen Sonn abend hielten die Turnvereine von Rabenstein, Meinsdorf und Oberfrohna auf Einladung des hiesigen Turnvereines „Germania" eine Nachtturn fahrt ab. Als Treffpunkt war der Totenstein ge