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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.05.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190405290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19040529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19040529
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-05
- Tag 1904-05-29
-
Monat
1904-05
-
Jahr
1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 29.05.1904
- Autor
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zwischen den einzelnen Aufschriften ist aus Nach» stehendem ersichtlich: Oeffentlich sind solche Wege, welche von jedermann in der ihrer Beschaffenheit entsprechenden Weise benutzt werden dürfen. Nicht öffentliche Wege sind Privatwege, deren Benutzung dem öffentlichen Verkehr ohne Erlaubnis des be treffenden Grundbesitzers verboten ist. Die An bringung von Anschlägen erstreckt sich jedoch nicht nur auf Staatsforsten, sondern auf sämtliche Königlichen Reviere in Sachsen. Diese vom Fmanz- fiskus angeordneten Anschläge sind eine Folge erscheinung der gesetzlichen Bestimmungen über die Haftpflicht des Grundbesitzers bei Unfällen. Durch die Bezeichnung eines Weges als nicht öffentlichen Weg verwahrt sich der Grundbesitzer gegen Ent schädigungsansprüche infolge von Unfällen, die sich auf solchem nicht öffentlichen Weg ereignet haben. Man muß unterscheiden zwischen direkt „verbotenen Wegen" und „nicht öffentlichen Wegen." Der Ver kehr auf letzteren ist stillschweigend geduldet, freilich auf eigene Gefahr des Passanten. Bedauerlich bleibt es immerhin, daß der Forstfiskus den Be suchern des freien schönen Waldes den Verkehr durch solche, wenn auch milde gehandhabte Be stimmungen in mancherlei Weise erschwert. *— Landestrauer. Die Bestimmungen über die Landestrauer sind dahin abgeänderl worden, daß beim Ableben des Königs, der Köni gin, einer verwitweten Königin und des Kronprin zen, wenn er das 21. Lebensjahr zurückgelegt hat, die Glocken der Kirchen mittags von 12 bis 1 Uhr und zwar beim Ableben des Königs nur noch zwei Wochen, sonst eine Woche lang und außerdem, wenn die Beisetzung erst später erfolgt, am Tage der Beisetzung geläutet werden. Anfang und Ende des Trauerläutens bestimmt das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichtes. Oeffenttiche Musik, sowie öffentliche Lustbarkeiten und Schau spielvorstellungen sind sofort nach den, Bekannt werden des Todes bis zum Ablauf des dritten auf den Sterbetag folgenden Tages und außerdem, wenn die Beisetzung erst später erfolgt, am Tage der Beisetzung einzustellen. Beim Tode des Königs haben die in Sachsen aufgenommenen Kofessionen an einem von dem Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts festzusetzenden Tage einen öffentlichen Trauergottesdienst abzuhalten. Die weitere Bestimmung hierüber bleibt den zustän digen kirchlichen Behörden überlassen. Beim Ab leben des Deutschen Kaisers finden die für das Ableben des Königs getroffenen Bestimmungen entsprechende Anwendung. *— Im letzten Jahre, in dem die Besserung der wirtschaftlichen Lage wieder begann, wurde ungewöhnlich viel gestreikt. Es haben nicht weniger als 1405 Streiks in Deutschland, gegen 1084 im Jahre 1902, stattgefunden. Noch erheblicher ist das Anwachsen der Streikbewegung in bezug auf tue beteiligten Betriebe und deren Arbeiter. Während im Jahre 1902 bei den Ausständen 3437 Betriebe in Frage kamen, wurden davon im Jahre 1903 genau 7000 betroffen. Die Höchstzahl der gleichzeitig Streikenden belief sich im Jahre 1902 auf 53912, imJahre 1903 aber auf 85603. Aussperrungen fanden dagegen nur 96 statt. *— Prinzessin Luise von Toskana, die sich bisher im Schlosse Ventnor aus der Insel Wight aushielt, wird sich, wie die „L. N. N." erfahren, zum 1. Juni nach dem Schlosse Wartegg bei Rorschach am Bodensee begeben, wo sie bis auf weiteres Aufenthalt nehmen wird. *— Darf man beim Gewitter radfahre» ? Die Frage wird von einer Anzahl Radfahrer be jaht, weil sie sich durch den Gummireifen ihres Rades isoliert glauben. Aber wiederholt erfolgte Blitzschläge auf radfahrende Personen geben Ver anlassung, sich mit der Frage zu beschäftigen, zu mal der Radfahrersport immer mehr an Ausdehnung zunimmt. Das Fahrrad zieht den Blitz gerade an, deshalb sollte man bei Gewittern nur im Gehölz, aber nicht auf freien Flächen fah'.en. Wird man auf freiem Felde von einem schweren Gewitter überrascht, so soll man absteigen und das Rad flach auf die Erde legen und in einiger Entfernung davon das Wetter abwarten. *— Die Fahrraddiebstähle haben gegenwärtig in Stadt und Land einen derartigen Umfang er reicht, daß angenommen werden kann, dieselben werden geradezu geschäftsmäßig betrieben. Diebe und Hehler scheinen im ganzen Lande schwunghaft zusammenzuarbeiten. Die Polizeiorgane bemühten sich bisher vergeblich, einen oder den andern Dieb oder Hehler ausfindig zu machen. *— Eisenbahnpaketadrefseu. Vom 1. Juni d. I. an führen die deutschen Eisenbahnen für das Expreßgut (Gepäck ohne Lösung von Fahrkarten) die Eisenbahnpaketadresfe ein. Vordrucke hierzu sind bei den sächsischen Gepäckvermaltungen zum Preise von 1 Pfennig für das Stück und von 5 Pfennig für 10 Stück käuflich, auch sind dort zur Verwendung für solche Aufgeber, welche regel mäßig Expreßgüter versenden, Quittungsbücher über aufgegebene Eisenbahn-Expreßgütec zum Preise von 55 Pfennig für das Stück erhältlich. Expreßgut wird nursrankiert angenommen; Nachnahmen werden nicht zugelassen. Für die Beförderung wird die Gepäcksracht, mindestens für 20 Kg. erhoben; bei Beförderung in Personenzügen werden mindestens 0,50 M., bei verlangter Beförderung in Schnellzügen, auchnurstreckenweise, mindestens 1 M. erhöben. Auf eine Paketadreffe, deren Abschnitt vom Absender zu schriftlichen, den Inhalt der Sendung betreffenden Mitteilungen benutzt und vom Empfänger abgelrennt werden kann, dürfen bis zu 5 Stück aufqeliefert werden. Die Ausfüllung der Paketadreffe links vom breiten schwarzen Strich ist Sache des Ab senders. Die Annahme ist davon abhängig, daß die Stückzahl, die Adresse des Absenders und die des Empfängers genau angegeben ist, wozu bei größeren Städten Straße und Hausnummer gehört. Wird die Zeile: „Sendung soll abgehen mit Zug dir " nicht ausgefüllt, so geschieht die Be förderung mit dem nächsten geeigneten Zuge. Wenn Geld, Wertpapiere, Dokumente, Edelsteine und andere Kostbarkeiten sowie Kunstgegenstände zu befördern sind, ist der Inhalt und Wert der Sendung anzugeben. Dergleichen Sendungen werden nicht angenommen, wenn das Interesse an der Lieferung oder der Wert auf mehr als 500 M. angegeben ist. Die zu den Paketadressen gehörenden Sendungen sind mit einer genauen, deut lichen und dauerhaft befestigten Adresse zu versehen. Paketadressen dürfen hi.rzu nicht verwendet werden. Im sächsischen Bereiche wird Expreßgut dem Em pfänger nichtzugeführt; er wird über die Ankunft der Sendung innerhalb der für Eilgut festgesetzten Frist benachrichtigt, dafern die Sendung nicht „Bahnhoflagernd" gestellt ist Wenn sich der Em pfänger vor der Benachrichtigung zur Empfang nahme meldet, so wird ihm das Gut nur aus gehändigt, wenn kein Zweifel an seiner Empfangs berechtigung besteht. Die Auslieferung der Sen dung erfolgt gegen Quittung auf der Paketadreffe. *—Unsere dcutschcnRordscc barer. Wiederum überreicht uns der Vorstand des Verbandes deutscher Nordseebäder seinen in VI., verbesserter Auflage erschienenenLeitfaden: „Die deutschen Nordseebäder" mit der Bitte um unser Gutachten. Bei der ge diegenen und geschmackvollen Ausstattung, dem lediglich die Tatsachen wiedergedenden Inhalte des Merkchens und den vorzüglichen Illustrationen ist die Krilik leicht, die wir dahin zusammenfassen, daß der Führer allen unseren geehrten Lesern, die ein Interesse an unserer schönen Nordsee haben, unsererseits dringend empfohlen wird. Das Merk chen wird vom Vorstande des Verbandes, der seinen Sitz in Norderney hat, sowie von den in allen größeren Städten Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und Rußlands errichteten Auskunflsstellen des Verbandes deutscher Nordseebäder portofrei und kostenlos übersandt. Erhöht wird der Wert des Leitfadens durch eine sorgfältig bearbeitete Karte der Nordseebucht mit den verschiedenen Dampferlinien. * Oberlungwitz, 28. Mai. Morgen Sonntag hält der hiesige Evangel. Arbeiterverein sein Stif tungsfest ab, mit welchem das 1. Kreisverbands- sest verbunden ist. Im Fcstgottesdienst predigt nachmittags Herr Oberpfarrer Dr. Költzsch-Chemnitz. In der Nachversammlung sprechen dieHerren Pastoren Vogel-Lugau, Naumann-Stollberg, Werner- und Zeißig-Oberlungwitz. -s- Gersdorf, 28. Mai. Im nahen Erlbach wurde gestern die Jllingsche Gastwirtschaft zur „Friedenseiche" an Herrn Max Langheinrich in Hohndorf verkauft. — Derselbe auswärtige Photo graph, welcher, wie wir berichteten, in Hohndorf und Umgegend viele Leute zu photographischen Aufnahmen und Kostenvorschüffen zu bereden ver stand, hat sein Unwesen auch hier getrieben. Dabei sind die Bilder gar nicht zu gebrauchen. Es sei deshalb vor dem Menschen gewarnt. * Erlbach 27. Mai. Am 2. Pfingsttage er trank das einzige 3'/„jähnge Söhnchen des Berg arbeiters Schubert, als es von seinen Spielkame raden eine Zeitlang unbeobachtet gelassen worden war. Alle Rettungsversuche waren erfolglos. * Lichtenstein, 27. Mai. Gestern abend gegen 9 Uhr entstand in dem zur Kühn'schen Brauerei gehörigen, früher Vmgt'schen Haus in der Bader gaffe Feuer. D:e schnell erschienene Feuerwehr beschäftigte sich mir dem Einr, ißen des alten morschen Gebäudes und schützte die Nachbarhäuser. Leider ist bei diesem, wie der dortige „Anzeiger" schreibt, allseitig mit Jubel begrüßten Brande ein Feuer wehrmann verunglückt. * Waldenburg. Hauptversammlung und Aus stellung des bienenwirtschastlichen Hauplvereins für das Königreich Sachsen. Nach einem Beschluß der hicrselbst im Schützenhaus stattgesundenen Sitzung des Direktoriums des Bienenwirtschastlichen Haupt vereins im Königreich Sachsen soll die diesjährige Hauptversammlung des Verbandes, verbunden mit Ausstellung, in Waldenburg, und zwar in den Tagen vom 24. bis mit 27. September, stattfinden. Das Programm zu der Tagung wurde wie folgt festgesetzt: Sonnabend, den 24. September Begrüßung und Delegiertenversammlung; Sonnlag, den 25. September vormittags ^^12 Uhr Eröffnung der Ausstellung, Konzert aus dem Ausstellungsplatz. Nachmittags Generalversammlung des Verbandes im Schützenhaus, abends Kommers im Schönburger Hof; Montag, den 26. September, vormittags gemeinsames Frühstück und Spaziergänge, nach mittags große Festtafel; Dienstag, den 27. Sptember, Schluß der Ausstellung und Verlosung. * Dresden, 28. Mai. Hier erregt das Fern bleiben des Schwiegersohnes des Königs, des Erz herzogs Otto, bei der Beisetzung der verstorbenen Prinzessin Johann Georg großes Aufsehen. * Blascwitz, 26. Mai. An einer Elbbadean- stalt wurde der Leichnam eines Kindes männlichen Geschlechtes, zirka 9 Monate alt, aufgefunden und polizeilich geborgen. Der Le chnam war bis zum Kopf in einen Sack eingcnäht. Ob ein Ver brechen vorliegt, wird die sofort eingeleitete Unter suchung zeigen. * Wilthen, 26. Mai. Gestern vormittag ist der 8jährige Schulknabe Max Rudolf Thomas, Sohn der Kaufmannswitwe Thomas, auf der hiesigen Bahnhofsslraße von einem mit Kohlen be ladenen Fuhrwerk umqerissen und überfahren worden. Die hierbei erhaltenen Verletzungen waren so schwerer Art, daß der Knabe alsbald nach dem Unfälle vermutlich infolge innerer Verblutung verstorben ist. * Döbeln, 26. Mai. Am Blitzableiter der Friedhofskapelle des hiesigen Obergottcsackers wurde ein 52 Jahre aller Arbeiter aus Geringswalde erhängt aufgefunden. Der Mann hatte aus Lebens überdruß Selbstmord begangen. * Stötteritz. Im Jahre 1903 ließen die Leipziger Jmmobiliengesellschast und die Allgemeine Deutsche Kreditanstalt zu Leipzig aus erratischen Blöcken auf dem Schmuckplatz unserer Marienhöhe eine Pyramide errichten, die von den Geologen als Sehenswürdigkeit ersten Ranges betrachtet wird. Seit dem Pfingstheiligenabend schmückt die Pyramide eine gußeiserne Tafel mit folgender Jn- schtist: , In der um Jahrtausende zurückliegenden Eiszeit haben die gewaltigen Gletscher Skandina viens ihre südlichen Ausläufer bis in diese Ge gend erstreckt und zahlreiche Steine aus Schweden mit sich geführt und hier abgelagert. Aus solchen Steinen ist im Jahre 1903 von der Allgemeinen Deutsch, n Kredttaustall und der Leipziger Jmmo- biliengesellschnst in Leipzig, in deren Feldern sie zerstreut eingebettet lagen, dieses Denkmal hier am Fundorte errichtet worden. Das Denkmal steht im Schutze edler Menschen/' * Wermsdorf, 27. Mai. Am Donnerstag nachmittag wurden die beiden unglücklichen Opfer der Kindermörderin Keßner unter außerordentlich reger Teilnahme in einem gemeinsamen Grabe dem kühlen Schoße der Erde übergeben. Die beiden Schulklassen, denen die so jäh und so schrecklich aus dem Leben Geschiedenen angehörten, geleiteten ihre ehemaligen Mitschülerinnen zur letzten Ruhe, Kränze mit Widmungen niederlegend. Herr Pastor Dr. Fritzsche hielt an dem schön mit frischem Grün und Blumen ausgeschmückten Grabe eine tief ergreifende Rede über Jesais 55, Vers 8 nnd 9: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr: sondern, soviel der Himmel höher ist, denn die Erde, so sind auch meine Wege höher, denn eure Wege, und meine Gedanken, denn eure Gedanken." * Aue, 27. Mai. Dieser Tage wurde der 25- jährige Schuhmachermeister H., der von seiner Ehefrau getrennt lebt, unter dem Verdachte, mit seiner 19jährigen Schwester ein unerlaubtes Ver hältnis unterhalten zu haben, verhaftet. * Markneukirchen, 27. Mai. In Lebens gefahr haben sich die Fahrgäste befunden, welche den am Freitag abend '/,8 Uhr auf hiesigem Bahn hofe eingetroffenen Personcnzug benutzten. Die Strecke Markneukirchen—Zwota hat eine Steigung I : 40, die zweithöchste in Sachsen. Trotz äußerster Anstrengung gelingt es nicht immer, den Zug recht zeitig zum Halten zu bringen. A u Freitag sind nun bei der schnellen AbwärtsfahrtdieVorderräderder Lokomotive zweimal aus dem Geleise gesprungen, durch eine wunderbare Fügung und trotzdem ein Schienen bruch und eine Zertrümmerung der zwischen dem Geleise befindlichen Eisenstange erfolgt war, kamen die Räder beide Male wieder in die richtige Spur, und nur die Vorderachse der Lokomotive wurde verbogen. * Oberwiesenthal, 26. Mai. Ein Schaden feuer brach vergange Nacht '/^I Uhr inBöhmisch- Wiesenthal aus. Das alte „Gahler"-Haus (die Wohnung des verstorbenen langjährigen Bürger meisters von Böhmisch-Wiesenthal, Johann Gahler) stand auf noch unaufgeklärte Weise plötzlich in hcllen Flammen, die auch das vor kurzem neuerbaute Anwesen von Joseph Prokl ergriffen. Im Wohn haus des Letztgenannten lag man noch in tiefem Schlaf. Alle Inwohner wären in den Flammen umgekommen, wenn nicht von außen die Tür ein geschlagen worden wäre. Dem energischen Ein greifen der F verwehren von Böhnnsch-, Ober- und Unterwiesenthal ist es zu verdanken, daß nicht ein ganzer Ortsteil dem Feuer zum Opfer fiel. I Allgemeine fnchgewerbl. Maschinen- n. Utensilien-Ausstellung. Jetzt, da die Ausstellung ihrem Ende entgegen geht, mehrt sich die Besucherzahl tagtäglich. Nicht inu zahlreiche Vereine, Innungen und Privatpersonen besuchen dieselbe, sondern auch von der vorgesetzten Behörde ersährt die Ausstellung eine entsprechende Würdigung. So weilte am gestrigen Freitag Herr Amtshauptmaun Ebmeier aus Glauchau längere Zeit auf dem Aussü llungsplatze und besichtigte die Ausstellung mit größtem Inter, sse. Bei seinem Weggange sprach er sich sehr belobigend über die ganze Ausstellung aus und hob besonders hervor, daß cs wohl schwer halten würde, ein derartig passendes Lokal für die als bestens gelungen zu be zeichnende Ausstellung zu finden. * * * Die gestern veröffentlichte Prämiicrungsliste war unvollständig und sind derselben noch folgende Herren Aussteller als prämiiert anzusügcn: Nr. 1. Julius Muller, Döbeln, für Patent- Saugwagen, „ 4». Automobilwerke Leipzig, Leipzig-Plagwitz, für Benzin-Motore, „ 8. Theodor Fuchs, Freiberg, für Kartoffel legemaschine, „ 14. Moritz Seifert, Wüstenbrand, f. Ackerpflug. „ 18. WilhclmLässig.hier.undGottfricdLohsc, u. 18». Chemnitz, für Betoneisen-Gitterträger, „ 19. Herolds Sattlerei und Wagenbau, für Spazierwagen. (Einer davon als Haupt gewinn angekauft.) „ 34. Emil Ning, hier, für automatische Fallen. „ 36. Kunststeinfabrik Thomä, hier, f. Kunststeine. „ 43. Schmiedemstr. Wolf und Stellmachermstr. Jchnigcn, hier, für Handtaselwagen. „ 45. Fritz Schulze, hier, für Waschmaschine mit Kraftbetrieb, „ 52. Bernhard Schubert, hier, für Patent- Stahlmalratze und Vogelhaus, „ 54. Aug. Krantz, Frohburg, sürKunststickereien, „ 56. Oskar Fichtner, hier, für Bedarfsartikel für die Viehzucht, „ 61. Richard Floß, Stellmachcrmstr., Richard Burkhardt, Schmiedemstr, Reichenbach b. H-E., für Americain-Wagen. Meine Chronik. * Hirschberg in Schlesien, 28. Mai. In einei Dampfschneidemühle erstickten beim Kesselteeren infolge einer Lampen,xplosion drei Arbeiter. * Bremen, 28. Mai. Bei einer Ruderpartie auf der kleinen Weser kenterte ein Boot mit zwei Insassen, von denen einer ertrank. * Mord. In der Nähe der O.tschast Buer bei Köln wurde am Waldessaum die Leiche eines unbekannten 30 Jahre alten ManneS gesunden, die bis zur Unkenntlichkeit mit einem harten Gegen stände zerschlagen und deren Kopf völlig zerschmettert war. Die Mordstelle zeugt davon, daß ein unge mein heftiger Kampf stallqesunden haben muß. Eine der Tat dringend verdächtige Persönlichkeit wurde verhaftet, als sie in gerader Richtung auf die Leiche zuging und längere Zeil dabei verweilt hatte. * Im Wahnsinn erfaßte die Frau eine» Berg manns in Erla bei Köln ihr einjähriges Töchterchen und schleuderte ,S in einen Kübel heißen Wasser-. Das Kind starb an den erlittenen Brandwunden. * Des Luftschiffers Tod. Bei Paternopoli in Italien stürzte der bekannte italienische Luflschiffer Zambionchi mit stimm Ballon au« einer Höhe von 2000 Meiern herab und war sofort tot. * Das Ende. Der französische Unteroffizier Michenon, der die Frau seines Vorgesetzten entführt und sich mit ihr in Brüssel häuslich niedergelassen hatte, erschoßsich in dem Augenblick, als zwei Polizisten in seine Wohnung kindringen wollten. Er wurde wegen Unterschlagung steckbrieflich verfolg«. Liste geschützter Erfindungen. Mi'genilt vom Palembureou O. Krueger u. Co., Druden, Schloßstraße 2. Angemeldet von: A. Brunner, Mülsen St. Jakob: Vorrichtung zum Lösen der Hosenträger. — O. Schimmel u Co., A.-G. CH mnitz: Trommel waschmaschine. — F. Woff, Chemnitz: Metallene Zapflochbüchse. — E. Künzel, Crimmitschau : Luft- regelungsvorrichtung für Luftheizkammern. — O. Schimmel u. Co., A.-G. Chemnitz: Spulenrohr für Spinnmaschinen. — A. Baumgärtel, Glauchau: Stoßfänger für Erschütterungen ausgesetzte Gas glühlichtlampen. — R. Krüger, Chemnitz: Spiritus kocher. —L. Schneider, Mittweida: Auswechselungs vorrichtung für den Saugdocht und Dochtpfropfen von Glühlampen für flüssige Brennstoffe. — P. Weiß, Chemnitz: Heftbandklemme für Buch bindereizwecke. — O. Werner, Chemnitz: Reihen markierung für Schreibmaschinen. — M. Beyer, Chemnitz: Spurrichter. — Frau M. Zenk, Chemnitz: Halter für gereinigte Saugflaschen und Gummi hütchen. — A. Trägner, Chemnitz: Aus zwei Teilen zusammengenietetes und aus Blech geprägtes Kocher gehäuse. — H. Kirschner, Chemnitz: Sattelgurt schnalle mit abgeflachtem und verjüngtem Bügel. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 28. Mai. Danzig. Im Beisein des Kaisers sand gestern der Slopellaus des Linienschiffe« „M." statt. Im Anschluß an d-n Stop llaus besichtigte der Kaiser die neuen Hasenanlagen, die aus seinen Befehl den Namen „Kaiseihasen" erhielten. Abend» '/,1t Uhr reiste der Monarch von der Station Langfuhr au» nach Däberitz ab. Wien. Der Kaiser verlieh dem König von England die Würde eines österreichisch-ungarischen Feldmarschall». Erzherzog Friedrich wird am 8. Juni dem Kön'gs die Insignien der Würde über bringen. Paris. In der Deputiertenkammer erklärte Combe« gestern aus die Interpellationen wegen dec Beurlaubung Nisard« hin, Frankreich habe endlich mit dem Anspruch der überlebten weltlichen Herr- schast de« Popstr« austäümm wollen. Die Ne- gicruig habe nur deiwegen davon abgesehen, sämt liche Mitglieder der Botschaft abzubeeusen, weil sie gemäß den Bestimmungen der Konkordat» gehalten fli, Botschastipersonal zu unterhalten, um die laufen den Geschäfts zu erledigen. Was eine Kündigung de« Koe kordatS, tue Aushebung der Botschaft und die Tremung der Küche vom Staal betreffe, jo gehe da« da« Parlament nicht« an. Schließlich erklärte Combes, nur eine sclche Tcg «ordnung annehmen zu lönnen, welche b,dinLung«lo» die Abberufung N.jarb« billige und den Uebergang zur Tage«- orbnung ausjpreche. Der erste Teil dieser Tage«- ordnung wurde dei n auch mtt 427 gegen 95, der zweite mit 383 gegen 160 S.tmmen angenommen. Rom. Der „Avanti" bringt neue Enthüllungen über in hohen Beamtenkreisen vorgekommene Un regelmäßigkeiten. Da« Blatt behauptet u. a., daß der Minister Rudini anläßlich de» Freikaus« ilali nischer G fangcner aus dem äthiopischen Feld zuge bedeutende Geldsummen unterschlagen habe. Ferner hätten im Ackerbaumiuisteriam mehrere hohe Beamte Slaalrgelder sür sich verwendet. Belgrad. Nach endgültiger Bestimmung finden die K.önm giseiettichk ilen in Belgrad am 29., 30. und 3l. August statt. Windhuk. Bei dem am 24. Mai erfolgten Vorstoß deL Major« Estmff auf O jamaru, welche» er besetzt fand, überraschte er den Feind, der sich ansang« tapser verteidigte, dann nach allen Seilen auseinanderging und dabei 6 Tote zurückließ, da runter den Großmann Kaimuncr. Dietseil« sind gefallen der Kriegtfreimillige Lucier au» Pari« und Richard Spindler au» Leubu» bei Breslau, beide der ersten Kompagnie angehörend. E« wurden 100 Stück Kleinvieh erbeutet. Wer schnell das Neueste wissen will, abonniere auf „Hohensteiu-Crustthuler Anzeiger", welcher den Nachrichten mit großer Zuverlässigkeit seinen Lesern hier und in der Umgegend in guter Orientierung am schnellsten bietet. Abonnements werden jederzeit entgegengenommcn. Fahrzeiten der Hmnivuslinie Hersdorf—Kohenstein-Hr. Ab Gersdorf: (Ortsgrenze Lugau) Vorm. 600 Vorm. 11.30 Nachm. 6.15 Ab Hohcnstein-Er (Bahnhof) Vorm. 7.50 Nachm. 1.20 Nachm. 8.15
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